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Ihre Papiere bitte! © Patrick Chappatte / Le Temps

Hier beginnt die RICHTIGE Schweiz!

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6 Meinungen

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 16.02.2014 um 10:25 Uhr
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    Nicht gezeigt sind hier hunderte Gemeinden der Westschweiz, so das zustimmende Greyerzerland,, zu schweigen vom 120 % Abstimmendenwachstum in der Westschweiz seit EWR-Abstimmung. Gravierendes Problem sowohl der schweizerischen intellektuellen Eliten wie noch mehr der politischen Führung einschliesslich der SVP ist die Unkenntnis der Teile des Volkes, die traditionell als schwer beeinflussbar einzuschätzen sind. Wegen dieser Unbeeinflussbarkeit waren nicht nur Monarchien und Diktaturen, sondern auch aufgeklärte Demokratien immer gegen Volksmitbestimmung. Auch das Urteil von Friedrich Engels über die direkte Demokratie in der Schweiz war – nicht in jeder Hinsicht unbegründetermassen – vernichtend. Friedrich Engels hat wegen dieser Unberechenbarkeit 1872 in seiner sehr gut formulierten Schrift «Über die Autorität» auch die direkte Mitbestimmung von ungeführten Arbeitern ausgeschlossen. Dies würde ist einen langfristiger Sieg der Vernunft verhindern.

    Da ich über die Geschichte der Mystik in der Schweiz arbeite, mit der in Königsfelden residierenden Königin Agnes von Ungarn im Mittelpunkt, Schwester des Morgartenverlierers und Tante des in Sempach Erschlagenen, ist es mein voller Ernst, dass es sowohl für den Wohlstand wie auch für die Kultur ein echter Verlust für die Schweiz war, dass wir uns von Habsburg getrennt haben. Bloss auf republikanischem Gebiet sowie aufgrund eines heute klar überholten Demokratieverständnisses, welches man leicht mal überschätzt, war es ein Gewinn.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 16.02.2014 um 10:29 Uhr
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    Letzter Satz, 1. Abschnitt: «Dies würde einen langfristigen Sieg der Vernunft verhindern.»

  • am 16.02.2014 um 13:01 Uhr
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    Eine Karrikatur darf polemisch sein. Es ist hier aber die gleich üble (Arena-) Polemik wie vor und nach der Abstimmung. Die Polarisierung hier wie dort macht traurig.
    War nicht überall ungefähr 50:50, ja stellenweise auch 40:60. Das heisst doch, dass nirgendwo etwas ähnliches wie Einstimmigkeit herrscht, weder im Westen noch im Osten. Ich bin es gewohnt zur Minderheit zu gehören. Dies betrifft aber jeden Menschen irgendwo, bei irgend einem Thema.
    Deshalb Zäune aufzurichten…. ist keine gute Idee und zu einem Spass auch nicht geeignet, Patrick Chappatte gräbt unsensibel am Röschtigraben. Der «Röschtigraben» geht aber durch jede einzelne Gemeinde. Jeder Mensch hat in sich selbst solch einen «Röstigraben»…
    Ich verstehe den Wehrreflex der «Kleinen» gegen die «Grossen», einmal welsch gegen deutsch-ch aber auch deutsch-ch gegen grossdeutsch…

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 16.02.2014 um 13:13 Uhr
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    @Lachenemier; am schlimmsten war dies zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Nach der Rede Spittelers traten sogar in Basel Dutzende von deutschfreundlichen Mitgliedern der Neuen Helvetischen Gesellschaft aus, und die Gehässigkeiten deutsch-welsch waren die schlimmsten aller Zeiten. Es ist nicht nur trottelhaft, politisch ganz schlimm, mit diesem Konflikt spielen zu wollen. Was Sie über den inneren Röstigraben schreiben, daran müssen wir arbeiten, am besten mit regelmässiger Lektüre Westschweizer Literatur. «L’ogre» erinnert uns daran, dass wir uns auf die Güte des Menschen nicht verlassen können.

  • am 19.02.2014 um 14:12 Uhr
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    Stellen wir uns die CH als Fussball Stadion vor …

    Es findet einen super Match statt, z.B. die Partie Ost gegen West.
    Die Leute strömen zu tausende zum Eingang (= 80’000 x anno), es herrscht Freude (= Vollbeschäftigung, Wohlstand im Land) …
    Die eingangs Tore zum Stadion sind weit offen (= Personen Freizügigkeit), weitere Leute kommen, die die drin sind rücken wohlwollend näher zusammen.
    Es kommen immer noch mehr, so ein Match darf man sich nicht entgehen lassen ! Es werden zusätzliche Stühle, Bänke und Gerüste aufgestellt (= intensive Bautätigkeit Kräne, Hochhäuser), die sicht aufs Feld ist nicht mehr so gut (=Ortschaften wachsen nicht mehr organisch sondern zu schnell), es wird eng (= im Bahnverkehr und auf der Strasse), Unbehagen macht sich langsam unter der Stadion Besucher breit (= Dichtestress), irgendwann kippt die Stimmung, es brodelt, der einte oder andere fangt an zu protestieren, zuerst an den Wurst und Bierstände (= Stammtische), danach im ganzem Stadion (= Medien).
    An den Eingänge kommt schon im Gedränge (= Kriminaltourismus), dies oder jenes Portemonnaie weg.

    Über Lautsprecher kommt nun angesichts der angespannte Lage, die Meldung, … „so kann es nicht weiter gehen, wir müssen was tun“ … (= Die Abstimmung über die PFI), das Spiel wird bis auf weiteres ausgesetzt !

    OK, hab etwas überzeichnet, aber meine Kontrahenten sind auch nicht minder mit ihrer Untergangs Stimmung und … begrüssen weiterhin unterwürfig den aufgestellten Gessler Hut (die EU) ! …

  • am 22.02.2014 um 16:26 Uhr
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    Der Zeichner Chappatte lebt seit Jahren von diesem Mythos und seiner Verbreitung. Insofern ist die Zeichnung Schrott. Hat sich schon jemand die Mühe gemacht, heraus zu finden, ob die Schweiz den Röstigraben vielleicht sogar braucht? Die Schweiz wäre ohne den Röstigraben so fad, wie etwa Belgien. Und gleich erfolglos. Komisch scheint mir nur die immer gleiche Analyse der Zeitungen zu sein; immer wenn die Deutschschweiz «gewinnt», wird vom Röstigraben gejammert. Umgekehrt eher nicht. Kann natürlich auch nur meine persönliche Wahrnehmung sein. Meine Mutter ist Waadtländerin und mein Vater Bündner. Ich traue mir zu, den Unterschied von West- und Restschweiz zu kennen. Wir ergänzen uns auf geradezu geniale Weise. Deswegen gibt es die erfolgreiche, friedliche und prosperierende Schweiz auch noch in vielen Jahren; im Vergleich zu einer maroden, todgeweihten Europäischen Union … Der Souverän ist schlauer als unsere Amateur-Elite es gerne hätte. Der «Alleingang», welcher von den Initiativ-Gegnern gerne ins Spiel gebracht wurde, existiert gar nicht. Die Schweiz macht Business mit fast allen Staaten der Welt. Bilateral. Die EU braucht uns genauso. Nach wie vor. In Zukunft eher mehr!

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