So positioniert sich Infosperber im Umfeld der Medien
Seither ergänzt Infosperber als unabhängige Online-Zeitung grosse Medien mit relevanten Informationen. Motto: «Infosperber sieht, was andere übersehen.»
- Infosperber konzentriert sich auf das, was grosse Medien übersehen oder vernachlässigen.
- Infosperber macht auch auf inhaltliche und handwerkliche Fehler anderer Medien aufmerksam. Denn eine selbstregulierende gegenseitige Medienkritik gibt es unter den grossen Medien kaum mehr.
In vielen demokratischen Ländern kauften Milliardäre und Wirtschaftskonzerne Zeitungen und elektronische Medien und nutzen sie für ihre Interessen.
Medienkonzerne wie Tamedia, CH-Media, Axel Springer, SWMH, Holtzbrinck oder Pro Sieben/Sat.1-Media verhalten sich wie andere Grosskonzerne. Es zählt die Maximierung der Gewinne und das Ausschütten von Dividenden. Verwaltungsräte und CEOs diskutieren nicht etwa darüber, wie sie es Bürgerinnen und Bürger ermöglichen können, informiert mitentscheiden und wählen zu können.
Sie verstehen ihre Rolle auch nicht als Vierte Gewalt im Staat, die Regierungen, Parlamente und Justiz zu kontrollieren hat. Ihren Redaktionen verweigern sie die Mittel dazu, um diese Aufgabe zu erfüllen. Die Einnahmen aus Stelleninseraten und Kleinanzeigen fliessen zwar immer noch üppig – jetzt online –, aber die Konzerne finanzieren damit nicht mehr die Redaktionen, sondern verschieben dieses Manna in eigene Profitcenters.
Wenn Milliardäre oder Fastmilliardäre wie Rupert Murdoch (Fox News, Wall Street Journal, New York Post), Elon Musk (X, vormals Twitter), Mark Zuckerberg (Meta mit Facebook und Instagram), Jeff Bezos (Washington Post), Paul Marshall (Spectator und GB News), Bernard Arnault (Paris Match, Les Échos, Le Parisien, L’Opinion, Challenges) oder Vincent Bolloré (Le Journal du Dimanche) Medien kaufen, geht es ihnen um Macht und politischen Einfluss.*
Die öffentlich-rechtlichen SRG, ARD oder ZDF verlieren ebenfalls Werbeeinnahmen und hängen bei den Gebühreneinnahmen am Tropf von Parlamenten und Regierungen, denen sie eigentlich auf die Finger schauen sollten. Deshalb nehmen sie ihre Rolle als Vierte Gewalt ebenfalls nur beschränkt wahr.
Die Macht von Wirtschafts- und Finanzkonzernen
Als Vierte Gewalt im Staat agieren unterdessen internationale Wirtschafts- und Finanzkonzerne – allerdings nicht im Sinne der Medien. Mit ihrem finanzstarken Einfluss bestimmen sie zunehmend die Politik und setzen mit ihren fast unerschöpflichen Mitteln zuweilen auch die Justiz unter Druck.
Der geballten Macht dieser Finanz- und Wirtschaftskonzerne und ihrer Lobbys haben Medienkonzerne und öffentlich-rechtliche Medien wenig entgegenzusetzen.
Die Spenden vieler Leserinnen und Leser machen Infosperber unabhängig von Konzernen, Think-Tanks und Lobbys. Die Redaktion wird auch im neuen Jahr ohne Scheuklappen und so sachlich und faktentreu wie möglich das Angebot grosser Medien ergänzen.
Milliardäre instrumentalisieren Medien für ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen
Im Jahr 2013 hatte Infosperber eine fünfteilige Serie von Heribert Prantl übernommen. Prantl war lange Co-Chefredaktor der Süddeutschen Zeitung (SZ) und schreibt heute noch als SZ-Kolumnist. Seine Hauptthese: Medien-Verlage handeln heute wie andere Grossunternehmen. Sie verdienen keine Sonderbehandlungen mehr, denn der verbreitete Larifari-Journalismus, der lediglich das Ziel der Reichweite und der Klicks verfolge, verdiene die verfassungsmässig garantierte Pressefreiheit nicht.
