So greift die NZZ in die Anti-Russland-Klischee-Kiste
Am 12. November 2019 publizierte die NZZ einen weitgehend dümmlichen Artikel des deutschen «Schriftstellers» Christoph Brumme, gemäss dem «die» Ukrainer alle freiheitsliebend sind, Autoritäten verlachen und eine «Kultur der Moral» haben, «die» Russen es aber vorziehen, unter der Knute zu leben. Es dürfte die darauf folgende Zuschrift des russischen Botschafters in Bern gewesen sein (NZZ vom 21.11.2019), die die NZZ-Redaktion auf die gloriose Idee brachte, auch mal etwas Anschauliches über die Krim zu bringen, die seit dem März 2014 mit Russland wiedervereinigt ist. Da könnte man doch zeigen, wie negativ der Einfluss Russlands auf die Bevölkerung in der Realität ist.
Gedacht, getan. Nur, schon die Headline in der NZZ online-Ausgabe vom 5. Dezember 2019 zeigt, wie oberflächlich NZZ-Journalismus sein kann: «In Kiew atmet der Westen, auf der Strasse sind Musiker, Jongleure, Freaks – auf der Krim herrscht Zucht und es mangelt an Charme.» Das ist, mit Verlaub, echter «Bullshit», um es für einmal im Jargon der Journalisten zu sagen. Ich – ich erlaube mir, diese Medienkritik diesmal in der Ich-Form zu schreiben – ich selber war im Frühling drei Wochen auf der Krim. Nicht ganz zufällig hatte ich als professioneller Journalist auch meine Kamera bei mir und zum Glück habe ich auch den Charme der Krim fotografisch eingefangen. Zum Beispiel Musiker und Freaks auf der Promenade in Jalta:
Musiker in Jalta auf der Krim im Jahr 2019 (Foto CM)
Ohne auch nur zu ahnen, dass so ein Bild einmal den Beweis für eine deutlich tendenziöse Berichterstattung in der NZZ erbringen könnte, fand auch dieser Trompeter Eingang in meine Foto-Sammlung anlässlich meines Aufenthalts auf der Krim im Frühling dieses Jahres:
Der Trompeter auf der Promenade in Jalta spielt echt, die Begleitmusik allerdings kommt aus dem mitgebrachten Musik-Player mit Lautsprecher (Foto CM im Jahr 2019)
Und nein, einen «Jongleur» habe ich auf der Krim tatsächlich nicht gesehen, dafür andere Zirkusleute, zum Beispiel einen Mann, der einem für ein paar Rubel eine zahme Eule auf die Schulter setzte und dann ein Foto machte – in meinem Fall auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin mit meiner Kamera.
Der Autor Christian Müller mit der zahmen Eule – hier auf seiner rechten Hand – und dies auf der lebensfrohen Promenade in Jalta auf der Krim (Foto mit der Kamera des Autors, abgedrückt vom Zirkusmann).
Ist das (wie im NZZ-Artikel schon in der Headline erwähnt) im Gegensatz zu «Musikern, Jongleuren und Freaks» wie in Kiev, auf der Krim nur «Zucht» und «Mangel an Charme»?
Sollte der NZZ-Berichterstatter gerade jetzt Anfang Dezember auf der Krim gewesen sein, wie es das Datum unter dem Bericht anzeigt (Simferopol, 5.12.2019), dann ist der «Mangel an Charme», den er konstatiert hat, allerdings nachvollziehbar. Auch Venedig zum Beispiel war in den letzten Wochen etwas weniger «charmant».
Eigentlich hätte ich nach der Lektüre der NZZ-Headline zu lesen aufhören können. Aber die journalistische Neugier war dann doch stärker.
Ernüchterung statt Euphorie?
Ulrich Schmid, der Autor des NZZ-Krim-Reports, erwähnt, dass nach der «Euphorie» im März 2014 jetzt «Ernüchterung» einziehe. Schön, dass er damit wenigstens bestätigt, dass damals, im März 2014, viele Menschen auf der Krim, wie er schreibt, sogar weinten vor Freude. (In den Zeitungen stand damals, dass die Krimeer von den russischen Soldaten zum richtigen Abstimmungsresultat gezwungen worden seien.) Dass sich zwischenzeitlich allerdings eine generelle Ernüchterung eingestellt habe, wie Schmid nun schreibt, ist schlicht falsch. Richtig ist, dass es natürlich Leute gibt, die sich nach der Wiedervereinigung der Krim mit Russland einen schnelleren wirtschaftlichen Aufschwung erhofft hatten, als er jetzt tatsächlich stattfindet. Aber im ausgiebigen Gespräch bestätigen auch sie, dass sie natürlich verstehen, dass nicht einfach über Nacht alles viel besser sein kann.
