Corona: Infosperber sieht sich in der Rolle der vierten Instanz

Urs P. Gasche /  Stellungnahme zum Vorwurf, Infosperber kritisiere einseitig die Corona-Massnahmen und spiele damit Impfgegnern in die Hände.

Die Online-Zeitung Infosperber geht davon aus, dass die Lesenden die wichtigsten Informationen aus grossen Medien kennen und auf Infosperber ergänzende Informationen suchen, damit sie sich noch umfassender informiert eine eigene Meinung bilden können. Deshalb konzentriert sich Infosperber schon seit 2011 erklärtermassen auf das, was andere Medien übersehen.

In Laufe der Corona-Pandemie übernahmen einige Medien vor allem die Aufgabe, die Menschen für Gefahren zu sensibilisieren, zu warnen und sie zu motivieren, freiwillige und verpflichtende Vorsichtsmassnahmen zum Wohle aller einzuhalten. Ihre Rolle als vierte Gewalt im Staat trat in den Hintergrund. 

Ergänzend versuchte Infosperber in aller Bescheidenheit die Rolle als vierte Gewalt punktuell wahrzunehmen. Seit Beginn der Pandemie stellt Infosperber Handlungen und Darstellungen der Behörden und Aussagen von Experten oder Impfherstellern auf den kritischen Prüfstand. Wir taten dies recherchiert und faktenorientiert.

Auch uns unterliefen Fehler. Beispielsweise sah Infosperber im Sommer 2020 für den Oktober und November keine zweite grosse Welle voraus und lag damit falsch – wie Behörden und viele Experten.

Behörden müssen einschneidende Massnahmen gut und nachvollziehbar begründen

Wenn Behörden oder Experten einschneidende Massnahmen verordnen, welche die Freiheiten einschränken und der Wirtschaft schaden, müssen sie – nach fast zwei Jahren Pandemie – mit belastbaren Studien und Statistiken nachweisen, dass die Massnahmen wirksam und zweckmässig sind. Die Nachweispflicht liegt bei ihnen und sie müssen sich Fragen gefallen lassen. Solche Fragen hat Infosperber immer wieder gestellt. Unbequeme Fragen nicht zu stellen und Ungereimtes nicht aufzudecken aus Sorge, einer falschen Seite in die Hände zu spielen, widerspricht einer journalistischen Grundhaltung.

Covid-19 trifft die Menschen sehr ungleich. Deshalb richtete Infosperber den Fokus auf den Schutz der besonders Gefährdeten, die nach einer Ansteckung besonders häufig eine Hospitalisierung riskieren. Es ging stets darum, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Mit Anekdoten, emotionalen Fallberichten oder Aussagen, die nicht mit Fakten und Zahlen belegt sind, gab sich Infosperber nicht zufrieden. Von Anfang an wies Infosperber auf die häufig missverständliche und irreführende Wortwahl in offiziellen Verlautbarungen und in Medien hin und machte auf tendenziöse Darstellungen aufmerksam, auch statistische. 

Noch heute werden beispielsweise fast nur Spieler der deutschen Bundesliga korrekt als «positiv getestet» bezeichnet. Fast alle anderen werden «Infizierte» oder «Fälle» genannt, worunter viele Leute fälschlicherweise «infektiös» oder «ansteckend» verstehen. Doch viele der heute positiv Getesteten sind nicht ansteckend.

Bei der Entwicklung der «Inzidenzen» oder den Fallzahlen wird noch heute nicht gleichzeitig darüber informiert, wie viel mehr oder weniger Menschen seit dem letzten Stichtag getestet wurden. Seit das Testen zum Teil Pflicht ist, wird viel mehr getestet, und deshalb werden auch mehr Virustragende entdeckt.

Wenn beispielsweise in Schulklassen nicht regelmässig getestet würde, würde auch nicht bekannt, dass sich an einigen Orten das Virus verbreitet. Denn viele Schüler merken vom Virus nichts. Bei einigen würden wie jedes Jahr zu dieser Zeit Erkältungssymptome auftreten. Nach einer Ansteckung mit Sars-Cov-2 werden Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene in aller Regel höchstens leicht krank. Sie überlasten die Spitäler nicht. Sie könnten höchstens ältere gefährdete Verwandte und Bekannte anstecken. Wie häufig dies vorkommt, wurde noch immer nicht belastbar abgeklärt. Doch bei einer Ansteckung riskieren gesunde Ältere nach bisherigem Wissensstand nicht viel, wenn sie sich mit Impfung und Booster vor einer schweren Erkrankung geschützt haben. Eine Ausnahme sind Ältere mit Grunderkrankungen. Diese müssen dafür sorgen, dass sie nicht nur im Kontakt mit ungeimpften Kindern und Jugendlichen kein Risiko eingehen, sondern auch im Kontakt mit geimpften Jugendlichen und Erwachsenen, die ebenfalls ansteckend sein können.

Das Impfen von Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen nützt auch nichts zum Erreichen der «Herdenimmunität». Als man dieses Ziel einmal nannte, ging man noch davon aus, dass Geimpfte nicht ansteckend sein können. Weil Geimpfte das Virus jedoch ebenfalls übertragen können, würde eine völlige Durchimpfung mit den heutigen Impfstoffen nicht zum Ende der Pandemie führen.

Das Hauptziel besteht darin, dass Spitäler nicht überlastet werden. Im Hinblick darauf wäre es relevant zu wissen, wie sich die Inzidenz bei der Gruppe der über 60-Jährigen mit Grunderkrankungen entwickelt. Diese Zahl wird jedoch nicht einmal erhoben.

Heute ist jeder dritte Hospitalisierte doppelt geimpft

Gegenwärtig machen die Geimpften unter den Covid-Hospitalisierten einen Drittel aus. Praktisch alle von diesen Geimpften leiden an zwei bis drei Grunderkrankungen. Infosperber hat diese Entwicklung rechtzeitig erkannt und bereits beim Einführen der 3G-Regel eine Testpflicht auch für Geimpfte als zweckmässig bezeichnet. Erst jetzt wird an einigen Orten 2G+ oder 3G+ eingeführt.

