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Die SRG will ihren Namen bekannt machen – mit einem Hinweis nach dem «Echo der Zeit» und nach anderen Informationssendungen. © SRG

Die SRG startet den Abstimmungskampf

Marco Diener /  «Die Sendung ist ein Angebot der SRG.» Mit solchen Sätzen irritiert SRF im Moment. Es geht wohl um die anstehende Abstimmung.

Neuerdings beenden die Moderatoren die Radiosendung «Echo der Zeit» hin und wieder mit dem Satz: «Die Sendung wurde produziert im Auftrag der SRG.» Oder: «Die Sendung ist ein Angebot der SRG.»

Als Zuhörer ist man ein bisschen ratlos. Was will der Moderator damit sagen? Sollen wir der SRG ein Dankesschreiben schicken?

Die SRG antwortet auf die Frage von Infosperber: «Bei diesen Hinweisen handelt es sich um ein nationales Projekt der SRG, das bei RTS, RSI, RTR und SRF umgesetzt wurde.»

Als Zuhörer denkt man: Aha, «ein nationales Projekt».

Die SRG erklärt sodann: «Viele Menschen in der Deutschschweiz nutzen und schätzen eigenproduzierte Angebote von SRF, wissen jedoch nicht, dass diese auch Teil der SRG sind. Die Hinweise ‹Im Auftrag der SRG› sollen die Verbindung der SRG mit SRF und dessen Eigenproduktionen aufzeigen.» Und weiter: «Alle SRG-Unternehmenseinheiten haben Umsetzungen erarbeitet, um ebendiese Anbindung der Marke SRG sichtbar zu machen.»

Als Zuhörer erinnert man sich an die hängige Volksinitiative «200 Franken sind genug! (SRG-Initiative)». Will uns die SRG sagen, dass eine Gebührensenkung nicht nur die SRG, sondern auch SRF träfe? Startet die SRG gerade eine Abstimmungskampagne?

Die SRG stellt das nicht in Abrede. Sie schreibt: «Eine hohe Bekanntheit der Marken respektive ein Verständnis für die Verbindung zwischen verschiedenen Unternehmenseinheiten ist für jedes Unternehmen wichtig. Das gilt auch für die SRG, und zwar nicht nur im Hinblick auf die politischen Prozesse.» Aber eben auch.

Hinweise wie «Die Sendung wurde produziert im Auftrag der SRG» gibt es laut SRG auch am Ende der «reichweitenstärksten eigenproduzierten Informationssendungen ‹Info 3› und ‹Rendez-vous›». Ebenso wie am Fernsehen nach den Informationssendungen «Tagesschau», «10 vor 10» und «Schweiz aktuell». Aber auch nach dem «Sportpanorama», dem «Kulturplatz» und dem «Literaturclub». Und nach Unterhaltungssendungen wie «Happy Day» und «SRF bi de Lüt».  

Ein komischer Name

Die Bezeichnung SRF stammt aus dem Jahr 2011. Damals wollte die SRG zeigen, dass «Schweizer Radio (SR) DRS» und «Schweizer Fernsehen (SF) DRS» zusammengehören. Seither heisst der Zusammenschluss «Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)». Der Nachteil: Es gibt zwei Sender gleichen Namens: den Radiosender «SRF 1» und den Fernsehsender «SRF 1». Bei «SRF 2» ist die Verwechslungsgefahr ein bisschen geringer, weil der Radiosender nicht bloss «SRF 2», sondern «SRF 2 Kultur» heisst.


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Zum Infosperber-Dossier:

SRG_Dossier

Medien: Service public oder Kommerz

Argumente zur Rolle und zur Aufgabe der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG.

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