Kommentar

Für Covid-Kranke braucht es keinen Patentschutz

Werner Vontobel © zvg

Werner Vontobel /  Gegen Corona setzt das BAG auf patentgeschützte Medikamente und ignoriert billigere und vor allem viel wirksamere Alternativen.

Das Bundesamt für Gesundheit weiss, wie man eine Ansteckung mit Corona vermeidet. Doch was die Behandlung der Krankheit betrifft, hat es nichts dazugelernt. Es hält weiterhin daran fest, dass das neue Virus ausschliesslich mit einem völlig neuen – und damit patentgeschützten – Medikament bekämpft werden kann. Von den vielen patentgeschützten Kandidaten ist allerdings nur noch Remdesivir des US-Pharmakonzerns Gilead übriggeblieben. Bei den neun auf der Homepage aufgeführten „anderen wichtigen Medikamenten“ handelt es sich um Schmerz- und Betäubungsmittel für die Spätphase der Krankheit.

RKI: «Remdesivir hatte keinen Einfluss»

Und auch Remdesivir hilft nicht wirklich. In einem „Scientific Consensus Statement“ steht kein Wort über eine heilende Wirkung, sondern bloss, dass es erst verabreicht werden darf, wenn der Patient unter Sauerstoffnot leidet. Weiter erfährt man, dass sich das BAG ausreichend mit Remdesivir versorgt hat, und dass es 390 Dollar pro Spritze bzw. 2340 Dollar pro Behandlung kostet. Gilead kommt offensichtlich auf seine Kosten. 

Was die teure Droge nützt, kann man beim Robert-Koch-Institut RKI nachlesen: „Entsprechend den Daten der WHO-Solidarity-Studie hat der Einsatz von Remdesivir keinen Einfluss auf die Dauer der Hospitalisierung sowie auf die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung.“ Ähnlich wie das BAG erlaubt aber auch das RKI eine 5-tägige Behandlung möglichst schnell nach dem Einsetzen der Atemnot. Auch die EU hat Remdesivir im Wert von 1,2 Milliarden Euro schon mal eingekauft.

Nicht patentierte Alternativen sind besser als Remdesivir

Natürlich gibt es auch zu Remdesivir unterschiedliche Studien. Die optimistischste stammt – wen wundert es? – vom Hersteller selbst und vermeldet eine relative Reduktion der Sterblichkeit um 38 Prozent. Doch selbst, wenn wir diese optimistische Zahl als Messlatte nehmen, haben folgende Wirkstoffe in Studien noch bessere Ergebnisse gezeigt:

Aspirin: Reduktion der Mortalität um 47 Prozent. In dieser Studie an der Medical School of Maryland wurden 412 Covid Patienten in zwei Gruppen eingeteilt: Solche die zuvor Aspirin eingenommen hatten und die Aspirin-Abstinenten.  (Studie hier

Hydroxychloroquin im Frühstadium: 66 Prozent geringere Mortalität. Das ergab eine Metaanalyse von 26 Studien, in denen HCQ schon kurz nach der Diagnose eingesetzt wurde. In nur zwei der Studien lag die Reduktion unter den 38 Prozent, die Gilead für Remdesivir angegeben hat. In sechs Studien wurde die Mortalität gar um mehr al 80 Prozent gesenkt. Der Lernprozss zu HCQ ist vermutlich noch nicht abgeschlossen. (Studie hier)

Schwarzkümmel plus Honig: 78 Prozent tiefere Mortalität selbst bei schweren Fällen. 100 Prozent weniger, also gar keine Mortalität in leichten Fällen. 313 Covid-Patienten in einem Spital in Pakistan, wo Schwarzkümmel und Honig traditionelle Heilmittel sind. Warum nicht auch einmal bei Covid-19 austesten? (Studie hier)

Azithromycin im Frühstadium: 84 Prozent weniger Hospitalisierungen, nur 1 Todesfall auf 141 Patienten gegenüber  13 von 377 in der Kontrollgruppe. (Wobei diese Zahl wegen der geringen Zahl nicht signifikant ist. AZT wurde mit Zink und kleinen Dosen von HCQ ergänzt. (Studie hier

Ivermectin im Frühstadium: 87 Prozent Reduktion der Mortalität gegenüber der normalen Behandlung. 48 Prozent Reduktion in schweren Fällen. Hier handelt es sich um eine Metaanalyse von 28 Studien, meistens in Entwicklungsländern, wo Covid-19 meist mit HCQ und Azithromycin behandelt wird. (Studie hier)

Vitamin D3: Reduktion der Einweisungen auf die Intensivstation um 96 Prozent.  Bei dieser randomisierten, doppelblinden Studie in Cordoba wurde die Mortalität gar von 15,4 auf 0 Prozent gesenkt, doch wegen der geringen Zahl an Probanden war dieser Wert nicht signifikant. In dieser Studie wurden Covid-Patienten gleich nach der Einweisung ins Spital mit hohen Dosen der aktiven Form von Vitamin D behandelt. Daneben gibt es viele Studien,  welche die Wirksamkeit von Vitamin D3 vorbeugend oder gleich nach der Ansteckung belegen. (Studie hier, ergänzende Studie hier)

