Berliner Corona-Notspital kostete 90 Millionen Euro für nichts
Red. Der Autor ist pensionierter Lehrer für Deutsch und Geschichte in Berlin.
Zur feierlichen Eröffnung des Notspitals in den Berliner Messehallen versammelten sich am 11. Mai 2020 Hunderte: Journalisten, Fotografen, Kamerateams, Abgeordnete und geladene Gäste – sogar ein General der Bundeswehr. Bundespräsident Steinmeier liess sich ein paar Tage später blicken. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) meinte, andere Städte würden Berlin wohl um diese Spitalreserve beneiden.
Auf 10’901 Quadratmetern entstand mithilfe der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerks ein provisorisches Spital mit maximal 488 Betten. Drei Kilometer mechanische Träger wurden installiert und insgesamt 103 Kilometer Kupferrohre für Sauerstoffleitungen, Elektroleitungen und Netzwerkkabel verlegt. Eine Behandlung intensiv- oder beatmungspflichtiger Patienten war zwar nicht vorgesehen. Trotzdem wurden Beatmungsgeräte sowie ein Computertomographie-Gerät angeschafft.
Offensichtlich wollten die Berliner die Chinesen nachahmen, wo innerhalb kürzester Zeit provisorische Spitäler gebaut wurden. Dies trotz der Tatsache, dass von über 20’000 Spitalbetten in Berlin noch im Mai nur 2,5 Prozent mit positiv getesteten Patienten besetzt waren. Am Ende des Jahres 2020 waren es 7,5 Prozent.
Nachdem auch im Jahr 2021 die anderen Spitäler genügend Betten hatten und benachbarte Bundesländer wie Brandenburg oder Thüringen keine Covid-Patientinnen und -Patienten nach Berlin schickten, wurde das «Corona-Behandlungszentrum Jafféstrasse (CBZJ)» – so der offizielle Titel – ganz ohne Pomp und Presserummel stillgelegt.
Patientinnen und Patienten hat das Spiel nie gesehen.
Offensichtlich hatten sich die Behörden mit ihren täglich publizierten «Fallzahlen» selber in Panik versetzen lassen. Dabei war von Anfang an klar, dass es sich bei diesen «Fallzahlen» lediglich um positiv Getestete, aber nicht um Erkrankte handelte. Die meisten positiv Getesteten bekamen keine oder nur Erkältungssymptome. Das Risiko einer Spitalbehandlung bestand hauptsächlich für betagte Personen, die an Begleiterkrankungen litten.
Der pensionierte Chirurg Wolfgang Albers, Mitglied der «Linken», beschrieb diese Berliner Posse und kommentierte auf «unsere-zeit.de»:
«Hatten sich bei der Einweihung noch alle stolz fotografieren lassen, beim peinlichen Abbau war keiner dabei. Konsequenzen wurden aus der mehr als 90 Millionen Euro teuren Narretei keine gezogen.
Den Berliner Kliniken fehlen nach wie vor die notwendigen Gelder, sich durch einfache Massnahmen wie den Einbau von Schleusen und Trennwänden in den Zimmern dauerhaft pandemiefest zu machen. Auf die Anfrage, warum im nächsten Landeshaushalt keine entsprechenden Mittel eingestellt sind, verweigert der Berliner Senat die Auskunft.»
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Deutsche Großmannssucht – ein ständiger gleichzeitig lächerlicher und gefährlicher Zug unseres Charakters. Schon Wilhelm II. ließ sich ständig für Nichtigkeiten feiern während brave deutsche Beamte mit großem Ernst auch die dümmsten und schädlichsten Aufgaben perfekt ausführten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Natürlich möchte man das Geld nicht direkt irgendwelchen Krankenhäusern geben, das käme ja dann der normalen Bevölkerung zugute. Und diese darf auf keinen Fall kostenlose Segnungen erhalten. So wie 100.000nde volkseigene Wohnungen aus dem Wohnbauprogramm der DDR für einen Schleuderpreis verscherbelt wurden und Mieter heute die Dividenden für norwegische Pensionisten bezahlten dürfen, geschieht hier nie etwas für das Volk. Corona war ein kapitalistischer Meisterstreich. Wer weiß, wer beim Spitalsbau wieder mitgenascht hat. Es gibt ja weder Ermittlungen und schon gar keine Anklagen.
Tja – Corona hat nicht nur für rote, verschnupfte Nasen gesorgt, sondern auch für einige goldene!
Der Begriff «Narretei» ist in dem Zusammenhang ein echter Euphemismus. Offensichtlich ist die Absenz von klarem Beurteilungsvermögen und strategischem Denken eine conditio sine qua non für Entscheider (Politiker und Experten). Indem diese versucht haben, durch immer neue Katastrophenmeldungen und -fotos die Bevölkerung impfreif zu manipulieren, sind sie in die Falle der selbsterfüllenden Prophezeiung gelaufen. Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden, dann wird sie von den durch die Medien einseitig informierten Menschen geglaubt (in dem Zusammenhang sehe ich übrigens schon «die Russen» vor meiner Haustür stehen).
Aber das wird sich nicht ändern: Spätestens seit dem Ende der Urgemeinschaft haben die unterschiedlichen Ideologien die Wahrheit abgelöst. Was uns heute in den unsäglichen «Talkshows» angeboten wird, ist Manipulation par excellence. Der alte Grundsatz «audiatur et altera pars – man höre auch die andere Seite» ist das Schreckgespenst der Politik.
Die kurze Antwort: «wenn man vom Rathaus kommt…. «. Was wäre gewesen, wenn z.B. aus Brandenburg Fluten von Patienten nach Berlin gekommen wären – und KEINE Betten vorhanden gewesen wären ? Der Kommentator ist vermutlich ein Gegner der Impfung und deutet nun an «Habe ich doch gleich gesagt…». Der Kern der Corona-Problematik war die sachliche Ungewißheit – und nun den Politikern vorzuwerfen, daß sie auf der sicheren Seite sein wollten – das ist unfair.
Berechtigt wäre eine andere Frage : «Hätten es die Virologen besser/genauer wissen MÜSSEN?»
Nun ja – und wenn man es doch gebraucht hätte und keines stand da, möchte ich nicht wissen was das für ein mediales Spektakel gegeben hätte. Nachträglich gibt es wie immer in solchen Fällen einige Hellseher, die es schon immer besser wussten.