Ungeimpfte und Geimpfte, die hospitalisiert werden müssen, haben eines gemeinsam: Es handelt sich überwiegend um Patienten und Patientinnen, die an erheblichen Grunderkrankungen leiden. Würde man vor allem ältere Leute mit Grunderkrankungen, die nach einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 besonders gefährdet sind, besser schützen, würden Spitäler kaum überlastet.

Andererseits entwickeln gesunde Menschen, die an keinen Grunderkrankungen leiden, eine bessere und länger anhaltende Immunität, wenn sie sich anstecken, als wenn sie sich mit einer dritten Impfung boosten lassen. Das gleiche gilt für gesunde Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene: Sie bleiben, wenn sie die Krankheit durchmachen, nach heutigem Wissen viel länger und breitbandiger geschützt gegen eine schwere Erkrankung als nach einer Impfung.

Es gibt bis heute keine belastbaren Indizien, dass «Long Covid» häufiger oder komplikationsreicher ist als «Long Influenza». Über letztere wissen vor allem Hausärzte Bescheid.

Seit Herbst 2020 weist Infosperber immer wieder darauf hin, dass das mit Abstand grösste Ansteckungsrisiko in geschlossenen Räumen besteht. Das Ansteckungsrisiko im Freien kann man vergleichsweise vernachlässigen (ausser es wird gemeinsam gesungen, geschrien und gejubelt). Über die Eigenschaften von Aerosolen haben Virologen und Epidemiologen in ihrer Ausbildung kaum etwas gelernt. Es förderte das Vertrauen in die Behörden nicht, als diese im Sommer 2021 eine Maskenpflicht auf offenen Decks von Schiffen einführten. Auch in Fussballstadien rechtfertigt das minime Risiko einer Ansteckung keine Geisterspiele, sondern nur eine reduzierte Zahl von Zuschauenden, damit etwas Abstand gehalten werden kann. Bei solchen Anlässen können sich die Leute hauptsächlich erst nachher in Kneipen und vollgestopften Verkehrsmitteln anstecken. Also müsste man den Hebel dort ansetzen.

Unter dem Stichwort «Corona» findet man auf Infosperber über 500 Artikel. Einige genügten unseren journalistischen Mindestanforderungen nicht, weil isolierte Fakten zu wenig eingeordnet wurden oder weil Kritisierte nicht Stellung nehmen konnten. Mit dem gleichen Masstab gemessen, wären – so unsere Einschätzung nach regelmässiger Lektüre – in der «Sonntags-Zeitung», im «Tages-Anzeiger» oder in den AZ-Medien sehr viel mehr Artikel durchgefallen. Vom «Blick» ganz zu schweigen, der mit einem fragwürdigen Journalismus sogar eine regelrechte Angstkampagne führt, im Unterschied etwa zum deutschen Pendant «Bild», das Behörden und Experten einseitig scharf an den Karren fährt.

Viele unserer Leserinnen und Leser schätzen es, dass Infosperber versucht, in der Flut der Corona-Informationen die Spreu vom Weizen zu trennen und sich weder von der einen noch von der anderen Seite vereinnahmen zu lassen. Das zeigen zahlreiche Zuschriften. Sie sehen Infosperber als Ergänzung zu dem, was sie in grossen Medien gelesen und gesehen haben.

Unser Angebot realisieren wir dank viel unbezahltem Einsatz und dank Spenden für bezahlte journalistische Arbeit.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Der Autor hat selber viele Beiträge zur Corona-Pandemie verfasst.
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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55 Meinungen

  • am 6.12.2021 um 11:39 Uhr
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    Infosperber hebt sich nach meiner Wahrnehmung seit dem Beginn der gerade laufenden Pandemie geradezu wohltuend von der Panik-Maschine ab, die seit knapp zwei Jahren von den Mainstream-Medien in Gang gehalten wird. Dafür ist den Journalistinnen und Journalisten von Infosperber Dank und Anerkennung entgegenzubringen. Dass ich meinen jährlichen Beitrag einmal mehr erneuere, steht ausser Frage – und nicht nur wegen der Pandemie-Berichterstattung, sondern weil es Infosperber als eine der letzten Bastionen eines kritischen und aufrechten Journalismus› so dringend braucht. Zur Korrektur oder gar Abwehr der in überlebenswichtigen Bereichen wie etwa der Klimafrage, der Gesundheit oder der Demographie (ganz zu schweigen von den Ungleichheiten bei Einkommen und Vermögen) in Gang gekommenen Entwicklungen können nur Aufklärung und Wissen konstruktiv Beitragen. Wenigstens solange eine Mehrheit die Lösung dieser Probleme auf demokratischem Weg anszustreben gewillt ist. Es ist in gewisser Weise beruhigend, wenn man weiss, in dieser Beziehung nicht ganz allein zu sein: http://www.freystefan.ch.

  • am 6.12.2021 um 11:41 Uhr
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    Bravo! Bitte so weitermachen!

  • am 6.12.2021 um 11:48 Uhr
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    Ich kann Ihren Artikel und Ihre Arbeit vorbehaltlos unterstützen, Herr Gasche. Herzlichen Dank. Infosperber ist für mich das einzige allgemeine Medium, dem ich in dieser Sache vertraue, das einzige welche Logik anwendet und rechnen kann. Von den Printmedien kenne ich kein einziges. Meiner Frau geht es genau gleich.

  • am 6.12.2021 um 11:55 Uhr
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    Guten Tag
    Ich finde es unverständlich, dass die Behörden, insbesondere das BAG und auch die Ärzteschaft die Bevölkerung im Zusammenhang mit der Pandemie nicht intensiver und immer wiederkehrend auf die Wichtigkeit der Stärkung des Immunsystems hinweisen. Ich habe letzten Sommer mit dem Radio SRF per E-Mail Kontakt aufgenommen und sie gebeten, entsprechende Sendungen zu lancieren, aber leider ohne Erfolg.
    Ich bin ihnen dankbar, wenn zu diesem Thema einen Beitrag veröffentlichen (vermutlich haben sie dies schon mal gemacht, eine Widerholen / Auffrischung wäre sehr wichtig und nützlich).

    Vilen Dank.

