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Distanzhalten hilft viel: In Italien ist jeder zweite Sitzplatz in Zügen gesperrt (rot). © upg

Corona: Endlich rückt die Spitalbelegung in den Vordergrund

Urs P. Gasche /  Zum ersten Mal zeigt die NZZ auf der Frontseite die Spitalpatienten seit März 2020. Ein erster Anstieg, den es zu beobachten gilt.

Im März und April wurde der grosse Lockdown verhängt, um eine Überlastung der Spitäler, insbesondere der Intensivstationen, zu vermeiden. Wenn sich erneut innerhalb kurzer Zeit viele ältere Menschen mit Vorerkrankungen anstecken, wäre wieder eine Überlastung zu befürchten.

Deshalb sollten drastische Massnahmen in Zukunft davon abhängen, ob Spitäler und namentlich Intensivstationen an die Grenzen ihrer Kapazitäten kommen könnten – und nicht in erster Linie von der Zahl der neu positiv Getesteten. Trotz der gestiegenen Zahl der positiv Getesteten in den letzten vier Monaten blieben die Spitaleinweisungen bis vor wenigen Tagen nämlich auf sehr tiefem Niveau. Das ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass seit diesem Sommer hauptsächlich Personen im Alter von unter 60 Jahren positiv getestet wurden – die meisten von ihnen ganz ohne oder ohne ernsthafte Krankheitssymptome. Vom Zeitpunkt einer Ansteckung vergehen bei schweren Krankheitsverläufen lediglich 8 bis 12 Tage, bis eine Spitaleinlieferung nötig wird. Offensichtlich haben diese Jüngeren über längere Zeit nur sehr wenige ihrer betagten Verwandten angesteckt.

Die NZZ informierte nun am 14. Oktober auf der Frontseite mit zwei Grafiken darüber, wie viele Corona-Patienten in Spitälern in der Schweiz und im Kanton Zürich seit März in Behandlung waren (Spitaleinweisungen abzüglich die Entlassenen, blaue Kurven) und wie stark die Intensivstationen mit Corona-Patienten besetzt waren (ebenfalls Neueintritte abzüglich Genesene und Verstorbene, gelbe Kurven):

Im Folgenden nicht die Zahlen der Patienten, die an einem bestimmen Zeitpunkt in Behandlung sind, sondern die aktuellen, gerundeten Zahlen der Spitaleinlieferungen und Todesfälle in den letzten Tagen:

  • 20 Covid-19-Kranke mussten täglich in ein Akutspital;
  • 3617 Kranke wurden täglich aus einem anderen Grund in ein Akutspital eingeliefert (ø2019);
  • 5 tägliche Todesfälle von Personen, die positiv auf Sars-Cov-2 getestet wurden;
  • 175 tägliche Todesfälle aus anderen Ursachen.

Bei diesen Vergleichen geht es nicht darum, die Risiken von schweren Corona-Erkrankungen zu verharmlosen, sondern die gegenwärtige Corona-Situation einzuordnen. Es ist immer noch so: Ohne das ausgedehnte Testen und ohne die Berichte über tägliche, wöchentliche und aufaddierte positiv getestete «Fälle», käme gegenwärtig niemand auf die Idee und würde niemand merken, dass eine Pandemie herrscht.

Drastische Massnahmen von der Entwicklung in den Spitälern abhängig machen

Gegenwärtig kommt es, wie die Zahlen zeigen, wieder zu mehr covidbedingten Einweisungen in Spitäler. Es wirkt allerdings dramatisierend, eine Verdoppelung der Hospitalisierungen zur Schlagzeile zu machen, wenn es auf sehr tiefem Niveau zu 20 statt 10 Spitaleinweisungen kommt. Oder von einer Verdoppelung zu reden, wenn vorher durchschnittlich zweieinhalb Personen täglich starben und heute fünf. Vorher war nie von Halbierungen die Rede.
Trotzdem muss man die Entwicklung scharf im Auge behalten und bei Kontakten zu den Risikopersonen, namentlich in Alters- und Pflegeheimen und deren Personal, aber auch zu Hause wohnenden Grosseltern alle empfohlenen Massnahmen einhalten. Einschneidende Massnahmen für die ganze Öffentlichkeit dagegen sollten in der Schweiz und in Deutschland in erster Linie von der weiteren Entwicklung der Hospitalisierungen abhängig gemacht werden und nicht von den relativ willkürlichen Zahlen der positiv Getesteten pro 100’000 Einwohnern. Über das irreführende Starren auf die Corona-Fallzahlen hat Infosperber ausführlich berichtet (ein PDF mit vier Artikeln hier).
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Erneut irreführende Kurve der Neuinfektionen

