Feindbild China
Die vorherrschende Berichterstattung zu China in deutschen Leitmedien sei von einer eurozentristischen Perspektive bestimmt und von teils noch aus kolonialen Zeiten herrührenden Klischees und Stereotypen geprägt. So das Fazit einer Studie, die im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung die China-Berichterstattung deutscher Leitmedien in den ersten acht Monaten der Corona-Pandemie untersucht hat. Die aktuelle Studie bestätigt eine frühere Analyse der Heinrich-Böll-Stiftung, die schon 2010 festgestellt hatte, deutsche Leitmedien förderten ein «denunzierendes Bild der chinesischen Gesellschaft».
«Mission statt Information»
Mit der deutschen China-Berichterstattung hatte sich zuletzt im Jahr 2010 die Heinrich-Böll-Stiftung in einer umfassenden Analyse befasst. Die parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen wertete sechs führende Printmedien sowie das öffentlich-rechtliche Fernsehen, darunter die Tagesschau, aus und kam zum Schluss, in der Darstellung der Volksrepublik in Deutschland herrsche eine «Kernagenda» vor, die spürbar von einer «eurozentristische[n] Perspektive» bestimmt sei. Meist werde «die kritische Information zugunsten einer Art Mission zurückgestellt». Allzu häufig würden «bestimmte, offensichtlich gesellschaftlich inhärente Vorstellungen und Klischees über das Land unreflektiert kolportiert», wobei «normativ abwertende Bilder» den Diskurs prägten.
Man müsse «von einer fortlaufenden Verbreitung existierender Stereotypen durch die Medien» sprechen, «die sich eher an gesellschaftlich verankerten Symbolen und Floskeln» als an einem differenzierten Blick auf die chinesische Realität orientierten. Es bestehe «die Gefahr einer Verfestigung dieser zumeist extrem versimplifizierten und verkürzenden Klischees in der deutschen Öffentlichkeit durch die Menge an Beiträgen, die diese Eindrücke verbreiten». Damit fördere man ein «sehr klischeebeladenes und stellenweise auch denunzierendes Bild der chinesischen Gesellschaft».
«Nicht gleichrangig»
Eine aktuelle, sehr detaillierte Studie zur deutschen China-Berichterstattung hat nun die der Linkspartei nahestehende Rosa-Luxemburg-Stiftung vorgelegt. Die Studie analysiert sieben führende Printmedien (Süddeutsche Zeitung, Welt, Tagesspiegel, Handelsblatt, taz sowie Spiegel und Zeit) und konzentriert sich auf den Zeitraum von Januar bis August 2020, in dem die Berichterstattung stark von der Covid-19-Pandemie geprägt war. Sie kommt zu ähnlichen Ergebnissen wie die Heinrich-Böll-Stiftung elf Jahre zuvor. Demnach ist die Darstellung der Volksrepublik in den deutschen Leitmedien «durch ein verstärktes Aufgreifen von teils noch aus kolonialen Zeiten herrührenden Klischees und Stereotypen geprägt». Rassistische Ressentiments würden zwar «überwiegend zurückgewiesen», doch «auf subtile Weise in andere Klischees integriert» – etwa in das «als ‹eklig› konnotierte […] Essen von Wildtieren».
Die Themenagenda wiederum ist, «insgesamt wenig differenziert und zudem vorwiegend von der Perspektive deutscher Interessen bestimmt», heisst es in der Studie. Dabei erfolgt «quasi eine systematische ‹Messung› Chinas mit deutschen, europäischen, westlichen Werten», wobei «der Gegensatz von ‹wir› und ‹China› als ‹das Andere› betont» werde. Vielfach werde sodann «das Andere» als nicht gleichrangig dargestellt». Dies führe «zur Tradierung von Klischees und Ängsten».
