Sperberauge
Neuste Corona-Statistiken aufbereitet und analysiert
Einen unabhängigeren Analysten der Schweizer Corona-Zahlen als Josef Hunkeler gibt es kaum. Er hat Statistiken des Bundesamts für Gesundheit und der Swiss National COVID-19 Science Task aufbereitet und analysiert. Das hier angehängte Arbeitspapier ist anspruchsvoll, aber für Interessierte eine Fundgrube. Einige Schlüsse, die sich aus der genauen Zahlenanalyse abzeichnen:
- Die Impfungen haben dazu geführt, dass der Anteil der Betagten in Intensivstationen stark zurückging.
- Aus diesem Grund nahm auf den Intensivstationen der prozentuale Anteil der über 70-Jährigen stark ab und der Anteil der unter 70-Jährigen zu.*
- Da Jüngere auf Intensivstationen eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit haben, starben weniger auf Sars-Cov-2 positiv Getestete auf Intensivstationen.
- Während der zweiten Welle im November starben an vielen Orten in der Schweiz mehr Patientinnen und Patienten an oder mit Covid als in den Intensivstationen behandelt wurden. Das ist ein starkes Indiz, dass während der zweiten Welle immer noch viele in Alters- und Pflegeheimen vorzeitig starben.
- Die zweite Welle im November verlief je nach Region in der Schweiz sehr unterschiedlich.
- Im Kanton Graubünden hatte die kurzfristige Schnelltest-Kampagne im Dezember und die stark schwankenden PCR-Tests nachher keinen merklichen Einfluss auf die absoluten Zahlen der positiv Getesteten.
- Die Kantone Freiburg, Wallis und Genf fallen durch einen isolierten matterhornförmigen Peak im November auf, während die Hospitalisierungen und Todesfälle beispielsweise im Kanton Luzern während mehrerer Wochen hoch waren.
- Die Zahl der Tests blieb seit der zweiten Welle schwankend, aber auf hohem Niveau.
- Insgesamt ging die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen seither stark zurück.
➜ Wer sich in die Corona-Statistiken vertiefen möchten, findet im Arbeitspapier von Josef Hunkeler interessante Daten und Kommentare dazu.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Hier fehlt praktisch alles an substantiierter Kritik:
– die Tests sind nicht normiert
– die Stichproben sind nicht repräsentativ, stattdessen werden “Fälle” gezählt
– der Designfehler, der sich aus der mangelhaften Teststrategie ergibt, zerstört das Lagebild vollständig
Kurz: aus der unsinnigen Vorgehensweise des BAG kann niemand Schlüsse ableiten, die bei einer vernünftigen Prüfung Bestand hätten.
Könnt Ihr nicht besser jemanden damit beauftragen, der etwas von Statistik versteht? Was Testnormierung und Stichprobendesign angeht, das sind doch Grundlagen. Dass das BAG augenscheinlich dilletiert, ist die eine Sache. Dann sollte aber wenigstens der Kritiker verstehen, über was er schreibt.
Bitte lesen Sie mein Papier bevor Sie unbedachte Kommentare abgeben. Mein Papier ist bloss eine Zusammenstellung publizierter Daten und keineswegs eine Kritik von BAG Statistiken.
Wenn Ihre statistische Kompetenz so gross ist, wie Sie das behaupten, warum schreiben Sie nicht selbst Ihre eigene Analyse ?
Mit freundlichen Grüssen, Josef Hunkeler
an oder mit Corona
Hans-Jörg Karrenbrock hat mich etwas gelehrt. Erst da bin ich aufmerksam geworden auf diese neue Redewendung «mit oder an Corona gestorben». Über diese Zahlenangabe sollten wir sehr, sehr lange nachdenken: Nehmen wir an, in der Schweiz sind von 2010 – 2019 durchschnittlich pro Jahr 88’000 Menschen gestorben. Nun stellen Sie sich vor, liebe Leserin, lieber Leser:
— alle diese 88’000 Menschen sind mit oder an Hirnstillstand gestorben.
