Wer über Aktuelles informiert sein will, muss den «Blick» lesen
Nein, an dieser Stelle soll keine Reklame für den «Blick» gemacht werden. Aber vermeiden lässt sie sich auch nicht. Der Grund sind die anderen grossen Tageszeitungen. Sie machen den Eindruck, als möchten sie aus ihren Abonnenten das Maximum herausholen, solange es sie noch gibt. Und am besten mit möglichst wenig Aufwand. Dazu ein paar Beispiele aus der Sportberichterstattung.
Eishockey-Runde vom Dienstag
Auf dem Programm stand in der National League eine Vollrunde. Das heisst: Sieben Spiele mit Spielbeginn um 19.45 Uhr. Die letzten Spiele waren kurz nach 22.00 Uhr zu Ende.
Und wie berichteten die grossen gedruckten Tageszeitungen gestern darüber? Die «Neue Zürcher Zeitung», der «Tages-Anzeiger» und die «Berner Zeitung» brachten nicht einmal die Resultate. Dies ist umso erstaunlicher, als das Einzugsgebiet der «Berner Zeitung» eine Eishockey-Hochburg mit drei National-League-Klubs ist.
Dass es auch anders geht, zeigte die «Aargauer Zeitung». Sie brachte immerhin die Resultate. Aber wer veröffentlichte sogar einen Matchbericht? Der «Blick».
Riesenslalom vom Dienstag
Der Nacht-Riesenslalom der Männer in Schladming war sogar noch eine halbe Stunde früher fertig als die Eishockey-Spiele. Marco Odermatt schaffte es nach einem missratenen 1. Lauf dank eines ausgezeichneten 2. Laufs noch auf den 3. Platz.
Berichteten die «Neue Zürcher Zeitung», der «Tages-Anzeiger» und die «Berner Zeitung» darüber? Nein.
Die «Aargauer Zeitung» brachte einen Bericht und die Resultate. Aber wer lieferte neben einem Bericht und den Resultaten auch noch die Weltcup-Stände und die Daten der nächsten Rennen? Der «Blick».
Champions-League-Spiele vom Mittwoch
Die 18 entscheidenden Spiele der Ligaphase der Fussball-Champions-League begannen alle am Mittwochabend um 21 Uhr. Fertig waren sie gegen 23 Uhr. Die «Berner Zeitung» leistete einen Sondereffort und brachte in der heutigen Ausgabe einen Matchbericht der Partie der Young Boys gegen Roter Stern Belgrad. Die Resultate der 17 anderen Spiele fehlen aber.
In der «Aargauer Zeitung», dem «Tages-Anzeiger» und der «Neuen Zürcher Zeitung» fand die Champions League heute nicht statt.
Und wer brachte heute neben einem ausführlichen YB-Matchbericht auch noch eine Zusammenfassung der anderen Spiele, sämtliche Resultate und die Rangliste? Der «Blick».
Slalom vom Mittwoch
Beim Nacht-Slalom vom Mittwochabend war es ähnlich wie beim Riesenslalom am Vortag. Er war um 21.30 Uhr fertig. Trotzdem war der Anlass der «Neuen Zürcher Zeitung», dem «Tages-Anzeiger» und der «Berner Zeitung» keine Zeile wert.
Die «Aargauer Zeitung» brachte wenigstens einen Bericht darüber. Aber wo fand man auch die Resultate und die Weltcup-Stände? Natürlich im «Blick».
Was liefern «NZZ», «Tagi» und «BZ» im Sportteil?
Die Sportredaktionen von «NZZ», «Tagi» und «BZ» machen den Eindruck, als möchten sie ihre Leser absichtlich langweilen. Die «NZZ» brachte am Mittwoch eine ganze Seite über den ehemaligen brasilianischen Fussballstar Neymar. Neymar genügt mittlerweile nicht einmal mehr in der saudischen Liga.
Die «Berner Zeitung» brachte fast eine Seite übers Bergsteigen. Am Tag davor war’s eine ganze Seite gewesen. Und eine Woche davor ebenfalls. Zudem berichtete sie auf mehr als einer halben Seite über zwei deutsche Groundhopper. Das sind Menschen, die sich Fussballspiele in den entlegensten Stadien dieser Welt anschauen.
Der Sportteil des «Tages-Anzeigers» war genau gleich wie derjenige der «Berner Zeitung» – aber ohne das Bergsteigen.
Und der Rest der Zeitung?
Nun lässt sich natürlich einwenden, dass eine Zeitung aus mehr bestehe als aus dem Sportteil. Was natürlich stimmt. Nur ist der Sportteil ein guter Indikator dafür, wie gut Tageszeitungen abendliche Ereignisse noch berücksichtigen.
Und über die wichtigsten Inland-Themen – am Mittwoch beispielsweise die 13. AHV-Rente, Markus Ritters Bundesratskandidatur und Albert Röstis Pläne – berichtete auch der «Blick».
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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