«Bedrohungsszenarien aus kolonialen Kontexten»
Insgesamt, stellt die Rosa-Luxemburg-Stiftung fest, sind «negativ konnotierte Ausführungen […] bei nahezu allen Themen, insbesondere jedoch in Bezug auf die Charakterisierung chinesischer Innen- und Aussenpolitik zu finden». Dabei werde nur selten «auf die historische und aktuelle Komplexität der Konflikte eingegangen», die die chinesische Politik beschäftigten. Die Studie untermauert die Einseitigkeit der Berichterstattung mit dem Hinweis, 88,4 Prozent aller Beiträge zur chinesischen Innenpolitik seien in der Bewertung «kritisch» oder «sehr kritisch». Gerade mal 9,4 Prozent der Beiträge seien neutral abgefasst, und es habe nur vier Beiträge gegeben, «in denen die gängige Praxis, Chinas politisches und soziales System mit dem Westen zu ‹messen›, nicht zu beobachten ist», sondern in denen dem Land «unter Berücksichtigung seines kulturellen Hintergrunds und der sozialen Realität ein Eigenwert zugesprochen wird». Meist zeige sich «der Einfluss der in den USA […] neu befeuerten These», China sei eine Bedrohung «nicht nur für den Führungsanspruch der USA, sondern für die gesamte Welt». Dabei würden eindeutig «Bedrohungsszenarien wiederbelebt, die aus kolonialen und antikommunistischen Kontexten herrühren».
Der Kolonialgouverneur als Meinungsmacher
Die Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung weist nicht zuletzt darauf hin, dass als tonangebende Autoritäten häufig westliche Politiker sowie Spezialisten westlicher Denkfabriken zitiert werden; Stellungnahmen chinesischer Politiker werden «in der Regel mit denen deutscher Akteure neutralisiert». Aus der chinesischen «Zivilgesellschaft» kommen demnach nur exponierte Gegner der chinesischen Regierungspolitik zu Wort. «Als Meinungsmacher in Bezug auf Hongkong» etwa fungierten «drei Hongkonger Aktivisten» – und ausser ihnen vor allem Chris Patten, der letzte Gouverneur der britischen Kolonie Hongkong.
«Dominant» berücksichtigt werden Mitarbeiter von vier Denkfabriken, darunter der German Marshall Fund of the United States (GMF) sowie das Mercator Institute for China Studies (MERICS). Der GMF ist einer der einflussreichsten transatlantisch gebundenen Think-Tanks. Das MERICS versammelt in seinem Kuratorium unter anderem den Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt, Sebastian Groth, und den Leiter Aussenpolitik im Bundespräsidialamt, Thomas Bagger. Bagger begleitete zuletzt die Arbeit einer Expertengruppe, die kürzlich ein Strategiepapier für eine aggressivere, risikobereite deutsche Aussenpolitik vorlegte. Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Mercator.
Zu den Folgen der einseitigen, klischeebehafteten und von teils kolonialen Stereotypen geprägten deutschen China-Berichterstattung sagt die Rosa-Luxemburg-Stiftung voraus: «Die weitere mediale Konstruktion und Vertiefung des Feindbilds China mit […] eindimensionalen und eurozentrisch geprägten Facetten wird die jetzt schon zu beobachtende skeptisch-ablehnende Haltung besonders der intellektuellen und politischen Elite gegenüber China […] verstärken.»
Dieser Artikel erschien zuerst auf der Online-Plattform «German Foreign Policy».
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Die «Informationen zur Deutschen Aussenpolitik» (german-foreign-policy.com) werden von einer Gruppe unabhängiger Publizisten und Wissenschaftler zusammengestellt, die das Wiedererstarken deutscher Grossmachtbestrebungen auf wirtschaftlichem, politischem und militärischem Gebiet kontinuierlich beobachten.
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Es ist langsam vielen Bewohnern Europas klar, dass die grösste Streitmacht der Welt auf der Suche nach einem Feind ist und sich mit allen Mitteln gegen die Auflösung des Kriegsbündnisses NATO, «Friedensbündnis» genannt, sträubt. Die NATO hätte effektiv noch nie eine Daseinsberechtigung gehabt, aber dank raffiniert verbreiteter Angsteinjagermeldungen konnte diese Drohkulissse den gutgläubigen Europäern (sowohl den durch einen Bündnisvertrag an die NATO gebundenen EU- Staaten, als auch der faktisch dazugehörigen «neutralen» Schweiz) immer wieder schmackhaft gemacht werden. Die MacCarthy Antilinkenpolitik trug auch in unserem Land reichlich Früchte.