Die NZZ-Grafik erweckt den falschen Eindruck, es sei in den letzten Tagen zu mehr «Neuinfektionen» gekommen als im März. Zudem verstehen viele Lesende unter dem Begriff «Infektionen» Erkrankte und Ansteckende. Auch dies ist ein falscher Eindruck, der mit dieser Grafik erweckt wird.
Ebenfalls auf der Frontseite verbreitete die NZZ einen Tag vor den Spitalzahlen zum wiederholten Mal eine Grafik, die den Eindruck erweckt, es gebe heute mehr «neue Coronavirus-Fälle» als im vergangenen März: Die orangen Balken sind höher als damals. Die NZZ informiert jedoch nicht darüber, dass gegenwärtig rund 20’000 Personen getestet werden, während es damals ein Bruchteil davon waren. Schon deshalb wurden im März viel weniger Fälle «gemeldet». Im Grafik-Titel werden die gemeldeten Fälle der positiv Getesteten zudem zu «Neuinfektionen». Darunter verstehen die meisten Lesenden neue Erkrankungen oder neue Ansteckende. Dabei sind und waren viele der Getesteten nie krank. Und weitere der positiv Getesteten haben ihre Krankheit schon längst überstanden. Nach neuen Einschätzungen des Robert-Koch Instituts in Deutschland können Teile des Virus auch «noch Wochen nach dem Symptombeginn» positiv getestet werden. «Dass diese positiven PCR-Ergebnisse bei genesenen Patienten nicht mit Ansteckungsfähigkeit gleichzusetzen ist, wurde in mehreren Analysen gezeigt», zitiert die Süddeutsche Zeitung das RKI. Von «Neuinfektionen» kann in allen diesen Fällen nicht die Rede sein.

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Wo man sich am ehesten anstecken kann

upg. Zu den häufigsten Ansteckungen kommt es, wenn sich viele Menschen in geschlossenen Räumen nahekommen, vor allem wenn noch viel geredet, gesungen oder gejubelt wird. Der unterschiedliche Nutzen verschiedener Klima- und Lüftungsanlagen ist noch wenig erforscht.
Weiter kommt es darauf an, wie lange man sich und wie nahe man sich in der Nähe von Ansteckenden aufhält. Das gilt auch für längere Bahnfahrten, sofern fremde Personen näher als zwei Meter entfernt sitzen.
Häufiges Lüften reduziert das Risiko in solchen Innenräumen. Auch Masken reduzieren das Risiko. Um zu erfassen, wie gross der Nutzen von Masken ist, müsste man wissen, wie viele Menschen an bestimmten Orten und wie lange ungefähr eine Maske tragen müssen, damit ein Ansteckungsfall verhindert wird. Sind es ungefähr 10‘000 oder 300‘000? Diese Zahl wird in Clubs und Chören geringer sein als in Zügen. Auf dem offenen Deck von Schiffen wiederum dürfte es über eine Million Masken brauchen, damit eine einzige Ansteckung verhindert wird. Denn im Freien, vor allem wenn es noch luftig ist, ist es äusserst unwahrscheinlich, sich mit dem Virus anzustecken.
Zum Vorbeugen einer Erkrankung lohnt es sich, sich körperlich viel zu bewegen, nicht zu rauchen, Übergewicht abzubauen, sich gesund zu ernähren und im Winter Vitamin D zu einzunehmen.

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Infosperber-DOSSIERS:

  • Irreführende Statistiken aus Medien
  • Coronavirus: Information statt Panik
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    Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

    Keine

    Zum Infosperber-Dossier:

    Coronavirus_1

    Coronavirus: Information statt Panik

    Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

    Unstatistik_Mit_Hintergr

    Fragwürdige Statistiken aus Medien

    Mit Statistiken und Grafiken sollten Medien besonders sorgfältig umgehen. Beispiele von Unstatistiken.

