Bundesämter uneins über Nutzen der Masken
Es steht im Bericht «Vollzugsmonitoring COVID-19» des Bundesamts für Bevölkerungsschutz für den Juli, publiziert am 5. August auf der Website des Bundesamts für Gesundheit BAG:
- «Die eingeführte Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und die Quarantäne für Einreisende aus Gebieten mit erhöhtem Ansteckungsrisiko scheinen keinen oder nur einen kleinen Effekt auf den Anstieg zu haben.»
Dieser brisante, als «Kernaussage» markierte Befund hat in dem immerhin 23-seitigen Papier keinen abschwächenden Kontext. Man liest bloss, die Zunahme der bestätigten Corona-Fälle im Juli sei hauptsächlich «durch Veranstaltungen mit einer hohen Anzahl teilnehmender Personen verursacht».
Medienecho: null
Maskenpflicht im ÖV und Quarantänepflicht für Einreisende aus Risikogebieten sind zurzeit – nebst verbotenen Grossanlässen – die wohl einschneidendsten Massnahmen im Kampf gegen das Virus. Dass der Bund unverhofft ihre Wirksamkeit hinterfragt, ist wenigstens der SDA aufgefallen: Sie knöpfte sich den Monitoring-Bericht vor und brachte eine entsprechende Meldung in Umlauf. Doch von sämtlichen Medien publizierte, soweit wir sehen, einzig Watson die Depesche unter dem Titel «Bund: Maskenpflicht und Einreise-Quarantäne haben geringen Effekt.» Bei SRF-Online flackerte das Thema am 5. August ebenfalls auf – aber nur als kurzzeitige Liveticker-Überschrift. Zu einem eigentlichen Textbeitrag kam es nicht, weil – so der zuständige SRF-Bereichsleiter Mark Livingston – «zu diesem Zeitpunkt auch gleich die Info kam, dass Schwangere neu zur Covid-19-Risikogruppe gehören. Das wurde publizistisch höher gewichtet.»
Publizistisch untergewichtet blieb die erstaunliche bundesoffizielle Masken- und Quarantänebilanz auch in den übrigen Redaktionsstuben. Abgesehen vom unterbliebenen Abdrucken der SDA-Meldung (die sich aufs Zitieren des Berichts beschränkte) hätte man ja mal beim Bundesamt nachfragen können: Was genau sagt uns dieser Bericht? Halten die Autoren Masken im ÖV und die Einreisequarantäne für unnötig? Welche Datenbasis führt zum Schluss, diese seien praktisch wirkungslos? Auch hier hat nur Watson nachgefragt und einen Nachzug gemacht.
Die Behörde relativiert und «geht davon aus, dass …»
Hätten auch die anderen Medien diese Fragen gestellt – sie hätten Antworten erhalten, wie sie jetzt dem Infosperber vorliegen. Zuerst die Rückfrage an das Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (Babs), das als Autorin des Berichts firmiert. Antwort des Babs: Für Rückfragen ist das BAG zuständig, da der Bericht eine Zusammenfassung der bestehenden Daten sei und auf der BAG-Website veröffentlicht werde. Es überrascht nicht, dass BAG-Mediensprecher Jonas Montani die etwas gar knackige «Kernaussage» des Monitoring-Berichts nicht so stehen lässt. Er hält fest, der Bericht betreffe nur die ersten Wochen nach Einführung der Massnahmen am 6. Juli. «In dieser Zeitspanne wird kein deutlicher Einfluss auf die Fallzahlen sichtbar. Wir gehen aber davon aus, dass sehr wohl ein Effekt besteht. Darum halten wir die Massnahmen für nötig.»
Zur Frage nach dem Warum des geringen Einflusses (für Juli) erklärt das BAG, es gebe dazu keine Evaluation. Die Fallzahlen seien trotz Maskenpflicht und Quarantäne gestiegen, «aber da dieser Anstieg nicht exponentiell verläuft, gehen wir davon aus, dass die getroffenen Massnahmen einen dämpfenden Effekt haben.» Ein Nachweis der Wirksamkeit von Masken im öffentlichen Verkehr sei halt schwer zu erbringen, da keine Vergleichszahlen aus einer «maskenlosen» Situation vorlägen.