    Ulrich Christen aus Biel

  • am 6.12.2021 um 12:02 Uhr
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    Unsere Dankbarkeit für die Wachheit und sachliche Information durch den Infosperber wächst parallel dazu, wie die Angst von den grossen Medien immer noch weiter angeheizt wird!
    Bleibt dran, liebe Leute und passt gut auf eure mentale und physische Gesundheit auf – wir brauchen euch!

  • am 6.12.2021 um 12:02 Uhr
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    Ihr Anspruch als vierte Instanz ist äusserst lobenswert. Genau das wäre die eigentliche Basisaufgabe des Journalismus und ist während der Pandemie weitestgehend verloren gegangen. Man kann Ihnen für Ihre Haltung nicht genug danken.

  • am 6.12.2021 um 12:05 Uhr
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    Sehr geehrter Herr Gasche

    Herzlichen Dank für diesen fundierten und faktenbasierten Artikel.
    Ich schätze Infosperber sehr und Ihre Rolle als vierte Instanz und bin Ihnen dankbar, wenn Sie in diesem Kontext weiter arbeiten.
    Die Spaltung der Bevölkerung, welche durch politische Inkompetenz und mediale Hetze inklusive Falschinformationen (wie derjenigen, dass sich nur Ungeimpfte in Spitälern und IPS befänden) hervorgerufen wurde, ist eine Tragödie welche zu vollständig falschen Schlüssen und Aktionen führt. Immer noch, obwohl mehrfach widerlegt, wird die Impfung als Game-Changer dargestellt.

  • am 6.12.2021 um 12:10 Uhr
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    Ich sehe Rolle und Haltung von Infosperber genau so wie U.P. Gasche sie hier darlegt und bin dankbar für diese vierte Instanz und ihre präzisen Aussagen. al

  • am 6.12.2021 um 12:31 Uhr
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    Impfgegner? Müsste es nicht fast immer mRNA-Impfstoff-Gegner heißen?

  • am 6.12.2021 um 12:35 Uhr
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    Infosperber weiss noch um die vierte Macht im Staat und praktiziert sie. Dafür verdienen seine Mitarbeiter (meine Kolleginnen und Kollegen) ein grosses Lob. Ich kann es einfach nicht fassen, wie leichtfertig sogenannte Qualitätsmedien (besser: Quantitätsmedien) mit ihrer Verantwortung umgehen.

  • am 6.12.2021 um 12:52 Uhr
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    Natürlich ist es zu begrüssen, wenn Handlungen und Darstellungen der Behörden und Aussagen von Experten oder Impfherstellern auf den kritischen Prüfstand gestellt werden. Das tun aber andere Medien auch. Oft auch als Faktencheck. Mit dem Vorteil, dass dann auch die Aussagen von Widersprechenden bewertet werden. Was eben der Infosperber nicht oder wenig tut. Insofern hat der Vorwurf, Infosperber kritisiere einseitig die Corona-Massnahmen und spiele damit Impfgegnern in die Hände, schon eine leise Berechtigung. Besonders darum, weil die Impfgegner jeden Artikel, der dem Thema kritisch gegenübersteht, zu ihren Gunsten auslegen. Gerne auch mit verdrehten Fakten.

    • am 10.12.2021 um 05:06 Uhr
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      Ich bin gleicher Meinung.
      Auch dieser Artikel widerspiegelt im Mittelteil oft unbelegte und tendenziöse Punkte sowie Haarspalterei über Begriffe.
      Herr Gasche könnte sich damit abfinden, dass es keine anderen Zahlenreihen als positiv getestete / im Krankenhaus liegende / auf IPS liegende und gestorbene gibt.
      Alle Zahlen sind mit vielen Ungenauigkeiten behaftet.
      Der journalistische Anspruch von Infosperber ist gut und zu begrüssen.
      Die Unabhängigkeit von der eigenen, vorgefassten Meinung hat noch Potential nach oben.

      • am 11.12.2021 um 17:55 Uhr
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        Ich bin auch der gleichen Meinung

  • am 6.12.2021 um 12:54 Uhr
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    3-G = Geteert, gefedert und gesteinigt. So komme ich mir manchmal vor, wenn Impfturbos loslegen.
    Ich würde andere nicht schützen? Wen schütze ich nicht, die Geimpften die jetzt merken, dass sie nicht mehr geschützt sind?

    • am 7.12.2021 um 10:07 Uhr
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      Ja hallo!? Leben Sie auf einem anderen Planeten? Reden Sie mal mit einem Spitalarzt oder einer Pflegeperson aus einem Spital. Wenn im Kantonsspital Aarau alle 19 besetzten Intensivbetten mit Nichtgeimpften belegt sind, welche dort ihre «Freiheit» auf Kosten anderer Notfälle ausleben, wen schützen Sie dann als nicht Geimpfter? Die Infosperber-Artikel sind gut, aber die Weltfremdheit Ihresgleichen tut einfach weh. Natürlich sind gewisse Mainstream-Infos tendenziös, ja falsch. Aber das war schon immer so – man sollte langsam damit umgehen können und nicht immer meinen, man wisse sowieso alles besser.

  • am 6.12.2021 um 13:13 Uhr
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    Sehr geehrter Herr Gasche
    Ich schätze Ihre Arbeit für Infosperber ausserordentlich. Auch finde ich es spannend, dass hier bewusst verschiedene Einschätzungen der Situation zugelassen werden. Das ist nicht immer angenehm, v.a. wenn man eine bestimmte Überzeugung schon hat, aber viel anregender als eine redaktionelle Einheits-Linie. Es wird der Komplexität der Krise auch besser gerecht.

  • am 6.12.2021 um 14:02 Uhr
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    Ich schätze Infosperber als engagierte Vertreterin der «Vierten Instanz» sehr, kann aber mein zunehmendes Missbehagen über die in Infosperber vorwiegend auffallend klar Covid-massnahmenkritisch gepflegte Kommentierung (namentlich feststellbar in den Beiträgen von Urs P. Gasche, der meines Erachtens völlig in die coronapolitische Debatte verbissen scheint) nicht verhehlen. Der Vorwurf, dass Infosperber damit einseitig den radikalen Impfgegnern in die Hände spielt und damit deren immer hemmungslosere, auch Diffamierung und offene Lügen verbreitende und damit mittlerweile die Grenzen zur Justifikabiliät streifende Hasspropaganda befeuert, ist keineswegs von der Hand zu weisen. Infosperber wäre deshalb gut beraten, zu diesen Adepten eines «helvetischen Trumpismus» künftig tunlichst die gebührende Distanz zu halten.

