Sperberauge
Bundeshaus-Lobbyisten müssen neue «Göttis» suchen
Die Verluste auf linker und grüner Seite bei den eidgenössischen Wahlen schwächt die Vertretung der Umweltorganisationen im Bundeshaus massiv. Allein durch die Abwahl der beiden Waadtländer Grünen Adèle Thorens Goumaz und Christian van Singer gehen ihnen vier Badges verloren, die bisher Lobbyisten von Greenpeace (Anne Koch), WWF (Manuel Graf), Pro Natura (Sophie Michaud Gigon) und der Allianz Atomausstieg (Kaspar Schuler) innehatten. Durch die Abwahl von Roland Fischer (GLP LU) verliert die Umweltallianz ihren bisherigen Badge (Ingrid Hess), und auch Swissolar (David Stickelberger) muss nach der Abwahl von Thomas Böhni (GLP TG) einen neuen Gastgeber suchen.
Daneben muss auch der Gewerkschaftsbund Federn, resp. Badges lassen. Gleich drei SGB-Vertreterinnen und -Vertreter verlieren wegen der Abwahl ihres Gastgebers zumindest vorübergehend ihren Ausweis: Chefökonom Daniel Lampart (Badge bisher von Aline Trede, Grüne BE) sowie Véronique Polito und José Corpataux (beide bisher mit einem Badge von Jean Christophe Schwaab, SP VD).
Auch die Wirtschaft und ihre Interessenverbände kamen jedoch nicht ungeschoren davon: Economiesuisse muss gleich für drei Lobbyisten neue Gastgeber suchen: für Thomas Pletscher (bisher von Christoph Mörgeli, SVP ZH, mit einem Ausweis ausgestattet), Susanne Brunner (Daniel Stolz, FDP BS) und Cristina Gaggini (Fathi Derder, FDP VD). Daneben braucht auch der Cheflobbyist der Migros, Martin Schläpfer, einen neuen «Götti» im Bundeshaus. Auch sein bisheriger Gastgeber Jean-René Germanier (FDP VS) wurde abgewählt.
Lobbywatch wird den Kampf um die Zutrittsausweise verfolgen und darüber berichten.
Eine Liste der Abgewählten und ihrer bisherigen Gäste finden Sie hier.
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Dieser Artikel ist auf Lobbywatch.ch erschienen.
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Thomas Angeli ist Journalist und Co-Präsident von Lobbywatch.