Als der von seinen Landsleuten deshalb verachtete Gorbatschow die sowjet. Truppen ohne das von den US-Generälen erhoffte – zu ihrem grossen Bedauern nicht «nötige» Eingreifen und Befreien der ehemals sowj. Kolonialländer durch die NATO-Truppen bedingungslos zurückzog, versprach US-Präsident Clinton, die Ausweitung der NATO-Staaten bis an die Grenzen Russlands zu verhindern. Und – wie es die Präsidenten der US-Europäer auch ohne mit der Wimper zu zucken gegenüber den Amerikanern regelmässig gemacht hatten, wurden Versprechen in kürzester Zeit gebrochen.
Die Russen sind nicht mehr als Bedrohung des Weltfriedens zu verkaufen, da viele Länder gemerkt haben, dass dies das US-Imperium ist.
Wer einen aktuellen Text einer chines. Schriftstellerin sucht, lese Fang Fangs «Wuhan Diary».
«Rosa Luxemburg- Stiftung» – hm. Wenn die brave kommunistische Rosa das heutige extrem kapitalistische China sähe – kapitalistisch und anderseits ein riesig komplexes Gebilde. Jede Berichterstattung ist zwingend einseitig, weil niemand den Überblick hat!
Dem kann ich aus China heraus keinesfalls zustimmen. Gerade erst hat die KP Chinas gezeigt, wie sie sich überhaupt nicht scheut den kapitalistischen Milliardären auf die Finger zu klopfen und hat das Internet neu reguliert dass es kracht und knallt. Auch das wurde im Westen aus einer geradezu feindseligen Perspektive berichtet, wie Didi unter der Regulierung litt und US Investoren daher Geld verloren, oder der Milliardär Jack Ma von Alibaba plötzlich hunderte Millionen spendet für die Bekämpfung von Landarmut, um wieder auf guten Fuss zu kommen mit der KP. Nein, in China hat Geld nicht die Macht, es gibt keine Kapitalistenklasse welche die Bourgeoise Demokratie-Fassade benutzt, um sich ihre Macht abzusichern. Das Primat der Politik über der Privatwirtschaft ist in China unbestritten und es zwingt die Reichen dazu, alle am Fortschritt teilhaben zu lassen. Es wäre spannend zu hören, was Rosa dazu sagen würde, aber Kapitalismus herrscht in China nicht. Auch nicht Kommunismus, und schon gar nicht Stalinismus.
Ja, die China-Information ist meistens mit dem Schreckgespenst „gelbe Gefahr“ korreliert. Dabei hat China eine insgesamt durchaus vernünftige Entwicklung, Politik und Führung hingelegt. Die habe ich in meinem Roman „Heißzeit“ durchaus gewürdigt. Passagen Verlag, Wien 2015.
Eine frei erfundene skurrile, futuristische, sehr menschliche Geschichte vor dem realen Hintergrund der Klimaeskalation und des kulturellen Wandels, dem weder perfektionierte Bürokratie in der Schweiz noch global agierender Geheimdienst des neuen Kaiserreichs China gewachsen sind. Obgleich der Roman mit individueller Tragik endet, geht die Geschichte weiter. Sie lässt Raum für Hoffnung auf einen Ausweg für das Überleben der Menschheit. „Nur eine neue Moral, disziplinierte Verhaltensweisen, ein neues kollektives Bewusstsein und die konsequente, imperative und juristisch verankerte Einschränkung des verführerischen Materialismus könnten die Menschheit retten, sofern dieser Species überhaupt noch eine Zukunft beschieden sei.“ China zeigt sich — in 200 Jahren — in diesem tiefgreifenden Umbruch letztlich als führend.
Ich versuchte soeben, vegeblich, Ihr Buch «Heisszeit» zu bestellen: ohne Erfolg. Der Roman müsste doch in der Schweiz erhältlich sein, denn aus dem Ausland Bücher beiziehen, ist mir zu teuer. Eine neg. Erfahrung genügt mir.