  • am 6.12.2021 um 14:11 Uhr
    Permalink

    Herzlichen Dank für den Artikel und die vielen Artikel zum Thema zuvor! Wir werden den infosperber auch dieses Jahr unterstützen!

  • am 6.12.2021 um 14:24 Uhr
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    Immer wenn ich an dieser Corona-Angstkampagne fast zu ersticken drohe, lese ich Infosperber und atme wieder besser. Herzlichen Dank für die immer sehr differenzierten Beiträge. Ich bin äusserst froh, dass Infosperper das Thema Corona bis jetzt nicht losgelassen hat und hoffe, auch weiter auf die sachlichen Informationen zählen zu dürfen.

  • am 6.12.2021 um 17:48 Uhr
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    die ganze Corona-Geschichte erscheint wie eine Verrücktheit und ist nur noch traurig.
    Bevor man Statistik mit dem PCR-Test machen kann, müsste er doch strickte durchnormiert werden, so dass alle Labore in der Schweiz oder auf der Welt gleich testen. Erst dann gibt er über lange Zeit vergleichbare Zahlen. Das ist aber ein Tabu.
    Das Einzige an dieser ganzen Corona-Realität ist, dass alles unendlich unklar und unsicher ist, auch wenn unsere Tagesmedien einen ganz anderen Anschein erwecken. Die Befürworter der Massnahmen müssen dies tabuisieren, umso mehr springt dies den Massnahmen-Kritikern ins Auge.
    Es ist zum Verzweifeln. Je mehr auf der einen Seite unterschlagen wird, umso mehr sieht die andere Seite

  • am 6.12.2021 um 19:24 Uhr
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    Ein Pandemiegeschehen ist voll von Psychologie. Menschen verhalten sich. Je nach dem. Deshalb ist mit Excel-Tabellen, Kurven und Statistiken allein dem Virus nicht beizukommen. Es braucht eine dauerhafte Stimmung im Land, die das Impfen, die Maske und den Abstand akzeptiert. Und Homeoffice. Dafür zu werben, wäre die Aufgabe der vierten Gewalt, auch wenn die Fallzahlen tief sind. Und das wäre vor allem die Aufgabe der Politik. Die aber hechelt den Wählerstimmen hinterher, wenn sie schreien: Weg mit der Gesichtswindel subito!

    Unterdessen ist jede Nationalrätin auch Virologin, Ärztin oder Epidemiologin. Und jeder Journalist ein Anwalt. Für die Hotels. Oder die Restaurants. Oder für die Skifahrerinnen. Oder die Fitnesscenter. Je nach geschalteter Werbung; oder je nachTradition des Journals sogar für Pflegerinnen. Auch die viel gelobte Privatwirtschaft versagt. Obwohl betroffen. – Und schon steht die nächste Welle vor der Tür. Und der Bundesrat ist überrascht.

    • am 7.12.2021 um 09:03 Uhr
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      «Es braucht eine dauerhafte Stimmung im Land, die das Impfen, die Maske und den Abstand akzeptiert.»
      Haben Sie auch mitbekommen, dass das Corona-Virus nie weggehen wird? Wollen Sie wegen dieses Virus tatsächlich #lockdownfürimmer machen, aber ohne Ironie?
      Das können Sie von mir aus schon machen. Aber Sie können es nicht dem Rest der Welt vorschreiben.

  • am 6.12.2021 um 19:31 Uhr
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    Nur weiter so, mit ausgewogenem und abwechslungsreichem Journalismus, der seinen Namen verdient. Statt wie die Online-Redaktionen der Mainstreamblätter klickgeile Schlagzeilen und Artikel für die Empörungsindustrie ins Netz zu stellen.

  • am 6.12.2021 um 20:05 Uhr
    Permalink

    Mich würde interessieren, von wem dieser Vorwurf der angeblich einseitigen Kritik durch den Infosperber kommt? Wie dem auch sei, bitte nicht aufhören! Wo sonst können wir uns qualitativ so hochwertig informieren, und das, ohne das Gefühl zu haben, in immer dieselbe Richtung gepusht zu werden?

  • am 6.12.2021 um 20:16 Uhr
    Permalink

    Science Task Force Covid-19 vom 25,6,2021
    Wir gehen davon aus, dass mRNA-Impfstoffe Erwachsene während rund 16 Monate vor einer leichten COVID-19-Erkrankung schützen und während drei Jahre vor einem schweren Krankheitsverlauf. Bei älteren Menschen dürfte die Dauer des Impfschutzes mit etwa 10-14 Monaten bzw. 15-24 Monaten kürzer ausfallen. Der Schutz nach einer Infektion ist kürzer als nach einer Impfung.

    Sie schreiben, dass eine Infektion besser schützt als die Impfung (s.u.). Gibt es neue Erkenntnisse?

    Das gleiche gilt für gesunde Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene: Sie bleiben, wenn sie die Krankheit durchmachen, nach heutigem Wissen viel länger und breitbandiger geschützt gegen eine schwere Erkrankung als nach einer Impfung.

    • am 7.12.2021 um 13:30 Uhr
      Permalink

      Die Einschätzung der Task Force dürfte komplett veraltet sein, ansosonsten würden die Boosterimpfungen alle 6 Monate, Österreich alle 4 Monate und in UK im Gespräch alle 3 Monate keinen Sinn machen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Jens Happel

  • am 6.12.2021 um 20:36 Uhr
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    Bitte korrigieren Sie meine Zuschrift: 25.6.2021 statt Kommas. Danke.

  • am 6.12.2021 um 23:33 Uhr
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    «Stellungnahme zum Vorwurf, Infosperber kritisiere einseitig die Corona-Massnahmen und spiele damit Impfgegnern in die Hände.» Nun ja, das Echo einiger meiner Bekannten geht leider öfters auch in diese Richtung. Die Aufmachung resp. Überschriften ist der erste Eindruck, danach gewinnt das Negative leider an Format im Kopf. Übrigens reagieren mehr Leser so als der Journalist denkt. Natürlich werden solche Artikel nicht bewusst so ins Szene gesetzt, oder…

  • am 6.12.2021 um 23:46 Uhr
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    «Würde man vor allem ältere Leute mit Grunderkrankungen, die nach einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 besonders gefährdet sind, besser schützen, würden Spitäler kaum überlastet.»

