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Warum Zwangsmassnahmen und Milliarden nur bei Corona ?

Urs P. Gasche /  Lockdowns und Shutdowns wirken unglaubwürdig, wenn Behörden nicht auch sonst der Gesundheit Priorität einräumen.

Die öffentliche Gesundheitspolitik soll dafür sorgen, dass es möglichst wenig schwere Erkrankungen und Todesfälle gibt. Verantwortlich sind staatliche Behörden vor allem dort, wo Unbeteiligte angesteckt werden oder Schadstoffen ausgeliefert oder Verkehrsrisiken ausgesetzt sind.

Massnahmen müssen verhältnismässig sein und abgewogen werden mit persönlichen Freiheiten und Wirtschaftsinteressen. Über Nutzen und Risiken von Massnahmen gibt es einen grossen Ermessensspielraum, der öffentlich zu diskutieren ist.

Seit Anfang März sind in der Schweiz fast 7’500 Menschen am oder mit dem Coronavirus gestorben. Im gleichen Zeitraum starben über 58’000 Menschen an anderen Ursachen. Viele von diesen 58’000 Männern und Frauen starben wegen vermeidbaren Ursachen frühzeitig – wie bei Covid-19.

Im «Club» des Schweizer Fernsehens warf Reto Brennwald die Frage in die Runde, ob denn die drastischen Massnahmen und die vielen Milliarden, die man zum Vermeiden von Corona-Intensivpatienten und Corona-Toten beschlossen hat, noch verhältnismässig seien im Vergleich zum Aufwand, mit dem man versucht, die ungleich häufigeren Spitaleinlieferungen wegen Herz- und Krebskrankheiten zu verringern. Bezeichnenderweise wollte der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger die dort etwas kürzer formulierte Frage nicht verstehen und versicherte treuherzig, dass Herz- und Krebspatienten in den Basler Spitälern trotz Corona nach wie vor bestmöglich behandelt würden. Dass es Brennwald um das Vermeiden und nicht um das Behandeln solcher Erkrankungen ging, überspielte Engelberger.

Neue Töne in der Gesundheitspolitik

Während der Corona-Krise verkündeten und verkünden Politiker eine klare Priorität, an der es in den letzten Jahrzehnten häufig fehlte: «Die Gesundheit muss immer ganz vorne stehen», wiederholte etwa Deutschlands Innenminister Horst Seehofer. Der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset versicherte: «Oberstes Ziel ist der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung. Das schützt auch die Schwächsten.»
Das waren neue Töne. Denn in den vergangenen Jahrzehnten hatten Regierungen und Parlamente wirtschaftliche Interessen meist viel höher gewichtet als den bestmöglichen Gesundheitsschutz.

Doch jetzt gilt als Priorität, dass die Zahlen von Intensivpatienten, Corona-Toten und «Fällen» möglichst klein bleiben. Die damit verbundenen finanziellen und sozialen Kosten spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.

Diese Priorisierung der öffentlichen Gesundheit wäre in manchen anderen Bereichen ebenso anwendbar gewesen, waren es aber nicht. Dazu einige Beispiele von Massnahmen, die getroffen werden müssten, wenn überall das gleiche Prinzip wie bei Corona gälte:

Nächste grosse Influenza-Welle

Im Winter 2014/2015 forderte eine schwere Influenza-Welle in der Schweiz 2500 Todesopfer.

  • Notwendige Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Regierungen und Parlamente werden beim nächsten Mal, wenn sich eine schwere Influenza-Welle abzeichnet, eine Kampagne zum Abstandhalten, Schliessungen von Clubs und Maskenpflicht in geschlossenen Räumen verordnen.

Viele Todesfälle in Spitälern vermeiden

In der Schweizer Spitälern kommt es nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit jedes Jahr zu 2000 bis 3000 vermeidbaren Todesfällen und zu rund 60’000 vermeidbaren gesundheitlichen Schäden. In Deutschlands Krankenhäusern sind es fast zehnmal so viele.

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Die Behörden schreiben eine Risikokultur wie im Flugverkehr vor, um wenigstens die Hälfte dieser Todesfälle künftig zu vermeiden.
    Die Kosten wären überschaubar.

