Die Grafik über Migrations-Ströme ist irreführend
Red. Visuelle Grafik-Informationen prägen sich leichter ein als ein Text. Vor allem, wenn es um Grössenordnungen geht. Umso schlimmer, wenn sie falsche Eindrücke hinterlassen. Das ist diesmal bei obiger Grafik der «New York Times» der Fall, welche Social Media weit verbreitet haben. Martin Greanjean von der Universität Lausanne hat sich auf grafische Umsetzungen von Informationen spezialisiert und die exakt gleichen Migrationszahlen besser dargestellt.
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Die Grafik sieht schön aus, stellt die Migration aber irreführend dar:
Die Irreführung erfolgt, weil
- die Migrantenströme nicht gewichtet dargestellt sind. Gleich dicke Linien zeigen einmal 6’000 Mexikaner, die nach Kanada ausgewandert oder geflüchtet sind, und ein anderes Mal eine Million Syrier, die in den Libanon flohen;
- die Linien werden am Ankunftsort dicker, um die Richtung der Migrationsbewegung anzugeben. Dadurch entsteht der falsche Eindruck, die meisten Migrantinnen und Migranten zögen nach Europa und in die USA. In Wirklichkeit nehmen Länder im Mittleren Osten und in Afrika ungleich mehr Flüchtlinge auf.
Die Grafik stützt sich auf die Datenbank der UNHCR und erfasst im Jahr 2014 insgesamt 14 Millionen Flüchtlinge.
Eine korrekte Darstellung der Flüchtlingsströme:
Migrationsströme (Grossformat siehe Link unten) (Quelle CC-BY-SA)
Diese Grafik von Martin Greanjean ist ästhetisch weniger schön. Dafür stellt sie die Migrationsströme des Jahres 2014 aufgrund der gleichen Zahlen in den richtigen Proportionen dar. Auf einen Blick ist ersichtlich, dass die zahlenmässig grösste Migration zwischen Syrien und den angrenzenden Ländern sowie zwischen Afghanistan und den angrenzenden Ländern stattfand. Weiter rings um die kriegsgeplagten Länder Tschad, Sudan, Republik Kongo und Somalia. Und schliesslich eine namhafte Migration aus der Ukraine in Richtung Russland.
Die grosse Mehrheit der Flüchtlinge kommt aus folgenden sechs Ländern:
Migrationsströme (Grossformat siehe Link unten) (Quelle CC-BY-SA)
Diese Grafik von Martin Greanjean beschränkt sich auf die sechs mit Abstand wichtigsten Länder, aus denen Menschen flüchten. Die Dicke der Linien zeigt wiederum die Zahl der Flüchtlinge in den richtigen Proportionen.
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Martin Greanjean ist Doktorand an der Universität Lausanne und auf die Visualisierung von Informationen spezialisiert.
Ich habe lange genug in Afrika gelebt, um eine Idee der lokalen Migration zu haben. Immerhin waren etwa 30% meiner Studentenanerkannte Flüchtlinge. Die lokale Bevölkerung hat sie toleriert und sogar weitgehend auch aktiv am Lokalleben partizipieren lassen. Einer meiner Studenten hat eine Lizenzarbeit zur «lokalen Migration» geschrieben. Das war äussest interessant, hat ihm aber bei der persönlichen Integration nicht weitergeholfen. Seine «Reise nach Europa» wurde schon im Sudan gestoppt. Das HCR hat ihm schliesslich zu einer menschenwürdigen Weiterreise nach, so glaube ich, Ägypten verholfen. Leider habe ich keine weitere Information aus dieser Exodus-Episode, welche schon 30 Jahre zurückliegt.
Die Probleme sind nicht einfacher geworden.
Die Probleme ausserhalb der «weissen» Welt sind einiges bedeutsamer als diese «Nordländer» das wahr haben wollen. «Volle Bote» gibt es auch anderswo. Aber nicht überall ist die Abweisung so gravierend wie in der «Festung EU». Immerhin sind die «Mauerbauer» und ideologischen Ausgrenzer ("Eingrenzer ?") von Stile Honeckers oder Ulbrichts heute gang und gäbe, sei es in den US, Israël oder Ungarn. Die neuen «eisernen Vorhänge» und andern Mauern erfreuen v.a. Stacheldraht- und Betonhersteller. Die Migration weiss aber auch solche Limiten zu umgehen. Wäre es nicht ander Zeit nach den Ursachen der Migration zu fragen und entsprechende Ansätze zur Lösung solcher Spannungen zu suchen ?
""Meine Rentenversicherung hält manche Papiere in Energie und Rohstofftiteln. So kann deren erfreuliches Gedeihen nur im Interresse des Beitragszahlers aka Leistungserbringers liegen. Mein «verdientes» Recht auf gesichterte Bezüge darf somit nicht geschmälert werden.»
Darum wählt die Parteien, die gerne das Weggli nehmen ohne jedoch dafür ehrlich zu bezahlen & die Cupli-Sozen.
Die kommendende Unbill mit den ansässigen Rohstoffkonzernen und deren geduldetes Verhalten werfen Ihre Schatten voraus. Doch wie immer : Profite privatisiert, Folgekosten sozialisiert. Haben jetzt die Niegerianer kein Anrecht auf ordentliche Entschädigung durch die enstandenen Umweltschäden, die durch Oelfirmen verursacht wurden? Wenn die Geschädigten jetzt hier anstehen, dann bitte nach Zug, hier werden die Gewinne «versteuert».
(Hab vor ca. 45J ein Buch gekauft bei «ExLibris» von C.G.Jung, gelesen..biszu dem Satzt «die primitiven……» DAS WARS! ! Damals etwas Zeitgeist, waren damals Italiener auch meist nur «Tschingge» . Und der wird immer noch behuldigt und gelobt!
Die Pharmakonzerne als Sponsoren?
So tief können Ingenieure und Naturwissenschaften kaum je sinken.
ZYNISMUS: wer hier selben partiell erkennt, darf diesen gerne behalten.
Kein Problem, kann locker noch drei Gänge hochschalten und das Pedal drücken.
Weiterbilding hier z.B.
http://kenfm.de/
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http://kenfm.de/blog/2015/05/31/jean-ziegler/