    Das funktioniert in einer idealen Welt – aber nicht in der Realität. Im Infosperber wird viel darüber geredet, was die Behörden falsch machen. Wie man die Pandemie aber endemisch werden lässt, dafür werden hier keine ernsthaften Lösungen geboten. Schade eigentlich. Das Potential für bessere Ideen wäre vermutlich vorhanden. «Natürlich boostern» kann man immer noch, wenn die Pandemie endemisch geworden ist. Aktuell wäre m.E. Impfen und Boostern die schnellere Lösung zur Normalität zu gelangen.

  • am 7.12.2021 um 00:09 Uhr
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    Herzlichen dank für ihre kritische arbeit zu so vielen themen…ich begrüsse ihre differenzierten berichterstattungen im gegensatz zu den „sogenannten“ medien…erinnert einfach stark an kassensturz:)-faktenbasiert&wohl noch das einzige gute format des srf
    Weiter so?

  • am 7.12.2021 um 00:30 Uhr
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    Als sporadischer Leser von Infosperber kann ich die Kritik schon nachvollziehen. Der Sperber sieht so manches Detail klar. Es fehlt ihm aber manchmal die Brille für das Gesamtbild.
    Die Risikogruppen schützen? Ja gerne. Aber wie? Ganz konkret, wirksam und zweckmässig? Wirksam wäre wohl die Impfung aller über 60-jährigen, die noch nicht geimpft sind. Sie machen einen grossen Teil der anderen zweidrittel im Spital aus.
    Für die Impfung spricht sich Infosperber wenigstens klar aus.
    Daneben viel Relativierung: Am 19.11.21, «Covid-Patienten belegen 4.2% aller Betten in Spitälern». Heute sind die Intensivstationen wieder am Anschlag. Infosperber hat es nicht kommen sehen!
    Oder am 14.11.2021, «… Todesverdachtsfälle nach Corona-Impfung…»: Ein Artikel mit vielen Zahlen – 100x, 200x, 17’000 Verdachtsfälle über Todesfälle usw. Daneben eine Einschätzung von Swissmedic und «vermutete Fälle». Was fehlt ist eine Einordnung, was die Zahlen bedeuten könnten und was nicht. Das wird dem Leser überlassen. Für mich als Impfbefürworter sind diese Leute natürlich nicht an der Impfung verstorben! Ist ja klar.

    • am 7.12.2021 um 13:25 Uhr
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      Was heißt Relativierung? In Relation setzen passt wohl eher.

      Risikogruppen schützen durch Impfung. Als Selbstschutz ja, wenn auch mit wesentlicher bescheidener Effektivität als ursprünglich versprochen.

      Nicht Risikogruppen impfen, bringt nach eine kurzem Blick, nach Gibraltar, Irland, Singapur, US-Staat Vermont und Island wenig. Die Impfung reduziert die Ausbreitung des Virus nicht! Die genannten Länder haben extrem hoche Impfquoten und trotzdem sehr hohe Inzidenzen.

      Länder wie Indien, Schweden und der Kontinent Afrika zeigen, dass nur die natürlich erworbene Immunität, die Ausbreitung des Virus wirksam bremst. Sie haben alle extrem niedrige Inzidenzen und viel höhere Werte bei Seroprävalenz Tests als die Staaten Europas.

      Indiz dafür ist auch, dass sowohl in Schweden als auch in Indien die Influenza derzeit häufig ist.

      Dieses Einsperren der Leute den ganzen Sommer über hat dazu geführt, dass wir insgesamt nur wenig Immunität aufgebaut haben, die uns jetzt im Winter schmerzlich fehlt. Die Dauerpanik mit LongCovid, welches in der Mehrzahl der Fälle eher psychosomatisch ist, war ein großer Fehler. Solidarisch wäre es gewesen, wenn sich die Nicht-Risikogruppen hätten infizieren dürfen, das hätte die Risikogruppen im Winter geschützt.

      Jetzt ist die Gretchenfrage ob die Infektion NACH Impfung den selben Schutz bietet, wie die Infektion ohne Impfung. Die unterschiedliche Zusammensetzung der Antikörper lässt mich zweifeln, dass dem so ist.

      • am 8.12.2021 um 13:10 Uhr
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        @Jens Happel: Wenn Infosperber schreibt, dass «auch Geimpfte während kürzerer Zeit ähnlich stark ansteckend sein können wie Ungeimpfte», ist das nicht falsch, aber Infosperber spielt m. E. «damit Impfgegnern in die Hände». Denn diese Formulierung verleitet zur falschen Schlussfolgerung, die Impfung wirke überhaupt nicht gegen die Ausbreitung. Ob dazu mein Begriff «Relativierung» wirklich passt, sei mal dahingestellt. Ich glaube aber, dass z. B. Herr Gasche durch solche «offenen» Formulierungen von vielen als kritischer Journalist war genommen wird. Mir wäre lieber er würde das klarer formulieren.
        Zu den Ländern mit hohen Impfquoten: Diese haben auch ihre Massnahmen reduziert. Das führt halt wieder zu einer höheren Ausbreitung, weil die Impfung nicht 100% vor Ansteckung schützt und dieser Schutz mit der Zeit abnimmt. Sie schützt aber, entgegen ihrer Behauptung, gut gegen schwere Verläufe. Siehe: http://www.rki.de
        Für mich gibt es auch kein Entweder-oder bei der Impfung und natürlicher Immunisierung. Es wird beides geben, aber vorteilhafter mit der Impfung zuerst und danach einem natürlichen Booster. Der Preis für eine rein natürliche Immunisierung (Durchseuchung) ist ganz einfach zu gross.

