Klicken und Wischen – mehr kann die Social-Media-Jugend nicht
Nur Klicken und Wischen – mehr können 40 Prozent der deutschen Achtklässlerinnen und Achtklässler an deutschen Schulen im Internet nicht. Und vor allem: Die deutsche Jugend bewegt sich im Netz noch unsicherer als vor fünf Jahren und ist im internationalen Ranking weit zurückgefallen. Zu diesem Ergebnis kommt die International Computer and Information Literacy Study (ICILS). «Der Spiegel» zitiert Reaktionen der Wissenschaft: «Besorgniserregend, alarmierend, bedenklich.» Die Generation, die mit Social Media aufgewachsen ist, bewege sich unsicher im Netz, könne Quellen kaum prüfen, Fakten sortieren und grafisch darstellen. Und habe keine Ahnung im Umgang mit Passwörtern.
32 Staaten haben an der Studie mitgemacht, der Mittelwert beträgt wie bei der Pisa-Studie 500 Punkte, Südkorea führt die Liste vor Tschechien und Dänemark an. Deutschland liegt im Mittelfeld, hinter Österreich, aber vor Frankreich. Die Schweiz war bei der Studie nicht dabei.
Der Rückschritt bei der Internetkompetenz ist besonders bedenklich, weil Deutschland in den letzten Jahren 6,5 Milliarden Euro in die digitale Zukunft an den Schulen investiert hat. Fast überall gibt es Videokonferenz- und Lernmanagementsysteme, W-Lan haben zwei Drittel der Schulen, 2018 waren es erst ein Viertel.
Auffällig ist laut Spiegel auch: «In kaum einem Land sind die Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte so gross wie in Deutschland. 81 Punkte liegen Schülerinnen und Schüler zurück, wenn beide Elternteile oder sie selbst im Ausland geboren sind. Deutschland teilt sich den unrühmlichen Spitzenplatz mit Finnland und Griechenland.»
Weitere Erkenntnisse sind:
- 1,82 Prozent der Befragten kreuzten beim Geschlecht «divers» an.
- Ein Viertel der Befragten nutzt digitale Medien für schulische Aufgaben täglich, ein Achtel nie. Bei den Lehrkräften ist die tägliche Nutzung in den letzten fünf Jahren von 25 auf 70 Prozent gestiegen.
- Neun von zehn Achtklässlerinnen und Achtklässlern lernen gern mit digitalen Medien, halten sie für die Schule wichtig, finden aber auch, dass zu viel Zeit damit verbracht werde.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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