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Fast-Food-Verpackungen wie Pizza- und Burgerkartons oder Verpackungspapier sind oft mit Chemikalien behandelt, damit sie nicht aufweichen. © Tim Reckmann, Pixelio

Motion gegen PFAS in Fast-Food-Verpackungen

Daniela Gschweng /  Gesundheitsschädliche Chemikalien sollen nicht mehr in Lebensmittelverpackungen enthalten sein, fordert ein Solothurner Politiker.

Wer Fast Food liebt, hat es nicht nur wegen der darin enthaltenen Kalorien, Salz- und Fettmengen schwer, sein Ernährungsverhalten zu rechtfertigen. Burgerboxen, Pizzaschachteln und die allseits bekannten Plastikschalen und -beutel für Mikrowellengerichte enthalten eine nicht zu unterschätzende Menge potenziell giftiger Chemikalien wie Phthalate und sogenannte PFAS. Ein Parlamentarier will PFAS in Lebensmittelverpackungen nun verbieten. Das wäre problemlos möglich, zeigt eine Studie.

Ab und zu Pizza oder Pommes sind dabei noch kein Problem. Schwierig wird es, wenn der Griff zu Burgerbox häufiger geschieht. Burger- und Sandwichpapiere sind meist mit PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) beschichtet, um sie wasser- und fettabweisend zu machen. Die Chemikalien können in die Lebensmittel gelangen, sich im Körper anreichern und eine Reihe von Gesundheitsschäden verursachen.

Grünen-Politiker regt PFAS-Verbot an

Unter anderem stören PFAS die Funktion der Schilddrüse und anderer Hormondrüsen, werden in Verbindung mit Herz- und Leberproblemen und niedrigem Geburtsgewicht gebracht. Es besteht der begründete Verdacht, dass ein hoher PFAS-Spiegel im Blut die Immunantwort auf Impfungen verringert.

Lebensmittelverpackungen sind nicht die wichtigste Quelle, aus der PFAS in den Körper gelangen. Da vielerorts die Böden belastet sind, gelangen sie auch über Wasser und Umwelt in den Körper. PFAS sind dazu extrem langlebig und gelten als «Ewige Chemikalien». Der Grünen-Politiker Felix Wettstein aus Solothurn will die Verwendung von PFAS in Verpackungen nun verbieten, berichtet der «Beobachter».

McDonald’s-Proben zeigen: Ersatz ist problemlos möglich

Dass das möglich ist, zeigen Verpackungsproben aus Dänemark. Dort sind PFAS in Lebensmittelverpackungen seit Mitte 2020 verboten. Das Verbot legt einen Grenzwert für organisches Fluor in Verpackungsmaterialien fest, was die gesamte Stoffklasse abdeckt, die aus mehreren tausend unterschiedlichen Verbindungen besteht.

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McDonalds-Papierverpackungen für Pommes frites wiesen unterschiedliche Mengen an organischem Fluor (TOF) auf, je nachdem, in welchem Land sie gekauft wurden. In Dänemark, wo PFAS in Verpackungen seit 2020 verboten sind, fand sich im Gegensatz zu Tschechien und Grossbritannien kaum TOF

Die in einer Studie, über die Infosperber im Juli berichtete («PFAS: Gift in Burger-Boxen und Pizzaschachteln») analysierten Pommes-Frites-Verpackungen von McDonald’s Dänemark enthielten nur noch sehr wenig organisches Fluor, solche aus anderen Ländern viel mehr. Eine PFAS-freie Lebensmittelverpackung ist also möglich.

BLV will eigenes PFAS-Projekt starten

In der Schweiz sind lediglich die beiden Stoffe PFOS und PFOA verboten. Ausser Dänemark kennt kein europäisches Land Grenzwerte für PFAS in Verpackungen. Wettsteins Motion, auf die der Bundesrat noch nicht geantwortet hat, ist somit eigentlich überfällig. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) will laut «Beobachter» nun Ersatzprodukte für PFAS in Papier und Karton selber untersuchen. Auch die Schweizer Gesundheitsstudie untersuche PFAS im Blut von Testpersonen. Erste Ergebnisse werden 2022 erwartet.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Weiterführende Informationen

Zum Infosperber-Dossier:

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PFAS.Dossier.M&P

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Eine Meinung zu

  • am 30.11.2021 um 07:46 Uhr
    Permalink

    Machen Sie Parlament und Bundesrat darüber aufmerksam!
    Ich kenne zwei Nationalräte, Martin Candinas und Fabio Regazzi, ich schicke denen Ihr Artikel.
    Machen Sie weiter!
    Giovanni Coda
    +41 79 370 4000

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