Drogenpolitik: Ruth Dreifuss attackiert UN-Gremien
An die Adresse der UNO-Drogenkommission, welche diese Woche in Wien tagt, haben die ehemalige Bundesrätin Ruth Dreifuss und der frühere Präsident Brasiliens, Fernando Henrique Cardoso, in der «International Herald Tribune» gemeinsam einen Aufruf veröffentlicht, die repressive Drogenpolitik endlich zu überdenken.
Dreifuss und Cardoso kritisieren insbesondere den Internationalen Drogenkontrollrat der UNO (INCB), der sich bisher geweigert hat, Folter und andere Menschenrechtsverletzungen, die im Namen der Drogenpolitik verübt werden, zu verurteilen.
Russland misshandelt Drogenabhängige
Nicht besser kommt der UNO-Ausschuss gegen Folter weg. Obwohl Beweise vorlagen, habe sich der Ausschuss letztes Jahr geweigert, die weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen an Drogenabhängigen in der Russischen Föderation zu verurteilen. In Russland würden Drogenabhängige in grosser Zahl in gleiche Räume gepfercht, ungenügend ernährt und mit dem starken Nervenmittel Haloperidol gespritzt. Viele würden gefoltert und geschlagen, um an Informationen zu gelangen.
Die systematischen Menschenrechtsverletzungen an Drogenabhängigen seien die «unvermeidliche Folge» einer repressiven Politik, die sich zum unrealistischen Ziel gesetzt habe, das Angebot und die Nachfrage nach Drogen aus der Welt zu schaffen.
Im Namen dieser Drogenpolitik würden weltweit «Hunderttausende in Untersuchungshaftanstalten eingesperrt, Millionen ins Gefängnis gesteckt, Hunderte erhängt, geköpft sowie Zehntausende von staatlichen und parastaatlichen Kräften getötet».
Dreifuss und Cardoso kritisieren auch Menschenrechtsorganisationen, welche dem Schicksal der Drogenabhängigkeit zu wenig Aufmerksamkeit schenkten.
—
Es folgt in einem zweiten und dritten Teil ein Gespräch mit dem Arzt André Seidenberg über seinen langjährigen Kampf für Methadonprogramme, das Verteilen von sauberen Spritzen und die kontrollierte Abgabe von Heroin in der Schweiz.
—
Siehe auch
«Ruth Dreifuss will Legalisierung von Drogen» vom 21.3.2012.
«Hinter Hanfverbot stehen Wirtschaftsinteressen» vom 13.12.2011
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Drogen Illegal
Drogen sind illegal, weil man mit illegalem besser Geld machen kann, welches dann nach ganz oben fliesst. Der zweite Grund ist die falsche Annahme, dass man mit dem kriminalisieren der Drogen, welche die Droge Nummer 1 konkurrenzieren, nämlich den Alkohol, die Schwachen welche mit Substanzen welche Suchtpotential in sich bergen können, das man eben diese Menschen dann vor diesem Mehrangebot an Drogen schützen könne. Doch die Praxis zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist. Bis 1926 war z,B. Kokain ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Auch damals gab es Abhängige. Aber im Verhältnis zur Bevölkerungszahl und prozentual gesehen gab es viel weniger davon, und es gab keine Drogenszene oder Drogenkriminalität wie es diese heute gibt. Alle Drogen sollten gleichgestellt und der Konsum straf frei gemacht werden. Dazu braucht es Regeln welche dann auch durchgesetzt werden, über Verkauf, erlaubte Konsummengen, damit Bezüger im Genussmuster bleiben, und nicht in ein Suchtmuster kommen können. Mit Beratung, Beipackzettel, saubere Ware und ansprechbaren Personen welche helfen können kontrolliert oder gar nicht zu konsumieren. Besonders den Menschen, welche durch Hintergrundverletzungen in Gefahr kommen, einen externen Gluecklichmacher als einzige Trostquelle zu sehen. Dieser Umgang müsste dann auch für Alkohol Tabak sowie andere Drogen und Genussmitteldrogen gelten. (Ich gestehe, auch ich bin so ein böser niederträchtiger Süchtiger, denn ich paffe gern mal eine Zigarette.)
