Sperberauge
Sind die Schweizer Ärzte so naiv?
Die Standesorganisation von über 40’000 Schweizer Ärzten FMH hat an ihrer letzten Delegiertenversammlung beschlossen, den Bundesrat zu bitten, den Atomwaffen-Verbotsvertrag TPNW zu ratifizieren. (Siehe auch hier.)
NZZ-Chefredaktor Eric Gujer seinerseits schreibt zwar nicht über Ärzte, wohl aber über den Atomwaffen-Verbotsvertrag. Und seine Meinung ist klar: «Statt den amerikanischen Beitrag zur europäischen Sicherheit zu würdigen, verpasste Bern den USA jedoch eine Ohrfeige. So votierten beide Kammern des Parlaments für einen in der Uno auf den Weg gebrachten Vertrag, der ein totales Atomwaffenverbot vorsieht. Das Abkommen ist ein Beispiel für die Naivität des Westens in Fragen der Strategie.»
Und, wen wundert’s, der NZZ-Chefredaktor sieht sich selber natürlich als Fachmann, Andere, zum Beispiel Bundesräte und Parlamentarierinnen, aber als «Laien». Wörtlich aus dem selben Artikel vom 8. Februar 2019: «Es verursacht ein mulmiges Gefühl, die äussere Sicherheit in der Hand von Laien zu wissen.»
Ob es wirklich besser wäre, unsere «äussere Sicherheit» in den Händen von Chefredaktoren zu wissen?
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine.
Krieg ist auch ein Geschäft. Deshalb investieren die Schweizerische Nationalbank, Schweizer Banken, Versicherungen und Pensionskassen sogar in Unternehmen die an der Produktion von in der Schweiz verbotenen Waffen wie Atombomben, Streubomben und Antipersonenminen beteiligt sind, mit dem Segen des Bundesrates. Hiroshima, Nagasaki und die zahlreichen Beinahe-Atomkriege in den letzten Jahrzehnten scheinen in der Schweiz vergessen zu sein, deshalb unterzeichnete die Regierung in Bern nicht einmal das UNO Atomwaffenverbotsabkommen. Das Abkommen der UNO zum Verbot von Atomwaffen schafft erstmals ein umfassendes und ausdrückliches Verbot für Atomwaffen. Es verbietet den Einsatz von nuklearen Sprengkörpern und dessen Androhung sowie Herstellung, Erwerb, Stationierung und Weitergabe von Kernwaffen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombenabwürfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki
Filmaufnahmen der US-Armee von Hiroshima, 1946. https://www.youtube.com/watch?v=g_Aa8GOBYU0
Konferenz in Basel: «Move the Nuclear Weapons Money»
Wird die internationale Konferenz «Move the Nuclear Weapons Money» am 12. und 13. April in Basel in der Atomwaffen-Finanzierungsfrage Fortschritte bringen?
Move the Nuclear Weapons Money: An international conference on divestment and other actions by cities, universities, parliaments and religious institutions to reverse the nuclear arms race and protect the climate
Basel, Switzerland. April 12-13, 2019
http://baselpeaceoffice.org/article/move-nuclear-weapons-money
Anständige und kompetente Ärzte nach den Regeln ihre Berufsstandes kennen die langfristigen Auswirkungen von radioktiver Strahlung auf das biologische Leben.
Die meisten Politiker und ihre Wähler haben einen beschränkten Horizont bis zur nächsten Wahl, libertäre Kapitalgewaltige oft nur bis zum nächsten Quartalsbericht.
Nach mir die Sintflut ist das gängige Motto.
Simmungs-, Meinungs- und Angstmacherei hat Hochkonjunktur und es vermehrt die Macht der Kapitalgewaltigen immer weiter, in einer «america first» Gesellschaft.
https://www.friedenskraft.ch
ist überzeugt, dass wir als Menschheitsfamilie nur eine Zukunft haben, wenn es uns gelingt, alle Mauern und Feindbilder in unseren Köpfen aufzulösen durch Empathie und gewollte Vielfalt. Dadurch und indem wir uns in unseren täglichen Taten an die Gewaltlosigkeit halten, erarbeiten wir uns ein Recht, in Frieden leben zu können.
Gewaltfreiheit ist der nächste, wichtige Schritt menschlicher Evolution.
Dazu fordern wir die Einhaltung des Gewaltverbots der UNO-Charta von 1945, welches Androhung (auch Sanktionen) und Anwendung von Gewalt bei zwischenstaatlichen Konflikten verbietet
und
wir engagieren uns täglich für einen Wandel im Sinne einer erdverträglichen, solidarischen, transparenten und vielfältigen Gesellschaft.
Das werden der NZZ-Chefredaktor Eric Gujer und andere Bewahrer von bewährten und neuen Feindbildern und der daraus abgeleiteten «notwendigen» Aufrüstung natürlich anders sehen – eine klare Diagnose für die Mehrheit der Ärzte: Paranoia.
Diese Menschen sollten mal einfach versuchen, mit ihren Mitmenschen in Dialog zu treten und sie würden feststellen, dass auch in Russland und im Iran und … ganz normale Menschen leben.
Doch immer mehr Menschen finden den Mut, sich den Gujer’s dieser Welt entgegen zu stellen, weshalb die Auflage der NZZ schmilzt wie unsere Gletscher.
NZZ? War das nicht einmal die Zeitung mit dem guten Ruf? Liest die noch jemand? Ist die noch im Gespräch? Ist sie noch meinungsbildend? Wird sie oft zitiert? Seit dem gescheiterten Banker Hummler, dem Möchtegern-Levitenleser und dann Jornod, dem Branchenfremden mit dem starren Blick nach rechts wird die NZZ immer unwichtiger. Und Guyer, der Somm-Ersatz, dessen Horizont immer kleiner statt grösser wird, ist wirklich kein Mensch, dem man zuhören müsste. Was hat der schon zu sagen, was man nicht schon genau so erwarten würde? Es ist so absehbar. Aus der NZZ ist ein Kampfblatt von ordoliberalen Machtmenschen geworden. Früher war es eine Zeitung, die jeder lesen konnte. Heute ist es eine, die man nicht (mehr) lesen muss.
Herr Holler. Früher war die NZZ sehr lesenswert, schon mal wegen der hervorragenden Sprach-Kompetenz, einer sauberen Berichterstattung und ausgewogenen Kommentaren.
Mit der Einsparung der klassischen Lektoren hat das brainwashing begonnen.
Heute ist die NZZ lesenswert, um die neuesten Methoden und die wahren Ziele hinter den vorgestellten Zielen, die arglistigen Räuschungen zu erkennen, letzendlich ist es der übliche Stil der in der Murdoch-Presse gepflegt wird.
Schon im Deutsch-Grundschulunterricht habe ich gelernt, dass ein Bericht keine Wertungen enthalten darf. Ganz nebenbei habe ich auch gelernt, wenn ich in einem Bericht achtlos gewertet habe. Seitdem reagiere ich sehr sensibel auf grobschlächtige Wertungen.
Zur höchsten Lesekunst gehört es, auch das zu lesen und zu verstehen was da gar nicht geschrieben steht , vulgo das was zwischen den Zeilen steht.