Dieser Mann darf keinesfalls weg
Auf den ersten Blick wirkt dieses Signal schon etwas veraltet: Ein Mann mit Hut und einem Mädchen an der Hand symbolisiert seit Jahrzehnten: Hier ist ein Fussweg. Die Zuger Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt möchte deshalb das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) dazu bringen, das Signal zu ersetzen. Das neue Schild soll der Gleichstellung der Geschlechter besser entsprechen.
Manuela Weichelt hat Recht: Frauen sind auf Verkehrssignalen viel weniger abgebildet als Männer. Es braucht auch auf diesen Schildern mehr Gleichstellung. Vor allem sollten keine Geschlechterrollen mehr zementiert werden.
Genau deshalb darf der Mann auf dem Fussweg auf keinen Fall weg. Denn gerade dieses Verkehrssignal zeigt eine völlig zeitgemässe Männerrolle: Der Vater kümmert sich um seine Tochter – statt, dass er im Büro sitzt oder mit dem Sohn auf dem Fussballplatz ist.
Warum soll dieses fortschrittliche Männerbild weg? Ersetzt werden müsste — wenn schon — eines der neusten Signale in der Signalisationsverordnung. Es stammt aus den Neunziger-Jahren und zeigt wieder die alte Rollenverteilung: Die Mutter, noch dazu im bauschigen Rock, geht mit ihrer Tochter in die Fussgängerzone. Wohl zum Shoppen. Das ist nun wahrlich kein Fortschritt bei der Gleichstellung.
Dringenden Erneuerungsbedarf gäbe es bei etlichen anderen Signalen, etwa bei den Baustellen-Schildern. Mit wenig Aufwand könnte man auf diesen Signalen zeigen, dass Frauen genauso zupacken wie Männer.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Ich würde das Signal «Fussweg» nur ersetzen, weil es so grottenschlecht gezeichnet ist; ansonsten erfüllt es seinen Zweck.
Guten Tag. Über das Verkehrsschild mit dem Mann und dem Kind wundere ich – als Grafikerin – mich seit Jahren, eher Jahrzehnten. Wann es designt wurde, weiss ich nicht, könnte in den 50er Jahren gewesen sein. Wenn wir einfach schauen und nicht denken sehe ich darin eine Kinderentführung, ein Pädophilenabbild. Schon gut, dass ein Mann ein Kind führt, aber er müsste dringend verjüngt bzw. zeitgemäss adaptiert werden, damit er nicht wie der böse Mann in M – eine Stadt such einen Mörder aussieht.
Diese Probleme möchte ich haben
danke Herr Salomon, sie bringens auf den Punkt.
Das sind Probleme!!
Wenigstens gibt es etwas im öffentlichen Leben, was noch Lacher erzeugen kann.
Wenn ein/e Politiker/in kein Problem findet ,um sich zu profilieren, erfindet sie halt eines.
Glückliche Schweiz, die auf so hohen Niveau lamentieren kann…