«Müssen», aber nicht halten können – Tesla hilft!
17 Prozent der Tschechen und Tschechinnen leiden unter Inkontinenz: Sie müssen dauernd Pipi machen und können es nicht halten. Das zumindest behauptet die tschechische Wirtschaftszeitung Hospodarske Novini. Und sie hat für die – prozentual so hochgerechnet – fast zwei Millionen, die nicht halten können, auch gleich die erlösende Nachricht: Tschechische Spezialisten haben eine einzigartige Methode entwickelt, um das Gehirn zu befähigen, falsche Signale der hyperaktiven Blase zu ignorieren.
Die bahnbrechende Methode basiere auf einem speziellen Mini-Gerät der Firma Tesla Medical, das hier zum Einsatz komme, erklärten Experten der medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag. Das neue Gerät löse das Problem, das für viele Betroffene langjährigen Stress bedeute und oft mit sozialer Ausgrenzung einhergehe. Inkontinenz, so heisst das «Müssen, aber nicht halten können», werde verursacht durch des Körpers Versuch, dem Gehirn eine «inkorrekte» Information über eine zu volle Harnblase zu geben. Da die Mediziner aber nicht wüssten, warum der Körper diese falschen Signale sende, sei die Inkontinenz bisher unheilbar geblieben.
Das neue Mini-Gerät sei nun eine Alternative zu den herkömmlichen Therapien. Es werde oberhalb des Fussgelenks des Patienten befestigt, da, wo der Nerv der Harnblase sich mit den Nerven des Gehirns treffen (with a tape fixed on the patient’s leg above the ankle, where the nerve linking the urinal bladder with the lumbar nerve plexus and the brain is situated). Von dort sende das Mini-Gerät feine elektrische Impulse ins Gehirn, mit denen das Gehirn instruiert werde, die falschen Signale der Blase zu ignorieren. «Wir trainieren das Gehirn, eine Verhaltensänderung vorzunehmen», wird Tesla Medicals Chef Lukas Doskocil zitiert. So eine Therapie-Sitzung dauere 30 Minuten und müsse einmal pro Woche über eine Zeitdauer von drei Monaten wiederholt werden.
Sobald die klinischen Tests erfüllt seien, was bereits für diesen Herbst erwartet werde, gehe dieses Mini-Gerät in die Produktion. Und, so berichtet Hospodarske Novini, bereits hätten tschechische Kleininvestoren gut 20 Millionen tschechische Kronen (etwa 850’000 Schweizer Franken) in diese Firma investiert. Die Firma ihrerseits plane aber auch bereits eine Expansion nach Deutschland und in die USA.
Die Meldung von Hospodarske Novini über die bahnbrechende Erfindung wurde denn auch unverzüglich über Prague Daily Monitor weiterverbreitet. Vielleicht müssen ja auch in anderen Ländern jeder Fünfte und jede Fünfte Pipi machen, ohne es bis zu einer geeigneten Entsorgungsinstallation halten zu können.
Und wenn nicht nur von der Harnblase falsche Signale kommen?
Sollte diese Methode des Gehirn-Trainings mit einem Gerät, das elektrische Impulse sendet, tatsächlich zum Funktionieren kommen und Schule machen: Wann erfindet Tesla Medical das Gerät, das dem Gehirn beibringt, auch andere «falsche Signale» von hyperaktiven Organen zu ignorieren? Böse Zungen behaupten ja zum Beispiel, dass bei gewissen Männern auch die Signale zum Liebe-Machen – aus einer der Harnblase nahegelegenen Körpergegend – viel zu oft und oft zur Unzeit gesendet würden …
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine.
Fragt sich bloss, was der Nerv der Harnblase und jener aus dem Gehirn zusammen unten am Fussgelenk suchen. Wer hat das wohl so verschaltet?