Verkehrsopfer reduzieren

Die Todesfälle und die verursachten schweren Verletzungen durch Raser sind ebenso so schlimm wie die Folgen von Corona.

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten auf Autobahnen und Überlandstrassen werden gesenkt.
    In der Schweiz kann man mit tieferen Tempolimiten etwa 100, in Deutschland rund 1000 Todesfälle von meist jüngeren Menschen vermeiden und noch viel mehr Leute vor schweren Verletzungen schützen – jedes Jahr!
    Die Kosten sind vernachlässigbar.

Tabakopfer vermeiden

16 Prozent aller 15-24-Jährigen sind als Passivraucher auch heute noch mindestens eine Stunde pro Tag dem Rauch anderer ausgesetzt. (Quelle: BFS) Ein Drittel dieser Altersklasse raucht.

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Das Schweizer Parlament schränkt die Werbung für Tabakprodukte deutlich stärker ein als bisher und ratifiziert endlich als einer der letzten Staaten der Welt die WHO-Rahmenkonvention über Tabakprodukte.
    Kosten könnten sogar eingespart werden.

Pestizide einschränken

Bei Erwachsenen und Kindern findet man im Urin bis zu 17 Rückstände von Pestiziden.

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Regierungen und Parlamente beschliessen, was Ärzte, Konsumenten- und Umweltorganisationen schon lange fordern: einen Höchstwert für die Summe aller Pestizide in Nahrungsmitteln. Bisher gibt es nur Höchstwerte für jedes einzelne Pestizid. Deshalb dürfen Lebensmittel beliebig viele Pestizidrückstände enthalten, solange jedes einzelne seinen Grenzwert einhält. Rückstände mehrerer Pestizide addieren das Gesundheitsrisiko nicht nur, sondern sie multiplizieren es häufig.
    Die Kosten wären überschaubar.

Ozon reduzieren
In verkehrsreichen Quartieren schädigt der Feinstaub Jahr für Jahr nicht nur die Bronchien, sondern auch Hirn, Herz und Gefässe. Das führt zu vielen Spitaleinweisungen und vorzeitigen Todesfällen. In der Schweiz sterben jährlich – laut Bundesamt für Umwelt – jedes Jahr immer noch fast 2’200 Menschen frühzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung.

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Regierungen und Parlamente verordnen in verkehrsreichen Quartieren eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer und lassen nur noch Autos zu, die strengste Abgasvorschriften einhalten und mit den Reifen versehen sind, die am wenigsten Feinstaub verursachen.
    Die Kosten wären vernachlässigbar.

Luftverschmutzung

Laut einer im März 2019 publizierten Studie des deutschen Max-Planck-Instituts für Chemie kommt es wegen der gesamten Luftverschmutzung in der Schweiz sogar zu mehr als 8’500 vorzeitigen Todesfällen. In Deutschland schwanken die Schätzungen zwischen jährlich 49’000 (Bundesumweltamt) und 127’000 vorzeitigen Todesfällen (Max-Planck-Institut).

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Regierungen und Parlamente beschliessen mehrere Milliarden zur Senkung der Luftverschmutzung und erlassen strengere Grenzwerte für Emissionen.

Hormonaktive Stoffe

Hormonaktive Stoffe in Pestiziden, Kunststoffen, brandhemmenden Mitteln und vielen Kosmetika können nicht nur die männliche Fortpflanzungsfähigkeit vermindern, sondern führen auch zu Diabetes und Übergewicht, was wiederum tausende von vorzeitigen Todesfällen zur Folge hat. Das ergab eine Studie im «The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism». Aufgrund jahrzehntelanger Forschung kamen die Forschenden 2015 zum Schluss, dass diese endokrinen Disruptoren in der EU zu gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgekosten von über 150 Milliarden Euro pro Jahr führen. Allein auf das Konto des Pestizideinsatzes gehen 120 Milliarden Euro, gefolgt von den Plastik-Chemikalien mit 26 Milliarden Euro und den Flammschutzmitteln mit 9 Milliarden Euro.

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Die Parlamente beschliessen ein rasches Verbot aller hormonaktiven Chemikalien überall dort, wo sie, wenn auch mit einem Aufpreis, ersetzbar sind. Sie verstecken sich nicht mehr hinter dem Argument «keine nationalen Alleingänge», sondern sie handeln im Interesse der öffentlichen Gesundheit.
    Namhafte Kosten würden eingespart.

