Gesunde Ernährung

Gemüsereiche Ernährung zählte zu den Faktoren, die mit mehr gesund verbrachten Lebensjahren einhergingen. © Depositphotos

Wie Frauen fast zehn gesunde Lebensjahre mehr herausholen

Martina Frei /  Anhand von acht Faktoren lässt sich abschätzen, wie lange Männern und Frauen Krebs, Herzinfarkte oder eine Demenz erspart bleiben.

Ausgewogen essen, sich mehr bewegen, nicht rauchen, genügend schlafen, ein gesundes Körpergewicht anstreben … kein Tag vergeht, ohne dass nicht irgendwo wieder das Mantra vom gesunden Lebensstil gepredigt wird.

Eine grosse britische Studie hat nun untersucht, welchen Unterschied es macht, ob jemand gesund lebt oder nicht. Studienteilnehmende, die in acht Punkten sehr gut abschnitten, lebten demnach deutlich mehr Jahre ohne Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz oder Diabetes als Vergleichspersonen, die ein eher ungesundes Leben führten.

Die acht Faktoren sind:

  1. Genügend Bewegung (idealerweise mindestens 150 Minuten pro Woche)
  2. keinen Tabak, kein Nikotin
  3. genügend Schlaf (sieben bis neun Stunden pro Nacht)
  4. ein gesunder Body-Mass-Index
  5. normaler Blutdruck
  6. gute Blutzuckerwerte
  7. gute Cholesterinwerte
  8. gesunde Ernährung im Sinne der «DASH»-Diät. 

«DASH» ist die (englische) Abkürzung für den «diätetischen Ansatz zum Stopp von Bluthochdruck». Gemeint ist eine Ernährung mit viel Gemüse, Früchten, Vollkornprodukten, Nüssen und Fisch und mit wenig Salz sowie wenig tierischen Fetten. 

24 oder fast 34 weitere gesunde Lebensjahre

Gesunde Frauen im Alter von 50 Jahren, die bei diesen acht Faktoren maximal punkteten, hatten gemäss der Studie durchschnittlich noch 33,6 weitere Lebensjahre ohne Herz-Kreislaufkrankheiten, Diabetes, Demenz oder Krebs vor sich. 9,4 Jahre weniger waren es bei den Frauen, die von den acht Faktoren nur wenig beherzigten. 

Gesunde 50-jährige Männer konnten mit gesunder Lebensweise im Sinn dieser acht Faktoren statistisch noch 28,4 weitere, gesunde Lebensjahre herausholen. 21,5 gesunde Lebensjahre waren es hingegen, wenn sie gemäss den erwähnten Faktoren ungesund lebten. 

Das Fazit der Studie, die in «Jama Internal Medicine» veröffentlicht wurde: Eine gesunde Lebensweise ist bei beiden Geschlechtern mit einem rund fünf bis sechs Jahre längeren Leben verknüpft. Vor allem aber erhöht sie den Anteil der gesund verbrachten Lebensjahre und vermindert die Jahre, in denen Krebs, Herz-Gefässkrankheiten, Demenz oder Diabetes die Lebensqualität reduzieren.

Ob jemand arm oder reich war oder viel oder wenig Schulbildung mitbrachte, fiel weniger ins Gewicht als erwartet. Viel entscheidender waren die acht Gesundheitsfaktoren. 

_____________________

Die Liste der acht Faktoren wurde nach Veröffentlichung des Artikels formal geändert.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Bildschirmfoto20130713um10_03_04

Für die Gesundheit vorsorgen

Meistens wird die Prävention nur finanziell gefördert, wenn jemand daran verdienen kann.

Herz

Gesundheits-Tipps

Zeitschriften sind voll von Ratschlägen. Viele aber sind bezahlt und PR-getrieben. Einige neutrale und wissenschaftliche Erkenntnisse auf Infosperber.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

2 Meinungen

  • am 28.03.2023 um 13:13 Uhr
    Permalink

    Sperber-untypisches Clickbaiting in der Überschrift: im Artikel geht es nicht um Frauen, sondern um eine generelle Studie, die für Männer und Frauen untersch. Ergebnisse brachte. Auch wird die Frage nach der höheren weiblichen Lebenserwartung im Artikel leider nicht beantwortet. Ein Grund der höheren weiblichen Lebenserwartung wird m.A. die stärkere genetische Auslese sein, der Frauen über Jahrmillionen unterlagen. Frauen mussten gebären (in der Regel mehrmals), was extreme Anforderungen an Konstitution und Immunsystem stellt und gleichzeitig eine flexiblere Physis (Umstellung auf Schwangerschaft, Rückbildung) bedingt. Bei männnlichen Säugetieren kann man außerdem beobachten, dass ein hoher Testosteronspiegel – der auch psychisch anstrengend ist – das Immunsystem herabsetzt, für Infektionen und vermehrten Parasitenbefall sorgt.

  • am 28.03.2023 um 23:36 Uhr
    Permalink

    Frauen leben in der Regel länger als Männer. Eine biologische Tatsache. Aber ‚in der Regel‘ heisst nicht, dass es immer so ist.

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...