- Teil: Qualitätsmedien sind so systemrelevant wie Banken
- Teil: Medienunternehmen machen den Journalismus kaputt
- Teil: Bezahlzeitungen mit Zukunft – gedruckt oder online
- Teil: Rendite-Einheitsbrei braucht keine Pressefreiheit
- Teil: Guter Journalismus macht die Welt überschaubar
Seit 2013 hat sich die Situation noch verschärft. Konzerne und Milliardäre kaufen grosse Medien und instrumentalisieren sie für ihre geschäftlichen oder politischen Interessen.
Was im Jahr 2024 auf Infosperber Beachtung fand:
Hier eine Auswahl
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*Charlotte Clavreul von der NGO «Fonds pour une presse libre» erklärte den Einfluss der beiden französischen Milliardäre Bernard Arnault und Vincent. Bolloré in der «Sonntagszeitung» wie folgt:
«Die Beweggründe [für ihre Investitionen in Medien] sind unterschiedlich. Bolloré will ganz klar Ideen der extremen Rechten verbreiten und die französische Gesellschaft grundlegend ändern. Arnault hingegen ist proeuropäisch, liberal-konservativ und will über seine Medien vor allem die Steuerpolitik beeinflussen, seine geschäftlichen Interessen schützen und missliebige Berichterstattung verhindern.»
Es sei ein Geben und Nehmen: Arnault trommle für Macron, Arnaults [Konzern] LVMH stärke Frankreichs Wirtschaftskraft und Image – insbesondere in Schwellenländern wie China –, und der Präsident der Republik revanchiere sich politisch. So senkte Macron die Unternehmenssteuer, reduzierte die Last der Vermögenssteuer und führte eine Art Flat-Tax auf Kapitalerträge ein. Zudem helfe er LVMH im In- und Ausland.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
In eigener Sache
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Infosperber beobachtet und berichtet unbefangen. Eine seltene Gabe im «MedienZirkus». Früher las ich täglich den «Tagi» und die «NZZ». Die Qualität war gut und lesenswert. Heute bin ich überaus froh, dass es den «Infosperber» gibt! Bitte macht weiter so. Vielen herzlichen Dank!
»Der vergessene Führer – .. von Peter Heller: «Er ebnete den Nationalsozialisten den Weg zur Macht: Alfred Hugenberg ist in die Geschichte als »Steigbügelhalter« Adolf Hitlers eingegangen. Früh war er sich schon der Wirkung von Massenmedien bewusst und wurde Deutschlands erster Medienmogul. Hugenberg war der erste große Influencer, sein Presse-Imperium machte die konservative Rechte populär. Mehr noch: Als Vorsitzender der monarchistisch-konservativen »Deutschnationalen Volkspartei« reichte Hugenberg den emporgekommenen Konkurrenten der Hitlerpartei mit den Jahren die Hand zur Koalition: »Macht mir den rechten Flügel stark!«»
Wer die Massenmedien beherrscht, der bestimmt die Politik und was Sache ist, um das zu verhinderten braucht es unabhängige Medien, wenn nicht kann sich das Schicksal der Weimarer Republik wiederholen.
Gunther Kropp, Basel
Ich bin ein grosser Fan von Infosperber ausser bei einigen Artikeln mit Russland-Bezug. Vielen Dank und weiter so! Ich habe mich von den Tamedia-Titeln (aber auch «Zeit») abgewandt wegen zu grosser Verflechtung zwischen Redaktionen und Schleich-Werbung des Verlags bei Konsum-Themen wie Reisen, Autos und Elektronik. Ich bin froh hat Infosperber keine Werbung mehr.
Die These «Die Spenden […] machen Infosperber unabhängig von Konzernen, Think-Tanks und Lobbys» stimmt jedoch meiner Meinung nicht «per se» im letzten Punkt, denn auch hier gilt: «Wessen Brot ich ess…». Spenden-finanzierte Online-Medien müssen mindestens teilweise ihrer «Blase» gefallen, was eine Unstabiltät im System bewirken kann wenn sich die «Blasen» verstärken. Damit komme ich zu meinem ersten Satz, wo die meisten Kommentare eine kritische Distanz zu den Aktivitäten Russlands vermissen lassen. Die Kommentare bilden zwar weder Leserschaft noch Redaktion ab, dürften jedoch einen gewissen Effekt haben.