Die SRG startet den Abstimmungskampf
Neuerdings beenden die Moderatoren die Radiosendung «Echo der Zeit» hin und wieder mit dem Satz: «Die Sendung wurde produziert im Auftrag der SRG.» Oder: «Die Sendung ist ein Angebot der SRG.»
Als Zuhörer ist man ein bisschen ratlos. Was will der Moderator damit sagen? Sollen wir der SRG ein Dankesschreiben schicken?
Die SRG antwortet auf die Frage von Infosperber: «Bei diesen Hinweisen handelt es sich um ein nationales Projekt der SRG, das bei RTS, RSI, RTR und SRF umgesetzt wurde.»
Als Zuhörer denkt man: Aha, «ein nationales Projekt».
Die SRG erklärt sodann: «Viele Menschen in der Deutschschweiz nutzen und schätzen eigenproduzierte Angebote von SRF, wissen jedoch nicht, dass diese auch Teil der SRG sind. Die Hinweise ‹Im Auftrag der SRG› sollen die Verbindung der SRG mit SRF und dessen Eigenproduktionen aufzeigen.» Und weiter: «Alle SRG-Unternehmenseinheiten haben Umsetzungen erarbeitet, um ebendiese Anbindung der Marke SRG sichtbar zu machen.»
Als Zuhörer erinnert man sich an die hängige Volksinitiative «200 Franken sind genug! (SRG-Initiative)». Will uns die SRG sagen, dass eine Gebührensenkung nicht nur die SRG, sondern auch SRF träfe? Startet die SRG gerade eine Abstimmungskampagne?
Die SRG stellt das nicht in Abrede. Sie schreibt: «Eine hohe Bekanntheit der Marken respektive ein Verständnis für die Verbindung zwischen verschiedenen Unternehmenseinheiten ist für jedes Unternehmen wichtig. Das gilt auch für die SRG, und zwar nicht nur im Hinblick auf die politischen Prozesse.» Aber eben auch.
Hinweise wie «Die Sendung wurde produziert im Auftrag der SRG» gibt es laut SRG auch am Ende der «reichweitenstärksten eigenproduzierten Informationssendungen ‹Info 3› und ‹Rendez-vous›». Ebenso wie am Fernsehen nach den Informationssendungen «Tagesschau», «10 vor 10» und «Schweiz aktuell». Aber auch nach dem «Sportpanorama», dem «Kulturplatz» und dem «Literaturclub». Und nach Unterhaltungssendungen wie «Happy Day» und «SRF bi de Lüt».
Ein komischer Name
Die Bezeichnung SRF stammt aus dem Jahr 2011. Damals wollte die SRG zeigen, dass «Schweizer Radio (SR) DRS» und «Schweizer Fernsehen (SF) DRS» zusammengehören. Seither heisst der Zusammenschluss «Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)». Der Nachteil: Es gibt zwei Sender gleichen Namens: den Radiosender «SRF 1» und den Fernsehsender «SRF 1». Bei «SRF 2» ist die Verwechslungsgefahr ein bisschen geringer, weil der Radiosender nicht bloss «SRF 2», sondern «SRF 2 Kultur» heisst.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Wenn ich mir die SRG-mediale Begleitung von 3 Jahre Corona und 2,5 Jahre Ukraine vergegenwärtige, dann weiss ich jedenfalls, was bei dieser Abstimmung auf dem Zettel stehen muss.
Zur Erinnerung: die SRG wurde kürzlich gerügt, weil sie nicht über die RKI-Leaks berichtet hatte, obwohl sowohl Regierung und wie auch Medien (SRG y compris) während der Coronawirren sich reichlich auf das RKI berufen hatten, um ihre Massnahmen gegenüber der Bevölkerung zu legitimieren.
Davon will heute kein Verantwortlicher etwas wissen; aber unser Geld für diese staatsnahe Berichterstattung will man trotzdem haben. Das Konzept des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hat sich selbst vollständig delegitimiert; und die Art und Weise, wie man allen Fakten zum Trotz auf diesen einseitigen Narrativen beharrt, sie vor jeglicher Kritik abschirmt, zeugt davon, dass dieses System über keine Selbstheilungskräfte mehr verfügt, also muss man sagen, dass selbst 10 Stutz zuviel Geld wäre
Richtig!