Die Liste ist bei weitem nicht vollständig. So werden etwa aus Brasilien und Vietnam sehr gute Ergebnisse mit Gurgeln mit antiseptischen Mundwässern gemeldet. Kein Wunder, dringt doch das Virus durch Mund und Nase ein. Natürlich kann man hinter all diese Studien Fragezeichen setzen: Keine einzige ist bei weitem so umfassend wie die mit Remdesivir, die insgesamt über 11’000 Patienten in 405 Spitälern und 30 Ländern umfasst. Viele haben auch methodische Mängel wie ungleiche Kontrollgruppen, ungenügende Dokumentation etc. Doch insgesamt kommt man kaum um die Erkenntnis herum, dass es bessere Therapien als Remdesivir geben muss.

Frühe Behandlungen sind angezeigt

Dies vor allem auch deshalb, weil Remdesvir sehr teuer ist, und wegen den starken Nebenwirkungen (auf die Nieren) nur nach ausführlichen Untersuchungen im Spital (und damit meist viel zu spät) zum Einsatz kommen kann. Die oben erwähnten Alternativen hingegen kosten kaum je mehr als 20 Franken (AZT etwa 40 Franken) pro Behandlung, können ambulant (also früh und vorbeugend) eingesetzt werden, und die wenigen Nebenwirkungen sind bekannt und leicht beherrschbar. HCQ etwa war in Frankreich noch vor einem Jahr rezeptfrei erhältlich.

Was soll nun der Normalbürger mit diesen Informationen anfangen? Die wohl wichtigste Erkenntnis aus all diesen Studien ist die, dass man Covid-19 am besten möglichst früh, also auf der Stufe der Hausärzte, behandeln sollte. Doch von diesen kann man nicht erwarten, dass sie sich alle diese Informationen im Internet zusammenkratzen und bewerten. Dieser Lernprozess müsste vom BAG und von den Ärztegesellschaften orchestriert werden.

Hausaufgaben nicht gemacht

Doch die haben ihre Hausaufgaben offensichtlich nicht gemacht und nichts dazu gelernt. Auf der Homepage des BAG steht noch immer: „Covid-19 kann man nicht mit Antibiotika heilen, denn diese wirken nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren.“ Und warum wirken die Antibiotika AZT oder Ivermectin offenbar doch? Fragt man konkret nach, erklärt sich das BAG für nicht zuständig: „Behandlungsempfehlungen zu möglichen COVID-19 Therapien, die Sie aufgeführt haben, werden durch die medizinischen Gesellschaften und nicht durch das BAG erstellt.“ Man wende sich bitte an die zuständigen Fachgremien. Das wäre beispielsweise die  Zürcher Ärztegesellschaft, doch auch diese hilft den Hausärzten nicht weiter. Unter „Empfehlungen zum Umgang mit erkrankten Personen“ erfahren Hausärzte dort bloss: „Alle positiv getesteten Personen isolieren sich.“  

Doch so darf ein Arzt mit seinen Patienten nicht umgehen. Der weisse Kittel verpflichtet dazu, den Patienten Hoffnung zu machen: „Nehmen Sie X, das hat noch allen Patienten geholfen.“ Selbst wenn all die genannten Therapien nur halb so wirksam wären, müsste der Arzt mindestens eine davon verschreiben – allein schon wegen dem Placeco-Effekt.

Mehr Nocebo geht nicht

Einen maximalen Nocebo-Effekt erzielt man hingegen dann, wenn der Hausarzt auf Anordnung des BAG sagen muss: „Da kann ich nichts für Sie tun. Isolieren Sie sich und bei Atemnot lasse ich Sie ins Spital einweisen.“ Das tönt unheilvoll: Gemäss dem BAG sind seit Anfang Oktober 14’471 Covid-Patienten hospitalisiert worden und 5613 (oder 39 Prozent) sind gestorben – wovon allerdings nicht alle im Spital. Dennoch ist das Risiko eines Spitaleintritts etwa so hoch, wie wenn Sie beim russischen Roulette mit einem 6-schüssigen Revolver zweimal abdrücken müssen. Mehr Nocebo geht nicht.


Themenbezogene Interessen (-bindung) der Autorin/des Autors

Keine.

Zum Infosperber-Dossier:

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Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

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6 Meinungen

  • am 12.01.2021 um 12:49 Uhr
    Permalink

    «It‘s the immune system – stupid!»
    Ob jemand an Corona erkrankt und im schlimmsten Fall daran stirbt, hängt bekanntlich vom Immunsystem ab, «An apple a day, keeps the doctor away».

    Das ‹Wunder von Elgg› vollbrachte Vitamin D3, dieses hat keinen Patentschutz und wird deswegen ignoriert.

    Der Immunstatus kann präventiv geprüft werden und gegebenenfalls prophylaktisch mit Massnahmen in Ordnung gebracht werden. Wird nie gemacht, da mit diesen Massnahmen keine Milliarden verdient werden und lässt die Leute in den Altersheimen sterben. Offensichtlich um Druck zu erzeugen, damit sich möglichst viele «freiwillig» impfen lassen.

