Die Erfolgsgeschichte hinter «Pro Service Public»
- Red. Die Initiative «Pro Service public» wird heute Abend in der «Arena» diskutiert.
Die Unterschriften für die Initiative «Pro Service Public» hatten allein einige Konsumenten-Zeitschriften gesammelt. Bewusst wollten sie sich nicht mit Parteien, Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbänden verbandeln, um politisch unabhängig zu bleiben.
Abstimmung gegen Senkung der Renten gewonnen
Einen ersten grossen konsumentenpolitischen Erfolg haben die Konsumentenzeitschriften mit ihrem erfolgreichen Referendum gegen einen tieferen Umwandlungssatz der Zweiten Säule (tiefere Renten) verbucht.
Für das Referendum hatten «K-Tipp», «Saldo» und «Bon à Savoir» 70’000 Unterschriften beigesteuert. Auf den bereits fahrenden Zug sprangen dann Gewerkschaften und SP auf.
Im Vorfeld der im Jahr 2010 gewonnenen Volksabstimmung wurde eine Nummer des «K-Tipp» sämtlichen Deutschschweizer Haushalten zugestellt.
Das Gleiche machen die Konsumenten-Zeitschriften in den kommenden Tagen auch für ihre Initiative «Pro Service Public».
Initiative «Pro Service Public»
Nach dem erfolgreichen Referendum gegen die Rentenkürzungen folgte vor drei Jahren der zweite Streich. Die genannten Konsumentenzeitschriften sowie ihr Tessiner Pendant «Spendere Meglio» reichten im Bundeshaus die Initiative «Pro Service Public» mit 106’000 selbst gesammelten und von den Gemeinden beglaubigten Unterschriften ein. Am kommenden 5. Juni werden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger darüber entscheiden.
Abstimmungsplakate von «Spendere Meglio» für die Initiative «Pro Service Public» (grössere Auflösung HIER)
25 Jahre «K-Tipp»: Eine Erfolgsgeschichte
Der Referendums- und Initiativefähigkeit der Konsumentenzeitschriften ging ihr publizistischer Aufstieg voraus. Am 15. Mai 1991 war der erste «K-Tipp» mit «Informationen zur Fernsehsendung Kassensturz» erschienen. Innert weniger Jahre wurde die Konsumentenzeitschrift zur grössten abonnierten Zeitung der Schweiz. Schon seit vielen Jahren zählt der «K-Tipp» rund eine Million Leserinnen und Leser.
Das Schwester-Magazin «Bon à Savoir» – ohne jegliche Zusammenarbeit mit dem Fernsehen lanciert – wurde bald zur grössten abonnierten Zeitschrift der Westschweiz. Zum gleichen Verlag (Konsumenteninfo AG) gehören die Magazine «Gesundheits-Tipp» , «K-Geld» und das inseratenfreie «Saldo» . Eine ganze Reihe von populären Ratgeberbüchern runden das Angebot ab.
René Schuhmacher, Herausgeber «K-Tipp» etc, Verwaltungsrat der «Konsumenteninfo AG» (Bild Klartext)
Mit der Tessiner Konsumentenzeitschrift « «Spendere Meglio» » des Verlegers Matteo Cheda arbeitet der «K-Tipp» eng zusammen.
Matteo Cheda, Herausgeber des «Spendere Meglio» und Verwaltungsrat der «Konsumenteninfo AG» (Bild MC)
- Über die Gründungsgeschichte des «K-Tipp» hatte «Infosperber» aus Anlass des 20-Jahr-Jubiläums des «K-Tipp» im Mai 2011 berichtet.
Der erste K-Tipp vom 15. Mai 1991
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Der Autor war Mitgründer und bis 2001 Mitherausgeber und Redaktionsleiter des «K-Tipp». Seither freier Publizist, Buchautor und Redaktor Infosperber.
