Sperberauge

Autofahrer wünschen sich Knöpfe statt Bildschirm

Esther Diener-Morscher © zvg

Esther Diener-Morscher /  Bord-Computer lenken ab – und sind unbeliebt. Laut einer Umfrage wollen die meisten Autofahrer richtige Schalter betätigen.

Autoradio, Navi, ja sogar Blinker, Scheibenwischer und Licht lassen sich in modernen Autos oft nur noch via Bildschirm betätigen. Fachleute finden das gefährlich. «Man ist zu 100 Prozent nicht mehr mit dem Verkehrsgeschehen beschäftigt», sagt der Verkehrssicherheitsexperte Christoph Lauterwasser in einem Interview mit der Automobil-Revue. Beim Manipulieren am Bordcomputer würden Autofahrer «für mehrere Sekunden völlig wegtauchen».

Lauterwasser fordert: «Alles, was sicherheits- oder zeitkritisch ist, muss ohne Zwischenschritt erreichbar sein, also entweder über Tasten und Schalter oder auf der obersten Menüebene im Display», sagt er. Denn: Je länger die kognitive Abwendung vom Strassenverkehr dauere, umso gefährlicher werde es.

Das Resultat der Umfrage ist eindeutig: 97 Prozent wünschen sich Tasten und Knöpfe zum Bedienen.

Jetzt zeigt sich: Was der Sicherheitsfachmann sagt, ist auch ganz im Sinn der Autofahrer. Die Automobil-Revue wollte in ihrer «Frage der Woche» wissen, ob Tasten und Knöpfe im Auto überhaupt noch erwünscht seien. Das Resultat war eindeutig: 97 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sagten ja, weil die Bedienung einfacher sei. Nur gerade 2 Prozent fanden, dass ein Touchscreen und ein Sprachassistent genüge.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

7 Meinungen

  • am 19.05.2024 um 11:42 Uhr
    Permalink

    Für mich ist es skandalös, dass solche ergonomische Fehlkonstruktionen von den Zulassungsbehörden bewilligt werden. Selbst mit Tasten und Knöpfen produzieren die Hersteller zunehmend Autos, welche die LenkerInnen zu stark ablenken oder die während des Fahrens gar nicht sinnvoll bedienbar sind. Diese Hersteller und Zulassungsbehörden sind verantwortlich für viele Unfälle mit Verletzten und Toten.

  • am 19.05.2024 um 14:07 Uhr
    Permalink

    Ich habe jetzt 3 Autos probegefahren und keines von denen werde ich kaufen. TV und Laptop habe ich bereits Zuhause.

    • am 20.05.2024 um 14:10 Uhr
      Permalink

      Machen Sie einmal eine Probefahrt mit dem Renault Megane etech. !

  • am 20.05.2024 um 14:50 Uhr
    Permalink

    Worin liegt der Unterschied zwischen dem verbotenen Handy-bedienen und Autobordcomputers-bedienen? Etwa darin, dass die Bordcomputers die Aufmerksamkeit noch mehr absorbieren (ablenken)?

  • am 20.05.2024 um 15:15 Uhr
    Permalink

    Es ist schlichtweg immens günstiger für die Autobauer alle Funktionen auf einem Bildschirm zu vereinen als zig Knöpfe und Schalter herzustellen und einzubauen. EV’s bieten diese möglichkeit, also wird sie genutzt. Egal was die Verbraucher davon halten, so sieht die Zukunft aus. Die jetzigen Modelle sind ja nur Übergang. Selbstfahrende Autos sind das Ziel, in welchem Knöpfe dann sowieso überflüssig sein werden.

  • am 20.05.2024 um 17:47 Uhr
    Permalink

    Dieser Wahn, «modern» gestalten zu müssen und statt Tasten und Hebel ein komplett reflektorisches und sicheres Fahren zu ermöglichen, passt gut zu der «begeisterten» Überfrachtung der Schulen mit digitaler Lernverhinderung. Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, stellt man fest, dass da – nicht nur etwas – übertrieben wurde.

  • am 21.05.2024 um 12:20 Uhr
    Permalink

    Ist Multiablenkung Fahrender die Ursache oder veränderten sich die Menschen? Ich dokumentiere seit Jahren Unfälle, wo Fussgehende auf Zebrastreifen ange-/überfahren werden. Beispiel: In Chur innert weniger Jahre sogar zweimal folgendes: Auf dem Fussgängerstreifen drei Frauen auf einen Schlag überfahren. Ich bemerke nicht, dass man dagegen etwas tut, die Meldungen sehe ich weiterhin.
    Ich jedenfalls empfehle stets ein Video, wie man richtig vor Zebrastreifen bremst. Mein Lieblings-Youtube. Findbar unter «Still Corners – The Message (Custom Vid)».

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...