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    27 Meinungen

    • am 15.10.2020 um 13:29 Uhr
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      Ich bewundere deine Ausdauer! Du hast ja so recht. Auch ich nerve mich täglich über die sinnleere Berichterstattung der meisten Medien denen die «Sensation» wichtiger ist als die Information. Grrrr.!

    • am 15.10.2020 um 15:07 Uhr
      Permalink

      Das Corona-Narrativ wechselt in der Unterhosenzeitspanne täglich mindestens einmal. Interessant ist, zu welchem Zeitpunkt genau. Seit also ein Anstieg der Krankenhausaufenthalte zu erkennen ist, wird darüber auf einmal gesprochen. Denn jetzt passt es ins Narrativ. Ähnlich verhält es sich mit der Testpositivitätsrate welche jetzt auf einaml zum Thema wird, z.b. kürzlich im Blick.

    • am 15.10.2020 um 15:10 Uhr
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      zu den “…gerundeten Zahlen der Spitaleinlieferungen und Todesfälle in den letzten Tagen…”
      wäre eine Einteilung nach Alter(gruppen) sehr aufschlussreich.
      Luc

    • am 15.10.2020 um 16:51 Uhr
      Permalink

      Die sachliche Information von Urs Gasche über die COVID-19 Entwicklung ist sehr nützlich. Es genügt nicht, zu schreiben, die Medien sollen keine Panik schüren. Die Medien sollten auch informieren, wieso eine Panik fehl am Platz ist. Dazu ist die Analyse der Zahlen, die täglich publiziert werden, essentiell. Genau das macht Gasche vorbildlich.

    • am 15.10.2020 um 17:31 Uhr
      Permalink

      Liebe Infosperber-Redaktion

      Selbstverständlich ist es fachlich korrekt, dass ihr in den letzten Ausgaben immer wieder betont, dass letztlich nur die Kurven der Hospitalisationen und der Covid-Todesfälle einen wirklichen Erklärungswert haben. – Trotzdem die Frage an euch: Habt ihr keine Angst, dass diese Botschaft bei den Lesenden eine Scheinsicherheit erzeugt haben. Oder anders formuliert: dass wieder zwei Wochen ins Land gehen mussten, bis «endlich» auch diese Kurven ansteigen und endlich Handlungsbereitschaft erzeugen. Es ist doch empirisch hinlänglich bewiesen, dass zwischen der Zahl der Covid-Diskussionen (wie ungenau auch immer diese Zahl ist) und den Hospitalisationen resp. den Todesfällen ein Zusammenhang besteht. Wird in diesem Fall die korrekte und gut gemeinte Information nicht zu einer Art von «Desinformation», weil sie den Eindruck von Sicherheit erweckt? Wenn die beiden aussagekräftigen Kurven nämlich deutlich ansteigen, ist es für wirkungsvolle und nicht ganz so einschneidende Massnahmen vielleicht schon zu spät.

    • am 15.10.2020 um 18:35 Uhr
      Permalink

      In den Kurven fehlt die maximale Intensiv-Bettenzahl.

      Die vom Bund vorgeschlagene Zufuhr von Vitamin D liegt bei etwa 700 Einheiten pro Tag für einen Erwachsenen. Wer sich ein bisschen mit der Materie befasst hat, weiss, dass für die tatsächliche Unterstützung des Immunsystems ein Vielfaches benötigt wird. Besonders in den Wintermonaten kann eine zusätzliche Supplementierung angezeigt sein.

      Wir werden also amtlich absichtlich in einem chronisch unterversorgten Zustand gelassen. Aber ja: Wären wir gesünder, würde die Pharma nicht auf ihre Kosten kommen.

      Mit dieser jahrzehntedauernden negativen behördlichen Grundhaltung will uns der Bund nun, in der Pandemiezeit, weis machen, er sei ja so besorgt um unsere Gesundheit – und alles sei nur zu unserem Wohle. Momentan gibt die dt. Kanzlerin diesbezüglich die fürsorgliche, aber verärgerte Übermutter zum besten. Soviel Mutti-Ärger hätte Alemannia beim Abgasskandal gebraucht. Und dergleichen.

