US-Umweltbehörde hielt Glyphosat-Krebs-Studie zurück
Nach einer Studie, welche die US-Umweltbehörde EPA 2016 anfertigte, kann das Pestizid Glyphosat Lymphdrüsen-Krebs auslösen. Die interne Studie analysiert mehrere andere Arbeiten und liefert «überzeugende Belege für einen Zusammenhang zwischen einer Glyphosat-Exposition und einem erhöhten Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome».
In die anschliessende Risikobewertung des Unkrautvernichtungsmittels hat die EPA diese Studie jedoch nicht einbezogen. Sie verschwand still und leise in der Schublade.
Die verheimlichte Studie ist nicht die einzige Unregelmässigkeit bei der US-Behörde
Die unterdrückte Studie ist nicht das einzige Problem, das die EPA (Evironmental Protection Agency) hat, deckt die Journalistin Sharon Lerner in einem langen Artikel für den «Intercept» auf. Mängel gab es auch bei der Zulassung des Pestizids Dicamba, das Glyphosat bei resistenten Kulturen ersetzen soll, und eine Wissenschaftlerin fand Unregelmässigkeiten in einer Studie zum Insektizid Chlorpyrifos.
Hinweisen, dass Inhaltsstoffe wie Pelargonsäure im glyphosathaltigen Unkrautvernichter «Roundup» ebenfalls Krebs verursachen oder die karzinogene Wirkung von Glyphosat verstärken können, sei die EPA auch nicht nachgegangen, listet Lerner auf.
«Unfähig, dem Druck der Agro-Konzerne zu widerstehen»
Die Journalistin, die sich bereits 2016 mit dem Auftreten von Non-Hodgkin-Lymphomen durch Glyphosat beschäftigte, hält die EPA nach zahlreichen Experteninterviews für «oft unfähig, dem grossen Druck agrochemischer Unternehmen zu widerstehen».
Dass die EPA insbesondere bei Pestiziden auf mindestens einem Auge blind sei, sei intern bekannt, sagten Angestellte der EPA, die Missstände aufgedeckt haben, gegenüber dem «Intercept». Wer befördert werden wolle, wisse, dass die meisten Pestizide die Risikoprüfung bestehen müssten. Es sei allgemein bekannt, dass es Genehmigungsanfragen gebe, die einfach abgenickt würden. Ein Wissenschaftler bezeichnete diese Genehmigungsverfahren, die mit politischer Unterstützung eingereicht würden, als «Yes Packages».
Seit dem Amtsantritt Joe Bidens hat sich bei der EPA zwar vieles verbessert, der Streit um Glyphosat und seine gesundheitlichen Auswirkungen geht jedoch weiter. Der Bayer-Konzern sieht sich zahlreichen Klagen von Menschen gegenüber, die Glyphosat für ihre Krebserkrankung verantwortlich machen.
Erstmals Bayer-Freispruch bei Krebsklage
Seit Bayer das umstrittene Pestizid bei der Übernahme von Monsanto mit eingekauft hat, wurde das Unternehmen in drei Fällen verurteilt. Am vergangenen Mittwoch lehnte ein US-Gericht erstmals den Beweis einer Verbindung zwischen Glyphosat und Krebs ab. Im Fall eines Jungen, der am Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt ist, bestehe kein ursächlicher Zusammenhang, urteilte das Geschworenengericht.
Der Zwist liegt in der Natur der Sache, deshalb ist die unterschlagene Studie so wichtig. Krebs entsteht dann, wenn eine Körperzelle so geschädigt wird, dass sie anfängt, sich unkontrolliert zu vermehren. Wann und wie diese Veränderung zustande kommt, ist schwer zu bestimmen. So ist es auch beim Non-Hodgkin-Lymphom.
Was ist ein Non-Hodgkin-Lymphom?
Unter Non-Hodgkin-Lymphome wird eine ganze Anzahl von Krebsarten zusammengefasst, die das Lymphsystem betreffen. Am häufigsten betroffen sind die Lymphknoten. Auch Lunge, Leber, Milz und Knochenmark können befallen sein. Die Ursachen für die Entstehung von Non-Hodgkin-Lymphomen sind nicht geklärt. Eine Rolle spielen Virusinfektionen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber und Aids, Infektionen mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori, radioaktive Strahlung und der Einfluss chemischer Substanzen. Non-Hodgkin-Lymphome sind relativ selten und treten eher in höherem Lebensalter auf. Jedes Jahr erkranken etwa 15 von 100’000 Personen daran.
Non-Hodgkin-Lymphome bei Kindern sind beispielsweise selten, aber doch möglich. Zudem können krebsartige Veränderungen auch erst Jahre nach dem Einfluss krankmachender Substanzen auftreten.