Kernaussage ohne Kern
Zugunsten der Maskenpflicht liesse sich immerhin anführen, dass unter den im Juli im Kanton Bern per Contact-Tracing erfassten Personen nur ein Prozent im öffentlichen Verkehr angesteckt wurden – dies allerdings bei hoher Dunkelziffer (SonntagsZeitung 9. Aug. 2020, Abo). Auch zeigt eine von Infosperber publizierte Studie aus China ein recht geringes Ansteckungsrisiko für die maskentragenden Zugpassagiere. Ob diese Daten den Autoren des Monitoring-Berichts Ende Juli schon bekannt waren, entzieht sich unserer Kenntnis. So oder so bleibt auch hier die Ungewissheit, wie die Befunde ohne Maskenobligatorium ausgesehen hätten.
So kommen wir denn zum unspektakulären Schluss, dass die zuständigen Bundesämter keineswegs klammheimlich die geltende Masken- und Quarantänepflicht untergraben. Obschon ihre kategorisch formulierten «Kernaussagen» dies fast vermuten liessen.
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Infosperber-DOSSIER:
Coronavirus: Information statt Panik
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Auch wenn die Aussage des BAG auch noch im August da steht: sie ist kalter Kaffee. Das hat der Koch schon im März verzapft. Was ich nicht verstehe: Warum Medien noch immer jedem Pieps nachlaufen, mit dem sie Widersprüchlichkeiten «demaskieren» können. Weltweit hat sich unter der Experten – damit meine ich nicht die PolitikerInnen, sondern die VirologInnen, die EpidemiologInnen und die InfektiologInnen – mehrheitlich durchgesetzt, dass Maskentragen eine von mehreren Schutzmassnahmen ist, um die Verbreitung des Virus einigermassen in Grenzen zu halten. Wenn es ein paar «Wissende» gibt, meistens sind sie dann sogar aus einem anderen Fach, die das Gegenteil vertreten, heisst das noch lange nicht, dass die Erkenntnisse, die man bis dato hat, und die laufend in die neuen Empfehlungen einfliessen, falsch sind. Das ständige Haar in der Suppe zu suchen, trägt nicht sonderlich viel zur Lösung des Problems bei. Im Gegenteil.
Solange wir zu den absoluten Fallzahlen nicht gleichzeitig den Kontext dazu erhalten bleibt uns nur selbst zu recherchieren. Auf dieser Basis komme ich zum Schluss, dass es nie einen echten Anstieg gab, sondern die präsentierten Zahlen sich seit Anfang Mai im Verhältnis des angestiegenen Testvolumens im Streubereich der Test-Fehlerquoten bewegen. Konkulsion: Weder die eine noch die andere Massnahme hat irgendeine Veränderung bewirkt. Wie bei vergangenen Viren-Epidemien haben sich hingegen seit Beginn der «Pandemie» die Letalität und Hospitalisierungen dank den kontinuierlichen Verbesserungen bei der Behandlung massiv reduziert. Wie Prof. Manuel Battegay von der Covid Taskforce im SRF Club vom Di, 11.8. bemerkte hat die Schweiz inzwischen weltweit die tiefsten Letalitätsraten und Hospitlisierungszahlen im Zusammenhang mit Covid. Wir können uns nun mit voller Energie auf die wichtigeren Themen konzentrieren. Eines ist davon ist das aktuelle FSME und Borreliosen Rekordjahr 2020, mit höheren Zahlen als das letzte Rekordjahr 2000. Aktuell meldet das BAG 10’200 akute Borreliose und 332-FSME-Fälle. Auch das eine brisante Meldung, die überhaupt nicht wahrgenommen wird. Vor 20 Jahren mit tieferen Zahlen war eine solche Situation noch Anlass für Plakat- und Pressekampagnen, ähnlich wie wir es heute bei Corona erleben. V.a. betreffen diese Krankheiten auch Junge mit hohen Risiken für Langzeitschäden.
Wer sich bemüht und die Testpositivitätsrate beim BAG nachprüft stellt fest, dass diese seit Einführung der Maskenpflicht linear ansteigt (https://covid-19-schweiz.bagapps.ch/de-3.html).