      Wenn wir jetzt soviel „staatliche Fürsorge“ nur glauben könnten: Die Sprache der Behörden das Jahr hindurch ist allerdings eine ganz andere. Und in 7 Kantonen werden Leute gar nicht mehr medizinisch versorgt, die auf der Schwarzen Liste stehen. Ist vermutlich gegen das Epidemiegesetz, aber so viel Bosheit ist man sich Wert.

      Es wundert nicht, wenn Verschwörungstheorien gedeihen. Die Schuld dafür liegt beim Staat und der Pharma-Lobby. Ein Staat, der Kurven partout nicht auf die Reihe bekommt, darf nicht heulen, wenn man ihn nicht ernst nimmt.

    • am 15.10.2020 um 19:00 Uhr
      Permalink

      @Hafen. Seit Anfang Juni kann ich keine Korrelation zwischen positiv Getesteten und Hospitalisierungen erkennen. – Der Zeitraum zwischen Testresultat (frühestens drei Tage nach der Infizierung) und Spitaleintritten bei schweren Verläufen beträgt in aller Regel höchstens eine Woche. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb es für einschneidende Massnahmen zu spät sein soll, wenn man diese von der Entwicklung der Hospitalisationen abhängig macht.

    • am 15.10.2020 um 21:03 Uhr
      Permalink

      Besten Dank, Herr Gasche, dass Sie immer wieder versuchen, die permanente Panikmache der grossen Medien mit Ihren nüchternen Betrachtungen zu relativieren. Bezeichnend finde ich allerdings, dass die NZZ die Spitalbelegungen in jenem Moment in den Vordergrund rückt, wenn diese am ansteigen sind, so schnell gibt eine alte Tante ihre Agenda doch nicht auf.
      Es ist eine Binsenweisheit, dass die Zahl der Infektionskrankheiten in den Wintermonaten ansteigt, somit werden auch mehr Patienten mit Komplikationen hospitalisiert. Wenn man diese primär auf Corona testet und der PCR-Test kaum etwas über eine tatsächliche Infektion aussagt, ist ganz klar, dass die Symptome mit Covid-19 in Zusammenhang gebracht werden. Ob dies den Tatsachen entspricht, ist wohl weniger wichtig, als die verkaufsfördernden Schlagzeilen.
      Offenbar soll die Panik auch über diesen Winter hinaus am brodeln gehalten werden, gar leicht lässt sich doch eine verängstigte Herde steuern, bestimmt wird sie es ihren Peinigern bei den nächsten Wahlen auch danken.

    • am 15.10.2020 um 22:24 Uhr
      Permalink

      100%ig einverstanden. Ein Bericht der klar auf Fakten und nicht irgendwelchen Theorien die richtig oder auch falsch sein könnten beruht.
      Wichtig scheint mir noch zu erwähnen, dass die Covid Zahlen auf dem zweifelhaften PCR Test beruhen, der keine Infektion, dh kein Eindringen eines aktiven Virus in den Körper feststellen kann, nur das Vorhandensein von Bruchstücken des Virus. Konkret heisst das, dass nicht alle als Covid Erkrankte oder Covidtodesfälle Bezeichnete, effektiv an Covid erkrankt, oder daran und noch weniger nur daran gestorben sind. Gemäss Erkenntnisse aus Schweden, den USA und Hamburg (Prof Püschel) sind es nur eine Minderheit, die effektiv auch an Covid verstorben sind. In der Schweiz ist oder war zumindest vor einigen Wochen der Medianwert der angeblich im Zusammenhang mit Covid Verstorbenen 85 Jahren. Damit ist oben erwähntes auch plausibel, wenn man die 85 Jahre mit der durchschnittlichen Lebenserwartung von 82 oder 83 Jahren vergleicht. Somit ist es wahrscheinlich, dass auch die Werte bezüglich Spitaleinlieferungen infolge Covid wesentlich tiefer als angegeben sind und in Zukunft angegeben werden.
      Bei PCR Testpositiven, wäre eine Obtuktion der Verstorbenen und eine anonyme datenbankmässige Erfassung der Eingelieferten mit Alter, Vorerkrankungen und allfälligen Covidsymtomen hilfreich und in Anbetracht der Testkosten von vielen Millionen auch verhältnismässig um verlässlichere Zahlen zu erhalten.

