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Internet-Zeitungen, die Informationslücken der Grossen füllen wollen © Grafik hm-media

Das Interesse an ergänzenden Informationen steigt

Urs P. Gasche /  Journalistische Internet-Zeitungen, die Schwächen grosser Medien kompensieren möchten, finden immer grösseren Anklang.

Jahr für Jahr lesen immer mehr Leserinnen und Leser mit Tablets, Smartphones, Laptops oder via Facebook ergänzende, von Journalistinnen und Journalisten produzierte Internet-Zeitungen. Das zeigt der diesjährige Vergleich grösserer Online-Zeitungen. Alle wollen grosse Medien national, regional oder lokal ergänzen. Im nächsten Januar soll noch die «Republik» dazu kommen.

Das Fernsehen bevorzugt bei den Informationen das, was Einschaltquoten bringt. Grosse Zeitungen leiden an stark sinkenden Inserateeinnahmen. Deshalb kommen viele Zeitungen im redaktionellen Teil Inserenten mit PR-Inhalten und mit der Verarbeitung von Schönwetter-Communiqués entgegen. Sie gewichten die Informationen immer weniger nach gesellschaftlicher oder politischer Relevanz und vernachlässigen damit ihre Rolle zur Meinungsbildung in einer Demokratie.
Fehlendes ergänzen

Deshalb sind in der Schweiz wie im Ausland ergänzende Informationsportale entstanden, welche die Schwächen grosser Medien korrigieren möchten. «Sieht, was andere übersehen» steht beispielsweise im Logo von Infosperber.
Infosperber, Journal21 und die WOZ verbreiten täglich nur wenige neue Beiträge, auf die sich die LeserInnen konzentrieren.
Dagegen decken TagesWoche, Zentralplus oder Tsüri das regionale Geschehen in Basel beziehungsweise der Kantone Luzern und Zug ziemlich breit ab und bieten der Leserschaft eine grössere Auswahl an.

Das Bedürfnis nach ergänzenden Informationen, Analysen und Einschätzungen ist offensichtlich vorhanden. Denn die meisten dieser Online-Zeitungen haben ihre Leserschaft innerhalb eines guten Jahres erneut überdurchschnittlich erhöht (Vergleich Sept/Okt 2017 mit Sept/Okt 2016):

Diese Statistik in grösserer Auflösung hier.
Die genannten ergänzenden Informations-Plattformen unterscheiden sich wie folgt:

Die TagesWoche gehört der «Stiftung für Medienvielfalt», Zentralplus der «MMV Online AG» und die WOZ der «Genossenschaft Infolink». TagesWoche und WOZ verbreiten auch eine Printausgabe, welche die Online-Zeitungen zum Teil mittragen. Diese drei Portale zahlen ihrer Redaktion ordentliche Löhne.
Auch Tsüri zahlt Löhne. Für den Zugang zu dieser lokalen Plattform muss man ein Abonnement bezahlen, ebenso wie für den Zugang zu der ab Januar 2018 startenden Plattform «Republik».

Bei den frei zugänglichen Infosperber und Journal21 wird viel Arbeit unbezahlt geleistet. Journal21 hat die Redaktion in einem Verein gleichen Namens vereint, während hinter Infosperber die gemeinnützige «Schweizerische Stiftung zur Förderung unabhängiger Information» SSUI steht. Infosperber finanziert sich fast nur mit Spenden.
SSUI (Infosperber) ist die einzige der genannten Trägerschaften, welche Bilanz, Erfolgsrechnung und Jahresbericht auf der Webseite veröffentlicht. Die Besitzverhältnisse der Domains gehen aus folgender Grafik hervor:


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Der Autor ist Mitglied der Redaktionsleitung bei Infosperber.ch und Präsident der Stiftung SSUI.

Zum Infosperber-Dossier:

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2 Meinungen

  • am 28.11.2017 um 15:29 Uhr
    Permalink

    Wes Brot ich iss, des Lied ich sing. Wenn infosperber mit Spenden über die Runden kommt, OK, mir wäre lieber ein Abonnement, das ich gerne bezahlen würde. Spendenaufrufe kommen auf allen Kanälen fast täglich zu Hauf.

  • am 28.11.2017 um 15:35 Uhr
    Permalink

    Wäre Infosperber nur für zahlende Abonnentinnen und Abonnenten zugänglich, könnten all jene, welche sich kaum ein Abonnement leisten können, oder jene, welche keinen Abonnementsbeitrag leisten wollen, von den Informationen ausgeschlossen. Wer spendet, ermöglicht gleichzeitig vielen andern die Lektüre von Infosperber.

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