Das Spiel: Äpfel mit Birnen vergleichen

Der Titel in frechem «Denglisch», halb Deutsch, halb Englisch, gibt bereits einen ersten Vorgeschmack auf das Spiel «Schätz it if you can». Hier erwartet die Teilnehmenden kein klassisches Quizspiel, eine gute Allgemeinbildung ist aber sicherlich von Vorteil beim Einschätzen der aktuellen Ausgangslage. Bei diesem Spiel trifft man Einschätzungen und ordnet Begriffe ein.

Die Spielvorbereitungen sind schnell erledigt. Aus vier Schwierigkeitsgraden wählt man eine Fragekarte und steckt sie in den Kartenhalter. Damit sind nur noch Teile der Karte sichtbar. Alles beginnt mit einer Aufgabe: «Ordnet Gegenstände nach Durchmesser!» Die Reihenfolge soll von klein bis gross gehen. Mit dem Nachschieben der Karte erhält man die ersten beiden Begriffe: Eine CD und ein Handball. Beiden Begriffen ist ein farbiger Holzklotz zugeteilt.

Gewusst oder geblufft?

Nun macht die erste Person ihre Einschätzung und legt die beiden Holzklötze in der richtigen Reihenfolge auf den Kartenhalter. CD vor Handball? Oder doch eher Handball vor CD? Der Kartenhalter mit den beiden Klötzen wird an die nächste Person weitergereicht. Die kann die eben gemachte Einschätzung durchwinken oder anzweifeln. So werden auf jeden Fall die ersten Punkte verteilt. Zweifelt man eine Aussage an, darf man in einem Kontrollfenster nachsehen, wie die korrekte Reihenfolge sein müsste. Fehlerhafte Anschuldigungen werden natürlich bestraft.

Die Fragekarte hat sich mit einem Anzweifeln nicht erschöpft. Mit einem kurzen Nachschieben erhält man mit «Sputnik 1» den nächsten Begriff und trifft eine Neuauslegung mit einem zusätzlichen Holzklotz. Jede weitere Person bringt einen neuen Begriff ins Spiel, den man passend einsortiert: Vorne, hinten oder irgendwo zwischendrin. Thematisch macht man dabei grosse Gedankensprünge. Kann man etwas nicht konkret einordnen, sollte man sich zumindest keine Blösse geben. Eine selbstbewusste Aussage hat schon manchen Punkt gerettet. Ein guter Bluff ist jederzeit erlaubt.

Wer wird zuletzt erwischt?

Fehler bleiben immer an der letzten Person haften. Das gilt auch für falsche Einschätzungen aus vorherigen Runden. Wer zu gutgläubig war, bezahlt dafür allenfalls bei der nächsten Weitergabe des Kartenhalters. Neun Begriffe sortiert man in der passenden Reihenfolge. Selbst der letzte Begriff kann noch einmal angezweifelt und für einen Extrapunkt korrigiert werden. Die Punkte notiert man fortlaufend am Schachtelrand des Spiels. So behält man stets den Überblick bei der Wertung.

Um am Ende nicht ahnungslos am Spieltisch zu sitzen, liefert «Schätz it if you can» nach dem letzten Begriff die konkreten Zahlen zur aktuellen Thematik. Denn das Einschätzen, Bluffen und Sortieren fördert die Diskussion über die kuriosen Themen und Begriffe. Das ist die grosse Stärke des Spiels. Selbst wenn man nicht alles genau weiss, stellt man gerne Vergleiche an und lässt die Teilnehmenden von den eigenen Erfahrungen profitieren. Das zählt bei «Schätz it if you can» weit mehr, als das nackte Resultat am Ende.

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Schätz it if you can

Ein Quizspiel von Ralf zur Linde
Illustrationen: crosscreative

Für 3 – 5 Personen | Ab 14 Jahren | ca. 30 Minuten
Verlag: moses. | ca. 30 Fr. / 29.95 Euro