Erderwärmung

Es gibt grosse Risiken, deren Folgen vor allem künftige Generationen zu spüren bekommen. Der Klimawandel bedroht mittelfristig die Lebenserwartung und Gesundheit unzähliger Menschen. Anders als bei der Gefährlichkeit des Coronavirus sind sich die Wissenschaftler ziemlich einig darüber, welche Folgen der menschliche Beitrag zur Erderwärmung hat.

  • Massnahmen, falls die Gesundheit Priorität hat: Nationale Regierungen und Parlamente beschliessen hohe Lenkungsabgaben auf CO2, ohne auf eine internationale Vereinbarung zu warten.
    Die Kosten wären überschaubar.

Fazit: Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Falls der Schutz der Gesundheit stets Priorität hat gegenüber wirtschaftlichen Interessen – wie dies während der Corona-Pandemie geschah und geschieht – haben sich wirtschaftliche Interessen in Zukunft vermehrt unterzuordnen.
Sogar dort, wo noch Zweifel über das Ausmass von Gesundheitsrisiken bestehen, müssten Vorsicht und Vorbeugung künftig Vorrang haben – so wie das gegenwärtig bei Corona der Fall ist.
Anderenfalls müssen sich Regierungen und Parlamente den Vorwurf gefallen lassen, die Corona-Epidemie mit völlig anderen Kriterien anzugehen, als andere grosse Gesundheitsrisiken, denen die Bürgerinnen und Bürger ebenfalls ohne ihr Zutun ausgesetzt sind.

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine.


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Coronavirus: Information statt Panik

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13 Meinungen

  • am 29.12.2020 um 11:22 Uhr
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    Anschluss an Ihr Fazit.
    Es steht wohl fest, dass kaum eine der oben vorgeschlagenen Massnahmen im Sinne von «Priorität der Gesundheit» auch nur mittelfristig umgesetzt wird. Deshalb ist auch klar, dass die Corona-Krise mit völlig anderen Kriterien angegangen wird.
    Da stellt sich mir die bohrende Frage: Warum?
    Beunruhigt habe ich mir vorgestern den Vortrag von Paul Schreyer mit dem Titel «Pandemie-Planspiele – Vorbereitung einer neuen Ära?» auf Youtube angesehen: . Das ist nicht einfach «ein Geschwurbel»!

  • am 29.12.2020 um 12:00 Uhr
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    Im Grossen und Ganzen teile ich die geäusserten Meinungen. Doch sollte man sich die Vergleiche mit Covid-19 je einzeln anschauen. Hier: Senkung des Pandemierisikos durch De-Globalisierung.
    Saisonale Grippe – seit 2010 habe sich die gemeldeten Fallzahlen (meldepflichtige Laborbefunde) für die Schweiz grob verzehnfacht. https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-zu-infektionskrankheiten.exturl.html/aHR0cHM6Ly9tZWxkZXN5c3RlbWUuYmFnYXBwcy5jaC9pbmZyZX/BvcnRpbmcvZGF0ZW5kZXRhaWxzL2QvaW5mbHVlbnphX3NhaXNv/bmFsLmh0bWw_d2ViZ3JhYj1pZ25vcmU=.html. In 2020 wiederum ca. 11.000, und dies trotz AHA usw. (Corona aktuell 438.000, also das 40fache). – Erklärung: Im Vergleich zur saisonalen Influenza: Corona ist ansteckender und bislang verfügt niemand über einen (relativen) Impfschutz.
    Man kann nicht ausschliessen, dass die Zahlen von Infektionen durch Influenza-Viren und besonders neue Subtypen wie zuletzt Influenza-A-Virus, HxNy («Schweinegrippe»; Achtung: seltene Komplikation = Narkolepsie, auch durch Impfung) https://de.wikipedia.org/wiki/Influenza-A-Virus_H1N1#H1N1-Pandemie_2009 in langfristigen Trend zunehmen, aufgrund der exponentiell gestiegenen weltweiten Kontakte von Menschen (Ferntourismus, Geschäftsreisen …), bislang weniger durch Warenumschlag (eher Einfallstor für pandemieträchtige Bakterien).
    In der Tat wäre eine massvolle, genau gezielte, konsequente Strategie der De-Globalisierung im Sinne eines grösstmöglichen Pandemie-Schutzes für möglichst viele.

