Kommentar
Harmlose Porträts zum 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimmrechts
Erst am 7. Februar 1971 haben Frauen in der Schweiz das Stimm- und Wahlrecht erhalten. Mutige und engagierte Frauen mussten über hundert Jahre lang dafür kämpfen, gegen teilweise erbitterten Widerstand.
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Die fünf Porträtierten
50 Jahre später ist die Gleichstellung noch nicht erreicht und es gibt weiterhin mutige Frauen, die sich dafür engagieren. Doch für das Schweizer Fernsehen sind diese Frauen kein Thema. Stattdessen porträtierte die Tagesschau fünf Frauen, die zwar viel leisten, aber bisher kaum damit aufgefallen sind, sich für Gleichstellungsanliegen stark zu machen: Meeresbiologin Ulrike Pfreundt, Comedienne Hazel Brugger, Karatekämpferin Elena Quirici, Unternehmerin Sunnie Groenevelds und Anne Lévy, Chefin des Bundesamtes für Gesundheit.
Die verpasste Chance
Die Tagesschau-Serie zeigte, dass Frauen heute viel mehr Türen offenstehen als früher. Doch auch dafür mussten Frauen lange kämpfen. Die Tagesschau verpasste die Gelegenheit, Frauen zu porträtieren, die heute die Gleichstellung weiter voranbringen wollen und sich von Misserfolgen nicht entmutigen lassen. Denn der Widerstand ist nach wie vor gross. Das zeigt das Beispiel der grünen Nationalrätin Regula Rytz, die sich in ihrer ganzen politischen Karriere für Gleichstellungsanliegen eingesetzt hat. Ihren Vorstoss für eine Präventionskampagne gegen Sexismus hat der Ständerat Ende letzten Jahres mit einer Stimme Unterschied abgewiesen. Deshalb wird es keine solche Kampagne geben. Eine Frau für die Tagesschau-Serie wäre auch Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri gewesen, die sich publizistisch seit Jahren für Gleichstellungsanliegen stark macht. Oder Irene Gassmann, Priorin des Benediktinerinnenklosters Fahr, die sich vom Widerstand der katholischen Kirche nicht entmutigen lässt und unermüdlich mehr Rechte für Frauen fordert.
Harmlose Wünsche für die Frauen
Alle von der Tagesschau Porträtierten durften am Schluss sagen, was sie den Frauen 2021 wünschen. Wünsche wie eigene Stärken ausspielen, sich nicht verstecken, Digitalisierung mitgestalten oder weniger aufs Äussere achten richteten sich an die einzelnen Frauen. Die Botschaft dahinter: Wenn die Frauen sich selber ändern, geht es mit der Gleichstellung voran. Doch das reicht nicht, wie der lange Kampf für das Frauenstimmrecht gezeigt hat. Einzig Anne Lévy äusserte sich halbwegs politisch: «Nehmen wir den Elan des Frauenstreiktages mit. Führen wir weiter, was wir begonnen haben: Mehr Frauen in Führungspositionen, mehr Frauen in der Politik und mehr Männer, die uns unterstützen.»
Themenbezogene Interessen (-bindung) der Autorin/des Autors
Die Autorin ist Redaktorin und Herausgeberin der Online-Zeitschrift FrauenSicht.
@Marti: +/- hatte ich beim Zuschauen/-hören dieselben Gedanken
Ja, da bin ich mit Frau Marti voll einverstanden: Diese Beiträge waren mehr als «weichgespült»! Das betrifft nicht nur die Auswahl der Frauen (die Vorschläge von Frau Marti sind viel besser und liessen sich auch noch vermehren), sondern auch den Sendeplatz jeweils am Ende der Tagesschau. Wer behauptet noch immer, das SRF sei links?! Es ist farb- und konturlos!
DIESEN KOMMENTAR GEBE ICH ZU TESTZWECKEN EIN.
Die Porträts der Frauen war eine der vielen schwachen SRF Leistungen. Um die Sendezeit der Tagesschau zu füllen etwas G&G! Beispiel Porträt von Anne Levy. Da sie einen Hund hat sind Tiere neuerdings im BAG willkommen, sie schaffen eine gute Atmospähre und müssen gehätschelt werden, braucht natürlich Arbeitszeit und wichtige Arbeit bleibt liegen. Daniel Koch hat auch Hunde, hat sie aber in eine HuTa, Hundetagesstätte, gegeben weil er einfach keine Zeit hatte für die Tiere!