Bayer hält Glyphosat – beziehungsweise den Unkraut-Killer Roundup – bei sachgemässer Anwendung für sicher. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte das Pestizid 2015 als «wahrscheinlich krebserregend» ein.
Siehe Sperberauge vom 3. Oktober 2021:
«Manipuliert, unterdrückt, gefälscht: Die US-Regierung verbog missliebige Forschungsergebnisse.»
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Ich habe letzthin von einer Anhöhe aus über das Berner Seeland geschaut.
Dann habe ich die vielen Felder in ihrer Anzahl nicht mal schätzen können, aber dabei ist mir folgender Gedanke gekommen.
Jedes Feld ist individuell bepflanzt, viele Besitzer, viele Ideen wie man es macht, kaum Biohöfe, das Seeland ist recht rückständig.
Danach stellte ich mir vor, wie dort unter dem Boden ein riesiger Grundwassersee ist, in den all die verschiedenen Gifte versickern, dort vermischen sie sich langsam zusammen mit dem von links und rechts zu einer undefinierten Brühe, jedes Jahr kommt etwas neues dazu, je nach Fruchtfolge mehrmals im Jahr.
Da stellt sich mir die Frage, was ist dort unten alles, wie lange wirkt es Negativ, wie viel schadet es und die grösste Frage, warum interessiert das kaum jemand.
Verharmlost ohne Ende, obwohl wir nur eine Erde haben, auch nur ein Seeland, die Vision vom Umzug auf den Mars oder was hält die Menschen davon ab zu denken und diesen Schwachsinn zu stoppen.
Auch die Lobby der Giftmischer wird kein Rezept haben gegen die vergifteten Grundwasser und deren Folgen.
Juristisch «eigentlich» voll daneben,
ist, dass der neue Eigentümer, Bayer
für «Sünden» des früheren Eigentümers, Monsanto,
geradestehen soll/muss.
Waren nun die Bayer-Juristen beim Abfassen des Kaufvertrags «voll daneben» –
oder welche anderen Gründe gibt es DA – für ???
Herzlichen Dank im Voraus für eine «klärende Antwort» !
Wolf Gerlach
scheinbar.org
Das ist das Wesen des Kapitalismus, Herr Gerlach. Die Firma gehört sich selbst und haftet aus sich selbst oder auch nicht. Ist sie pleite, haftet niemand.
Den Aktionären gehört das Kapital. Damit haften sie. Mit mehr nicht, auch nicht mit den Dividenden, die sich sich haben auszahlen lassen…
Mit dieser Konstruktion als Druckmittel erlöste sich Grünenthal seinerzeit von angemessenen Haftungsforderungen für die Conterganschäden. Oder erst unlängst die deutschen AKW-Betreiber von kostenwahren Zahlungen für die Atommüll-Entsorgung und Endlagerung.
Dass jetzt mit Bayer für einmal eine Aktiengesellschaft haftet ist eine Rarität.
Sehr geehrter Herr Konrad,
ihr (verständlicher) Zorn über Auswüchse des Kapitalismus liess Sie wohl über das Ziel hinaus-schiessen:
Die kleinen hängt man, wie schon immer
Die GROSSEN kommen meist mit einem » ! Du-DU ! davon
ABER auch nicht immer ===> Lehman Brothers ist abgesoffen
Einerseits stehen Regierunge Firmen bei, die «zu GROSS» sind —
und KleinBetriebe «erledigt» dagegen schon mal eines der zuständigen «Ämter» –
ohne dass jemand GROSSES überhaupt Notiz davon nimmt.
Andererseits (siehe VW) werden bei GROSS-Betrieben gerne mal einige SündenBöcke persönlich haftbar gemacht -und/oder auch (VW) für hunderte Millionen in Amerika «frei-gekauft»-
ABER ein RIESEN_Betrieb kommt meist gut davon –
und die betrogenen Bürger werden gelegentlich dazu noch zusätzlich von der Regierung bedroht (beispielsweise mit Auto-Still-Legung, wenn nicht … frag-würdige technische Änderungen geduldet und/oder selbst bezahlt werden)
ABER, dass ein Firmen-Käufer für die Sünden des Vor-Besitzers haften soll, ist nicht «normal» – und daher «auf-klärungs-bedürftig».
Freundliche Grüsse !
Wolf Gerlach
scheinbar.org
Dass das EPA nicht neutral ist, ist bekannt. Auch die FAA (Boeing /37) bevorzugt US Unternehmungen.
Die brennende Frage ist, wie sieht das beim FDA (Impfstoff) aus?!