  • am 7.12.2021 um 09:35 Uhr
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    Ich möchte InfoSperber ausdrücklich danken für seine Rolle während der Corona Diskussion. Es gibt leider einen Trend, dass kommerzielle Medientitel einer Art Schwarmintelligenz folgen. Das heisst, alle schreiben ähnliches. Auch die «Republik» ist zu meiner Enttäuschung auf diesen Kurs eingeschwenkt. Nicht so InfoSperber, der eine gewisse Eigenständigkeit wahrt. Dass der Schwarm jetzt auf InfoSperber rumhackt, ist verständlich, weil dadurch die Rolle der Mainstreammedien deutlicher wird. Offenbar besteht bei denen auch die Absicht, alternative Informationen und Meinungen zu unterdrücken und zu zensieren, auch wenn sie begründet und/oder massvoll sind.
    Leider treten wir in das Zeitalter der Kontrolle ein. Wie in einem totalitären Staat besteht die Vorstellung, dass man Informationen, Meinungen und Sichtweisen ungeschehen machen kann, indem man sie unterdrückt. Umso wichtiger sind Platformen wie InfoSperber. Ich glaube nicht, dass Unterdrückung und Kontrolle in der Schweiz letztendlich erfolgreich sein kann.

  • am 7.12.2021 um 10:35 Uhr
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    Als erstes mal, wer von einseitiger Berichterstattug spricht, betont unbewusst die eigene Einseitigkeit.
    Infosperber bringt nur andere Ansichten ins Spiel. Und das ist gut so. Denn nur durch mehrere Ansichten ist es möglich, eine eigene Meinung zu bilden.
    Ich möchte in Bezug auf Corona aber auch mal die heutigen kumulierten Zahlen des BAG um eine Information ergänzen, die seit zwei Jahren bewusst ausser Acht gelassen wird.
    1’068’528 positive Tests, 36151 Hospitalisationen und 11’260 Tote. Zieht man nun die Hospitalisationen und die Toten von den positiven Tests ab, erhält man die Summe von «Infizierten» welche einfach so wieder gesund wurden oder gar nie krank waren. Grob gesagt von etwas mehr als einer Million «Infizierten» wurde etwas mehr als eine Million wieder gesund.

    • am 7.12.2021 um 23:04 Uhr
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      @Juerg Wyss; Danke, alle diese Gesundeten sind «Genesene», allerdings haben weniger als die Hälfte ein Zertifikat. Dazu kommt noch die Dunkelziffer, die schon im Frühjahr von Spezialisten wie Prof. Milos Puhan auf das 2-3 -fache geschätzt wurde.

  • am 7.12.2021 um 11:50 Uhr
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    Wenn Kritik und kritisches Denken immer mehr unterdrückt wird, was bleibt dann noch.
    Vielen Dank für ihre kritische Beiträge.

  • am 7.12.2021 um 12:14 Uhr
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    Long Covid scheint es überhaupt nicht zu geben ! Davon betroffen sind aber viele tausend Menschen, was aber nur einige Promille der Erkrankten ausmacht. Quantité négligeable ! Was das aber für die Betroffenen bedeutet zeigte ein Film von Eckhardt von Hirschhausen, der am 6. Dezember in der ARD zu sehen war. Vielleicht nimmt der Infosperber dieses Thema auch einmal seriös auf ??

    • am 7.12.2021 um 22:58 Uhr
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      Was es schon lange gibt, und die Medizin kennt das auch schon lange, sind typischhe Langzeit-Effekte nach Virus-Infektionen wie Grippe und, man staune, Corona: Verlust des Geschmackes, Nachwirkung nach behandelter Pneumonie, psychosomatische Syndrome, Schlappheit (Fatigue-Syndrom).
      Also nichts Neues.
      Es gibt also altbekannte und durchaus monatelange Nachwirkungen nach viralen Infektionen.

    • am 8.12.2021 um 22:27 Uhr
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      Schauen sie sich Dokumentationen über Erschöpfungssyndrome an.

  • am 7.12.2021 um 14:41 Uhr
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    Auch ich bin sehr froh um die ergänzenden Informationen auf Infosperber, die ich in anderen Qualitätsmedien leider kaum finde! Noch nie hat sich ein so breites Spektrum an Medien derart klar und einstimmig gegenüber einer Aktualität positioniert wie in dieser Pandemie. Es kann ja nun wirklich Niemand behaupten, die Gründe für die Corona Massnahmen seien nicht breit und ausführlich genug erläutert worden. Die Forderung über gewisse Fakten und kontroverse Fragen hinwegzugehen, bloss weil sie der falschen Position dienen könnten, ist jedoch genau, was das Vertrauen in diese Medien wieder untergräbt. In dem Sinne: Vielen Dank und weiter so Infosperber!

  • am 7.12.2021 um 16:15 Uhr
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    Es ist interessant wie die Beiträge von Herrn Gasche bewertet werden. Zum Beispiel, dass die Artikel zu massnahmenkritisch seien. Diese Kritik kann sich wohl nur auf die Fakten beziehen, die Herr Gasche aufzeigt. Denn ich kann mich an keine einzige, wirklich kritische Aussage zu den Massnahmen von Herrn Gasche erinnern. Schon gar keine Umfassende Kritik, wie ich sie für angebracht halte. Und was die Bewegung der Massnahmenkritiker angeht, findet sich im ganzen Infosperber kaum ein gutes Wort, jedoch viel abwertendes. Und trotzdem gilt Herr Gasche als Massnahmenkritiker? Offensichtlich gilt das, was Busch jr. nach 9/11 sagte: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.

  • am 7.12.2021 um 16:54 Uhr
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    InfoSperber ist ein grossartiges Medium, das manche Lücken bei den anderen Medien füllt und ich bei jeder Gelegenheit weiter empfehle. Leider hat die Berichterstattung über Covid 19 durch eine einseitig kritische Verwendung von Statistiken die Unsicherheit bei der Leserschaft nur erhöht. Das ist auch in diesem Beitrag der Fall: Nur sechs Absätze führen uns weiter, insbesondere der 6., bei dem es um die Bettenbelegung in den Intensivstationen geht. Gegenbeispiel ist der 11. Absatz, denn Geimpfte, die das Virus auf andere Geimpfte übertragen, sind Teil der Herdenimmunität; die Ungeimpften sind es nicht. Der 15. Absatz suggeriert sogar, dass sich „Gesunde“ anstecken sollten, weil der Schutz besser ist als die Impfung! Und wie bitte soll man feststellen, wer „gesund“ ist? Welche Tests ergeben ein „sicheres, geprüftes Ergebnis“? Oder Absatz 16: Wenn es einmal belastbare Indizien geben sollte, könnte es zu spät sein. Fazit: Fragen stellen ist einfach, in einer Krise muss man manchmal handeln können, auch ohne Studien und Statistiken. Sonst gibt es „paralysis through analysis“ , wie wir es im Betrieb nannten.

