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Patrick Jerg: Das Spiel © zvg

Das Spiel: Zahlen kombinieren

Patrick Jerg /  Ganz gemütlich Zahlenreihen kombinieren und seine Holzsteine ablegen: «Bloom» bringt einen klassischen Mechanismus zurück.

Es gibt Spiele, die benötigen keine langen Erklärungen. Das können einfache, regelarme Spiele sein, aber auch Mechanismen, die einem bekannt vorkommen. «Bloom» hat diesen Wiedererkennungswert. Schon beim Öffnen der Spielschachtel ahnt man beim Betrachten der hölzernen Zahlensteine, was zu tun ist. Das Spielmaterial liegt gut in der Hand und unser Ordnungssinn sorgt für logische Reaktionen.

Das Legespiel nimmt Anleihen von den Klassikern «Rummy» oder «Rummikub». Auf den Holzsteinen findet man Zahlen von 1 bis 100. Die Steine legt man entweder verdeckt auf den Tisch oder in den mitgelieferten Beutel. Von diesem Vorrat zehrt man während der Partie. Auf einer Auslagetafel platziert man zufällig 8 offene Steine. Die Wertungsplättchen legt man ebenfalls dort bereit. Zuletzt nehmen sich alle noch 13 Steine, die man als Startkapital geheim vor sich hinstellt.

Reihen bilden

Ziemlich flott geht man reihum ans Werk, denn die einzelnen Aktionen sind sehr übersichtlich. Passen die Zahlen nicht gut zusammen, holt man sich einen oder zwei neue Steine aus der Auslage – verdeckt oder offen. Mit einer grösseren, persönlichen Auswahl erweitert man die eigenen Möglichkeiten. Oder man legt eine Zahlenreihe aus. Die muss aus mindestens drei Steinen bestehen und darf auch kleine Differenzen von 2 aufweisen. Nach der 22 gilt also auch die 24 als korrekte Zahl.

Mit dem Auslegen einer Reihe punktet man. Die Zahlensteine besitzen am unteren Rand Blumensymbole. Im Wert ihrer Summe nimmt man sich ein Wertungsplättchen von der Auslagetafel. Ist keines mehr vorhanden, greift man zum nächst kleineren. Beim Auslegen darf man sich auch an bereits ausliegenden Reihen bedienen. Man kann Steine rauben, wenn man danach eine korrekte Reihe nach den Regeln des Spiel hinterlässt.

Schlussspurt

Ziel von «Bloom» ist es, seine Steine möglichst schnell wegzuspielen. So greift man gegen Ende gezwungenermassen zur dritten Aktion: Steine an eine ausliegende Reihe anlegen. Das dürfen beliebig viele Steine sein, am Ende oder mitten in einer bestehenden Reihe. Mit dieser Aktion bringt man seine letzten Steine weg, holt sich aber niemals Punkte.
Vier Joker-Steine können in einer Partie auftauchen. Man setzt sie als beliebige Werte ein und kann sie allenfalls auslösen, wenn man eine korrekte Zahl für sie einsetzt. Auch hier greifen bekannte Mechanismen aus anderen Spielen.

Um erfolgreich zu sein, darf man am Ende den Absprung nicht verpassen. Hat jemand keine Steine mehr im eigenen Vorrat, endet die Partie sofort. Die Wertungsplättchen zählen als Punkte, die Blumen übriggebliebener Steine zieht man von der Summe ab. Nur Steine zu sammeln, ist also eine schlechte Idee. Und so setzt gegen Ende einer Partie eine ungewohnte Hektik und Spannung ein, wenn man seine Zahlen noch irgendwie loswerden will. Bei «Bloom» entscheidet das richtige Timing beim Auslegen der Zahlensteine.

«Bloom» ist nicht besonders innovativ, das Spiel des bekannten Autors Wolfgang Kramer wandelt auf bekannten Pfaden. Dadurch erhält man aber einen schnellen Zugang. Es lässt sich generationenübergreifend spielen. Und das Kombinieren und Rauben von Zahlen macht Spass.

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Bloom
Bloom

Bloom

Ein Legespiel von Wolfgang Kramer
Illustrationen: Melanie Friedli

Für 2-5 Personen
Ab 8 Jahren | ca. 30 Minuten
Verlag: Game Factory | ca. 30 Fr. / 32 Euro


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Patrick Jerg betreibt seit 14 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Portrait Patrick Jerg 2

Das Spiel: Alle Beiträge

Spielen macht Spass. Und man lernt so vieles. Ohne Zwang. Einfach so.

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