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Warum ist die Rechte in Krisen so erfolgreich? Was wäre autoritären Strömungen entgegenzusetzen? – Zwei aktuelle Sachbücher zur Lage. © cc

Rechtsrutsch in Europa: Eine dramatische Dynamik

Hans Steiger /  Rasant rutscht die politische Mitte in Europa nach rechts. Zwei besorgte Stimmen aus einem erneut tief gespaltenen Deutschland.

Schlag auf Schlag, fast Wahl für Wahl – der politische Trend nach rechts scheint global rasant und unaufhaltsam. Bereits die Prognosen der Europawahlen waren bedrückend: Aufschwung für rechte Gruppierungen mit extremen Akzenten, massiver Absturz der Grünen, dazu Stagnation bei den Linken. Im deutschen Osten wird nach weiteren dort anstehenden Wahlen ein Einbezug der teils faschistischen, zumindest dumpf völkischen AfD bei Regierungsbildungen nicht mehr ausgeschlossen. Wo führt das hin? Was sind die Gründe?

Rechts beginnt in der Mitte

Daniel Mullis, der in Bern und Bologna studierte, in Frankfurt am Main promovierte und dort am Leibnitz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung ein Projekt leitet, das sich zentral mit der oben skizzierten Dynamik befasst, bekennt in seiner aktuellen Publikation, dass ihn die beobachtete Verschiebung der politischen Mitte zutiefst beunruhigt. Er zog vor gut einem Jahrzehnt nach Deutschland – aus der Schweiz, wo die SVP längst als Rechtsaussenpartei agierte und mitregierte. So etwas schien ihm «in der Bundesrepublik schon aus historischen Gründen unvorstellbar». Eindrücklich sei für ihn 2015 das «Wir schaffen das» von Angelika Merkel, die Erfahrung einer vermeintlich breit abgestützten Willkommenskultur gewesen. Doch schon im Winter, nach dem medial verwirrenden Wirbel um eine Silvesternacht in Köln, änderte sich alles unheimlich rasch. «War ich zu naiv?» Wusste er einfach zu wenig, um die Lage realistisch beurteilen zu können?

Migration war und ist ein besonders brisantes Feld. Klima, Corona, weitere Krisen und Kriege verstärkten die allgemeine Verunsicherung, «etwas Rohes kam zum Vorschein», immer mehr Gewalt. All dem wissenschaftlich nachzugehen, im Austausch mit vielen andern, nahm der junge Humangeograph als einmalige Chance wahr. Das vorliegende Buch sei das Ergebnis dieser intensiven Auseinandersetzung und ein Versuch, «ohne erhobenen Zeigefinger» zur Klärung einer gefährlichen Krisendynamik beizutragen. Dies könnte helfen, «sich als Gesellschaft und individuell» einer weiteren «Regression» und damit dem Erstarken der Rechten zu widersetzen.

Krise(n in) der Demokratie

Die analysierte Regression der Mitte ist nicht in ein paar Sätzen zu erklären. Auch die «progressive» Position, welche ihr entgegengesetzt wird, lässt sich hier nur knapp mit dem Hinweis präzisieren, dass sie Privilegien abbauen möchte, auf mehr «Gleichfreiheit» zielt. Lauter abstrakte Begriffe. Geläufiger ist den meisten von uns der Neoliberalismus. Der wird vom Autor mit plausibler Begründung als hauptverantwortlich für den Zerfall, ja gar für eine gezielte Zerstörung sozialer und demokratischer Strukturen vorgeführt. Seit den 1990er-Jahren begann er, als Ideologie zunehmend global zu dominieren. Rückblenden zeigen, wie das begann. Nicht allein mit Rechten wie Lady Thatcher, für die es keine Gesellschaft, sondern nur Individuen gab. Auch ein Gerhard Schröder, der wegen seiner wirtschaftsfreundlichen Politik als «Genosse der Bosse» titulierte SPD-Bundeskanzler, setzte mit der Agenda 2010 im Bündnis mit den Grünen auf die modischen Rezepte. Liberalisierung wurde auf individuelle Entfaltung ausgerichtet und gegen Ungleichheit wenig getan, sodass sich die soziale Spaltung weiter vertiefte. Durch nicht erfüllte Aufstiegsversprechen verloren die neoliberalen Programme zwar ihren Glanz, doch zumindest in staatlichen Verwaltungen blieben sie bestimmend. «Dort haben sie ein Eigenleben entwickelt und Pfadabhängigkeiten zementiert.» Ausgabenkürzungen, Privatisierungen sowie ganz generell Entscheidungen, welche «den Interessen der Mächtigen und Wohlhabenden entsprechen», prägen die politische Szenerie. In der Krisenzeit ist dies keine ideale Ausgangslage zur Verteidigung der Demokratie.

