Das Spiel: Neue Clan-Mitglieder anwerben
Es geht ein wenig zu und her wie auf dem Markt. Das Werben um geeignete Clan-Mitglieder ist nicht ganz einfach. Verpasst man den richtigen Zeitpunkt, erhält man nicht unbedingt die Mitglieder, die man sich wünscht. Ist das Timing perfekt, holt man sich hoch qualifiziertes Personal. «Clans and Glory» ist ein kurzes Kartensammelspiel, bei dem man um die besten Clan-Mitglieder zockt.
Im Zentrum steht ein langer Versammlungstisch, der aus vielen einzelnen Tischen besteht. An einigen Tischen findet man bereits Karten von zufällig ausgelegten Clan-Mitgliedern. Die einzelnen Berufsgattungen findet man auf mehreren Karten im Spiel, allerdings in unterschiedlichen Farben. Während beispielsweise alle Fischerinnen den Wert 4 besitzen, haben alle Schäferinnen den Wert 6. Karten gibt es mit den Werten von 3 bis 8. Zu Beginn erhalten alle eine bestimmte Anzahl an Karten in die Hand, sowie genau 5 Schilde, kleine Holzmarker, in der eigenen Spielerfarbe.
Karte legen und Interesse bekunden
Schon mit dem ersten Spielzug beginnt man zu zocken. Wer an der Reihe ist, muss eine seiner Handkarten an einen freien Platz an einem der Tische anlegen. Ein Anlegen ist nur möglich, wenn ein Nachbar die gleiche Farbe oder den gleichen Wert besitzt. Benachbart ist man auch, wenn man gegenüber sitzt. Mit dem Legen einer Karte hat man sich gleichzeitig für einen Tisch entschieden. Will man von diesem Tisch am Ende Clan-Mitglieder anwerben, legt man eines seiner Schilde mitten auf den Tisch. In den folgenden Spielzügen werden sich weitere Mitglieder an den Tisch setzen und sich die Schilde eventuell stapeln.
Das hat Auswirkungen auf die Wertung am Ende der Partie, denn die ist der besondere Kniff des Spiels. Wer zuerst an einem Tisch mit einem Schild seine Ansprüche gestellt hat, erhält am Ende alle Mitglieder mit dem kleinsten Wert in seinen Clan. Liegen weitere Schilde dort, wiederholt man den Vorgang bis zum höchsten Wert. So rechnet man am Ende Tisch für Tisch ab und verteilt die Clan-Mitglieder.
Viel Raum für faule Tricks
Spätestens jetzt merkt man, dass «Clans and Glory» ein richtiges Ärgerspiel sein kann. Mit einer letzten, tiefen Karte am Tisch bringt man die ganze Wertung durcheinander. Allenfalls sorgt man sogar dafür, dass jemand total leer ausgeht, obwohl ein Schild dort ausliegt. Diese Möglichkeiten fördert das kleine Kartenspiel richtiggehend. Gegen Ende werden die Plätze knapp, die Karten müssen trotzdem passend ausgelegt werden.
Da alle nur 5 Schilde besitzen, muss man zudem in seinen 7 Spielzügen ein wenig haushalten. Nicht in jedem Spielzug legt man automatisch ein Schild auf den Tisch, an den man gerade seine Karte gelegt hat. Ein wenig Kartenglück, ein gutes Timing und viele gesammelte Karten sorgen am Ende für den Unterschied im Clan-Wettrennen. Die Summe aller gesammelten Karten bestimmen den mächtigsten Clan Schottlands. Bis zur nächsten grossen Versammlung, auf die man bei diesem Spiel nicht lange warten muss.
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Clans and Glory
Ein Kartensammelspiel von Gabriele Bubola und Leo Colovini
Illustrationen: Michael Menzel
Für 2-4 Personen
Ab 10 Jahren | ca. 20 Minuten
Verlag: HUCH! | ca. 17 Fr. / 16 Euro
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Patrick Jerg betreibt seit 14 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
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