Es kommen ja alle dran, die professionellen Antagonisten mit ihrem Hass sind unterwegs, jetzt sind die Raucher ihr Ziel, morgen sind es die Dicken, dann die Dünnen, dann wieder gegen die Homosexuellen oder die Semiten, usw. Diese professionellen Antagonisten müssen halt immer ihre eigenen Schwächen nach aussen projizieren und gegen irgendwas sein. Auch das ist eine Form von Sucht. Und damit verdienen sie noch viel Geld. Mit dem Süchtig sein nach nicht Süchtig sein. Auch wenn es im Grunde gut gemeint ist, verbessert es gar nichts.
Beatus Gubler http://www.streetwork.ch Basel
Die Grundprobleme sind ja immer dieselben. Es sind schwere Hintergrundverletzungen und auch Hirnstoffwechselstörungen, welche dafür sorgen, dass nur irgend eine von aussen zugeführte Substanz das einzige ist, was der betreffenden Person den Leidensdruck minimiert oder es gar ermöglicht, wieder mal glücklich zu sein. Meistens ist diese Situation noch gepaart mit einem Mangel an Bildung und/oder Wissen über die Funktionalität der eigenen emotionalen Möglichkeiten und natürlichen Bedürfnisse. Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir alle dieselben Drogen als körpereigene Drogen haben. 2 Stunden Tiefenmeditation liberiert soviel endokrines Morphin wie ein Konsument sich mit einer kleinen Dosis Heroin in die Vene spritzt. (Wissenschaftlich verifizierbar) Dazu ist aber der Meditierende noch etwas besser dran, denn als Sahnehäubchen bekommt er oben drauf noch etwas Dmt (Dymetyltryptamin) eine körpereigene Droge welche beim Beten oder in Sterbeprozessen ausgeschüttet wird von der Zirbeldrüse. Da müsste also der Heroinkonsument noch etwas LSD hinten nach werfen. (Buch Sucht und Sehnsucht, Streetwork-Verlag) Kapitel körpereigene Drogen, mit Quellenangaben. Studienverweise sind im Wikipedia zu finden.
Etwas Boswelia Serata (Weihrauch) rauchen, liberiert ebenfalls diverse körpereigene Drogen. Ein Raeucherstaeblein tut‘s auch, vorher einfach die Fenster schliessen. In der Psychotherapie übrigens ein hilfreicher Ersatz für LSD, da Dmt nur 15 Minuten lang wirkt und sicherer ist für eine Open-Door Situation um therapeutische Ziele zu erreichen. Das Runners High, eine Flut von Dopamin und Serotonin, gepaart mit Endorphin, sonst würde der Marathonläufer die Gelenkschmerzen nicht aushalten welche nach 15 Minuten anfangen. Dieses körpereigene Opiat Endorphin, welches auch beim Weissbrotkonsum liberiert wird, ist sogar mit dem Gegenmittel Naloxonierbar, (Naloxon, das Antidot gegen alles was an den Opioidrezeptoren andockt) und somit wissenschaftlich verifizierbar. Sie sehen also, ein Leben ohne Drogen ist undenkbar, in jeder Hinsicht. Die Frage ist nur, wie gehen wir damit um. Als ehemaliger Streetworker bringe ich 18 Jahre Erfahrung mit, dies hier kurz zusammengefasste baut sich auf diesen Erfahrungen auf. Und wie bereits erwähnt, Drogen werden kriminalisiert, weil sie so viel schwarzes Geld einbringen, welches nach oben fliesst. Die höchsten Kokainwerte in der Schweiz im Abwasser findet man in St. Moritz, Davos und Gstaad. Da kann Zürich und Basel noch lange hinten anstehen. Die Wallstreet jedoch, bringt es auf gleiche Werte wie Davos.
Gruss Beatus Gubler http://www.streetwork.ch