Islam-Kritikerin Hirsi Ali erklärt Massenmord
Ayaan Hirsi Ali hat vom Springer-Verlag einen Ehrenpreis erhalten und in ihrer Dankesrede über «Anwälte des Schweigens» und eine «informelle Zensur» gesprochen und übernahm Argumente des norwegischen Massenmörders Breivik. Ein Skandal, der beinahe unbemerkt blieb, bis ihn die deutsche Wochenzeitung «Cicero» publik machte.
Springer-Witwe überreicht 25’000 Euro
Anlässlich des 100. Geburtstages des Verlagsgründers vergab die Jury des Axel-Springer-Preises für junge Journalisten einen Ehrenpreis an die aus Somalia stammende islamkritische Publizistin und Politikerin Ayaan Hirsi Ali. Friede Springer, die Witwe Axel Springers, spendierte der Geehrten ein Preisgeld von 25’000 Euro.
Laudator Leon de Winter hob Hirsi Alis unerschrockenen Einsatz für die Freiheit und ihr Verdienst hervor, ohne Unterlass vor der islamischen Bedrohung zu warnen, berichtet «Cicero». Hirsi Ali sei eine Frau, die für die Werte des Westens und gegen den gewalttätigen intoleranten Islam einstehe.
«Das Schweigen führt zur Zensur»
Dann hielt Ayaan Hirsi Ali eine Dankesrede in englisch. Sie richtete sich gegen die «advocates of silence», die Anwälte des Schweigens, die sich zu den stillen Verbündeten der ungebremsten Ausbreitung des freiheitsbedrohenden Islams in Europa machen würden. Wer die Anwälte des Schweigens sind, sagte Hirsi Ali nicht näher. Aber die Anwälte des Schweigens seien so mächtig, dass sie eine «informelle Zensur» über Europa verhängt hätten, die verhindere, dass das Problem des Islams öffentlich angesprochen wird.
Hirsi beruft sich auf Breiviks Manifest
Ausdrücklich macht Hirsi Ali sich in ihrem Vortrag die Argumentation des norwegischen Massenmörders Anders Breivik zu eigen, der im Juli vergangenen Jahres 77 Menschen, meist junge Mitglieder der norwegischen Sozialdemokraten, niedermetzelte, um gegen den Vormarsch des Islam in Europa zu protestieren.
Die Ehrenpreisträgerin beruft sich direkt auf Breiviks politisches Manifest. Darin schreibe er, dass die Anwälte des Schweigens ihn zum Morden inspiriert haben. «Er (Breivik, Anm. der Redaktion) sagt, weil alle Möglichkeiten, seine Ansichten öffentlich kundzutun, zensiert worden seien, habe er keine andere Wahl gehabt als zur Gewalt zu greifen,» erklärte Hirsi Ali.
Anhaltender Beifall
«Träume ich oder passiert das gerade wirklich?», habe raunend Daniel Gerlach, Chefredakteur der Zeitschrift Zenith, gefragt, der im Publikum sass, berichtet «Cicero»: «So reden rechtsradikale Verschwörungstheoretiker. Das ist der Gipfel, den Massenmord durch Breivik damit zu erklären, dass die islamische Gefahr in Europa von dunklen Mächten verschwiegen worden sei.»
Gerlach schien einer der wenigen Zuhörer im vollbesetzten Festsaal zu sein, die sich über die Rede entsetzt zeigten. Das Publikum, darunter notorische Warner vor der islamischen Gefahr wie Henryk M. Broder, habe sich erhoben und der Preisträgerin anhaltend Beifall geklatscht.
Gerlach findet es empörend, «dass der Springer-Verlag sie auszeichnet im Rahmen einer Preisverleihung an junge Journalisten, die sich mit ihrer unvoreingenommenen Neugier und ihren professionellen Recherchen hervorgetan haben.»
«Missverständlich»
«Die Passage über Breivik mag missverständlich klingen», verteidigte sich der Springerverlag gegenüber «Cicero». Der Verlag hat die Preisträgerin inzwischen um ein klärendes Statement gebeten: «Ich wollte ihn (Breivik, Anm. der Redaktion) natürlich weder entschuldigen, noch seine Tat in irgendeiner Art rechtfertigen», sagte jetzt Hirsi Ali. Den Ehrenpreis stellt Springer nicht in Frage, die Feier wolle man sich nicht im nachhinein verderben lassen.
Die Feier in der Springer-Akademie wirkte wie das Ritual einer verschworenen Gemeinde, die der «Freiheit» und der «Verteidigung des Westens» huldigt, als wären dies Glaubensprinzipien einer obskuren Religion und Ayaan Hirsi Ali deren Hohepriesterin, kommentierte «Cicero». Dass diese Freiheitsgemeinde aus der Tradition der Aufklärung, der zu folgen sie vorgibt und als deren Feind sie den Islam ausgemacht hat, längst ausgeschert ist, scheine die Springer-Akademie nicht zu merken.
Zwei Argumentationsmuster wiederholen die Anhänger dieser Freiheitsreligion gebetsmühlenartig: erstens sei der Islam seinem Wesen nach mit der westlichen Demokratie unvereinbar. Muslime könnten sich nicht in die moderne westliche Gesellschaft integrieren, weil ihre Religion im Mittelalter zurückgeblieben sei und zur Gewalt aufrufe. Der Islam selbst sei das Problem.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine