Sperberauge
PFAS: das Jahrhundertgift ist in fast allen Körpern
Sie sind überall, sogar im Regenwasser – weil sie so unheimlich praktisch sind. Jeder hat sie im Blut, auch der berichtende Reporter. Per- und polyfluorierte Kohlenwasserstoffe, kurz: PFAS, können unter anderem Krebs auslösen, unfruchtbar machen, Impfungen wirkungslos werden lassen.
Infosperber berichtet seit Jahren regelmässig über die fast unzerstörbaren Chemikalien. Wer sich über PFAS informieren will, dem empfehlen wir das Video «Jahrhundertgift: Warum wird es nicht verboten?» des NDR.
In dem 30-minütigen Video haben die Reporter*innen des jungen Reportageformats STRG_F zusammengetragen, was es zu den giftigen Chemikalien Wichtiges zu sagen gibt.
Die Journalisten reisen ins deutsche Altötting, dessen Einwohner so viel PFAS im Blut haben, dass sie kein Blutplasma spenden dürfen. Sie sprechen mit dem US-Anwalt Rob Billiot, der den Kampf gegen die ewigen Chemikalien begonnen und zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Und sie warnen vor GenX, der Ersatzchemikalie, die vielleicht genauso giftig ist wie das Original. Lange Zeit unternahmen Behörden wenig, nun erwägt die EU, die gesamte Chemikalienklasse der PFAS zu verbieten ausser in Fällen, in denen es gar nicht anders geht.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Leider bin ich zu dieser Stoffklasse nicht auf dem Laufenden. Um sich ein klares Bild zu machen, wären drei zusammenfassende Sätze nützlich, welches die häufigsten Anwendungen von PFAS sind, wer sie herstellt und in welchen Ländern sie eingesetzt werden.
Sehr geehrter Herr Brechbühl, hergestellt werden PFAS von den Unernehmen der chemischen Industrie. Los ging’s damals mit 3M, denen Rob Billot wegen der Chemikalie PFOA auf die Schliche kam (lesenswerte Geschichte, unter dem Artikel verlinkt). PFAS finden sich grob gesagt, überall, wo etwas feuerfest, wasser- und fettabweisend sein soll. Auch in der Produktion werden sie eingesetzt. Wichtigste Quellen sind Feuerlöschschäume, Outdoorkleidung und beschichteter Karton, auch in Lebensmittelverpackungen. Die ETH-Forscherin Juliane Glüge hat sich vor zwei Jahren die Mühe gemacht, nachzuvollziehen, welche Produkte PFAS enthalten: https://pubs.rsc.org/en/content/articlelanding/2020/em/d0em00291g.
Sehr ausführlich beschrieben sind PFAS und die daraus resultierenden Gesundheitsgefahren mittlerweile auf Wikipedia. Das BAFU hat ebenfalls eine zusammenfassende Seite:
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/altlasten/fachinformationen/altlastenbearbeitung/pfas.html