Ein anderes Beispiel in der NZZ-Berichterstattung: Ulrich Schmid zeigt ein selbstgemachtes Bild einer schlechten Strasse in Bachtschyssaraj. Ja, es gibt sie, diese schlechten Strassen. Auch ich war in Bachtschyssaraj und habe sie gesehen, die alten Strassen. Und nicht nur dort. Sie zeigen eindrücklich, wie die Ukraine ein Vierteljahrhundert nichts getan hat, um die Infrastruktur auf der Krim zu erneuern.
Strasse in Bachtschyssaraj (Foto Ulrich Schmid)
Nicht gesehen hat Schmid offensichtlich die Autobahn von Kertsch im äussersten Osten der Halbinsel via Simferopol nach Sewastopol im Südwesten der Halbinsel, die im Bau und auf einigen Teilstücken bereits eröffnet ist. Pech gehabt halt. Der NZZ-Mann hat nur die alten, schlechten Strassen gesehen – notabene aus der ukrainischen Zeit.
Nicht alles ist in fünf Jahren möglich. Die Autobahn von Kertsch nach Sewastopol ist erst in Teilstücken eröffnet. Und die künftigen Raststätten sind zwar bereits asphaltiert und können als Ruheplatz schon benutzt werden, die Tankstellen und die Shops allerdings stehen noch nicht. (Foto CM im Jahr 2019)
Und wenn Schmid über die unbefriedigende Wirtschaftslage auf der Krim spricht, dann erwähnt er mit keinem Wort den «Beitrag» des Westens: die Wirtschaftssanktionen gegen die Krim. Es ist immer wieder das gleiche zu beobachtende Muster: Die USA tun alles, oft mit harten Sanktionen, um politisch unliebsame Länder wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. Und dann argumentieren sie mit dem Elend der dortigen Leute. Das ist unfair, um nicht zu sagen perfid. Die Krim mit über 200 Kilometern phantastischer Schwarzmeerküste könnte touristisch ein Paradies sein und davon eben auch wirtschaftlich massiv profitieren, wenn auch Touristen aus dem reicheren Westen Europas kommen könnten. Aber diese werden mit harten Sanktionen ferngehalten. Die Reiseveranstalter, auch die schweizerischen, dürfen keine Krim-Reisen anbieten. Und dann schreiben die Journalisten aus dem Westen, dass der Aufschwung seit der Wiedervereinigung der Krim mit Russland nicht wie erwartet schnell vorangehe …
Sowohl Russland selber als auch andere Länder der ehemaligen Sowjetunion haben sich nach 1991 wirtschaftlich deutlich steigern können – mit der Ukraine als Schlusslicht. Aber wenn auf der Krim die wirtschaftliche Entwicklung in den fünf Jahren seit 2014, in denen die Krim wieder zu Russland gehört, nicht gerade steil nach oben zeigt, ist natürlich Russland schuld …
Sind zugelassene Sprachen nur ein Detail?
So ganz nebenbei konzediert Ulrich Schmid, dass die Krimeer jetzt drei offizielle Sprachen kennen: die russische Sprache, die ukrainische Sprache und auch die Sprache der Tataren. Dass der ganze Ablösungsprozess der Krim von der Ukraine – ähnlich wie in der Ostukraine – damit begonnen hatte, dass nach Anweisung aus «Kiev» nur noch Ukrainisch offiziell zugelassene Sprache hätte sein sollen und dass auch die Schulen ausschliesslich auf die ukrainische Sprache hätten umgestellt werden sollen, davon ist in diesem NZZ-Artikel nichts erwähnt. Rhetorische Frage: Wie würden die Westschweizer und die Tessiner reagieren, wenn «Bern» beschliessen würde, dass in der Schweiz künftig nur noch die deutsche Sprache gesprochen werden dürfe?
Und warum der Vergleich der Krim mit Kiev?