    • am 30.12.2020 um 15:18 Uhr
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      Man kann wohl kaum die nur ‹meldepflichtigen› Grippezahlen mit den umfangreich und vermutlich auch teilweise falsch positiv getesteten Corona-Zahlen vergleichen (siehe div. Artikel auf infosperber). Bei der Grippe haben sich bisher viele durchgeseucht, ich erinnere mich gut, dass teilweise die Hälfte einer Klasse krank war …
      Corona mag ansteckender sein, und es gibt sehr viele Menschen, die Corona nicht bekommen oder keine oder nur leichte Symptome haben. Die letzteren beiden sind auch in den Corona-Fallzahlen enthalten, für mich ziemlich fragwürdig, dass man da keine Unterscheidung macht.

  • am 29.12.2020 um 14:31 Uhr
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    Eine Epidemie ist wegen ihrer Dynamik nicht mit anderen Krankheiten vergleichbar, deshalb ist eine strengere Vorgehensweise sinnvoll, aber auch dann sollte die Verhältnismässigkeit gewahrt bleiben. Würde auf SARS-CoV-2 analog reagiert wie auf andere Gesundheitsrisiken – indem man in Kauf nimmt, dass Menschen in nicht geringer Anzahl unverschuldet sterben -, so würden die AHV- und die Pensionskassenrechnungen durch den Tod zehntausender RentenempfängerInnen stark entlastet. Es will sich aber kein/e Politiker/in vorwerfen lassen, diese Versicherungen auf Kosten der Alten saniert zu haben. Deshalb tut man alles, um möglichst jeder betroffenen Risikoperson ein IPS-Bett zuteilen zu können.
    Zudem haben die Behörden mehrfach versagt, zuerst bei der Vorratshaltung von Masken nach der Strategieübung, dann beim Aufbau der nötigen Tracing- und Testing-Kapazitäten, mit denen die Infektionszahlen niedrig gehalten werden könnten.
    Statt ihr Versagen zuzugeben, zurückzutreten und vorzeitige Neuwahlen durchzuführen, lassen die Regierungen nun die Bevölkerung die Folgen tragen. Ich bin gespannt auf die nächsten Wahlen…

  • am 29.12.2020 um 15:08 Uhr
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    Sehr geehrter Herr Gasche. Sie haben natürlich recht. Alle diese Gesundheitsbedrohungen verdienen entsprechende Beachtung in der Politik. Sie wurden alle ja auch schon immer wieder in politischen Vorstössen addressiert. Aber wie immer, wenn der Leidensdruck nicht allzu akut gross ist, wird dem kurzfristigen Profitdenken Vorrang eingeräumt und es werden höchstens kosmetische Massnahmen beschlossen. Interessant aber, dass dank dem coronabedingten Shutdown, sozusagen als Nebeneffekt, viele dieser Problematiken (zB im Umweltbereich) positiv beeinflusst worden sind dank weniger Flug- und Autoverkehr und Massentourismus.
    Die Frage ist nun, ob wir es gesellschaftlich und politisch schaffen, dieses neue umweltfreundlichere Verhalten auch ohne den Pandemiedruck beizubehalten. Oder sich alle nur darauf sehnen, sobald als möglich wieder hemmungslos in der Welt herumzufliegen.
    Die Politik als Abbild der gesellschaftlichen (auch egoistischen) Trends reagiert zumindest in der CH normalerweise nur sehr träge. Die Coronamassnahmen als zeitlich limitiertes «Phänomen» sind in ihrer Dynamik auf der Zeitachse gesehen eine grosse Ausnahme.

