Blühender Salbei

Extrakt aus Salbei wurde gegen Lippenherpes, Grippe- und die altbekannten Coronaviren getestet. © BettinaF / pixelio.de

Gurgeln: Eine vergessene, aber wirksame Massnahme

Martina Frei /  Wer Erkältungsviren – inklusive Corona – vorbeugen oder loswerden will, der sollte zusätzlich gurgeln. Wissenschaftler geben Tipps.

Der deutsche «Reichsgesundheitsrat» empfahl das Gurgeln zu Zeiten der Spanischen Grippe, in der früheren DDR gurgelten Schulkinder im Ferienlager, in Japan rät aktuell das Gesundheitsministerium zu dieser alten Mode – und in Deutschland erinnert die «Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene» (DGKH) an diese «zu Unrecht in Vergessenheit geratene simple Präventionsmassnahme». Impfen ist klar wirkungsvoller, aber als Ergänzung kann Gurgeln nützen.

Hier zusammengefasst die Stellungnahme der DGKH zum aktuellen Wissensstand: 

  • Im Laborversuch wirkten beispielsweise Mundwässer auf Basis ätherischer Öle gegen Sars-CoV-2 (zum Beispiel «Listerine Cool Mint» mit oder ohne Alkohol) oder verdünnte PVP-Jodlösung1. Schwächer wirksam sind grüner Tee, Granatapfel- und Aroniasaft. Salbeiextrakt wirkt gegen Grippe- sowie andere Coronaviren und damit vermutlich auch gegen Sars-CoV-2. Lösungen mit Chlorhexidin, Wasserstoffperoxid, Polyhexanid oder Octenidin (nur kurzzeitig anwenden) waren dagegen nicht ausreichend wirksam, so die DGKH. 
  • In Studien am Menschen verkürzte das Gurgeln mit hypertoner Kochsalzlösung (Rezept unten) die Virusgrippe und es steckten sich weniger Haushaltsmitglieder bei der erkrankten Person an. Grüner Tee zum Gurgeln reduzierte Häufigkeit von Virusgrippeerkrankungen um knapp ein Drittel. Salbeiextrakt sowie eine Kombination von Alkohol mit ätherischen Ölen halfen wirksam gegen Lippenherpes. Und verdünnte PVP-Jodlösung bewirkte, dass gurgelnde Schüler weniger Fehltage in der Schule hatten.
  • Personen, die sich mit Sars-CoV-2 angesteckt hatten, schieden weniger Viren aus, wenn sie gurgelten (mit einprozentiger PVP-Jodlösung oder mit einer Kombination von Alkohol plus ätherischen Ölen). Das galt auch schon vor Beginn der Symptome. 
  • Ein Nasenspray mit Carragelose wirkt im Labor gegen Sars-CoV-2. In drei früheren Studien verkürzte es Erkältungen und reduzierte die Ansteckungen. 

Konkrete Empfehlungen der Spitalhygieniker

Die DGKH empfiehlt deshalb,

  • Möglichst dreimal täglich jeweils rund drei Minuten lang zu gurgeln, am besten mit Mundwasser auf der Basis ätherischer Öle oder – als zweite Wahl – mit lauwarmem Grüntee oder hypertoner Kochsalzlösung (Rezept unten). In Schulen und Kindergärten sollte Grüntee oder Kochsalzlösung bevorzugt werden und erst bei steigenden Corona-Fallzahlen auf Mundwässer mit ätherischen Ölen (ohne Alkoholzusatz) gewechselt werden. 
  • Vor dem gemeinsamen Essen zu gurgeln, ebenso vor Gruppentreffen in Altenheimen, vor Familienfeiern, Gottesdiensten usw. Die Wirkung hält etwa 30 Minuten an. Bei dementen Personen könne ein Mundspray mit 1,25-prozentiger PVP-Jodlösung angewendet werden. 
  • Zusätzlich zum Gurgeln einen Nasenspray mit dem Wirkstoff Carragelose (zum Beispiel Algovir Erkältungsspray) zu benützen oder als zweite Wahl Nasenspray mit Kochsalzlösung (ohne Konservierungsmittel und ohne abschwellende Wirkstoffe). 
  • Nach Kontakt mit einer ansteckenden Person eine bis zwei Wochen lang mehrmals täglich mit Mundwasser auf Basis ätherischer Öle zu gurgeln. Alternativ kann man jodhaltige Betadine-Lösung1 verdünnen (3 Milliliter auf 100 Milliliter Wasser), wenn medizinisch nichts dagegen spricht (zum Beispiel Schilddrüsenerkrankung oder Allergie). Zusätzlich solle man einen Nasenspray mit 0,23 Prozent PVP-Jod1 (in der Apotheke herstellen lassen) oder ein Nasenspray auf Carragelose-Basis verwenden. 