    • am 16.10.2020 um 00:30 Uhr
      Permalink

      Ist es nicht so, dass die Intensivpflege eines Coronapatienten viel mehr Zeit und Personal braucht als andere Intensivpatienten? Wenn dem so ist, ist eine Verdoppelung der Patientenzahl beunruhigend.

    • am 16.10.2020 um 00:52 Uhr
      Permalink

      Dieser Kommentar ist wie wenn ein Manager sagte: «solange eine Firma noch Bargeld hat, ist sie nicht pleite. Schauen wir daher nicht mehr auf Gewinn und Verlust sondern nur noch Cashflow“. Die Fallzahlen sind der Frühindikator für die Hospitalisierungen, ist doch logisch. Im März waren die Fallzahlen wohl viel höher, nur hat es von Januar bis März keine Regierung in Europa geschafft, auf China zu hören und ernsthaft zu testen, Maskenpflicht einzuführen, und Abstandhalten zu verordnen. Deshalb sah man die Fälle nicht. Jetzt rennt die Schweiz ein zweites mal sehend in die Katastrophe.
      Ich reiste letzte Woche in 4 Städte über rund 1000km, zusammen mit hunderten Millionen von anderen Touristen, weil in China die Krankheit überwunden ist. Dennoch tragen wir alle Masken im ÖV, einfach zur Sicherheit. Kostet ja (fast) nichts, warum also nicht?

    • am 16.10.2020 um 07:35 Uhr
      Permalink

      "Es ist immer noch so: Ohne das ausgedehnte Testen und ohne die Berichte über tägliche, wöchentliche und aufaddierte positiv getestete «Fälle», käme gegenwärtig niemand auf die Idee und würde niemand merken, dass eine Pandemie «

      Solche » unbemerkten» Epidemien/ Pandemien hat es immer und wird es immer wieder geben. Und wir müssten – panikfrei – damit leben. Aber vielleicht ist due nun im Entstehen begriffene Blockwartmentalität ha politisch gewollt.

      Der Kaiser ist immer noch nackt. Gebt dem armen Mann doch endlich mal was zum Anziehen!

    • am 16.10.2020 um 10:30 Uhr
      Permalink

      @Ackermann. Man muss tatsächlich unterscheiden zwischen Einlieferung in ein Akutspital und Behandlungen in Intensivstationen. Leider werden die Eintritte in Intensivstationen nicht laufend veröffentlicht. Aber heute werden prozentual weniger Hospitalisierte intensiv behandelt, weil es unterdessen bessere Behandlungsmethoden gibt als noch im März/April. Entscheidend für Überlastungen von Spitälern sind jedoch effektiv die Bettbewegungen in Intensivstationen. Vorläufig sind diese noch weit davon entfernt, ausgelastet zu sein. Das Spital in Schwyz ist eine Ausnahme, weil dort ein Hotspot war.

    • am 16.10.2020 um 10:31 Uhr
      Permalink

      Ich habe ja die Theorie, dass absichtlich Menschen hospitalisiert werden, damit die Handlungen der Behörden legitimiert werden.
      Infosperber sollte eine eigene Coronastatistikauswertung machen, und man sollte aufhören, Leser mit Informationen zu überfluten, die nur für Wissenschaftler und Mediziner von Belang sind.
      eine Art hitparade. Gestern Bern 290, Zürich 230, Genf 219 positive Tests.
      Da braucht es keine Massnahmen der Regierung, jeder Mensch, der kein «Corona» will geht einfach nicht dahin, dass muss nicht reguliert werden, das reguliert sich selber.
      @ Stöckli Marc Es gibt keine Testpositivitätsrate, es gibt eine Testpositivrate, die man auch Testpositivität nennt. Die Endung ität beinhaltet bereits das Wort Rate.

    • am 16.10.2020 um 11:02 Uhr
      Permalink

      Die Kontinuität im seriösen Recherchieren und neutralen Abwägen von Interpretationen ist bei Infosperber einzigartig. Vielen Dank!
      Frage:
      Was ist die Quelle für die täglichen Hospitalisationen aus anderen Gründen hier aktuell 3617? Bin beim BAG nicht fündig geworden.