Es wäre also plausibler zu Behaupten, dass die Maskenpflicht gerade zu einer Verbreitung des Virus führt. Nicht, dass ich das denke. Die Tests sagen relativ wenig über die Anwesenheit eines Virus aus aber die zeitliche Korrelation zwischen Positivitätsrate und Maskenpflicht ist nun mal da. Es ist sicher interessant, sich mal zu fragen, ob die Testpositivitätsrate und das Maskentragen in einem kausalen Zusammenhang stehen und wenn ja, in wie fern.
Im übrigen aber glaube ich sowieso nicht, dass wir Maskenpflicht haben. Ich halte es da eher mit Brecht und denke, dass wir friedliche Wiederstandspflicht haben.
Immerhin haben Tagi/Bund heute ein Interview mit Gerd Antes, dem früheren Mitglied der deutschen Impfkommission und Leiter des deutschen Cochrane-Zentrums gebracht. «[Er] kämpft für eine faktenbasierte Medizin. Mit der Corona-Forschung geht er hart ins Gericht. Die Masken-Debatte nennt er ein Ablenkungsmanöver […] vor relevanteren Fragen.»
Im Artikel heisst es auch, dass norwegische Forscher ausgerechnet haben, dass 200’000 Leute eine Maske tragen müssen, um einen Infektionsfall pro Woche zu verhindern.
Antes sagt, dass z.B. die viel zitierte Jena-Studie nicht beweist, dass Masken nützen. «Wir haben ein sehr komplexes Gewirr von Einflussfaktoren. Davon eine herauszupicken und als kausale Ursache auszuzeichnen, ist einer der häufigsten schweren Fehler in der Studienauswertung. Es könnten andere Faktoren gewesen sein."
Für mich ist auch klar, dass die Masken ausserhalb von speziell engen oder hoch-ansteckenden Situationen eher kontraproduktiv wirken und eine absolute Maskenpflicht wie derzeit im ÖV (ausser man isst/trinkt etwas) vor allem schadet.
https://www.tagesanzeiger.ch/die-debatte-um-die-masken-ist-wohl-ein-ablenkungsmanoever-755850323201 (leider Paywall)
Dass Masken nützen ist auch Laien ziemlich einsichtig. Der Praxistest geht so: Küssen Sie Ihre Frau ohne Maske, anschliessend mit Maske. Sie werden den Unterschied sofort merken.
Herr Beglinger, ich denke Sie bringen die Qualität journalistischer und politischer Argumentation, bezüglch SARS-Cov2, auf den Punkt.
Man muss mal das Ganze umgekehrt anschauen. Es wurden keine grossen Unterschiede festgestellt. Dies ist Beweis genug, dass Masken keinen Einfluss auf die Ansteckung haben. Hätten sie einen Einfluss, müsste ein deutlicher Rückgang der Infektionen erkennbar sein. Auch musste ich mir die Frage stellen, warum starben während dem lockdown hauptsächlich alte Leute, die schon vor dem lockdown isoliert lebten? wie konnte sich das Virus bei isolierten Menschen ausbreiten? warum war die Sterberate während dem lockdown am höchsten?
Es gibt seit Jahren Studien über die Wirksamkeit von Masken, welche die Grösse dieser Viren sowie die Art der Verbreitung zum Gegenstand haben.
Es gibt sogar seit vor Corona bereits eine Studie über die Wirksamkeit so genannter Stoffmasken mit verschiedenen Materialen.
Das Grippe Virus ist hier ganz ähnlich in Grösse und Art der Verbreitung. Wenn jeder eine medizinische Maske trägt wäre das Virus (wie in China zu sehen) sehr stark zurückgebunden. Die publizierte Meldung stiftete nur Verwirrung und dürfte in der Bevölkerung vor allem bei jungen Menschen Widerstand gegen das Masken tragen auslösen.
Trotzdem gibt es darauf hinzuweisen das in den USA von Forsschern nachgewiesen wurde das Covid-19 auch über Aerosole übertragen wird, also über die Luft. Und das kann buchstäblich auch ins Auge gehen, auch bei einem Menschen der mehr als 2 Meter von der Quelle weg ist. Masken reduzieren die Anzahl der Viren nur, was aber dem Immunsystem Zeit gibt um reagieren zu können.
