Sperberauge

Endlich etwas gefunden!

Christian Müller © zvg

Christian Müller /  Der Vogelkopf auf der neuen App von Infosperber zeigt keinen europäischen Sperber – ein gefundenes Fressen für die NZZ am Sonntag.

Seit mehr als fünf Jahren gibt es Infosperber – «Sieht, was andere übersehen» – und nicht so selten werden hier redaktionelle Leistungen – oder eben Fehlleistungen – der grossen Zeitungen analysiert und auch kritisiert. In einigen Zeitungsredaktionen äugt man deshalb schon seit Jahren nach einem Fehler auf des Sperbers Seite. Verständlich!

Man kann es sich vorstellen, wie häppy man nun auf der Redaktion der NZZ am Sonntag war, als ein Leser meldete, der Sperber auf der neuen Infosperber-App sei gar kein hiesiger Sperber, sondern eine aussereuropäische Sperberart. Oder ornithologisch gesprochen: kein Accipiter nisus, sondern ein Accipiter badius.

Klar, das musste in die nächste Ausgabe. Und so vermeldet die NZZ am Sonntag heute: «Auf dem Icon der App ist ein Greifvogel abgebildet, der den Betrachter fixiert. Ein Sperber, würde man meinen. Doch dem ist nicht so, wie ein Leser, der genau hingesehen hat, der NZZ am Sonntag meldet: Das Bild zeige einen Jungvogel der Art Shikra. Zwar gehöre diese Spezies (Accipiter badius) zur Gattung der Sperber, sie sei jedoch in Asien und Afrika heimisch. Und sie unterscheide sich äusserlich vom Sperber (Accipiter nisus), der im helvetischen Unterholz nach Kleinvögeln jage. So lasse sich der junge Shikra an der rötlich gefleckten Vorderseite erkennen. Jungvögel des Sperbers seien auf der Brust grob dunkel gebändert.»

Und Stefan Bühler, Inland-Redaktor der NZZ am Sonntag mit Büro im Bundeshaus in Bern, kommentiert – wir vermuten augenzwinkernd: «Bei Infosperber, wo man nicht nur im Gestrüpp der Schweizer Politik nach schrägen Vögeln Ausschau hält, sondern oft auch die Falken der Weltpolitik ins Visier nimmt, hat man die ornithologische Unschärfe indes nicht selbst bemerkt – in eigener Sache wurde übersehen, was andere nun entdeckten.»

Infosperber seinerseits nimmt diese «Entdeckung» als Kompliment. Denn dass man nach mehr als fünf Jahren aktiver journalistischer Arbeit und nach mehr als 5000 bis heute auf Infosperber veröffentlichten Artikeln nun diesen Fehler im Piktogramm der App entdeckt hat, ist doch so etwas wie ein Beweis dafür, dass hier bei Infosperber recht gut gearbeitet wird.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Christian Müller ist Mitglied der Infosperber-Redaktionsleitung seit Eröffnung des Portals im Jahr 2011.

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6 Meinungen

  • am 8.05.2016 um 11:48 Uhr
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    Ja das ist wirklich schlimm, dass das dem Infosperber passieren konnte. Aber noch schlimmer ist: Ich habe heute die NZZ am Sonntag von letzter Woche angeschaut, und das steht doch im Titel «Neue Zürcher Zeitung», dabei ist die ja gar nicht neu!?

  • am 8.05.2016 um 12:14 Uhr
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    Warum muss das Logo des Infosperbers einen einheimischen Vogel abbilden? Es sollte ein Sperber sein, versteht sich, doch insofern es sich ja nur um ein Logo handelt, kann doch jeder photogene Sperber der Sache dienen. Oder verlangt die NZZ Inländer-Vorrang für Abbildungen von Smartphones Applikationen?

  • am 8.05.2016 um 14:59 Uhr
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    Fehler? Es ist ein Sperber, der in Asien und Afrika heimisch ist. Ein Sperber!

  • am 8.05.2016 um 16:21 Uhr
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    Ist in der redaktion des NZZ am Sonntag der notstand an wichtigen themen ausgebrochen?

  • am 9.05.2016 um 18:55 Uhr
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    Die neue Qualität der NZZ am Sonntag: Suchen nach dem Haar in der Suppe. Am besten kehrt Infosperber den Spiess einfach um, es dürfte ein Leichtes sein, bei der NZZ ein Haar in der Suppe zu finden.

  • am 9.05.2016 um 19:42 Uhr
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    Infosperber hat genügend relevante Themen, um sich nicht mit der Suche nach Kleinigkeiten in anderen Medien aufzuhalten.

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