— alle diese 88’000 Menschen sind mit oder an Atemstillstand gestorben.
— alle diese 88’000 Menschen sind mit oder an Herzstillstand gestorben.
Chunsch druus? Märksch öppis?
Die Aussage «an oder mit Corona gestorben» ist für einen Wissenschaftler absolut sinnlos.
Ich danke dem Hans-Jörg Karrenbrock, dass er mich auf dieses sonderbare Wort-Unikum drauf gelupft hat.
Wer mit Religion kein Problem hat, kann sich dieses mutige Video hier ansehen:
https://vimeo.com/521448614
Wenn jemand zu einem oder mehreren Ländern eine echte aussagekräftige Statistik sich zu Gemüte führen will, dann soll er sich bei Samuel Eckert einloggen, welcher immer wieder aktuelle Statistiken wirklich vergleichbar darstellt. Das hier ist eher zur Verwirrung gedacht!
Im Arbeitspapier, welches man aber noch anclicken muss, ist es besser, als dass es dieser oben abgebildete Text ohne Vergleiche aufzeigt.
Vielen Dank für die Aufbereitung der Statistik. Das ist immer eine grosse Arbeit. Es wäre schön diese ohne spezifische Konklusionen lesen zu dürfen. Ich kann nichts bezüglich Altersgruppen in der Aufbereitung lesen, obwohl diese in den Konklusionen erwähnt werden. Das seit November über 500 000 Personen positiv getestet wurden und dass diese auch eine Immunität aufweisen, wird nicht erwähnt. Es wurde in verschiedenen Studien gezeigt, dass diese auch eine grosse Immunität aufbauen und somit auch für einen Rückgang bei schweren Verläufen ihren Beitrag leisten. Wäre schöne, wenn das auch in Betracht gezogen würde. Zusätzlich wird vergessen, dass noch eine grosse Dunkelziffer an potentiellen Träger des Virus besteht. Auch diese asymptomatischen Träger bauen eine Immunität auf (in Studien aufgezeigt) und werden leider in keiner Strategie aufgezeigt.
Es wird auch nicht gezeigt, wie viele Leute ab 70 schon geimpft wurden respektive es nicht ersichtlich, wie viele von schon geimpften Personen doch noch Virusträger waren . Somit ist die Aussage, dass wegen der Impfung weniger betagte Leute auf den Intensivstationen eingeliefert wurden, schwierig nachzuweisen. Wie viele von diesen Leuten waren schon Virusträger?
Es ist schwierig eine saubere Statistik zu führen, da auch teilweise nicht alle Zahlen verfügbar sind oder an verschiedensten Orten gesucht werden müssen. Es wäre aber schön die Zahlen ohne Rückschlüsse zu beschreiben.
Die Graphik 4 zeigt die Entwicklung der Altersstruktur der Neuhospitalisierten ab Anfang 2021.
In der ersten Kalenderwoche (rote Linie mit Vierecken) starben v.a. Leute über 60 Jahren.
In der 4. KW war das zwar immer noch der Fall. Die Gesamtzahlen waren aber einiges tiefer.
Ab der 12. Kalenderwoche sind die älteren eine Minderheit bei den Neuhospitalisierungen. Diese Entwicklung wird durch die neueren Zahlen bestätigt.
Sorry, das im Papier nicht so stark «augedeutscht» zu haben. Für ein Arbeitspapier sollten hier nur grundlegende Fakten als Basis für eine weitere Diskusson aufgezeigt werden. Ein voll kommentierter Bericht hätte wohl einige Seiten mehr benötigt, ohne viel an Wissen beizutragen.
Die Zahlen zur Altersstruktur der geimpften wird mittlerweile auch publiziert. Die Aufbereitung dieser Daten ist aber aufwendig und ich habe vorläufig darauf verzichtet, weitere Datenserien in dieser Thematik anzugehen.
In der Hoffnung, gewisse offene Fragen etwas geklärt haben zu können, verbleibe ich
mit freundlichen Grüssen, Josef Hunkeler