Sperberauge

Gewalttätige Demokratie

Hanspeter Guggenbühl © bm

Hanspeter Guggenbühl /  Erneut gab es bei den Abstimmungen am Wochenende tätliche Übergriffe.

Die nationale Volksabstimmung verlief diesmal friedlich, obwohl es sich bei der Atomenergie um ein konfliktbeladenes Thema handelt. Tätliche Übergriffe gab es hingegen erneut bei kantonalen Urnengängen:

«Ohrfeigen für Lehrplan-Gegner» setzte es laut Titel der NZZ im Thurgau ab. Und im Text über die Ablehnung der Initiative mit dem friedlichen Titel «Ja zu einer guten Volksschule» berichtet das Blatt von der Falkenstrasse: «Das Thurgauer Resultat stellt für die Initianten die bisher heftigste Ohrfeige dar.» Nicht nur heftig, sondern auch laut war die Gewalt in Basel-Land: «Schallende Ohrfeige für Regierung und Landrat bei der Energieabgabe», meldete die Basler Tageswoche ebenfalls in Titelschrift, ohne aber im Text zu präzisieren, wie sich eine Ohrfeige anfühlt, die nicht schallt.

Nachdem körperliche Züchtigung aus den Schulzimmern weitgehend verbannt wurde, überlegt sich die Landesregierung jetzt Massnahmen, um die Gewalt auch in der Demokratie zu bekämpfen. Als erste Massnahme prüft sie ein Ohrfeigen-Verbot in Redaktionsstuben.


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2 Meinungen

  • am 28.11.2016 um 14:58 Uhr
    Permalink

    Ein anderes Beispiel, etwa vor einem halben Jahr in vielen Medien:

    Spuhler fordert Köpferollen bei den VBZ

  • billo
    am 29.11.2016 um 11:43 Uhr
    Permalink

    HPG wie immer scharfsichtig!

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