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Patrick Jerg: Das Spiel © zvg

Das Spiel: Bieten und sammeln

Patrick Jerg /  Das kleine Kartenspiel «Score 5» passt in jede Tasche. Mit wenigen Regeln zockt man sich ans Ziel: Hohe Zahlen in allen Farben.

Die Herbstferien nahen und es bleibt noch ein wenig Platz im Koffer. Mit «Score 5» nimmt man viel Spielspass in der kleinen Schachtel mit. Das Kartenspiel ist schnell erklärt und bringt Spannung beim Sammeln von hohen Zahlenwerten. Dabei sieht das Spiel ein wenig bieder aus. Unterschiedliche Zahlen auf Karten in fünf Farben, ein Thema sucht man vergebens. Alle erhalten dieselben Startbedingungen: Karten mit den Werten 5, 10, 15, 20 und 25, die Farben sind allerdings bei allen Beteiligten unterschiedlich zugeordnet.

«Score 5» bringt in 12 Runden eine neue Karte auf den Tisch. Für diese Karte machen alle ein verdecktes Angebot. Das kann aus einer oder mehreren Karten bestehen. Ein ausgelegtes Angebot darf beliebig oft verändert werden, und es ist möglich, auch keine Karte auszulegen. Diese Phase wirkt etwas hektisch, weil man mit seinem Angebot auf die Karten der Mitspielenden reagiert und mehrmals Karten austauscht.

Der höchste Wert erhält den Zuschlag

Haben alle ihr definitives Angebot ausgelegt, deckt man die Karten auf. Wer in der Summe den höchsten Wert gelegt hat, gewinnt die ausliegende Karte und nimmt sie in die Hand. Das Angebot der meistbietenden Person wird dafür an die nächstplatzierten verteilt. So bleiben die Karten im Umlauf und bringen in einer nächsten Runde neue Möglichkeiten für ein Angebot.

Wer seine Karten auf gut Glück in die Runde legt, wird bei «Score 5» kaum erfolgreich sein. Bei diesem Kartenspiel darf man nicht zu gierig sein. Nicht jede Karte ist eine gute Karte. Wer zu einem passenden Zeitpunkt verzichtet, geht gestärkt in eine neue Runde. Das hat vor allem mit dem Ziel des Spiels zu tun.

Jede Farbe zählt

Jede Partie endet mit einem Angebot auf die bunte 75. Diese Karte ist wie ein Joker und nimmt die Farbe an, die man gerade benötigt. Das kann entscheidend sein, denn am Ende einer Partie bringt nur die höchste Karte jeder Farbe Punkte. Wer ausschliesslich rote Karten sammelt, holt sich kaum Punkte für den Sieg. Die Sammlung muss farblich breit aufgestellt sein.

Die Unruhe der ersten Phase geht immer in eine spannungsgeladene zweite Phase über, wenn die Angebote aufgedeckt werden. Zudem weiss man nie, welche Karten sich noch im Stapel befinden, weil er sich in jeder Partie neu zusammensetzt und einige Karten nicht ins Spiel gelangen. «Score 5» sorgt an unterschiedlichen Stellen für Überraschungen. Es darf in jeder Runde geblufft, spekuliert oder gross aufgetrumpft werden. Oft hält man sich bedeckt, weil man die eigenen Pläne nicht verraten will. Zahlen legen, Farben sammeln – das ist ein ganz einfaches Spielprinzip.

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Score 5
Score 5

Score 5

Ein Kartenspiel von Philip DuBarry
Illustrationen: Philipp Tytgat

Für 2-5 Personen
Ab 10 Jahren | 20 Minuten
Verlag: HCM Kinzel | ca. 14.- Fr. / 15 Euro


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Patrick Jerg betreibt seit 14 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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Das Spiel: Alle Beiträge

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