Rezept für hypertone Kochsalzlösung zum Gurgeln

Einen gestrichenen Teelöffel Kochsalz in 100 Milliliter lauwarmem Wasser auflösen. Zum Gurgeln ein Schnapsglas davon verwenden. Anschliessend ausspucken und das Waschbecken reinigen. 

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1 Bei Schilddrüsenerkrankungen kann Gurgeln mit Jodlösung theoretisch zu Problemen führen. Die DGKH hält es aber für sicher, wenn die Lösung weniger als 2,5-prozentig ist und maximal fünf Monate damit gegurgelt wird. Auch bei Jodallergie darf nicht mit Jodlösung gegurgelt werden. Beachten Sie die Packungshinweise und Gegenanzeigen bei ätherischen Ölen.

Hinweis

Die DGKH hat ihre Empfehlungen im April 2022 aktualisiert und die neusten Forschungsergebnissen berücksichtigt. Hier die überarbeitete Fassung.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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7 Meinungen

  • am 5.08.2021 um 13:39 Uhr
    Permalink

    Hat nicht ein Mediziner einen Brief an Merkel und Spahn geschrieben? Er hielt es für unverantwortlich, daß diese wichtige Art der Therapie und Vorbeugung nicht öffentlich publiziert wurde. Schön, daß Infosperber das Gurgeln mit verschiedenen Essenzen hier publik macht.

  • am 5.08.2021 um 13:42 Uhr
    Permalink

    Richtig, mein Grossvater hatte mit einer Cdl30ppm (Chlordioxid in Wasser gelöst, 30 Teile auf 1 Million Teile Wasser) Lösung gegurgelt, die Prothese gereinigt und den Bienenstock von Milben fern gehalten. Als Kleinbauer und Imker die innovativste kostengünstigste Lösung. Der Drogist im Dorf mischte die Lösungen je nach Zweckbedarf. Wenn sie dies auf Youtube veröffentlichen, wird es umgehend weg zensuriert. Mit der Begründung, es sei nicht medizinisch bewiesen. Den Nagelpilz wurde man damit auch los. Gewusst wie, die Dorfbeiz war die Bauernuniversität, ohne Zensur. Das nennt man Erfahrungsmedizin.

  • am 5.08.2021 um 14:14 Uhr
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    1) Ich finde, dieser Artikel sollte deutlicher warnen vor chemischen Mundspülungen: neben Alkohol (Hautschäden bis Krebs), zu Chlorchemie und Triclosan die wichtigsten Stichworte auflisten.
    Beispiel : https://www.swr.de/wissen/mundspuelung-zaehne-100.html
    2) Bakterien, Viren:
    Rachenentzündung, Angina: da wird traditionell von Honigmilch über Salbeitee, Zwiebeln oder Salz gurgeln oder gar Schnaps – fast – alles Mögliche empfohlen.
    Aber das EINZIGE das mir hilft: ZINK gurgeln (Pulver gibts meines Wissens nur auf Rezept; eine Tablette in etwas Wasser einweichen oder zerkauen und mit etwas Wasser gurgeln), damit es längere Zeit auf Schleimhaut einwirken kann, anschliessend nicht sofort etwas essen/trinken; Wiederholungen. Vorteil: Natürlich, keine Nebenwirkungen. Haut heilend, stärkend, stabilisierend.
    PharmaWiki: Zink ist ein essentielles Spurenelement, das im Körper in zahlreichen Enzymen und nicht-enzymatischen Proteinen enthalten ist. Es spielt eine Rolle beim normalen Zellwachstum, bei der Wundheilung, bei der Fruchtbarkeit und bei der Immunantwort.
    https://www.aargauerzeitung.ch/leben/studien-zeigen-zink-macht-viren-murbe-und-trage-konnte-dies-auch-gegen-corona-helfen-ld.1265866

  • am 5.08.2021 um 15:30 Uhr
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    Danke Frau Frei!

  • am 5.08.2021 um 21:06 Uhr
    Permalink

    Gurgeln oder schlucken, statt impfen!
    – Mundspülungen/ Gurgeln sind bewährt. Ob Listerine oder Oreganoöl ist dabei eigentlich egal.
    https://www.24hamburg.de/welt/coronavirus-mundspuelung-heilmittel-loesung-virologe-experiment-ruhr-universitaet-bochum-deutsche-forschung-listerine-cool-mint-alkohol-wunder-90022558.html