  • am 29.12.2020 um 15:43 Uhr
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    Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass im Zusammenhang mit Corona, der Schutz der Gesundheit gegenüber wirtschaftlichen Interessen Priorität hat.
    Die Finanzmärkte, und damit die wirtschaftlichen Interessen einer global gesehen kleinen Schicht, profitieren dank der Krise von unfassbaren Geldsummen der Notenbanken. Gleichzeitig wird die Gesundheit, und sogar das Leben, von Millionen Menschen weltweit, durch die Folgen der Massnahmen aufs Spiel gesetzt. Es kommt halt immer darauf an, von wessen wirtschaftlichen Interessen und von wessen Gesundheit man spricht.
    Abgesehen davon, kann man verschiedenen Beiträgen auf Infosperber entnehmen, dass man durch eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Vitaminen und Spurenelementen, sowie einen besseren Schutz der besonders gefährdeten Menschen, (wie in Tübingen) viele schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle vermeiden könnte. Die Tatsache, dass nichts dergleichen auch nur versucht wird, lässt auch hier wirtschaftliche Interessen vermuten. Eine Priorisierung der Gesundheit der Menschen, kann es jedenfalls nicht sein.

  • am 29.12.2020 um 16:00 Uhr
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    In einer Pandemiesituation verschieben sich die Prioritäten naturgemäss; die der Gesundheit rückt nach ganz oben. Dennoch kann ja niemand behaupten, der Bundesrat habe nur noch diese eine Zielsetzung. Die Rethorik ist natürlich oft vereinfachend und für die Massenmedien bestimmt. Die bestehenden Massnahmen berücksichtigen gesundheitliche und wirtschaftliche Interessen – alles andere wäre selbstverständlich unverantwortlich.
    Dennoch ist es erschreckend, wie ungleich identische Probleme behandelt werden. Beispielsweise Malaria: Obwohl viel mehr (ein Vielfaches!) Menschen in der alljährlichen «Malaria-Pandemie» umkommen, und wir das alle wissen, tut sich kaum Vergleichbares. Auf jeden fall fliessen deutlich weniger Milliarden in deren Bekämpfung und Behandlung, das Medieninteresse ist minimal.
    Bezeichnend ist, dass die meisten Befürworter einer Null-Fälle-Lockdown Strategie in der Coronabekämpfung auf diese Vergleichsargumente absolut allergisch reagieren. Meistens wird dann nur vorschnell und in Ermangelung intelligenterer Alternativen das «Gegenargument» Corona-Skeptiker vorgebracht.

  • am 29.12.2020 um 16:23 Uhr
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    Ganz grosse Klasse, lieber Herr Gasche. Die Kritik zeigt einmal mehr, dass die gegenwärtigen Demokratien bestenfalls gut funktionierende Managementsysteme sind, aber keine Führungssysteme mit menschlicher Weitsicht, Erfahrung und der Fähigkeit, die Gemeinschaft für eine bessere Zukunft zusammenzuschweissen. Daran sind wir alle schuld. Es gibt zwar viel Gerede über Freiheit und demokratische Rechte, doch von Gleichberechtigung für alle (nicht etwas mehr für Wenige) spricht man kaum, und von Solidarität fast gar nicht. Ohne Solidarität ist Freiheit und Gleichheit aber nicht nur sinnlos, sondern auch nutzlos. Sie lässt sich auch nur durch eine Bürgerlobby erreichen, die die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler repräsentiert und den Druck auf Parteien, Parlament und Regierung ausübt, damit die Solidarität real wird. Das betrifft nicht nur das Gesundheitswesen, sondern auch das Einkommen, die Bildung und die Zusammenarbeit aller, die vier Säulen der Gesellschaft.

  • am 30.12.2020 um 09:47 Uhr
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    Lieber Urs Gasche
    Danke für den erhellenden Artikel. Ich verspüre genau das schon die ganze Zeit seit dem März als Unbehagen: eine gefährliche neue Krankheit taucht auf, und plötzlich schreien alle nach Sofortmassnahmen. Daneben wird gegen all die anderen Ursachen von Tausenden von „vorzeitigen Todesfällen“ wenig oder nichts getan. Diese sind wie „normal“ oder „naturgegeben“ und unsere Gesellschaft hat sich (leider) daran gewöhnt.
    Eine ernsthafte Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung würde all die aufgezählten Massnahmen benötigen. Und wohl noch mehr… Hoffentlich kommt diese Betrachtungsweise auch unter der Bundeshauskuppel an.

  • am 31.12.2020 um 15:07 Uhr
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    Diese Analyse ist falscher und verdrehter als etwas nur sein dürfte.