Aber typischerweise genügen halt bei Risikogruppen schon kleinste Mengen das ed gefährlich wird, Hier ist die Maske und wenn möglich Brille tragen und Online -Sozialkontakte bis zur Impfmöglichkeit meiner Meinung Pflicht.
Eine covid 19-App kann nur dann wirksam sein, wenn das Handy die Virenkonzentration selber messen kann. Die Testkits, die man den Spitälern für teures Geld verkauft, haben immer noch eine Fehlerquote von 15%. Das heisst, selbst wenn man getestet wurde (was Viele nicht sind) stehen die chancen 1: 6, dass es sich um eine «Fehldiagnose» handelt. (Normalerweise ein Fall um den sich irgendwann ein Anwalt kümmern will).
Setzen sie doch mal bei Ihrem Arbeitgeber durch, dass Sie jeden 6 Tag krank sind, und nicht Arbeiten gehen. mal sehen, wie lange Sie Ihre Stelle noch haben. Unzuverlässig ist das neue OK.
Auch die «Gesichtswindelpflicht» in den ÖV macht doch gar keinen Sinn, wenn der Chef im eigenen Boliden ins Geschäft rauscht, und beim Brainstorming/Scrum/Agile-meeting allen über die Schulter hustet, nachdem ihn seine Kinder (die keine Maske tragen müssen) zuhause angesteckt haben.
Autofahrer werden Alle anstecken. ich bin für eine Maskenpflicht im Auto.
Wenn die Bedrohung wirklich so ernst wäre, müsste man ganz anders reagieren.
Ich wear seit Juni 2 mal im Spital. beides mal wurde Blut ins Labor geschickt, 0 mal bekam ich ein Analyseresultat. Das heisst dann wohl, ich bin zumindest in der Hinsicht «Gesund"?
Die Maskenpflicht ist reiner Aktionismus der Behörden. Die meisten Mainstream Medien greifen eine gegenläufige Sicht nicht auf, da dies die gegenwärtige Haltung in Frage stellt. Die Grundlage ist für mich als Laie umstritten das eine Maskenpflicht im ÖV und anderen Bereichen herrscht, das ein Konsens unter Wissenschaftlern dafür da sein soll ist für mich ein Strohmann. In den Medien die eine Maskenpflicht befürworten ist eher eine Ausweitung der Pflicht ein Thema, als eine kritische und reflektierende Haltung. Dies setze ich jedoch für ihre Glaubwürdigkeit voraus, was im Moment nicht gegeben ist. Die Zahlen werden nicht in eine Relation gesetzt und Aussagen sowie Massnahmen werden von einem hypothetischen Schlimmsten Fall abgeleitet, obwohl sich diese nicht mit der Realität decken. Hier geben viele mündige Bürger und denkende Menschen die Verantwortung aus der Hand, was ich sehr bedaure und mich bedrückt, beschämt. Zur Arbeit würde ich gerne auf ÖV umsteigen, doch dieses Theater mit der Maske mache ich nicht mit. Wer Augen hat der Sehe, wer Ohren hat der höre, wer einen Verstand der denke. Dies ist nicht die Aufgabe des Staates oder Experten. Dieser Unsinn gehört gestoppt, sind der Staat und Wissenschaft das Neue Heil. Sollte dies der Fall sein da bin ich ein Häretiker.
Soweit mir bekannt ist hat Daniel Koch immer gesagt (sinngemäss): Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz dazu, dass Masken im öffentlichen Raum die Pandemie beeinflussen. Masken im öffentlichen Raum werden nur empfohlen, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
Meiner Ansicht nach gilt das nach wie vor. Es ist nicht bekannt, dass Masken im öffentlichen Raum einen messbaren Einfluss auf die Infektionszahlen hätten.
Sieht man sich nur die Zahlen an (genau so, wie es die Befürworter der generellen Maskenpflicht auch immer tun), so müsste man ja tatsächlich zum Schluss kommen: Überall, wo Maskentragplicht eingeführt wurde, steigen die Infektionszahlen.
