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FBI entdeckte saudische Komplizen der Flugzeugentführer und behielt dies lange geheim © MSNBC

Das saudische Komplott hinter dem Anschlag von 9/11 (Teil 3)

Urs P. Gasche /  Saudis mit Diplomatenpass waren vorinformiert. Unbekannte spekulierten kurz vor 9/11 auf Kursstürze betroffener Unternehmen.

Red. Der erste Teil mit dem Titel «Terror von 9/11: Die USA schützen die Hintermänner» zeigte auf, wie drei US-Administrationen zu verhindern versuchten, dass das Ausmass des saudischen Komplotts hinter dem Terroranschlag von 9/11 aufgeklärt wird. Ein zweiter Teil fasste zusammen, was über das saudische Netzwerk hinter den Attentätern bekannt ist. Dieser dritte und letzte Teil rundet vorhandene Informationen über das saudische Komplott ab.

Unbekannte 9/11-Vorwisser spekulierten an der Börse

Der Verdacht ist brisant und beruht auf wissenschaftlicher Analyse: In den Tagen vor dem 11. September 2001, als Terroristen mit Flugzeugen die Türme des World Trade Centers in New York zum Einstürzen brachten, haben Unbekannte massenweise auf stark sinkende Börsenkurse der betroffenen Fluggesellschaften, Banken sowie der beiden am meisten betroffenen Rückversicherungs-Konzerne gesetzt und damit Gewinne von rund 30 Millionen Dollar erzielt.

9/11: Ein saudisches Komplott

Hinter den Terroranschlägen von 9/11 in den USA steckte ein saudisches Netzwerk. Es reichte bis in saudische Regierungskreise und in die königliche Familie. Seit dem Anschlag sind die US-Regierungen Komplizinnen dieses saudischen Komplotts: Sie decken Hintermänner und sabotieren eine gründliche Aufklärung. Die USA verlangen nicht einmal, dass Saudiarabien seine saudischen Terroristen-Helfer mit Diplomatenpässen bestraft. Vorrang hat offensichtlich die strategische Freundschaft der USA mit den Saudis.

Quellen

• Studie «Detecting abnormal trading activities in option markets» u.a. von Finanzprofessor Marc Chesney der Universität Zürich.
• «New York Post»: «How the FBI is whitewashing the Saudi connection to 9/11».
• FBI-Quellen akribisch ausgewertet hat die Anwaltskanzlei Kreindler & Kreindler LLP in ihrer Klageschrift gegen Saudiarabien im Namen von tausenden Opfer-Angehörigen.

Infosperber informiert in drei Teilen.

In einer wissenschaftlichen Studie mit dem Titel «Detecting abnormal trading activities in option markets» waren Finanzprofessor Marc Chesney der Universität Zürich, Assistenzprofessor Loriano Mancini vom «Swiss Finance Institute» der ETH Lausanne sowie der UBS-Analyst Remo Crameri den Auffälligkeiten mit Put-Options nachgegangen. Unter dem Titel «Erhärteter Verdacht auf Insiderhandel vor 9/11» hat Infosperber am 21.11.2016 ausführlich darüber informiert.
«Die statistische Studie deckt eindeutig äusserst dubiose Geschäfte auf, die möglicherweise von Insidern getätigt wurden», erklärt Chesney. Der Finanzprofessor ist überzeugt, dass die Frage «Insiderhandel oder glücklicher Zufall» schnell beantwortet wäre, wenn die Behörden die Namen der Käufer dieser Put-Optionen bekannt gäben und deren Netzwerke analysieren würden. Die US-Behörden sollten die Untersuchung neu aufrollen.

Als Mitwisser von 9/11 sind bisher einzig Saudis bekannt, welche die Attentäter in den USA betreut und finanziert hatten. Nehmen wir im Sinne einer Hypothese an, dass die Insidergeschäfte von einer hochstehenden Person des Königshauses oder von eingeweihten saudischen Diplomaten getätigt wurden. Entsprechend müsste diese Person mehr oder weniger stark in die Vorbereitung der Anschläge involviert gewesen sein. Wenn so etwas bekannt geworden wäre, dann hätte man nur schwer erklären können, warum ein «Krieg gegen den Terror» sich gegen Afghanistan und nicht gegen Saudiarabien richten sollte.
Den wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten wollen die US-Regierungen aber nicht aufgeben. Das kann ein Grund sein, weshalb die Namen der Optionen-Käufer nicht preisgegeben werden.

Den Verdacht auf Insidergeschäfte von Personen, die über den Anschlag eingeweiht waren und ihr Vorwissen an den Börsen ausnützten, hatten Börsenbeobachter schon bald nach 9/11 geäussert. Doch dieser Verdacht wurde im Jahr 2002 vom 500 Seiten umfassenden offiziellen Untersuchungsbericht des US-Kongresses in wenigen Sätzen kurz dementiert, ohne jedoch weder die Börsenbewegungen noch die Namen der Akteure offenzulegen.

  • US-Behörden machen sich zu Komplizinnen des saudischen Komplotts: Sie weigern sich hartnäckig, die Namen der Optionen-Käufer bekannt zu geben. Es geht um die Identifizierung möglicher Hintermänner und Drahtzieher von 9/11.

15 Tage vor dem Terroranschlag Hals über Kopf abgereist

Etliche saudische Diplomaten sowie Mitglieder der saudischen Regierung hatten die Terroristen logistisch unterstützt und finanziert. Das haben wir im 2. Teil ausführlich dargelegt. Der Fokus lag auf der Terroristen-Zelle in San Diego.
Auch über die Terroristenzelle in Florida wurden Informationsbruchstücke über saudische Drahtzieher und Vertuschungsmanöver des FBI bekannt. Unter dem Titel «Wie das FBI die Saudi-Hintermänner von 9/11 weisswäscht» («How the FBI is whitewashing the Saudi connection to 9/11») berichtete die «New York Post» vom 12. April 2015, wie das FBI brisante Fakten unter dem Deckel hielt und zu bagatellisieren suchte.
Die Fakten:
Fünfzehn Tage vor 9/11 hatte eine saudische Familie mit Beziehungen zur Königsfamilie ihr luxuriöses Anwesen in Sarasota, Florida, fluchtartig verlassen. Sie liess Schmuck, teure Möbel, viele teure Autos – darunter ein neuer Chrysler PT Cruiser – und auch den vollen Kühlschrank zurück. Sie informierten weder einen Immobilienhändler noch die Nachbarn und hinterliessen bei der Post keine Nachsendeadresse.

Die fluchtartig verlassene Villa der Familie al-Hijji (Bild msnbc)
Als zwei Wochen später die WTC-Türme in New York zusammenbrachen, informierten Nachbarn, die Verdacht schöpften, das FBI. Am 19. September eröffnete das FBI eine Untersuchung, die sie über Jahre unter dem Deckel hielt. An die Öffentlichkeit kam unterdessen Folgendes:

  • Das geflohene saudische Prominentenpaar Abdulaziz und Anoud al-HIJJI hatte «viele Beziehungen» zu «Leuten, die mit dem Terroranschlag in Verbindung» standen.
  • Ein «Familienmitglied» (Zitat FBI-Bericht) trainierte in der gleichen Flugschule wie einige der Flugzeugentführer.
  • Überwachungsfotos am Eingang des verlassenen Anwesens zeigten Nummern von Autos, die von drei der Flugzeugentführern gefahren wurden, unter anderen von Mohammed Atta. Atta steuerte die Maschine der American Airlines am 9. September in den Nordturm des World Trade Centers. Wie alle Terroristen von 9/11 war Atta ein Anhänger des fundamentalistischen Salafismus, wie er in Saudiarabien gepredigt wird.


Der 9/11-Autor Anthony Summers berichtet im US-Nachrichtensender MSNBC über die Vertuschung der saudischen Terroristen-Unterstützung in Florida.

  • US-Behörden machen sich zu Komplizinnen des saudischen Komplotts: Im offiziellen Schlussbericht der 9/11-Kommission des Kongresses, deren Mitglieder Präsident George W. Bush und der Kongress eingesetzt hatten, ist kein einziges Wort über diese FBI-Informationen zu lesen.