    • am 8.12.2021 um 04:55 Uhr
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      Bravo, Herr Mortier:

      weder ein verblendetes Hosianna –
      noch hassendes «kreuzigt ihn» –
      sondern sehr sachlich und höflich abwägend !

      WAS ich «hier» bis jetzt total vemisste ! ! !

      Wolf Gerlach
      scheinbar.org

  • am 7.12.2021 um 21:19 Uhr
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    Infosperber hat in den letzten 1-2 Jahren bezüglich Corona immer wieder kritisch auf wichtige Punkte hingewiesen, die in anderen Medien kaum diskutiert wurden.

    Es wurden teilweise aber auch polemische und unsachliche Beiträge verbreitet. Etwa der Beitrag zu Beda Stadler, bei dem schon die Überschrift polemisch ist. Stadler erhält eine Bühne für einen Rundumschlag gegen das BAG und die Behörden. Markige Worte, aber kaum Substanz!

    Leider werden aus meiner Sicht oft Behauptungen zuwenig mit Quellen gestützt. Als Beispiel die Aussage im obigen Artikel «gesunde Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene blieben nach einer Infektion viel länger und breitbandiger geschützt gegen eine schwere Erkrankung als nach einer Impfung.» Hier vermisse ich die Quellen und insgesamt erscheint mir hier die Studienlage noch widersprüchlich.

    Das gleiche Beispiel zeigt, wie sich Infosperber argumentativ manchmal in Widersprüche verwickelt: Die Infektion mit dem Virus schützt also vor einer schweren Erkrankung durch die Infektion mit dem Virus – das potentiell die schwere Erkrankung auslöst?!
    Zudem ist die Frage weniger Impfung oder Infektion, sondern Infektion mit oder ohne vorherige Impfung. Möglicherweise schützen ja Impfung + Infektion (2I) nachhaltiger und breiter als nur 1I!

    Aufpassen muss Infosperber bei der Einseitigkeit, die er anderen Medien manchmal vorwirft: Bei Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der Impfung wurde beispielsweise das Long Covid-Risiko mehrmals ausgeklammert.

    • am 8.12.2021 um 10:53 Uhr
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      @ Thomas Neuenschwander

      Ich bin grundsätzlich positiv zur Impfung (Booster halte ich für Risikogruppen für sinnvoll) eingestellt, bin aber sehr zurückhaltend / kritisch zu den einschränkenden Massnahmen, die mMn nur im Notfall / Krise greifen sollten. Tatsächlich suche ich auch nach Quellen, die zeigen, dass eine durchgemachte Krankheit auch bei Corona besser (länger und breitbandiger) schützt als die – wie wir jetzt wissen – nicht sehr lange vor Ansteckung schützende Impfung.

      Wir wissen ja unterdessen, dass die Corona-Erkrankung durchaus auch mehrfach erfolgen kann. Somit kann eine Infektion durchaus vor einer künftigen Infektion schützen und auch einen milderen Krankheitsverlauf im nachfolgenden Fall begünstigen. Gleich wie auch eine Impfung. Ich sehe da keinen argumentativen Widerspruch oder Zirkelschluss, den Sie infosperber vorwerfen.

      Dass infosperber Long-Covid bisher meist aussen vor lässt, sehe ich zwar auch so. Das hat aber mMn weniger mit Einseitigkeit zu tun, als mehr damit, dass hierzu schlicht und einfach zu wenig verlässliche Studien (die Sie ja im obigen Beispiel auch fordern) vorhanden sein dürften, um klare Schlüsse ziehen zu können (bspw. auch im Vergleich mit Long-Influenza).

      Bottom Line: ja, ich denke auch, infosperber ist kritisch in seinen Corona-Beiträgen, aber nein, infosperber sehe ich nicht als einseitig und widersprüchlich, im Gegenteil. Infosperber hebt sich löblich von den anderen Medien ab. Danke dafür an Herr Gasche.

      • am 8.12.2021 um 22:00 Uhr
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        Natürlich schützt eine Infektion vor einer nachfolgenden Infektion bzw. begünstigt bei einer nachfolgenden Infektion einen milden Krankheitsverlauf. Nur besteht ja bei der Erstinfektion ebenfalls bereits das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes. Viel Sinn macht das nicht.

        Ebenfalls ist es richtig, dass zu Long Covid noch nicht wenige belastbare Daten/Studien vorhanden sind. Trotzdem sollte man bei einer Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Impfung/Infektion das Risiko für Long Covid aufführen. Von mir aus mit dem Hinweis, dass hier die Unsicherheit gross ist. Sicher ist aber: Das Risiko von Long Covid nach einer Infektion besteht. Dass dazu noch keine klaren Schlüsse gezogen werden können, rechtfertigt eine solche Auslassung nicht!

        Eine Frage zum Schluss: Sind Sie der Meinung, dass wir uns nicht in einer Krise befinden?

      • am 9.12.2021 um 17:08 Uhr
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        «Sind Sie der Meinung, dass wir uns nicht in einer Krise befinden?»

        Ich nehme an, Sie nehmen Bezug auf meine Aussage, dass ich kritisch zu den einschränkenden Massnahmen bin und diese mMn nur im Notfall / Krise greifen sollten. Ich denke, derzeit sind wir in einer Krisensituation und Einschränkungen leider nötig. Die rekordhohen Fallzahlen per se wären mir zwar egal, aber die ICU Belegungen nähern sich von einer ungemütlichen Be- in Richtung Überlastung. Meine Aussage war, dass Einschränkungen im Sinne von Krisenmassnahmen zeitlich beschränkt und verhältnismässig sein sollten. Impfpflicht sicher nicht (die wirkt nicht im Sinne einer schnellen Krisenmassnahme und scheint mir auch nicht verhältnismässig – wenn überhaupt dann eine Impfpflicht für Risikogruppen, aber auch da bin ich bei Corona dagegen), anderes wie 3G, 2G, 2G+, Lockdown, … ebenfalls nur temporär und abhängig von der ICU Belegung durch Coronapatienten.

