Viele Epidemien gingen von China aus – aber längst nicht alle
Viele Epidemien – insbesondere zoonotische Infektionen, die sich von Tieren auf Menschen übertragen – haben ihren Ursprung wahrscheinlich in China. Das kann damit zusammenhängen, dass im bevölkerungsreichsten Land 14 der 50 grössten Ballungsgebiete der Welt liegen, und dass die Bevölkerung meist eng mit Tieren zusammenlebt.
Doch die Angstmacherei, dass in unseren Breitengraden die öffentliche Gesundheit einer «gelben Gefahr» oder einem «gelben Alarm» ausgesetzt sei, grenzt an Rassismus. Für die abgebildete Titelseite von «Courrier picard» hat sich die Redaktion des Magazins entschuldigt.
Epidemien/Pandemien, die nach China zurückverfolgt werden können
- Pest. Die Pest oder der «Schwarze Tod», der zwischen 1346 und 1353 in Europa rund 25 Millionen Todesopfer forderte, einen Drittel der damaligen Bevölkerung, breitete sich von China über das Rote Meer aus.
- Asiatische Grippe. Sie zählt mit der Hongkong-Grippe zu den beiden verheerendsten Grippepandemien des 20. Jahrhunderts. Sie verbreitete sich 1957 von China aus, trat weltweit bis 1968 auf und führte zu über einer Million Todesfälle.
- Hongkong-Grippe. Sie breitete sich1968 von China aus, verbreitete sich weltweit bis 1970 und führte ebenfalls zu mehr als einer Million Todesfälle.
- SARS Die Epidemie des schweren akuten Atemwegsyndroms, bei der vor allem auf dem chinesischen Festland 774 Menschen starben, wurde auf sogenannte Fleckenmusangs zurückgeführt, eine Schleichkatzenart, die auf den südchinesischen Lebensmittelmärkten als exotisches Fleisch verkauft wurden.
- Vogelgrippe. Das Virus, das 1997 zu einem tödlichen Ausbruch der Vogelgrippe führte und mindestens 18 Menschen in Hongkong tödlich infizierte, stammt vermutlich vom südlichen chinesischen Festland, wo Geflügel für praktisch ganz China gezüchtet wird.
- Afrikanische Schweinepest. Im Jahr 2019 wurde fast die Hälfte der chinesischen Schweine durch das Virus der unheilbaren afrikanischen Schweinepest ausgerottet. Zwar sind Menschen nicht betroffen und das Virus hat auch seinen Ursprung nicht in China, doch Kritiker sagen, dass die Politik und das Missmanagement der chinesischen Regierung dazu beigetragen haben, dass sich die Epidemie durch die Schweinepopulation des Landes – die grösste der Welt – in Asien verbreitet hat.
- Coronavirus. Bis heute hat das neue Coronavirus COVID-19, das möglicherweise auf einen Markt für lebende Tiere in der zentralchinesischen Stadt Wuhan zurückverfolgt werden kann, mehr als 1700 Todesopfer gekostet und über 70’000 Menschen infiziert. Das Coronavirus, das wegen seines kranzförmigen Aussehens so genannt wird, stammt möglicherweise von Fledermäusen.
Epidemien/Pandemien, die ihren Ursprung nicht in China hatten
- Pocken. Pocken traten vermutlich bereits vor 12’000 Jahren in den ersten Siedlungen im Nordosten Afrikas auf. Bis zur Ausrottung der Pocken 1980, starben weltweit über 10 Millionen Menschen.
- Cholera. Die Cholera-Pandemien, welche in Europa, Asien, Afrika und Amerika im 19. und 20. Jahrhundert zu mehr als 1 Million Todesfällen geführt haben, hatten ihren Ursprung in Indien.
- AIDS. Das Virus, welches Acquired Immune Deficiency Syndrome (AIDS) auslöst tauchte 1930 erstmals in Zentralafrika auf. An der Immunschwäche, welche sich seit den 1980er Jahren in den USA, Europa, Asien und Afrika ausbreitet, starben bis heute ca. 35 Millionen Menschen.
- Ebola. Das Ebola-Virus, das 2014 – 2016 Teile Zentral- und Westafrikas verwüstet hat, ist nach dem Ebola-Fluss in der heutigen Demokratischen Republik Kongo benannt, wo das Virus 1976 entdeckt wurde. Es könnte durch Flughunde übertragen worden sein.
- Marburg. Das Marburg-Virus, das ein hämorrhagisches Fieber ähnlich dem Ebola-Virus verursacht, wurde ebenfalls auf ein Virus zurückgeführt, das in afrikanischen Flughunden vorkommt. Es wurde nach einer Stadt in Deutschland benannt, wo es 1967 erstmals im Labor nachgewiesen wurde.
- Schweinegrippe. Die Pandemie H1N1 2009/10, besser bekannt als Schweinegrippe, an der im Jahr 2009 bis zu 17’000 Menschen starben, wurde auf eine Schweinefarm in Zentralmexiko zurückgeführt.
- MERS. Das Middle East Respiratory Syndrome, oder MERS, wurde auf Kamele und Fledermäuse in Saudi-Arabien zurückgeführt. Es ähnelt SARS und hat seit seiner ersten Meldung im Jahr 2012 mindestens 858 Menschen getötet und fast 25’000 in 27 Ländern infiziert.
Bis zu 100 Millionen Todesfälle
Es gibt eine lange Geschichte der Stigmatisierung Chinas aufgrund von Krankheiten. Einige Historiker behaupteten, dass China die wahrscheinliche Quelle der tödlichsten Grippepandemie der Geschichte war, der Spanischen Grippe von 1918. Die Grippe infizierte 500 Millionen weltweit und verursachte bis zu 100 Millionen Todesfälle. Zu so vielen Todesfällen kam es, weil sehr viele Menschen am Ende des Ersten Weltkriegs gesundheitlich sehr geschwächt und anfällig für Krankheiten waren. In der Schweiz forderte die Spanische Grippe zwischen Juli 1918 und Mai 1919 rund 25’000 Todesopfer.
Die Spanische Grippe wurde vor allem mit Spanien in Verbindung gebracht, weil Spanien über die Krankheit berichtete – im Gegensatz zu Ländern, in denen die Nachrichten wegen des Ersten Weltkriegs zensuriert wurden. Tatsächlich bleibt der Ursprung der Pandemie bis heute ein Rätsel. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich um einen militärischen Ausbildungsstützpunkt der Vereinigten Staaten in Kansas, Camp Funston, gehandelt haben könnte.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Masern 140.000 Tote pro Jahr. Trotz vorhandenen wirksamen Impfstoff !
Influenza Virus 200.000 bis 650.000 Tote pro Jahr. Bis zu 25.000 ( 2018 ) in Deutschland.
Aktuell 19 Millionen Fälle in den USA ( CNBC News ), 180.000 Krankenhausaufenthalte und weit über 10.000 Tote.
Impstoff der weitestgehend wirkungsvoll ist, ist seit Jahren vorhanden.
NT-V behauptet in einer Meldung, das Vhina bei der Virus Bekämpfung Erfolge erziehlt.
Dagegen sagte der Vorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt ( Mitglied der CDU ) die Zuständigkeiten beim Krisenmanagement sind «zersplittert».
Der Vorsitzende der EVP Manfred Weber ( Spitzenkandidat der CDU bei der Europawahl ), bezeichnet das Krisenmanagement in der EU als «unkoordiniert» und «ineffizient».