Lieber Herr Goldinger
Ich sende Ihnen ein Exemplar. Kosten Fr. 20.-
Vielen Dank, das interessiert mich; meine Adresse können Sie unter josyg@hispeed.ch nachfragen.
Die anti-chinesische Tendenz der dt. Medien muß vor einem geistesgeschichtlichen und machtstrategischen Hintergrund gesehen werden.
Die Medienspitzen wollen mit ihrer Anti-Chinamodell-Strategie verhindern , das ein Diskurs über den kulturgeschichtlich-revolutionären, evolutionstheoretischen Wissens-Vorsprung des Modell China etnsteht, weil sie wissen, dass diesem gegenüber das westliche, freiheitliche Konfliktkampf- und Relativismus-Modell keine Chance hat. Man will Zeit gewinnen. Mehr nicht.
Dass eine parteinahe Stiftung der Partei «Die Linke» eine kritische Berichterstattung zu China nicht positiv würdigt, ist zu erwarten – eine Krähe hackt einer anderen bekanntlich kein Auge aus. Man würde es in diesen Kreisen offenbar vorziehen, wenn unsere Medien vermehrt 1:1 chinesische Parteipropaganda verbreiten würden, möglichst ohne diese kritisch zu hinterfragen. Kritische Texte zu Führung und Partei der VR China «der einseitigen, klischeebehafteten und von teils kolonialen Stereotypen geprägten deutschen China-Berichterstattung» zu brandmarken passt gut in die Propagandastrategie der KPCh. Freie Meinung, Demokratie und Menschenrechte sind halt schon etwas lästige Hindernisse auf dem Weg zum «Sozialistischen Paradies»…
Wo bitteschön haben wir «freie Meinung, Demokratie und Menschenrechte» in Europa? Freie Meinungsäußerungen gibt es auch in unseren Medien nicht, abgesehen von Alternativen wie z. B. «Infosperber» oder «NachDenkSeiten». Die oben aufgezählten Medien entsprechen in der Konformität ihrer Aussagen der sozialistischen Presse, für die ich als Journalist jahrelang tätig war. Hier wie da musste man die Fähigkeit entwickeln, «zwischen den Zeilen zu lesen.» Auch von «Demokratie» – Herrschaft des Volkes – verspüre ich wenig. Wir Ostdeutschen sind von der «Diktatur des Proletariats» (die in Wirklichkeit die der Parteibürokratie war) in die Diktatur des Kapitals integriert worden, in der nicht der Wille des Volkes verwirklicht wird, sondern die Regierenden den REGuS (Reichen, Egoistischen, Gierigen und Skrupellosen) verpflichtet sind, die durch ihre Lobbyisten und Interessenverbände direkten Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen. Und zu den «Menschenrechten» erübrigt sich jeder Kommentar. Wo bleiben im Kapitalismus z. B.die Rechte auf Arbeit oder Wohnung, menschenwürdiges Dasein für alle etc.? Ganz abgesehen von der menschenunwürdigen Ausbeutung und Kinderarbeit in Afrika bzw. Asien zugunsten unseres Lebensstandards? Sehen Sie sich nur die Dokumentationen über die Schwefel- und Lithiumgewinnung oder die Textilindustrie an. Ich vermute, solche Bedingungen gibt es in China nicht mehr.
Sehr geehrter Herr Schiebert,
Ihr prägnanter, vielsagender Text gehörte in die Geschichtsbücher aller eropäischen Länder, vor allem auch der Schweiz, und erst recht in diejenigen der US-Europäer (die sich fälschlicherweise selber Amerikaner nennen).
Ich habe nie die Unfreiheit in diesem Ausmass erfahren wie Sie, aber die Zeit des Bangens als linker Lehrer während der Hochblüte des Kalten Krieges – der ja dank der Wühlarbeit der CIA wieder munter weiter geht – da die von Gorbatchow und Putin (vor 20 Jahren) dargebotene Hand des Friedens schnöde ausgeschlagen wurde: Es leben die US-Rüstungskonzerne!