    • am 16.10.2020 um 11:09 Uhr
      Permalink

      @Ottli. Die Quelle ist das Bundesamt für Statistik.

    • am 16.10.2020 um 15:24 Uhr
      Permalink

      Lieber Herr Gasche

      Wir sind uns einig, dass im Frühling ganz anders getestet wurde als jetzt. Die Dunkelziffer war viel höher, da vor allem die Menschen mit schweren Symptomen getestet wurden, also nur ein kleiner Anteil der Infiszierten. Nun war es im Frühling an verschiedenen Orten (Norditalien, New York etc.) so, dass die Zahl der (getesteten oder nicht getesteten) Infiszierten so gross wurde, dass die geringe Prozentzahl der Infiszierten mit schweren Symptomen zu einer Überforderung der Spitäler führte. Es bestand also eine Korrelation der Zahl der (getesteten oder nicht getesteten) Infiszierten und den Hospitalisationen. Meine These ist, dass wir aktuell diese Gesamtzahl der (getesteten und nicht getesteten) Infiszierten einfach noch nicht erreicht haben, das aber in mehr oder weniger kurzer Frist tun werden. Die Anschlussthese wäre, dass dann die Hospitalisationen und letztlich auch die Todesfälle ansteigen werden, weil die Korrelation der Kurven weiterhin besteht, aber sich aktuell noch nicht zeigt.
      Falls die Kurve der positiv Getesteten in diesem Tempo weitersteigt (vielleicht auf 10’000/Tag wie in Israel) und die Hospitalisationen trotzdem tief bleiben, müsste es dafür Erklärungen geben, vielleicht dass sich das Virus verändert hat oder die Hochrisikogruppen besser geschützt sind. Das ist möglich, aus meiner Sicht aber alles andere als sicher. Darum würde ich dafür plädieren – jetzt, wo die Hospitalistionen noch tief sind – alles zu unternehmen, dass es so bleibt.

    • am 16.10.2020 um 15:57 Uhr
      Permalink

      Wer eine Verdoppelung nicht so dramatisch findet, dem empfehle ich mal auf einem Schachbrett auf das erste Feld ein Reiskorn zu legen, auf das zweite deren zwei, auf das dritte deren vier und so weiter immer das doppelte. Kleiner Tipp: Das Schachbrett hat 64 Felder, auf dem 30. würde schon eine halbe Milliarde Reiskörner liegen, und das Jahr hat mehr als 30 Wochen.

    • am 16.10.2020 um 16:28 Uhr
      Permalink

      @Heimers. Genau, das ist exponentielles Wachstum. Wo aber haben Sie die Zahlen her, dass sich die Corona-Einweisungen in Spitäler exponentiell entwickeln?

    • am 16.10.2020 um 17:03 Uhr
      Permalink

      Ich bin Immun, nicht gegen Corona, aber gegen die Panikmache der Medien.
      Mir ist es völlig schnuppe, ob ich Grippesymptome wegen Corona habe, oder wegen was Anderem.Ich könnte auch an «Ganz normaler» Grippe sterben. «Männergrippe» zum beispiel. Busfahren mit Maske ist ja schön und gut, Aber der Buschauffeur trägt ja auch keine Maske, und der sitzt jeden Tag Stundenlang mit potenziell Ansteckenden im selben Raum. Wieviele tote Chauffeure gab es in der Zeit? Wieviele Busse fielen aus? ist irgendein Netzwerk zusammengebrochen? Ich fahre fast täglich mit Bus und tram. Am Fahrplan hat sich nicht EINMAL was geändert. Bei so hohen «Fallzahlen» erstaunt mich das schon.Täglich tausend und mehr? und keiner fährt in den Öffentlichen Verkehrsmitteln? Die Maske mag «Viren» (dank reduziertem Luftstrom) verlangsamen. Aber sicher nicht Aufhalten. einen Gasmaskenfilter gibt es auch nicht in"Flach». Und selbst der schützt nicht «Hundert prozent». Die Durchseuchung ist die einzige Lösung. Hat man halt, wie all die anderen Mikroorganismen, die so in- und von einem leben.