Geschichten des Verlustes

Die topaktuelle Beschreibung der Situation ist hochinteressant, doch nicht leicht lesbar. Wo schnelle Veränderungen, Prozesse der Verunsicherung, der Entfremdung sowie Folgen wiederholter Enttäuschung untersucht werden, macht Fachjargon die plausiblen Theorien zuweilen sperrig. Eindrücklich ist vor allem, was direkt aus den gegen fünfzig intensiven Gesprächen resultiert, die im Rahmen des Forschungsprojekts mit sozusagen gewöhnlichen Leuten in Frankfurt am Main und in Leipzig geführt wurden, und zwar in Quartieren, die – eher an den Rändern dieser Städte – bei Wahlen hohe Anteile der AfD aufwiesen. Orte, «an denen die Mittelschicht unmittelbar mit Abstiegserfahrungen und deren Folgen konfrontiert ist», wo migrantische Nachbarschaft erlebt und «grundlegende Verschiebungen zu beobachten waren, die Statusängste und Abwehrreflexe auslösten». Dies schlägt sich in O-Tönen nieder. «Entweder man hat es geschafft, oder man rutscht ab», wird in einem Zwischentitel zitiert. Ein älteres Ehepaar, lebenslang der SPD nahe, zeigt sich von der Partei enttäuscht und bewertet auch den Zustand der Demokratie als kritisch. Für den Mann sei das zentrale Thema die knappe Rente gewesen. Nach einem Leben mit harter Arbeit beklagt er bitter, dass «mich der Staat beschissen hat». Der hätte doch eine «Fürsorgepflicht für sein Volk». In ihrem Stadtteil fühlten sich beide wohl, aber sie erzählten eine Geschichte des Verlustes: das Bürgerhaus abgerissen, die Bibliothek geschlossen, auch die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sei inzwischen eher schlecht.

Andere, vor allem im Osten, urteilen und formulieren härter, weisen die Schuld vorab den vielen Fremden zu. Ja, sie «habe etwas gegen Ausländer. Allerdings, wie mein Freund sagt, nichts Wirksames», dreht eine Interviewte aus Leipzig ihre Abneigung ins Ironische. Einmal, als sie die Unsitte der Zugezogenen beklagt, neben den Zebrastreifen über die Fahrbahn zu laufen, bricht es aus ihr heraus: «Ich hasse es.» Dann würde sie am liebsten einen «mit dem Auto totfahren». Nein, «natürlich nicht» … Wut und Unverständnis richten sich auch gegen andere, die das Gewohnte in Frage stellen, etwa durch Klimaproteste und entsprechende Massnahmen. Das greifen auch populistische Politiker wie Markus Söder von der bayrischen CSU gezielt auf: «Die Grünen leben in einer Fantasie- und Verbotswelt. Sie wollen letztlich eine andere Republik und die Deutschen umerziehen.» Nicht zuletzt schaffen emotionale Kulturkämpfe wie zum Beispiel die ums Gendern ein Klima, in dem konservative Polemik mit völkischen Parolen gedeiht und danach eine extremere Rechte die Früchte ernten kann.

