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Trumps Versagen in der Corona-Krise ist ein Wahlkampfthema © Palm Beach Post

Tamedia-Zeitungen im Fahrwasser von CNN und Chinas CCTV

Urs P. Gasche /  Mit politischer Absicht melden CNN und Chinas Medien Corona-Rekordtodesfälle in den USA. Warum auch Schweizer und deutsche Medien?

Praktisch täglich berichtet der US-Fernsehsender CNN über alarmierende Zahlen zur Corona-Krise in den USA. Der Sender dramatisiert, offensichtlich gewollt, um zu zeigen, wie stark Trump versagt hat. Auch das chinesische Fersehen informiert täglich über die ständig steigende Kurve der absoluten Fall- und Todeszahlen in den USA. Offensichtlich ebenfalls gewollt, um zu zeigen, wie gut China die Pandemie meisterte und wie schlecht es die USA tun.
Erstaunlich aber, dass auch in der Schweiz Tamedia-Zeitungen und in Deutschland die Süddeutsche und weitere Medien die USA als das Land darstellen, das von Covid-19 am schwersten betroffen ist. Natürlich erhöhen Rekord-Meldungen die Leserzahlen und führen zu mehr Klicks.

Doch viele Infosperber-Leserinnen und -Leser können nur noch den Kopf schütteln. Selbst Monate nach Ausbruch der Corona-Krise haben grosse Medien immer noch nicht eingesehen, dass man mit den absoluten Zahlen allein keine relevante Länder-Rangliste aufstellen kann. Dass die absolute Zahl der Corona-Infizierten und der Corona-Todesfälle in den USA wahrscheinlich höher ist als etwa in Belgien, Spanien oder in Peru, ist nun wirklich keine Schlagzeile wert. Ganz einfach, weil in den USA viel mehr Menschen leben.
Für einen Ländervergleich der Todesfälle muss man die Zahl der Toten zwingend jeweils pro (100’000) Einwohner angeben.

Die USA haben bis jetzt keineswegs die meisten Todesfälle
Als jetzt in den USA die Zahl der an oder mit Corona Verstorbenen die Marke von 200’000 überschritt, titelten Tamedia-Zeitungen am 24. September:

    «200’000 Tote: Die USA sind globaler Spitzenreiter bei den Opfern von Corona»

Nicht besser SRF-Online: «In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele bekannte Corona-Tote.»
Die Rekordmeldungen sollen offensichtlich die Leserschaft kitzeln. Nur trifft die Rekord-Information nicht zu, ausser man vergleicht Äpfel mit Birnen. Wie folgende korrekte Grafik von «NZZ online» zeigt, kam es bisher in den Ländern Peru, Belgien, Bolivien, Spanien, Brasilien, Chile, Ecuador und Grossbritannien zu mehr Todesfällen pro 100’000 Einwohner als in den USA:

Deutschland fiel mit nur 11,3 Todesfällen pro 100’000 Einwohner aus der Tabelle. Die Zahlen der Johns Hopkins-Universität zeigen den Stand vom 22. September. An dieser Rangliste hat sich seither wenig geändert. Grössere Auflösung der Grafik hier.
Auch bei der Zahl der in den letzten Wochen neu positiv Getesteten pro 100’000 Einwohner rangieren die USA laut Zahlen der Johns Hopkins-Universität weit hinter Israel, Spanien, Argentinien, Tschechien, Peru, Frankreich und auch Brasilien.
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7 Meinungen

  • am 25.09.2020 um 12:03 Uhr
    Permalink

    Seit Tamedia die Auslandsberichterstattung der Süddeutschen übernimmt, sind die Tamedia-Zeitungen extrem pro-NATO- und anti-Trump geworden. Geht das zusammen? Ja, das geht, wie es die Süddeutsche & Tamedia zeigen.

  • am 25.09.2020 um 12:39 Uhr
    Permalink

    Habe langsam, aber sicher den Eindruck, dass Urs P. Gasche die INFOsperber-Leserschaft mit Covid-19-Zahlenakrobatik überfüttert. Seit Monaten immer dasselbe. Es nervt allmählich.

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 25.09.2020 um 14:12 Uhr
    Permalink

    Leider ist auch die «Inzidenz"-Grösse keine besonders seriöse Messlatte. Dank kleiner Referenzpopulation haben es die beiden Appenzell auf die Risikolist Belgiens geschafft, während ZH, dank guter Statistik immer noch mit Schwarzenburg verglichen werden kann.