Wenn man die Dinge so glasklar betrachtet wie auch Sie es tun, dann könnte man wirklich manchmal verzweifeln.
Ich habe mein Zimmer mit 158 Sprüchen geschmückt. Drei von ihnen möchte ich Ihnen «schenken» und hoffe, dass sie auch Sie aufmuntern:
1. Suche die kleinen Dinge, die dem Leben Freude geben.
2. Menschen, die sich freuen, müssen nichts bereuen.
3. (Die tröstliche Resignation von Goethes Mephisto):
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und doch das Gute schafft. Ich bin überzeugt, dass die Quintessenz dieser Aussage richtig sein muss, sofern man daran «glaubt».
Sehr geehrter Herr Schiebert,
wenn Sie zu Recht feststellen, dass die Ostdeutschen «in die Diktatur des Kapitals integriert worden, in der nicht der Wille des Volkes verwirklicht wird, sondern die Regierenden den REGuS (Reichen, Egoistischen, Gierigen und Skrupellosen) verpflichtet sind, die durch ihre Lobbyisten und Interessenverbände direkten Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen. » dann stellt sich doch für Systemdenker die Aufgabe, nach der Ordnungsalternative zu fragen, die das alte Ziel der Aufklärung, d.h. ‹die machtsystemfrei Gesellschaft allseits sich entwickelnder Menschen ‹ besser als jede andere Ordnsung verfolgt und nachhaltig garantiert.
Ich kann Ihnen versichern, dass die evolutionstheoretisch fundierten Erkenntnisse dazu vorhanden sind und von Ihnen nachgelesen werden können, wenn Sie unter meinem Namen googlen. Es ist die Ordnung des KREATIVEN Evolutionspfdes. Sie reicht über die Ordnung der VRCh hinaus. In meinem obiggen Beitrag habe ich diess Wissen bereits angedeutt.
MfG, Rüdiger Kalupner
Ich habe mich lange mit dem China-Verantwortlichen der Rosa Luxemburg Stiftung unterhalten. Wie auch die Grünen wurde die Linke in Deutschland komplett von CIA (NED) gesponsorten «Menschenrechts» NGO unterwandert. Die Genozid-Lüge zu Xinjiang wird blind übernommen und mittlerweile sind ja die Grünen mehr imperialistisch als jede bürgerliche Partei in Deutschland. Die Heinrich Böll Stiftung könnte heute fast unmöglich China in Schutz nehmen, das wäre ganz undenkbar. Die Grünen sind die stärksten Verfechter der NATO Position geworden in Deutschland. Und auch in der Linken gibt es eine Hälfte, die komplett dem US «woke» Wahnsinn verfallen ist, wo die Trans- und Queer Debatte die Leute so beschäftigt, dass Armut gar nicht mehr diskutiert wird, wo man so viel über Hautfarbe redet, dass die systematische Ausbeutung durch das wirtschaftliche System kein Thema mehr ist. Das ist aus meiner Sicht gar nicht mehr links, sondern rein egoistische Identitätspolitik, wo man nur für seine eigene Identität kämpfen darf (also kein Weisser darf erklären, was Schwarze brauchen, kein Hetero darf sich zu Homosexualität äussern), womit Solidarität praktisch unmöglich wird, und sich niemand in reichen Ländern mehr für Entwicklungsländer einsetzen kann oder darf. Ich bin froh, dass es der RLS doch gelungen ist, diese Studie zu veröffentlichen. Leider sind pro-China und pro-Russland Positionen in der Linken selber hoch umstritten. Darum verlor die Linke auch so katastrophal bei den letzten Wahlen.
Es stimmt ja auch, dass die seltsamen Essgewohnheiten der Chinesen Arten Bedrohen. So wird z. B. der Napoléon Fisch ohne Rücksicht dezimiert, nur weil die Chinesen seine Lippen essen. Gut möglich, dass dies andere Kulturen auch praktizieren. Aber die Masse der chinesischen Konsumenten macht den Braten fett.