    • am 17.10.2020 um 05:54 Uhr
      Permalink

      @Martin Hafen: »…dass zwischen der Zahl der Covid-Diskussionen (wie ungenau auch immer diese Zahl ist) und den Hospitalisationen resp. den Todesfällen ein Zusammenhang besteht."

      Es wird mit Sicherheit durch die Zunahme von «Covid-Diskussionen» eine Zunahme von Hospitalisationen geben, von Todesfällen weniger.
      Weshalb?
      Bei dem Medien-Hype werden die Ärzte übervorsichtig und sich selbst vor jedem möglichen Vorwurf schützen mit rascheren Spitaleinweisungen als üblich. Die Spitaldirektorin Franziska Föllmi wurde in die Arena vom 16.10. zugeschaltet. Sie sagte sinngemäss, es gibt auch sehr viele, die können gleich oder sehr rasch wieder entlassen werden. Das wird das Bild in den nächsten Wochen sein. Ich gehe davon aus, dass nun die Hospitalisationen deshalb kurzfristig ebenfalls in die Höhe schnellen werden. Aber nicht die Todesfälle – ausser es würden wieder neue Medikamente mit kontraproduktiven «Nebenwirkungen» in die WHO-Solidarity-Klinik-Studie aufgenommen, an der auch die Schweiz mit 16 Spitälern teilnimmt. Im Frühjahr gab es den berühmten Excess in Woche 14, exakt gleichzeitig in allen drei Kantonen TI, GE, VD.

    • am 17.10.2020 um 10:22 Uhr
      Permalink

      Ein guter Ansatz. Auf die Weltwoche hat vorgestern einen sehr guten und kritischen Artikel publiziert. Leider scheint aber all das nicht viel zu bringen, wenn man die aktuelle Entwicklung anschaut, die quasi einen neuen Lockdown gleicht.

      Auch wenn man die Belegung des spitalbetten im Auge behalten muss, so fehlt mir immer noch die Analyse, warum diese Leute im Spital liegen. Ich glaube nicht dass all diese Leute nur WEGEN Corona im Spital sind. Mich würde der Grund für den Spitaleintritt interessieren, also ob eine Person wegen Corona ins Spital kam oder aus einem anderen Grund und im Spital dann einfach ein Corona Test gemacht wurde.

      Seit 7 Monaten Haupt die Regierung nun nichts dazugelernt, verbreitet weiter Angst und Panik, und wir steigen geradewegs wieder auf einen neuen Lockdown zu. Ich frage mich einfach, wann denn all die kritischen, belegbaren Stimmen gehört werden und endlich einmal darauf reagiert wird und eine sachliche Diskussion gestartet wird.

    • am 18.10.2020 um 18:19 Uhr
      Permalink

      @Urs P. Gasche: Auf corona-data.ch sieht man deutlich, dass sich die Hospitalisierungen in der Schweiz seit dem Spätsommer bis heute exponentiell entwickeln. Das ist am Anfang einer Epidemiewelle immer so, und die Kurve flacht erst ab wenn a) bereits eine grosse Zahl infizierter Persoenen besteht, so dass Ansteckungen keine neuen Opfer mehr treffen oder b) wirksame Massnahmen getroffen werden oder c) äussere Umstände (Lufttemperatur, Sonnenscheindauer, Ferien) das Geschehen beeinflussen. Die Massnahmen im Frühjahr haben wohl die erste Welle gestoppt, das Sommerwetter trotz Lockerungen die Reproduktionszahl niedrig gehalten, aber seit Herbstbeginn sind wir wieder in einer exponentiellen Phase und wieder da wo wir Anfang März 2020 standen. Auch die Todesfälle in der Schweiz (gleitendes Mittel): 1.September einer pro Tag, 1. Oktober zwei pro Tag, heute 18. Oktober 4 pro Tag. Also auch eine verdoppelung pro Monat, sogar mit leichter Beschleungigung im Oktober. Man muss schon blind sein, oder die Zahlen der letzten drei Wochen ignorieren, um die exponentielle Entwicklung nicht zu sehen.