Es gibt durchaus Menschen, denen bewusst ist, dass weitere Einschnitte bevorstehen. Die «fetten Jahre» wären vorbei, bemerkt einer, das Klagen hierzulande sei «ein Jammern auf hohem Niveau». In anderen Ländern herrsche Krieg, hätten Leute nichts zu essen. Sehr deutlich sprach eine Frau, die im Interview ihre christlich-soziale Grundhaltung betonte, mögliche Konsequenzen der Klimakrise an. Eigenheim, eigener Pool, zwei Gefriertruhen und zweimal im Jahr Auslandurlaub – das gehe «einfach nicht mehr». Sie sei überzeugt, dass sich unsere Vorstellungen von Wohlstand ändern müssten. Nur seien die Menschen wahrscheinlich dazu nicht bereit.

Grünrot steht im Gegenwind

Oder doch? «Mit links die Welt retten» – und das ohne Fragezeichen. O je! Der «radikale Humanismus» im Untertitel und ein erstes Blättern machten mich dann zuversichtlicher, dass auch in dem Buch nicht billige Sprüche geklopft werden. Fussnoten, Literaturhinweise, Angaben über den Autor bezeugen eine solide Basis. Klaus Lederer ist Jurist, die politischen Kämpfe um den Rückkauf der kommerziell verscherbelten Berliner Wasserwerke führten ihn zum Thema seiner Doktorarbeit. Nach einem Jahrzehnt als Landesvorsitzender der Berliner Linken wurde er Kultursenator. Prägend sei die Jahreswende 1989/90 gewesen, als ihm als DDR-Jugendlicher plötzlich alles möglich schien. Tatsächlich veränderte sich danach für die Bevölkerung im Osten «nahezu alles». Weil der Westen sich jedoch als «Sieger der Geschichte» fühlte, wurde die Chance einer wirklichen Neuordnung nicht genutzt. Aber die Erfahrung, dass ein vermeintlich fest gefügtes System gewaltfrei zu stürzen ist, blieb.

Jetzt steckt das verbliebene System in einer Vielfachkrise. Die für ihn heute wichtigste Frage: «Wie halten wir es mit der Bedrohung unserer Existenz, mit der ökologischen Herausforderung?» Wir müssten die unbequemen Wahrheiten offen aussprechen. Und das tut der Autor, obwohl klar ist, dass gerade Grünrot im Gegenwind steht. Sicher könnten wir die Folgen unserer Lebensweise noch für eine Weile in andere Weltteile auslagern, doch das holt uns «eher morgen als übermorgen» ein, und dann würde der Aufschlag umso härter. Ein «grünes Wachstum» ist bei uns nicht mehr möglich, da der Rohstoffverbrauch im nächsten Jahrzehnt auf gut ein Viertel reduziert werden muss. Technik kann dabei hilfreich sein, aber die Aufgabe der sozialen Ausgestaltung des Umbruchs nimmt sie uns nicht ab. Wenn eine Mehrheit die «Festung des Wohlstands» verteidigen will, landen wir beim Bau neuer Mauern. Wir brauchen eine alternative Zukunftsperspektive, für möglichst viele attraktive Visionen und praktische Ansätze, welche der neoliberalen «Menschenvereinzelungsmaschine» entgegenwirken. Die kapitalistische Dynamik, «die Vermarktlichung fast aller sozialen Beziehungen», der Konkurrenzdruck am Arbeitsmarkt und unsere Statuskämpfe stehen solidarischem Handeln entgegen, aber das Bedürfnis nach einem «guten Leben» unter anderen Vorzeichen wächst.