    – Bei drohender oder bestehender Covid-19-Erkrankung gibt es erfreulicherweise eine sehr
    effektive, sichere, preiswerte und leicht durchführbare Möglichkeit zur Vorbeugung und
    Therapie: die Einnahme von CDL.
    CDL (engl. CDS) ist 0,3%-ige Chlordioxidlösung (-solution), eine Weiterentwicklung
    des bereits jahrzehntelang erforschten Chlordioxids, auch bekannt als MMS. Im
    Gegensatz zu diesem ist es jedoch absolut rein, exakter dosierbar, pH-neutral und wird
    bereits vom Magen resorbiert, sodass die ungünstige Wirkung auf den Darm entfällt.
    Bislang publizierte Nebenwirkungen beziehen sich ausschließlich auf die Anwendung
    von MMS!
    Gute Informationen dazu sind über Comusav zu finden. Eine Vereinigung von mittlerweile über 5.000 Ärzten aus 25 Ländern, überwiegend in Lateinamerika, welche die überzeugenden Resultate von
    CDL bei Vorbeugung und Therapie von Covid-19-Erkrankungen erforschen,
    dokumentieren, veröffentlichen und das kostengünstige Präparat einer breiten Masse
    zugänglich machen. https://comusav.de/

  • am 6.08.2021 um 08:27 Uhr
    Permalink

    @Erich Becker Da kann ich mit Ihnen übereinstimmen. CDL Lösungen wurden 1965 vom Markt verdrängt und durch Chlorhexidin ersetzt. Mein Grossvater regte sich sehr auf, er verwendete es zum Gurgeln, für die Prothese und den Bienenstock. Es war billig, wirksam und gut. Alles andere war teurer, schlechter und offenbar wirkungslos gegen Milben im Bienenhaus. Auf Youtube wurde alles weg zensuriert was über CDL Lösungen informierte, als Covit aufkam. Tierärzte spritzen es gelöst in Nhcl bei Tieren direkt in die Tumore bei Krebs, obwohl auch dies verboten wurde. Viele denken, es sei Chlor drin, in Wirklichkeit ist es ein Dioxyd, so wie Rost und Eisen nicht dasselbe sind, ist Chlordioxyd und Chlor nicht dasselbe. Als Radikal und Antibiotisches Biozid hat es eine sehr kurze Halbwertszeit und zerfällt bei einer Reaktion mit einem Erreger in Kochsalz und Sauerstoff. Die Lösungen sind in Osmosewasser welches von dem Gas maximal 3000 Teile auf eine Million Wasseranteile aufnehmen kann. Es ist die grösste Konkurrenz zu Pharmaprodukten wie Hextril, Chlorhexidin, Fungizide, Biozide und Sulfonamide. In Bolivien, Südamerika, Afrika wird es breit angewendet, weil es kostengünstig ist. Bolivien hat sogar eine Notfallzulassung gemacht gegen Covit mit einer grossen Kampagne, und in der EU gibt es Influenzer welche versuchen aus CDL ein böses Gift zu machen. Sogar Correktiv und Mailab machen da mit. Die Pharmaindustrie sorgte für dessen Verschwinden vom Markt. Korruption erster Klasse.

  • am 23.08.2021 um 09:55 Uhr
    Permalink

    Ich habe ein diagnostisches Verfahren im Programm, das bisher wenig zum Zuge gekommen und wissenschaftlich unbekannt ist: Eines, welches innerhalb von 10 Minuten (z.B. bei Corona- Risikogruppen, Corona- Kontaktpersonen oder Menschen ab 50 Jahren) geprüft zu werden kann..
    ein Laser-basiertes Prüf- verfahren, welches Olivenöl als Kontrastmitteln nutzt, um gereizte Rechenschleimhaut lokalisieren zu können.
    Dort, wo Olivenöl in die Rachenschleimhaut eindringt, ist die Rachenschleimhaut gereizt: Der Bereich unter dem Lila Laser leuchtet dann Rot auf (zum Teil bis zu 8 Stunden). Dazu muss man das Öl aber gurgeln – Öl essen oder Öl ziehen langt nicht.. (Bilder siehe Anhang)

    Die Fotos, die man damit erzeugen kann, ermöglichen jedem, neben natürlich gereizter Rachenschleimhaut auch einen Coronabefall zu sehen.
    Diese sehen beispielhaft so aus:
    https://www.youtube.com/watch?v=TUaVGa5mBbo&t=44s (8 min film)

    Wenn man 2 bis 14 Tage lang alle 8-24 Stunden mit Öl gurgeln würde, könnte man so die Verbesserung, die Olivenöl auf gereizte Haut hat, dokumentieren.
    Um diese These zu beweisen, brauche ich 10 Minuten mit einem Corona- Patienten. Um die therapeutische Wirkung eines solchen Öl-Experiments nachzuweisen und zu dokumentieren, braucht es 2-7 Tage und sind von jedem mit den endsprechenden Zugängen nachprüfbar.

    Nur bekommt ich zu den Veranwortlichen keinen Kontakt.. Wenn wir alle darüber reden würden.. Wäre das anders..

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