Das Signal der Abstimmung zum Thema Rentenkürzung war klar, den soziale Themen sind immer bei Abstimmungen wohlwollend akzeptiert worden sofern nicht Hetze gegen andere Gruppen erfolgreicher war. Soziales zieht bei jeder Wahl und man holt die Bürger mit diesen Themen immer wieder ab…
Trotzdem hat man die von Strafen befreite List und Tücke der PK Akteure völlig unterschätzt, den im Bereich des Überobligatorischen, also dem Privatrecht unterstellten Segment des Kapitalsparverfahrens, wird gekürzt, gelogen, genommen und gestohlen was grad innenpolitisch noch durchsetzbar ist. Jahre alte Versprechen und Reglemente der PK zu künftigen Leistungen, Einkäufen, Vereinbarungen werden mit einem einzigen Brief vernichtet. Legal, Straffrei, Beliebig…
Dort in diesem Segment werden die meisten Beträge angespart und somit auch die höchsten Profite erziehlt. Dies immer mit dem Geld von anderen, den das Risiko tragen die Sparer zu 100% alleine wärend Profite hemmungslos abkassiert werden. Stets wird verlautbart das man die PK sanieren müsse, der bösen Demographie wegen und nie weil das System unfähig ist, will man die Renten nicht gefärden.
Warum aber fragt niemand was getan werden muss um den künftigen Alten ein Leben ohne Altersarmut, in Würde und Stolz und ohne Sozialamt zu ermöglichen???
JA zur Initiative „Pro Service public“
Die Gewinne von Bundesunternehmen mit einem gesetzlichen Grundversorgungsauftrag (Post, SBB) als auch von Unternehmen, die der Bund direkt oder indirekt kontrolliert (Swisscom, Billag), müssen in diese Unternehmen reinvestiert werden und damit den Kunden zugutekommen und nicht der allgemeinen Bundeskasse abgeliefert werden.
Es gibt Löhne ausserhalb jeden Anstandes. Diese haben weder mit der Leistung noch mit der Verantwortung etwas zu tun, sei es, dass Leute aus der «zweiten Reihe» mindestens gleich viel leisten wie die Top-Leute, sei es, dass «goldene Fallschirme» die Top-Leute vor den Auswirkungen falscher strategischer Entscheide schützen. Die Top-Kader der Grossunternehmungen schanzen sich international ihre feudalen Entschädigungen gegenseitig zu. Diese Feudalisierung der Wirtschaft muss bekämpft werden, insbesondere in den öffentlichen oder öffentlich kontrollierten Unternehmungen.
Warum insbesondere in öffentlichen Unternehmungen? Warum überhaupt lassen Wir als Gesellschaft und Individuum den Begriff Unternehmen für öffentliches Eigentum zu wenn doch dies private Systeme bezeichnet?
Der Begriff Allmende ist beinahe völlig aus unserem Bewusstsein radiert worden… genau dort liegt jedoch die Begrifflichkeit welche eine Verteilung des von allen erarbeiteten Wohlstandes und dessen Gerechtigkeit beschreibt.
Alle diese Begriffe die einst dafür sorgten das für jeden etwas abfällt, in guten und in schlechten Zeiten, wurden insbesondere seit dem Morgenrot des neoliberalen Zeitalters für liderlich raffgierige Einzelinteressen annektiert. So kam es das Solidarität, Gewerkschaften, Synikatisierung, Soziales, Service Public, Gemeinschaftseigentum und dergleichen mehr als Abberation menschlichen Verhaltens erkannt und eliminiert wurde.
Heute haben Wir und hier insbesondere Verantwortliche aus Politik, Wissenschaft die Fähigkeit mit nicht messbaren Werten umzugehen verloren. Wert hat nur noch was messbar ist. Dies eine Errungenschaft neoliberaler Ökonomen, die ständig auf der Suche nach profitablen Prozessen alles andere zerstören, inkl. einst vollwertige erfüllende Tätigkeiten die arbeitenden Menschen komplexe eigene Entscheidungen auch in einfachen Umständen ermöglichten.
Nicht messbares wie etwa Loyalität die ohne messbar sein zu müssen das letzte aus dem Mensch zu holen vermag und dabei noch glücklich macht ist keine positive Eigenschaft mehr.