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Nationaltrainer Murat Yakin: Entspannt im Zug der Deutschen Bahn. © SRF

Die Nati fährt Zug. Ja, was denn sonst?

Marco Diener /  An der EM fuhren die Schweizer Fussballer in der Vorrunde am meisten mit dem Zug. Kein Wunder. Die Distanzen waren kurz.

Die Schweiz sei «Europameister im Bahnfahren», berichtete die Tagesschau des Fernsehens SRF letzte Woche. Von ihrem Hotel in Stuttgart aus seien die Schweizer Fussballer fünf von sechs Strecken mit dem Zug gefahren:

  • Zum Spiel gegen Ungarn nach Köln und zurück.
  • Zum Spiel gegen Schottland – ebenfalls nach Köln. Zurück ging es im Flugzeug, weil nach dem Spiel kein Zug mehr fuhr.
  • Zum Spiel gegen Deutschland nach Frankfurt und zurück.
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Mehrheitlich mit dem Zug unterwegs: Die Schweizer Fussballer während der EM-Vorrunde (schwarz = Zugstrecken, weiss = Flugstrecke),

1300 Kilometer hätten die Schweizer in der Vorrunde mit dem Zug zurückgelegt, lobte die Tagesschau. Infosperber fragt: Womit denn sonst?

Von Stuttgart nach Köln und nach Frankfurt bietet die Deutsche Bahn Direktverbindungen an. Nach Köln dauert die Fahrt gut zwei Stunden. Nach Frankfurt nicht einmal anderthalb Stunden. Hätten sie etwa fliegen sollen?

Erstaunlich ist nicht, dass die Schweizer für fünf von sechs Strecken den Zug genommen haben. Erstaunlich ist vielmehr, dass die meisten Mannchaften für die Fahrt von ihren Hotels zu den Spielen nie den Zug genommen haben. Von den insgesamt 24 Mannschaften sind bloss 7 überhaupt einmal in den Zug gestiegen .

Neben den Schweizern waren das die Rumänen (vier Fahrten), die Georgier und die Tschechen (je zwei Fahrten) sowie die Polen, die Belgier und die Holländer (je eine Fahrt).

Aber offenbar sind es die meisten Fussballstars ganz einfach nicht gewohnt, mit dem Zug zu fahren. Der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin zeigte sich jedenfalls gegenüber der Deutschen Bahn überrascht über das Erlebnis: «Für die Spieler und den Staff war es eine besondere und wertvolle Erfahrung. Sie haben die Zeit in der Bahn mit viel Beinfreiheit und Platz geschätzt und die Zeit mit Brett- und Kartenspiel verbracht.»


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Keine
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Freiheit für die einen, Klimakiller und Lärmbelästiger für andere. Auf jeden Fall ist er hoch subventioniert.

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