Ein breites, offenes Bündnis

Die vielfach versplitterte Linke scheint auch Lederer nur bedingt als ideale Trägerin des Aufbruchs in eine andere Gesellschaft zu sehen, und niemand kann «den richtigen Weg» weisen. In den vergangenen Jahren sei er oft gefragt worden, warum er sich nicht bei der SPD oder den Grünen engagiere. In seinem Buch versuche er, darauf Antwort zu geben. Vorab hat es mit den Wurzeln seines Engagements zu tun. Scharfe, gar dogmatische Frontstellungen finden sich nirgends. Zuerst muss Politik generell wieder an Vertrauen gewinnen, produktiv um die Gestaltung der Zukunft und eine wirklich «sozialökologische Transformation» ringen. Die kann nicht als Top-Down-Prozess funktionieren, staatliche Befugnisse garantieren keine guten Entscheide. Erst recht gibt es keinen Schalter, mit dem sich der Kapitalismus global «ausknipsen» liesse. Vieles muss, kann, wird wohl von unten wachsen. «Von gesellschaftlichen Mehrheiten sind wir sehr weit entfernt.» Ohnehin spricht die aktuelle Dynamik dafür, breite und offene Bündnisse anzustreben, damit die Demokratie nicht von autoritären Strömungen weiter beschränkt oder sogar beseitigt werden kann. Und im Kampf gegen neue Menschenfeindlichkeit wäre ein radikaler Humanismus vielleicht tatsächlich der gemeinsame Nenner.

Dieser Text erscheint auch in der P.S.-Sommer-Buchbeilage, dort mit ergänzenden Hinweisen auf neue Publikationen zu Perspektiven des Ökosozialismus.     


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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8 Meinungen

  • am 9.06.2024 um 11:22 Uhr
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    Ich als «damals Linker» sehe die Rollen inzwischen weitgehend vertauscht (abgesehen von Einzelnen wie Sahra Wagenknecht; Oscar Lafontaine; Sevim Dagdelen, MdB und Autorin des Buches «Die NATO – Abrechnung mit dem Wertebündnis», siehe auch Youtube Interview).
    Aus meiner Sicht stehen viele «Linke» (die Olivgrünen sowieso) auf Seiten der «Rechten» USA, statt zusammen mit Friedensengel Olof Palme Blockfreies Europa zu fordern – so wie Russland es tut (und via Gorbi in die Tat umsetzte durch Abzug nach 2WK; leider taten die USA asymmetrischerweise das nicht, im Gegenteil, sie «füllten» Gorbis Friedensraum mit sich selbst).

  • am 9.06.2024 um 13:35 Uhr
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    In Deutschland ist die Mitte immer mehr nach links gerutscht. Was früher konservative Politik der CDU/CSU war, ist heute schon fast rechtsextrem. Jetzt findet wieder eine Begradigung statt.

    • am 12.06.2024 um 08:31 Uhr
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      @Konrad Tieffenbacher: woran machen Sie fest, dass D’s Mitte immer mehr nach links gerutscht sei? Was macht linke Politik im Wesentlichen aus?
      M.E. ist das ein gutes Beispiel für die zunehmend beliebige Nutzung der Begriffe links und rechts, die auch zur handfesten Ausgrenzung genutzt wird: «Rechts» hat (gerade in D zu Recht) einen üblen Geschmack – so werden viele, deren Positionen zu gesellschaftlich wichtigen Themen von der VERöffentlichten Meinung abweichen, in eine rechte Schmuddelecke gestellt und damit zum Schweigen gebracht.
      Tatsächlich aber gewinnen Parteien (nicht nur die AFD), die den Ausschluss bestimmter Gruppen auf ihrer zentralen Agenda haben, gerade in D seit geraumer Zeit immer mehr Zuspruch. Leider versucht offenbar auch das neue Bündnis S. Wagenknecht (BSW) davon zu profitieren. Exklusion ist aber ganz klar rechte Politik! Auch dass die Deutschen den Kriegskurs und immer extremere Vermögenskonzentration so widerspruchslos mittragen, ist kein Zeichen linker Gesinnung.

  • am 9.06.2024 um 17:21 Uhr
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    Dass die Linksliberalen erst jetzt mit Analyseversuchen zur gegenwärtigen Lage kommen, mutet befremdend an. In der realen Linken sind die Sachverhalte, Ursachen etc. seit den 1980ern/90ern bekannt. Da gibt es so viele Texte, Analysen etc. Eine ästhetische Linke, eine sich selbst ästhetisierende, narzisstisch-elitäre Linke ist halt keine Linke.

