Werbung darf auch knapp daneben liegen
Im Bündnerland hat die Skisaison begonnen. Jetzt muss dringend Kundschaft her. Dafür wirbt die Skiregion Davos-Kloster nicht nur auf ihrer Homepage mit einem Gratis-Skipass bis zum 22. Dezember, falls man eine Übernachtung bucht. Sie tut es auch im Unterland und zwar mit grossflächigen Plakaten – zum Beispiel in der Stadt Zürich.
Da lesen wir: «Liebe Bundesräte, an einem Schulreisli im Winter hätte auch der Finanzminister Freude.» Dazu drei Dinge.
› Erstens: Das bundesrätliche Reisli findet jeweils im Hochsommer nach der letzten Sitzung der Regierung vor den grossen Ferien statt. Davos-Kloster verlegt es in den Winter. Das mag originell sein.
› Zweitens: Der Finanzminister hätte daran Freude, weil ein Gratis-Skipass drinliegt. Das mag lustig sein.
› Drittens: DER Finanzminister ist in unserem Fall eine Frau und Bündnerin – Eveline Widmer-Schlumpf, also DIE Finanzministerin. Davos-Klosters macht aus ihr ein Mann. Das ist weder originell noch lustig, sondern peinlich. Oder ist es Absicht?
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine
Es ist natürlich – lieber Kollege – der Werber Absicht. Denn ohne Absicht tun die klugen Werber nichts. Und Sie, Herr Lehmann, sind bereits auf der Werber Absicht eingegangen und machen für sie Gratis-Werbung. Und ich hiermit auch…