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Patrick Jerg: Das Spiel © zvg

Das Spiel: Heiteres Suchspiel im Museum

Patrick Jerg /  Das örtliche Museum benötigt dringend mehr Besucherinnen und Besucher. Eine Sonderausstellung soll es richten.

Das Museum war schon immer ein beliebtes, kulturelles Thema in unterschiedlichen Sparten. Im Kino konnte man mehrfach bestaunen, dass es «Nachts im Museum» ziemlich rund läuft. Im Spiel geht es häufiger um Bilder, wie beispielsweise bei «Belratti«, bei dem man sich in grösserer Runde den Fälschungen widmet. Im wunderschönen «Canvas» gestaltet man selber neue Werke, indem man Folien übereinander legt und so in jeder Runde neue Bilder entstehen lässt.

In eine ganz andere Richtung geht das Familienspiel «Chaos im Museum». Für das Suchspiel benötigt man einen grossen Spieltisch, denn im Keller des Museums stapeln sich zahlreiche Exponate, aus denen nun eine einmalige Sonderausstellung entstehen soll. 300 kleine Bilder legt man möglichst übersichtlich auf dem Tisch aus. Bereits das Auslegen der bunten Teile sorgt für eine Menge Ah- und Oh-Rufe in der Spielrunde. Moderne Gegenstände mischen sich unter ältere Exemplare der Zeitgeschichte.

Mehrere Spielvarianten

Damit erkennt man einen ersten Hintergedanken des Spiels. Allein das Material soll zu verschiedensten Spielmöglichkeiten animieren. Die Spielanleitung liefert diverse Varianten, von denen man wohl einige selber herausfinden würde beim Betrachten der Gegenstände. «Chaos im Museum» orientiert sich an klassischen Wimmelbildern, wie es sie beispielsweise in den Bilderbüchern von «Wo ist Walter?» gibt. In der Bilderflut muss möglichst schnell das richtige Bild aus der Auslage gefunden werden.

Damit kommt ein zweites Element ins Spiel: Das Quiz! Fragekarten in den Kategorien Kultur, Alltägliches, Geschichte, Natur und Technik sind für die Aufgabenstellung zuständig. Damit das «Chaos im Museum» auch in heterogenen Spielgruppen nicht zu gross wird, findet man die Fragen in drei Schwierigkeitsgraden. Während sich erfahrene Spielerinnen und Spieler gerne mit den schwierigen Fragen messen dürfen, funktionieren im Spiel mit Kindern auch die leichten Fragen.

Augen auf und los!

Das Spielprinzip ist in einer Minute erklärt. Jemand würfelt die aktuelle Kategorie aus und liest eine neue Frage vor. Danach machen sich alle Spielenden auf die Suche nach dem nächsten Gegenstand für die Sonderausstellung. Tappt man nach der Fragestellung noch im Dunkeln, bringt der schweifende Blick auf die vielen Gegenstände manchmal die Erleuchtung. Wer fündig wird, schnappt sich das gesuchte Objekt. Bei einem Fehlgriff folgt eine weitere Frage von der Karte. Vielleicht bringt eine Vereinfachung die Lösung?

Wer zuerst fünf richtige Objekte gefunden hat, gewinnt die Partie. «Chaos im Museum» kann aber noch viel mehr. In einer kooperativen Variante geht man gemeinsam auf die Suche, darf allerdings nur einmal zugreifen. Oder in einer Team-Variante für grössere Spielgruppen sucht man einen Gegenstand nach der Beschreibung eines Teammitglieds. Für einmal lässt man die Fragekarten ruhen.

Der grösste Pluspunkt des Spiel ist meines Erachtens aber, dass es der Fantasie freien Lauf lässt. Das Wühlen in den vielen Bildern führt von alleine zu spannenden Entdeckungen und weiterführenden Erklärungen. Oder warum nicht einfach ein «Ich sehe was, was du nicht siehst…» mit den Museumsstücken durchführen? Am Ende ist es eindeutig: Das tolle Spielmaterial zieht ganz bestimmt neues Publikum ins chaotische Museum!

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Chaos im Museum
Chaos im Museum

Chaos im Museum

Ein Suchspiel von Karoline und Morten Weber
Illustrationen: Gabor Racsmany

Für 2-8 Personen | Ab 8 Jahren | 30-60 Minuten
Verlag: frechverlag | ca. 33.- Fr. / 30 Euro


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Patrick Jerg betreibt seit 12 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Portrait Patrick Jerg 2

Das Spiel: Alle Beiträge

Spielen macht Spass. Und man lernt so vieles. Ohne Zwang. Einfach so.

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