Glosse
Das moderne Lexikon
Eine unerhörte Begebenheit im Shopping-Zürich zwingt uns, das Lexikon umzuschreiben:
– Rassismus ist, wenn nicht jede Verkäuferin jede Milliardärin kennt.
– Wirtschaftsförderung ist, wenn sich der Tourismusverband vor reichen Leuten in den Staub wirft.
– Publikumsnähe ist, wenn Medien wie der «Tages-Anzeiger» dem «Missverständnis» zwischen einer Verkäuferin und einer englisch sprechenden Talkmasterin eine ganze Zeitungsseite widmen.
– Gleichheit ist, wenn ausländische «Qualitätsmedien» das Schicksal von mittellosen Asylbewerbern und mitteilsamen Handtaschenträgerinnen inhaltlich vereinigen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Täschligate auf den Punkt gebracht. Danke.
Im Sommerloch gibt es vielleicht keine wirklich spektakuläre und ernsthafte Themen, worüber Journalisten/Journalistinnen schreiben können, weil viele in Urlaub sind, selbst die Ausbeuter, Abzocker, Betrüger und weitere Halunken, auch die Politischen? Darum bleibt ihnen vielleicht nichts anderes übrig, als aus einem Mist was aufregendes versuchen öffentlich zu schreiben.
Aber am langweiligsten sind die, die in dieser Sommerloch-Zeit nur über das Wetter schreiben, weil ihnen sonst nichts einfällt.
hervorragend Herr Guggenbühl
kurz und träf den Verhältnisblödsinn benennt
herzlich und weiter so Fred Hürlimann