  • am 25.09.2020 um 15:30 Uhr
    Permalink

    Zwecks Gewinnmaximierung werden Coronatests mit möglichst vielen false positiv gewählt, was wiederum zu mehr Aufträgen führt.

    Mit einer Impfung und Coronatests kann enorm viel Geld verdient werden und dazu ist den Profiteuren jedes Mittel recht. Nur, was machen die Coronabewegten wenn alle geimpft sind und die fehlerhaften PCR-Test weiterhin ‹Neuinfizierte› anzeigen?
    Siehe sinngemäss Grippewelle in Frankreich ‹Daily New Cases in France› vs. ‹Daily New Deaths in France› (Killervirus ohne Grippetote).
    https://www.worldometers.info/coronavirus/country/france/

  • am 25.09.2020 um 20:51 Uhr
    Permalink

    Gegenüber dem Trumper, seiner Medien-Blase u. -Bläsern, seinen blind folgenden Meinungs-Trompetern, ist diese raffinierte Übertreibung doch nur ein kleiner ‹Schiss›.
    Wenn vom grössten Elefantenbullen aller Zeiten trompetet wird, «WIR» haben alles im Griff und sind die aller Grössten aller Zeiten, das ist der Vater der Übertreibung, wie Edward Bernays der Vater des Marketing ist.
    (DER Elefant ist das Wappentier der sogenannten Republikanischen Partei der USA. Und Elefentenbullen machen bekanntlich den grössten ‹bullshit›.)
    Es ist ein subtiler medialer Trick, um auch die NZZ dazu zu bringen, Zahlen zu veröffentlichen, aus denen hervorgeht, dass die USA zu den Grössten bei ‹Coronatoten pro 100’000› gehört. In der Spitzengruppe sind ansonsten viele sprichwörtliche Bananenrepubliken versammelt, die wenigstens Bananen produzieren und deren Kapitallose Bevölkerung daran auch weiter ter verarmt und es in dieser Bevölkerungsgruppe die allermeisten Coronatoten gibt, wie in den USA.

  • am 26.09.2020 um 09:06 Uhr
    Permalink

    Es macht für uns keinen Sinn einen internationalen Wettlauf der Covid-Toten mitzumachen. Covid ist 2-3x tödlicher als die Grippe. Aber für das Ende der Pandemie zählt nur die Anzahl derjenigen, welche die Infektion bereits durchgemacht haben, weil diese die Ausbreitungsmöglichkeit der Infektion vermindert und beendet.

  • am 26.09.2020 um 11:07 Uhr
    Permalink

    Der Corona Test wäre höchstens in einem Reinraum mindestens level 2 bei 8 Grad celsius wirklich Aussagekräftig. Schnelltests finden aber kaum in einem Solchen statt. (Sondern z.B. am Flughafen) Diese Aussage habe ich vom BAG. Die «Ausrede» im Parlament wäre dann wohl wieder mal: «Unangemessener Aufwand"
    Bei uns steigen vielleicht die Fallzahlen, aber über Tote hört man kaum mehr etwas. Mein Fazit: Wir sind Immunisiert.
    Nun haben wir ja die viel gerühmte «Fallkurve», die man 6 Monate lang niedrig zu halten versuchte, damit alles in einem «Behandelbaren Rahmen» bleibt. Das Jahr ist fast um, wir Leben noch, Hurra, wir sind da. Schliesslich hat man mit «4- fünfhundert Neuansteckungen» pro Tag(Tagi/NZZ) nach14 tagen so ca. 7000 potenzielle «Superspreader.oder schnell mal die ganze Bevölkerung beisammen. Je sozialer, desto gefährlicher. Hey das tönt ja schon fast nach «SVP-Programm».
    Ich möchte nur nochmal auf das StV-17 verweisen, wo wir die Forschungsbevorschussung mit Steuergeld «versteckt» angenommen haben,(Lohn/Steuerabzüge für Firmen) vor dessen Missbrauch ich damals schon in den Tagi-Kommentarspalten gewarnt habe.
    Und falls das Virus wirklich in einem Labor entstand,stellt sich die Frage: Wie kommt es auf den Tiermarkt in Wuhan? (das soll ja auch «Bewiesen» sein). Müsste es dann nicht am gefährlichsten (weil am konzentriertesten) direkt um das Labor herum je nach Windrichtung Leute Infizieren?

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