Sperberauge
Nachbarn werden zu Abtreibungs-Denunzianten
Das neue extrem strenge Abtreibungsgesetz wird am 1. September in Kraft treten, wenn kein Gericht es mehr stoppt. Bürgerinnen und Bürger werden sogar finanziell belohnt, wenn sie Ärzte, Spitäler oder Verkäufer von Abtreibungspillen vor Gericht anklagen, wenn diese eine Abtreibung nach mehr als sechs Wochen Schwangerschaft durchführen, vermitteln oder (mit einer Pille) ermöglichen. Ausnahmen gibt es weder für Vergewaltigungen noch für Inzest. «Anklagen» und nicht «anzeigen» deshalb, weil es keinen staatlichen Ankläger mehr braucht.
Es handle sich um einen «verhängnisvollen Präzedenzfall», der Bürgerinnen und Bürger anstelle des Staates als Ankläger einsetzt und sie gegeneinander aufhetzt, warnen ein Verfassungsrechts- und ein Rechtsprofessor in der New York Times. Beispielsweise könne dann Kalifornien Bürgerinnen und Bürger zu Anklägern machen, wenn es um das Einhalten der Waffengesetze gehe; oder Vermont seine Einwohnerinnen und Einwohner zu Anklägern, wenn es um das Einhalten von Umweltvorschriften gehe.
Nach dem neuen Gesetz in Texas bekommen Nachbarn Geld, wenn eine von ihnen angeklagte Frau wegen illegaler Abtreibung verurteilt wird. Die Denunzierenden riskieren nichts. Denn falls sie Frauen zu Unrecht anklagen, profitieren sie vom «litigation privilege»: Niemand kann sie wegen Diffamierung oder Falschanklage belangen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Manchmal habe ich den Eindruck die ganze Welt spinnt. Gerade in den so genannten Demokratien läft vieles in diese Richtung.
Ich bin auch kein Abtreibungsbefürworter oder für die Pille aber solche willkürlichen Gesetze sind kein Zeuge für einen funktionierenden Staat! Abtreibungen gibt es seit Menschengedenken und wir können froh sein leben wir in einer solch schönen Zeit wo dies fast ohne Schmerzen oder Komplikationen passieren kann! Dafür würden uns die Menschen die vor uns gelebt haben beneiden! Aber ich denke hier geht es mehr um Geld als um das Abtreibungsverbot!
Ein Gesetz zum Denunziantentum haben wir seit diesem Frühjahr auch bei uns und es ist mit einem deutlichen Mehr legitimiert worden.
Klar, es geht dabei nicht um ein einzelnes Delikt, sondern ist weiter gefasst.
Hat das eine mit dem andern wirklich nichts zu tun?
Wir haben schon lange eine Überbevölkerung und so wie wir lesen können verhungern täglich Menschen und leben im Elend.
Warum dürfen fremde Leute einer Frau befehlen Mutter zu werden wenn sie nicht will?
Niemand braucht Mutter zu werden, wenn sie nicht will (Vergewaltigungen mit Kindesfolge ausgenommen). Aber – vielleicht haben Sie auch schon einmal davon gehört – wenn frau nicht Mutter werden will, kann sie und/oder der beteiligte Mann etwas dafür tun, dass sie nicht Mutter wird, BEVOR das Kind entstanden ist. Dadurch lassen sich Abtreibungen verhindern. Ist das wirklich zuviel verlangt?
Und wenn es passiert ohne dass man das will?
Was meinen Sie mit «ohne dass man das will?», Herr Speiser? Vergewaltigung? Kondom vergessen? Pille ist zu mühsam? Oder gilt in all diesen Situationen: «Mein Körper, meine Wahl!»? Ich würde eben solche Situationen gerne etwas unterscheiden und bin der Letzte, der eine Frau verurteilt, die aufgrund einer Schwangerschaft durch Vergewaltigung ihr Kind abtreibt. Aber ich sehe einen himmelweiten Unterschied dieser Situation zu einem Paar, bei dem es gerade nicht passt mit der Schwangerschaft wegen dem Studium, weil zu wenig Geld vorhanden ist fürs Hochzeitsfest, etc. Glauben Sie mir, die grosse Mehrzahl von Abbrüchen passiert aus nicht sehr triftigen Gründen und je liberaler eine Gesellschaft in dieser Frage tickt, umso normaler wird ein Abbruch. Damit habe ich Mühe.
Warum hat man es gerade in den USA nötig von der Stasi zu reden ? Haben sie nicht ihre eigenen , die Bevölkerung bespitzeln den Dienste , die wesentlich mehr Daten sammeln als es der Stasi möglich war , wozu auch die Bespitzelung bis in die höchsten Regierungsebenen gehören. Von den verbrecherischen , mörderischen Aktivitäten garnicht zu reden.