Das Spiel: Heute schon gewömmelt?
Exakt 225 Buchstaben, zufällig zusammengewürfelt in einem Buchstabengitter, bilden das Grundgerüst des Spiels «Wömmeln». Der Spieltitel bildet sich aus Teilen von «Wörter sammeln». Damit ist das Spiel bereits treffend erklärt. Alles dreht sich um die Suche nach passenden Wörtern, die mit ihrer Anzahl an Buchstaben punkten. Die Buchstabengitter unterscheiden sich, so suchen alle in unterschiedlichen Feldern, aber mit denselben Zielen.
In jeder Spielrunde liefert eine neue Kategorie einen Oberbegriff für die Suche. Das geschieht in einigen Fällen ziemlich direkt: «Eine Sportart» oder «Ein Hobby». In anderen Fällen muss man ein wenig um die Ecke denken: «Etwas mit Stecker» oder «Etwas, das oft Probleme macht». Die Gedanken sind frei. Den ersten Assoziationen wird man vermutlich im Buchstabengitter folgen.
Kreuz und quer durchs Gitter
Eine Runde startet mit dem Aufdecken einer neuen Kategorie. Danach wenden sich alle Spielenden gleichzeitig ihrem Buchstabengitter zu. Möchte man in der Kategorie «Sportart» den Begriff «Tennis» suchen, sammelt man sich die Buchstaben im ganzen Gitter zusammen. Ideal ist es, wenn die Buchstaben nahe beisammen liegen. Verwendete Buchstaben kreist man mit einem Stift ein und verbindet sie der Reihe nach mit einer Linie.
Schon sind wir beim Dilemma des Spiels angelangt. Dort wo sich Linien befinden, ist der Weg gesperrt und darunter liegende Buchstaben sind aus dem Spiel. Über 10 Spielrunden mit immer neuen Kategorien schränkt man das eigene Spielfeld also mit jedem weiteren Wort selber ein. Liegen die gewünschten Buchstaben weit auseinander – umso kritischer wird die Spielsituation in den folgenden Runden.
Kompromisse suchen
Sobald jemand einen Begriff gefunden und in seinem Buchstabengitter eingekreist und verbunden hat, verbleiben den übrigen Spielenden noch genau 45 Sekunden, um ebenfalls ein Wort zu sichern. In der anschliessenden Kontrolle bringt jeder Buchstabe eines korrekten Begriffs einen Punkt. In der zehnten und letzten Runde lockt sogar die doppelte Punktzahl. Gelingt es nicht, in einer Runde ein Wort zu finden, schreibt man eine Null.
Bei «Wömmeln» ist ein gesundes Mittelmass an Aktivität gefragt. Lange Wörter aus dicht beieinander liegenden Buchstaben bereiten das Spielfeld auch für die kommenden Runden vor. Wer sich frühzeitig weit ausbreitet, bezahlt gegen Ende bitteres Lehrgeld und sucht verzweifelt nach Buchstaben, die noch erreichbar sind. Und manchmal lohnt es sich, die ersten Assoziationen wieder zu verwerfen und nach neuen Ideen zu suchen. Der kreative Spielraum bei «Wömmeln» lässt viele Lösungen zu.
Die Mischung macht den Spielreiz
Ein grosser Wortschatz ist beim Suchen der Begriffe von Vorteil. So schlägt man schnell spielerische Verbindungen zu «Scrabble» oder einem Kreuzworträtsel. Die Ausgangslage bei «Wömmeln» ist allerdings offener, da man seine Wörter selber wählt. Und schliesslich sorgen der Zeitdruck und die Suche nach passenden Buchstaben für ein aussergewöhnliches Spielgefühl. Dass die Buchstaben auseinander liegen dürfen, ist Fluch und Segen zugleich.
Dem Spiel liegt ein grosser Block mit zahlreichen Buchstabengittern bei. Dort findet man auch einige Zettel mit einer Intensiv-Variante des Spiels. Das Buchstabengitter ist dann kleiner, gespielt wird nur über sechs Runden und einige Buchstaben sind absolute Mangelware. So «wömmeln» Kenner mit Spielerfahrung auch einmal richtig intensiv über das Blatt.
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Wömmeln
Ein Wörtersuchspiel von Paul Schulz
Illustrationen: Daniel Bahr
Für 1 – 8 Personen | Ab 10 Jahren | 20 Minuten
Verlag: Kosmos | ca. 19 Fr. / 15 Euro
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Patrick Jerg betreibt seit 12 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.