Die Zahlen sinken nur dort, wo andere (wirksame) Massnahmen getroffen wurden (meistens gleichzeitig).
Diese Massnahmen sind: Abstandhalten und Handhygiene.
Genau das hat Daniel Koch immer gesagt. Er (als erfahrener Praktiker) wusste, wo die Prioritäten gesetzt werden müssen, wusste, was etwas bringt und was nicht.
Mehrere Schreiber*innen auf InfoSperber zeigen in letzter Zeit eine Tendenz zur Hofberichterstattung und zum Nachquatschen von bereits zum Abwinken gehörter Meldungen.
Moin, moin ~
vielleicht ‹quatsche› ich jetzt auch nur ’nach› – sei es drum …
Ich möchte auf eine etwas ‹andere› Studie aufmerksam machen, wo es nicht um sogenannte ‹Wirksamkeit› geht, sondern um mögliche andere ‹Folgen›: Studie zu psychologischen und psychovegetativen Beschwerden durch die aktuellen Mund-Nasenschutz-Verordnungen in Deutschland (Stand Juni/Juli 2020) – s. https://www.psycharchives.org/bitstream/20.500.12034/2751/1/Studie_PsychBeschwerdenMasken_DP.pdf
Herzlich-liebe Grüße aus Ostfriesland / BRD
Guten Tag Herr Warntjen, vielen dank für den Link zur Studie. Das Fazit der Studie ist alarmierend:
"Die Tatsache, dass ca. 60% der sich deutlich mit den Verordnungen belastet erlebenden Menschen schon jetzt schwere (psychosoziale) Folgen erlebt,….., sprengte alle Erwartungen der Untersucherin."
Jetzt hat man endlich die landeseigene Maskenproduktion in Gang gesetzt. Da kann man die Hersteller nicht auf der Produktion sitzen lassen. Ein Schelm wer Böses denkt.
Die These der Nutzlosigkeit von Masken wird durch die massive, aktuelle Zunahme von Rhino-Viren in Deutschland gegenüber dem Vorjahr unterstützt. Auch Rhinoviren werden über die Atemwege übertragen.
https://www.reitschuster.de/post/die-corona-zahlen-merkw%C3%BCrdige-widerspr%C3%BCche-beim-rki#viewer-8jm0q
Die Wirksamkeit der Masken ist klein vor allem was feine Tröpfchen und Aerosole angeht. Wesentlich hier ist nämlich die Dichtung, welche bei den einfachen Masken praktisch nicht vorhanden und auch bei den FFP-Masken mangelhaft ist, wie ich mich heute in einem Test überzeugen konnte. Während der Selbstschutz beim Einatmen noch einigermassen geht, weil der Unterdruck die Masken ins Gesicht zieht, ist es bezüglich externen Schutz beim Ausatmen umgekehrt: der leichte Überdruck hebt die Maske ab und ein Teil der Atemluft geht nicht durch das Filtermaterial sondern entweicht seitlich. Ich habe mit einem empfindlichen Messgerät gemessen. Bei einer dichten Maske (Nasen- und Kinn-Partien mit den Händen fest angedrückt) gibt es Druckunterschiede von 5-10 Millibar in beiden Richtungen, das bewirkt bei 100 cm2 Maskenfläche ein Anpressen bzw. Abheben von 0.5-1 kg Kraft. Ohne das Andrücken ist es beim Einatmen ähnlich, aber beim Ausatmen gibt es nur noch etwa 2 Millibar, die meiste Atemluft geht also nicht durch die Maske sondern entweicht seitwärts.
So ist erklärbar, weshalb die von Van der Sande et al. 2008 getesteten FFP2 Masken zwar beim Einatmen und bei feinen Aerosolen einen Schutzfaktor von 100 bis zu 500 erreichen, beim Ausatmen jedoch nur 3 (!). Bei einfachen Masken entweicht dermassen viel Falschluft seitwärts, dass der Schutzfaktor beim Ausatmen laut der Studie nur 1.1 (also 10%, weil 1 = gar nichts) bis 2 beträgt; da spielt die Güte des Filtermaterials praktisch keine Rolle.