    Im ‹Influenza-Pandemieplan› (Pharma-Subventionierungsplan) der Schweiz (überarbeitete Auflage: Oktober 2013) ist nur eine Impfung vorgesehen. Es wurde festgelegt, Zitat: «Ein passender Impfstoff steht im Pandemiefall erst vier bis sechs Monate nach Ausbruch zur Verfügung», mit dem Hinweis: «Während der Pandemie 2009 stand der Impfstoff vier Wochen vor dem Höhepunkt der Welle zur Verfügung.»

    Dazu den Merksatz: «If you fail to plan, you are planning to fail» Benjamin Franklin.
    => Womit das Staatsversagen (planning to fail) und die massive finanzielle Unterstützung der Pharmakonzerne geplant.

  • am 12.01.2021 um 14:18 Uhr
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    Lesen sie was swiss policy research ueber behandlung mit ivermectin schreibt, bitte!
    Inklusive das video von pierre kory!

    • am 15.01.2021 um 13:36 Uhr
      Permalink

      Die in dieser Internet-Publikation verbreiteten Meinungen sollte man auf keinen Fall unkritisch zur Kenntnis nehmen. Die verantwortlichen Herausgeber ebenso wie die Autoren der Beiträge und häufig auch die zitierten ‹Wissenschaftler› bleiben anonym. Dabei stehen diskutable Meinungen nahtlos neben einigermassen grotesken Verschwörungstheorien.

  • Portrait_Josef_Hunkeler
    am 12.01.2021 um 14:39 Uhr
    Permalink

    Das EDI unter BR Couchepin und Swissmedic Cheffin Beerli hat die Tradition der Interkantonalen Zulassungsbehörde für Medikamente [IKS] weitergeführt, die Ansprüche der «intellectuel property» auch im Gesundheitsbereich auf dem Niveau der Verwaltung durchzusetzen. Das unter Blochers Führung umgesetzte Patentgesetz hat dies «legalisiert». Unser damaliger Einwand, dass Patentrechte vor Gerichten zu verteidigen seien und nicht direkt von der Verwaltung — in vorauseilendem Gehorsam — im Gesundheitsrecht zu realisieren seien, wurde schliesslich mit der Institutionalisierung einer impliziten «sunset clause» konkretisiert.

    Dass die Pharma weiterhin versucht, das Rad zurückzudrehen, ist — aus ihrer Sicht — verständlich. Die Verwaltung sollte trotz allem versuchen, das höher geordnete Recht der berechtigten Anliegen der betroffenen Bevölkerung zu respektieren.

  • am 12.01.2021 um 15:16 Uhr
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    Aspirin und Antihistamin sind/wären die ersten Dinge, die ich einwerfe/n würde. Bei Aspirin darf man aber nur schwach dosieren: Es hält sich bis zu 10 Tagen im Blutkreislauf und verdünnt das Blut stark.

    Ein Wort zur WHO: Der Teil der WHO, der sich um Bill Gates schart, verweigert beispielsweise Artemisia annua (anamed) sowie die TCM. Dies ist ein hervorragendes Antimalariamittel und kann vor Ort von den Einheimischen angebaut werden. Kostet eben nur ein paar Cent und ist der Pharma deswegen ein gewaltiger Dorn im Auge. Zudem können die Regierungen der betroffenen Länder auf Medikamentenimporte beträchtliche Einfuhrzölle erheben, was die Clan-Kassen füllt. Bei Artemisia hingegen… Artemisia-Tee kann auch bei Covid helfen.

    Dann, wegen dem Vitamin D3: Ist bei langwierigen Neuroborreliosen das Mittel erster Wahl, aber hochdosiert. Ein Fläschchen kostet CHF 7.-. Die Pharma hat teilweise übrigens den Nerv, grosse Bedenken zur Nützlichkeit von Vitaminen zu äussern, denn «es gäbe ja kaum bzw. keine Studien». Ja, wer DAS wohl verhindert? Die aktuelle Impfung hingegen wird durchgepeitscht – damit sage ich hier nichts gegen die Impfung, kreide aber das Verhältnis «verhinderte Vitamin-Studien» zu «hyperforcierten Impfstofffreigabe» an.

    Eines der echten Probleme der Menschheit ist, dass die Akademikerschwemme irgendwie überleben will, feudal – wenn möglich. Die Welt, in der wir leben, ist ein Abbild dieses Problems. Man denke nur an die ganzen Kommissionen bei der EU etc.

  • am 13.01.2021 um 21:40 Uhr
    Permalink

    Ich persönlich, nehme wenn ich merke, dass ich eine Grippe aufgelesen habe, Aspirin. Omega 3 (Trankapseln) und Vitamine C und B nehme ich sowieso. Vorbeugend könnten auch Nahrungsmittel sein, welche Melatonin (Curcuma) enthalten. Ich nehme Tropfen, welche Melatonin enthalten täglich.
    Seit Corona hatte ich nicht den Hauch einer Grippe….aber wieso nicht etwas Chemie einwerfen, wenn’s auch mit natürlichen Mitteln geht… ??

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