    Was wurde in den letzten Jahrzenten in die Verkehrssicherheit investiert um die wenigen Verkehrsunfälle weiter zu reduzieren? In Bau, Signalisation, Fahrzeug….warum fahren wir nicht alle 200 wo das Auto doch könnte…?

    Wieviele Tote wurden durch die Coronamassnamen reduziert?
    40’000 wären auch möglich.

    Das politische Ziel ist es eben nicht, so wenig Tote wie möglich zu haben.
    Es wird versucht die Spitalbetten möglichst voll zu haben und die Krematorien im Vollbetrieb zu halten – einfach noch nicht überlastet – so dass es nicht peinlich wird.

  • am 2.01.2021 um 16:17 Uhr
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    Am KVG Artikel 64a Ziffer 7 kann man sehen, dass es dem Bund NICHT um die Gesundheit der Bevölkerung geht.

    Regierung und Parlament haben einen easy Job: Morgens schaut man, was im Fax liegt. Das, was Banken, Pharma, Lobbys, Rüstung usf vorgeben, wird dann umgesetzt.

    Es bleibt als Antwort: Die harten Corona-Massnahmen sind ein Testlauf, eine Ode an den Totalitarismus; Teil einer Agenda. Egal, woher das Virus stammt: Man hat es knallhart ausgenutzt für einen Systemtest. Denn dass es nicht primär um die Volksgesundheit ging, zeigt die Tatsache, dass aus Sars-1 volle 17 lange Jahre absichtlich nichts gelernt wurde.

    Die Bevölkerung glaubt, wir würden von „Denkern“ oder „Wohlgesonnenen“ verfassungsgemäss regiert. Die Bevölkerung hat es verpasst, die Demokratie zu wahren. Nun reiben wir uns die Augen.

  • am 2.01.2021 um 21:44 Uhr
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    Ein weiteres Indiz dafür, dass es dem Staat in keiner Weise ernsthaft um die Volksgesundheit geht:

    Das BAG empfiehlt für die Zufuhr von Vitamin D eine Dosierung von 600 bis 800 Einheiten pro Tag. Damit lässt sich schlecht sterben; gesund ist man aber auch nicht. Die Bevölkerung befindet sich damit also in genau dem Zustand, welcher der Gesundheitsindustrie nützt. Allein die zusätzliche Supplementierung von Vitamin D3 kann, damit sie Sinn macht, das 10fache des Wertes betragen (fragen Sie zur Sicherheit aber Ihren Arzt). Auch die Empfehlungen für Vitamin C sind nicht mal ein Zehntel dessen, was angezeigt wäre.

    Selbst in Zeiten einer ernsthaften Pandemie schafft es ein kleiner, schwacher Hinweis für eine minim höhere Dosierung (als 800 IE) nur gerade ein einziges Mal in die Medien. Dann wird das Thema abgewürgt.

    Vitamine werden der Bevölkerung nicht empfohlen oder zugemutet: Es fehle angeblich an den notwendigen Untersuchungen [ja warum wohl…]. Impfungen ohne die eigentlich erforderlichen Testphasen hingegen werden mit Lobpreis versehen.

    Die Regierung lässt kaum eine Gelegenheit aus, sich als unglaubwürdig zu positionieren.

  • am 9.01.2021 um 16:39 Uhr
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    VOR Corona sassen in Deutschland Grippe-Kranke gemeinsam mit anderen Hilfe-Suchenden dicht gedrängt in den WarteZimmern der Hausärzte.
    Vor ca 5 Jahren machte ich mal mehrere der grösseren KrankenKassen per Mail auf diesen «Wahnsinn» und dessen Folgen (bis etwa 30 000 Grippe-Tote jährlich in DE) aufmerksam. Ausser gelegentlicher -automatischer- EingangsBestätigung meiner Mail gabs keine Re-Aktion.

    Wie geht DAS nur zusammen mit den jetzigen MASS-Nahmen und deren Begründungen?

    Wie jeder selbst recherchieren kann, sieht es mit den TodesFällen je Million Einwohner etwa folgendermassen aus:
    USA 8,5 / DE 8,1 / Ital 7,8 / Schwed 7,6/ Holld 5,6 / Belg 5,5 /Fra 4,7 / Bras 3,5/ Span 2,2
    Wieviele DA-ran sterben ist doch -?nur mir?- viel wichtiger als all die anderen Zahlen ?!

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