  • am 9.06.2024 um 18:34 Uhr
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    Könnte es nicht auch sein, dass vorallem die neue Linke sich weit nach links verschoben hat und deshalb jetzt aufeinmal alles rechts sehen. Oder, ist die Realität eine rechte Verschwörungstheorie? Habe selber 30 Jahre lang links/grün gewählt, doch in der Pandemie hat mich deren Verhalten sehr ent-täuscht und werde voraussichtlich die nächsten 30 Jahre nicht mehr links/grün wählen. Die Grünen sind zu einer kriegstreiber Partei mutiert,somit unwählbar. Leider hat sich Links zu einem sektenhaften Gebaren verändert, deren leider die Toleranz abhanden gekommen ist,denn tolerant kann man per Definition nur zu Sachen/Einstellungen sein,denen man nicht zustimmt. Denke auch die Linke sollte sich schleunigst schnell von der Identitäts Politik verabschieden, denn diese ist in meinen Augen, im Kern rassistisch und sexistisch und nur weil sich viele darüber aufregen, nicht Zeichen,dass man auf dem richtigen, linken Weg ist.

    • am 10.06.2024 um 11:20 Uhr
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      Danke Herr Beuret, sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. Soziale Ideen und Natuschutz vertragen sich einfach nicht mit Kreigshetze. Die EU-Wahlen haben gezeigt, dass es noch Wähler gibt, die keinen Russlandfeldzug und keine WHO-Diktatur wollen.

  • am 10.06.2024 um 07:48 Uhr
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    Lederer als Fürsprecher genuin linker Politik anzuführen, ist eine gewagte Sache.
    Wenn man bedenkt, wofür seine Berliner Linke in der rot-roten Koalition über Jahre stand, dann liegt genau dort ein wesentlicher Grund für die Glaubwürdigkeitskrise der Partei ‹die Linke› im speziellen, als für die europäische Linke insgesamt. Das Agendasetting weg von der sozialen Frage, hin zum ganzen Identitätsgelaber, sowie der Fixierung auf Monothemata unter Verwendung unterkomplexer Erklärungen wie beim Klima oder bei der Migration hat diese linke Politik, sofern man sie überhaupt noch als links bezeichnen will, aus sich selbst heraus zerstört.
    Es ist nur folgerichtig, dass nun das Scheitern an der Urne einsetzt und der konservative Rollback kommt. Daran trägt die politische Linke wesentlich Mitschuld mit ihren selbstauferlegten Redeverboten mit dem politischen Gegner, was mittlerweilen so weit geht, selbe in unredlicher Weise zu diffamieren anstatt die sachliche politische Kontroverse zu suchen.

  • am 12.06.2024 um 07:50 Uhr
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    Hmm, die Diskussion spiegelt die Konfusion um das politische LINKS und RECHTS, die in der gesamten Gesellschaft beobachtet werden kann, vielleicht sogar bewusst erzeugt wird. Ich halte die Fragestellung über den Grund für die politischen Verschiebungen schon für zentral wichtig.
    Gewiss, dass die deutschen Grünen (auch die Linke) am Sonntag so abgeschmiert sind, überrascht und bedrückt mich nicht wirklich. Viel zu weit hat sich deren aktuelles Spitzenpersonal von den ehemals zentralen Zielen dieser Parteien (Frieden, soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Lebensgrundlagen) entfernt.
    Unbestreitbar bleibt aber festzustellen, dass die großen Wahlgewinner Parteien sind, welche (national und global) die Exklusion, den Ausschluss bestimmter Gruppen von gesellschaftlicher Teilhabe befördern wollen, überwiegend dafür auch Krieg als Mittel der Durchsetzung nicht ablehnen – und die wenig Bereitschaft zeigen, den eigenen Lebensstil zu ändern, um für «alle» ein «gutes» Leben zu ermöglichen.

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