Dass die NZZ in ihrer Online-Ausgabe schon in der Headline die (russische) Krim mit der (ukrainischen) Stadt Kiev vergleicht, dürfte, wie eingangs erwähnt, den Grund in dem primitiven Text von Christoph Brumme haben, der «die» Ukrainer mit «den» Russen verglich – als ob alle vierzig Millionen Ukrainer und alle 140 Millionen Russen einen einheitlichen Charakter hätten. Aber eben: Dieser Brumme-Text provozierte wohl auch diesmal einen Vergleich Ukraine/Russland.
Soll vielleicht auch ich etwas über den «Charme» von Kiev schreiben? Dass unser Hotel dort – aus Anstand verschweige ich dessen Namen – bei unserem letzten Besuch hinterher meiner Kreditkarte gegen 1000 Franken nachbelastet hat, mit – auf meine Nachfrage hin – der verlogenen Behauptung, «die hübsche Blondine», die ich bei mir gehabt hätte, sei noch eine Woche länger im Hotel geblieben und habe selber nichts bezahlt. Dass in der Schweiz eine Ehefrau einen anderen Namen haben kann, hatten sie offensichtlich noch nicht mitbekommen, und sie gingen offensichtlich davon aus, dass ich mich einer wohl heimlichen Begleitung wegen nicht gegen diese zusätzliche Belastung meiner Kreditkarte wehren konnte. Der Boarding-Pass meiner Ehefrau für den Rückflug machte meinen Gegenbeweis dann allerdings einfach, dass das Hotelpersonal das Verbleiben «der hübschen Blondine» für weitere Tage im Hotel schlicht erfunden hatte.
Ich habe diese Story journalistisch bis heute nie erwähnt, weil ich keine Veranlassung hatte oder habe, die Ukraine oder gar «die» Ukrainer generell negativ hinzustellen. Aber ich reagiere empfindlich, wenn ich in der NZZ einen Bericht lese, der offensichtlich nur einen Zweck hat: mit x-welchen Beobachtungen einmal mehr Russland in den Dreck zu ziehen. Das heutige Russland ist nicht die Sowjetunion und Putin ist nicht Stalin. Dass auch in Russland, genau so wie in allen anderen Staaten – die USA, Deutschland und auch die Schweiz inbegriffen – einiges besser sein könnte, weiss allerdings auch ich.
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Siehe dazu meinen Kommentar: So verpackt die NZZ Falschinformationen in «Meinungen» (auf Infosperber)
Und siehe dazu meine sieben Berichte über die Krim:
- den ersten Teil der Serie über die Krim (ein allgemeiner historischer und politischer Überblick)
- den zweiten Teil der Serie über die Krim (zu Sewastopol)
- den dritten Teil der Serie über die Krim (zu Kertsch mit den Katakomben und zur neuen Brücke auf das russische Festland)
- den vierten Teil der Serie über die Krim (über die vielen jungen Tataren, die die ihnen gebotene berufliche Chance packen)
- den fünften Teil der Serie über die Krim (über das Reisen auf der Krim als «normaler» Tourist)
- den sechsten Teil der Serie über die Krim (über einen Kongress auf Jalta zur Förderung der russischen Sprache ausserhalb Russlands)
- Zum Infosperber-Dossier Krim-Sanktionen
…und siehe auch einen Bericht auf Rubikon, wie deutsche Medien über die Krim berichten.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Zum Autor. Es gibt keine Interessenkollisionen.
Das war ein schöner Seitenhieb 😉
Lässt sich die NZZ aber davon beeindrucken?
Naja, da sind Sie aber ein ganz aufgeweckter Bursche.
Eigentlich wissen doch alle seit langem, dass die NZZ mit dem Geheimdienstspezialisten Eric Gujer an der Spitze eher einem Propaganda-Magazin der NATO/NSA ist.
Das Skripal-Märchen, bei dem irgendwelche Russen das OPWC-Waffenlabor infiltriert haben (was kann man denn dort infiltrieren bitte?) und die ständigen Übernahmen von «Rechercheportale» wie Belingcat , dessen einziger Mitarbeiter und Gründer ein Studienabbrecher und ehemaliger Damenunterwäscheverkäufer sein soll, anstelle eigenem Journalismuss, sprechen doch für sich.