    • am 18.10.2020 um 18:51 Uhr
      Permalink

      Michael Bacher
      Sie fragen sich zu Recht wann «all die kritischen, belegbaren Stimmen gehört werden und endlich einmal darauf reagiert wird und eine sachliche Diskussion gestartet wird."
      Antwort:» Gar nicht, da nicht im Interesse von Politik und Wirtschaft ».
      Motto:"Haltet sie in Angst, Punkt ».

      Wer immer noch an «Regierungen » glaubt,hat es leider nicht besser verdient, als mit Hysterielappen vorm Gesicht rumzulaufen.

      Wobei. Die Maskepflicht gibt nur die latente Anonymität, die wir seit Jahrzehnten leben, mithin wünschen, wieder. Wir liefen doch immer schon mit Maske rum.
      Auf der Arbeit, mit Umgang mit Mitmenschen, im ÖV…
      Merlin:» Bedenke, was du dir wünschst, Es könnte in Erfüllung gehen. «
      Das ist es ja jetzt. Warum also klagen.

    • am 20.10.2020 um 05:28 Uhr
      Permalink

      @Urs P. Gasche:

      – Es fehlen immer noch die Spitalaustritte in den Daten vom BAG
      – Demographie (Alterstruktur) der Hospitalisierungen

      Daten über die Anzahl der Vorerkrankungen, haben wir gelernt.
      Das kann man Vergessen, dass das BAG diese jemals so wie sie wären kommunizieren wird. Mit „mindestens eine Vorerkrankungen“ bringt man keine Panik raus. Wenn man aus den 14Tägigen Klinischen Studien vom ISS aus Italien weiss :
      50% drei und mehr , 27% zwei, 22.8% eine und 0.2% keine

      Kantonsspital Schwyz mit
      25 Isolationsstation und 3 IPS Betten ….
      Wenn dies auf Empfehlung des BAG beruht ist es Kriminell.
      Tatsache bleiben die Beobachteten 10% bis runter in die IPS mit der Letalität vom Frühling.
      Das ist Grenzwürdiger „Puffer“ 25 zu 3

      Die gesammelten Spitaldaten vom Frühling besagen 10%
      Fallzahlen 100%
      Hospitalisierungen 10%
      IPS 10% der Hospitalisierungen (1%)
      Letalität 10% der IPS (0.25%)

      Zu meinem erstaunen wurden in etwa diese Zahlen gerade in einer Metastudie der Stanford University aus den USA unter der Leitung vom „Epidemologen–Schwergewicht“ Prof.Dr John Ioannidis publiziert und sogar von der WHO verbreitet.

      Resultat aus der Metastudie ergab zur Letalität :
      0.23% ü70
      0.05% u70
      Infektionssterblichkeit bei SARS–Cov2

      Es gilt die Hospitalisierungen zu beobachten.

      Auch wenn dort jetzt bestimmt Hospitalisierungen stattfinden von Patienten mit Lungenentzündungen, Pronchitis …
      welche auf SARS–Cov2 Positiv getestet wurden.

      Bleibt Spannend

    • am 24.10.2020 um 12:28 Uhr
      Permalink

      Heute überbieten sich sämtliche Angefragten, Regierungen und Medien mit alarmistischen Meldungen und es herrscht, auch bei mir, Verunsicherung weil niemand den gegenwärtig rapiden Anstieg der gemessenen Fallzahlen erklären kann, der in vielen Ländern stattfindet unabhängig von verfügten oder unterlassenen Massnahmen. Dabei wird der Begriff «exponentielles Wachtum» misbraucht, denn ein kontant exponentielles Wachstum findet nicht statt: der Exponent geht ja ständig rauf und runter.

      Die einzige wirklich relevante und nicht verfälschbare Kurve (ausser der breiteren gesamten Übersterblichkeit) findet sich bei https://icumonitoring.ch ("national trends» anklicken). Die Kurve «Adult COVID ICU patients steigt zwar auch und könnte kurzeitig «exponentiell» sein, aber genau so gut auch linear oder sonst was, und immer noch auf tiefem Niveau, ein Bruchteil sowohl des Wertes als auch der Anstiegsrate, als im April. Diese Statistik erscheint zunehmend in den Medien, ein Fortschritt, auch wenn Tamedia es heute nicht lassen kann, völlig irre Extrapolationen dran zu hängen.

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