  • am 7.12.2021 um 21:54 Uhr
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    ich scheine einer der wenigen zu sein, der die Haltung von Info-Sperger im Zusammehang mit dem Impfen von Herrn Gasche nicht gut findet, sondern genaus so wie im Artikel beschrieben
    Infosperber kritisiere einseitig die Corona-Massnahmen und spiele damit Impfgegnern in die Hände.

    • am 9.12.2021 um 17:18 Uhr
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      «Infosperber kritisiere einseitig die Corona-Massnahmen und spiele damit Impfgegnern in die Hände.»
      Wenn das, was Infosperbr schreibt, zutrifft, und damit Impfgegnern sogar Argumente liefert – was soll daran falsch sein?
      Ist nur wahr, was die eigene Meinung stützt?
      Ist unwahr, was abweichende Meinungen stützt?
      Wer sich an Infosperber derart stört, dass er nichts anstatt Fakten liest, soll Infosperber nicht lesen und ein eigenes Medium auftun.
      Ich jedenfalls schliesse mich den Lob für Infosperber an: hier finde ich Informationen und Erläutrungen, welche bei den meisten anderen Medien, eben, verschwiegen oder sogar unterdrückt werden.

  • am 7.12.2021 um 23:14 Uhr
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    Bravo Infosperber! Danke für diese nüchterne, differenzierte Stellungnahme – und alle früheren.
    Genau das ist immanent wichtig und sehr geschätzt:
    «… Von Anfang an wies Infosperber auf die häufig missverständliche und irreführende Wortwahl in offiziellen Verlautbarungen und in Medien hin und machte auf tendenziöse Darstellungen aufmerksam, auch statistische. …»
    Es ist mir z.B. nach wie vor schleierhaft, wieso nicht periodisch vergleichbare Querschnittstudien gemacht werden, wie das vor jeder Abstimmung geschieht!

  • am 8.12.2021 um 16:21 Uhr
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    Ich informiere mich gerne auf Infosperber. Was mich aber an der Coronaberichterstattung von Infosperberer ein wenig stört, ist, dass diese hauptsächlich von Herrn Gasche bearbeitet wird.

    • am 10.12.2021 um 15:37 Uhr
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      Gefühlsmässig dachte ich zunächst auch so, aber:
      – Es schreiben auch einige anderen Autoren, z.B. die Journalistin und Ärztin Martina Frei. Auch der Arzt Pietro Vernazza schrieb schon einen Gastbeitrag auf IS, aber er hat seine eigene Platform https://infekt.ch
      – Herr Gasche ist schon seit Jahren spezialisiert auf Gesundheitsthemen.
      – Niemand beherrscht es besser als er, publizierte Statistiken zu studieren, Interpretationsfehler der Behörden zu entdecken, und dies verständlich und kurz darzustellen.
      So lange er noch mag, finde ich deshalb gerade die Artikel von UPG extrem wertvoll, und sie kommen auch ohne Polemik oder Schuldzuweisungen aus, wie in vielen Medien leider üblich.

  • am 8.12.2021 um 22:34 Uhr
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    Ja, sie haben Recht, Covid-19 ist v.a. gefährlich für ältere Personen und solche mit Vorerkrankung:
    – 85% der Hospitalisierten haben eine Vorerkrankung
    – 96% der Verstorbenen haben eine Vorerkrankung
    – Die allermeisten Hospitalisierten sind über 60 Jahre
    – Die allermeisten Verstorbenen sind über 70 Jahre

    Aber: Die Impfung und die „Booster“ bieten für diese Personengruppen einen guten bis sehr guten Schutz: Wie sie sagen sind zurzeit nur 1/3 Geimpfte im Spital, die Bevölkerung aber ist zu 2/3 geimpft. Schon das zeigt, die Impfung wirkt mind. doppelt so gut wie keine.

    Es wird aber noch viel besser, wenn man sich die vulnerablen Gruppen anschaut: Von den über 60-Jährigen sind in der Schweiz rund 90% geimpft, rund 10% nicht geimpft, und trotzdem sind:
    – Bei den 60-69J zurzeit über 40 pro 100‘000 Ungeimpfte hospitalisiert, während die Rate bei den Geimpften unter 5 pro 100‘000 ist.
    – Bei den 70-79J zurzeit über 70 pro 100‘000 Ungeimpfte hospitalisiert, bei den Geimpften rund 10 pro 100‘000.
    – Bei den 80+ sind es zurzeit über 160 pro 100‘000 Ungeimpfte vs. rund 20 pro 100‘000 Geimpfte.

    Das zeigt, die Vulnerablen werden mit der Impfung sehr gut geschützt. Da es wie der Text sagt, v.a. um die Auslastung der Spitäler gehen sollte, müsste man aufhören, wie wild zu testen, sondern beginnen, die Vulnerablen (v.a. Personen mit Vorerkrankung und Alte) zu schützen resp. die Impfquote bei diesen Gruppen auf 99% bringen. Dann könnte die restliche Bevölkerung etwas aufatmen.

  • am 10.12.2021 um 21:26 Uhr
    Permalink

    Infosperber ist super, hier werden Fakten geliefert, welche den Lesern von anderen Medien vorenthalten werden. Schade ist nur, dass jene, welche nicht an die von Infosperber gelieferten Fakten glauben, nur mit «wüsten» Sprüchen und Beleidigungen reagieren, anstatt sich bei Staatlich Unabhängigen Medien, Virologen, Naturwissenschaftlern etc. zu erkundigen, welches die Wahrheit ist, oder zumindest sein könnte. Es gibt noch Virologen, Mediziner und Wissenschaftler, welche sich tatsächlich noch Gedanken um das Volkswohl machen, ohne dass Profit im Vordergrund steht. Was wir momentan brauchen, ist Ehrlichkeit und Verständnis. Vielen Dank an Infosperber

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