Dass die NZZ immer noch intelligente Artikel publizieren darf und diese auch gekauft werden, liegt wohl daran, dass auch diese Damen und Herren Autoren lieber dem Geld als dem Anstand folgen.
Geschätzter Christian Müller,
ich gratuliere Ihnen zu dieser ausgezeichneten «Retourkutsche», womit Sie der NZZ und deren Journalisten Schmid allerdings eine Ehre erweisen, die Beide längst mit anderen fake-news verwirkt haben!
Wann wird auch der letzte Leser oder gar Abonnent von deutsch-sprachigen Tageszeitungen wie dieser oder der FAZ sowie Weeklies wie dem SPIEGEL, die einstmals zu meiner Pflichtlektüre gehörten, lassen, weil sie merken, dass sie vorsätzlich belogen werden? Spätestens wenn um Sachlichkeit und Wahrheit bemühte Informationsquellen wie diese oder beispielsweise die NachDenkSeiten verboten werden, womit zu rechnen ist, sollte auch dem Letzten noch immer Gutgläubigen «ein Licht aufgehen» – dann, wenn es zu spät ist?
Endlich gibt es ein Medium, bei dieser verachtenden NZZ- Gebahren aufdeckt. Nicht nur gegen Russland, auch gegen das Tabakverbot, infosperber hat berichtet: https://www.infosperber.ch/Medien/NZZ-Transparenz-ist-durchaus-gegeben, ein sehr fragwürdiges Verhalten.
Die NZZ betrachtet auch Charter Schulen. Privatisierte Schulen, in deren keine Lehrpläne bestehen müssen, oftmals von Religiösen geführt (z.B. Trumps Bildungsministerine Betsy DeVos), keine Qualitätskriterien für Lehrpersonen preist die NZZ als interessante Alternative:
https://www.nzz.ch/international/amerika/charter-schools-alsalternatives-schulmodell-1.18648756.
Auch unterstüzt die NZZ der Sabotierung von regierungskritischen Organisationen wie Attac, Campact möglicherweise bald deutsche Umwelthilfe, die in D die Gemeinnützigkeit verloren haben/verlieren können. Compact, das an vordersten Front gegen Glyphosat gekämpft hat, hat seine Gemeinnützigkeit verloren, die NZZ hat nur Schadenfreude einer solchen Organisation entgegenzubringen:
https://www.nzz.ch/international/campact-attac-und-die-gemeinnuetzigkeit-ngos-in-alarmstimmung-ld.1517038
Kurz, die NZZ schreibt aus dem Deckmäntelchen «guter, seriöser Journalismus» massiv gegen die Zivilgesellschaft.
Danke Christian für diesen tollen Beitrag! Zum Glück gibt es Infosperber. Manche NZZ/Tagi usw.-Beiträge sind so parteiisch, dass ich sie nicht mehr lese. Ich schütze somit meine Gesundheit. Wenn man solche NZZ-Artikel liest, hat man das Gefühl, sie seien die Grundlage für einen Hollywood-Film … nach dem Gut-Böse-Schema (die gute Ukrainer, die böse Russen).
meiner Meinung nach ist Kritik dann angebracht wenn man es effektiv belegen kann, Vermutungen können böse ins Abseits gelangen.
Ist hier also auch sauber recherchiert worden, kann man darauf zählen dass es der Wahrheit entspricht ?
Ja Herr Müller, jetzt sehen Sie, wie als tendenziös wahrgenommene Berichte (bei Ihnen) ankommen. Verstehen sie jetzt vielleicht, was Ihre noch viel tendenziöseren Artikel bei um Objektivität bemühten Lesern auslösen?
Die Übertragung von Informationen aus dem Reich der Beobachtung in die verallgemeinerte Realität ist zwar immer ein heisses Eisen, aber das sollte für eine Zeitung mit Tragweite der nzz nochmals bewusster sein als der übrigens damals schon spannenden Reportage von Ihnen. Danke deshalb für Ihre Ergänzungen! Und in der Hoffnung, dass auch diese Info aus der Ukraine nicht dazu dient, eine allgemeine Verteuflung in Schwung zu bringen.
Und allgemeinen Dank an infosperber für die tolle Rubrik: Medienkritik
Ist mir wie bestimmt auch anderen aufgefallen, das die NZZ und deren Journalisten Russland schlecht machen. Es ist leider an der Tagesordnung, dass die NZZ hinterhältig über Russland und die Krim Falschmeldungen verbreitet. Es freut mich, dass es auch noch anderen Journalismus gibt und Journalisten, die den Biss haben, der NZZ entgegen zu treten, die Sache klarzustellen. Grosses Kompliment.
Exzellent geschrieben. Tolle Bilder. Macht einem grosse Lust die Krim selber zu erleben. Ich bin jetzt sehr verwirrt: Die NZZ hat doch ein immer engeres Verhältnis zu jenen Rechtskonservativen, denen von liberalen Medien eine Nähe zu Russland vorgeworfen wird. Die AFD bezeichnet NZZ munter als «Westfernsehen». Und doch schreibt die NZZ so tendenziös gegen Russland?
Noch ein Hinweis: Der BIP Graph ist extrem wertvoll. Er zeigt eindrücklich, wie wenig das Embargo des Westens Russland geschadet hat (weniger als die Finanzkrise, und viel weniger als der Zusammenbruch der Sowjetunion), trotz allem Schaden auf für die Westeuropäische Wirtschaft. Für den Vergleich mit der Ukraine wäre ein % Graph noch stärker in der Aussage, wo alle Länder auf gleicher Höhe bei 100% beginnen. Dann hätte man den fairen Vergleich auf einen Blick. Klar, die Ukraine wäre auch dann klares Schlusslicht.
Als NZZ-Leserin ist mir klar, dass alle Berichte zu Russland negativ sind und alle zur Ukraine positiv. Das kommt zumeist sehr subtil daher, aber die Grundhaltung ist immer eindeutig spürbar. Das muss man immer mitlesen!
Ob der Tagi wohl anders funktioniert? In der deutschen Presse ist der Ton, soweit mir bekannt, ähnlich, d.h. heisst NATO-freundlich und entsprechend Russland-feindlich.
Welcher Grundton herrscht in andern NATO-Ländern? Frankreich, Spanien, Italien etc. Herrscht da ebenfalls das Russlandfeindbild über die Berichterstattung?
Generell kann man zu jeder journalistischen Berichterstattung anmerken, daß diese in allen Stufen erfolgen kann. Von engagiert bis desinteressiert, von «Weltklasseniveau» bis runter unterhalb einer Art «Kreisklasse» hin. Da wird auch schnell in krassem «Schwarz-Weiß» berichtet und die «Grautöne» gehen da gewollt unter. Dafür muß es denn auch solche Artikel wie von Christian Müller geben, die da mal das «Totale Tiefschwarz» zu Rußland ein klein wenig aufmischen.
Wer sich auch völlig unpolitisch schon früher mit der Geschichte der Krim befaßt hat, besonders dem KPdSU-Politgag von Chruchtschow, der die Krim 1954 einfach so von Rußland «wegnahm» und sie der Urkraine «schenkte» was aber in den westlichen Ländern erst ab dem Zerfall der Sowjetunion 1992 überhaupt mal näher registriert wurde, ist schon mehr als seltsam. Wegen eines willkürlichen «Geschenks» des damaligen obersten Moskauer Sowjetkommunisten und Stalin-Nachfolgers, an potentielle Anhänger in Kiew, wird also heute letztendlich Krieg und Wirtschaftskrieg um die Krim geführt und Sanktionen. Das ist schon mehr als paradox.
Daher sage ich grundsätzlich, lieber zuviele als zuwenige Beiträge, die auch die «Grauschattierungen» beleuchten…
Werner Eisenkopf
Runkel/D.
Guter Artikel.
Das Dauerfeuer der NZZ gegen Russland ist mehr als auffällig.
Danke das Sie dies auch noch deutlich aufzeigen.
Die transatlantische Propaganda von Gujer ist nur noch schwer zu ertragen.
@ Hey, Sperber Redaktion,
wider ein sehr guter ehrlicher Artikel, ich habe Ihnen schon vor langer Zeit geschrieben, dass Sie die Wahrheit lieben und schreiben, somit zeichnet es sich auch dieses mal aus.Auch wir sind voll mit Einäugigen von Blinden der Zunft.Denn bei uns schreibt man in Bataillonsstärke gegen die Wahrheit.
Wünsche allen ein Frohes Weihnachten sowie ein
Gesundes Neue Jahr. Werner Kämtner