Das FBI versteckt sich hinter «hochsensiblem Material»

Nach Angaben der «New York Times» hatte das FBI die Ermittler des Kongresses über diese Verbindungen in Florida schlicht nicht informiert. Direktor des FBI war damals James Comey. Comey war dafür verantwortlich, welches FBI-Material den Untersuchungsbehörden oder sogar der Öffentlichkeit freigegeben wird.
Im Jahr 2014 hat die «9/11 Review Commission» des US-Kongresses einen Bericht veröffentlicht über neue Erkenntnisse seit Veröffentlichung des «9/11 Commission Report» im Jahr 2002.

In diesem Bericht wird die FBI-Information, wonach das Paar al-Hijji «viele Beziehungen» hatte zu «Leuten, die mit dem Terroranschlag in Verbindung» standen, heruntergespielt. Das FBI habe geltend gemacht, dass diese Darstellung im FBI-Protokoll «schlecht geschrieben» und «ohne Nachweise» erstellt worden sei. Der betreffende FBI-Mitarbeiter habe auf Rückfrage hin nicht einmal erklären können, warum er dies so aufgeschrieben habe.
«Wie merkwürdig», kommentierte die «New York Times». Vertreter der «9/11 Review Commission» des Kongresses haben diesen FBI-Mitarbeiter nicht selber befragt. Sie akzeptierten einfach das Dementi des FBI-Hauptquartiers.

Das sei «noch merkwürdiger», meinte die NYT. Das Protokoll dieses FBI-Mitarbeiters war nur eines von verschiedenen FBI-Dokumenten, welches die Beziehungen der geflohenen saudischen Familie mit den Flugzeugentführern im Detail beschrieb.

Anwalt Thomas Julin erreichte im Namen eines Lokaljournalisten in Sarasota aufgrund des US-Öffentlichkeitsgesetzes, dass das FBI 80’000 Seiten zum Fall der aus Sarasota geflohenen Familie einem Bundesrichter aushändigen musste. Zuerst musste der Richter bestimmen, welche der Dokumente aus Staatssicherheitsgründen nicht ausgehändingt werden dürfen. Das Resultat: Die meisten Seiten waren mit «SECRET/NOINFORM» markiert – eine Klassifizierung für hochsensibles Material.
Anwalt Thomas Julin zeigte sich enttäuscht: «Der Widerspruch zwischen der Behauptung des FBI, es habe nichts gefunden und dem Memo, das von ‹vielen Beziehungen› zum Umfeld der Attentäter spricht, ist nicht plausibel aufgelöst.» Beispielsweise gebe es keine Erklärung dafür, warum die Überwachungsfotos Autoschilder der Hijacker zeigen.

Regierungsbehörden vertuschen

US-Senator Bob Graham, der von 2001 bis 2003 den Geheimdienstausschuss des Senats leitete, zeigt sich überzeugt, dass das FBI einen saudischen Stützpunkt in Sarasota deckt, der die Flugzeugentführer logistisch führte: «Die abrupte Abreise vor 9/11 zeigt, dass jemand einen Tipp gegeben haben dürfte.» Das Ganze passe zum
«klaren Strickmuster, wie alle Behörden der US-Regierung, die über Informationen verfügen, die Rolle Saudiarabiens bei 9/11 vertuschen».
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FAZIT: Der Terroranschlag von 9/11 wurde durch ein saudisches Komplott ermöglicht, an der Mitglieder der saudischen Regierung und der königlichen Familie beteiligt waren. Die US-Geheimdienste und die drei US-Regierungen unter Bush, Obama und Trump machten sich nach 9/11 zu Komplizinnen dieses Terror-Netzwerks, indem sie saudische Beteiligte schützten und immer noch schützen und eine Verfolgung der Drahtzieher möglichst behinderten und weiter behindern.
Ob das im März 2018 eingeleitete Beweisverfahren in New York gegen die saudische Regierung zu Handen eines Bundesrichters mehr Geheimdienst-Dokumente offenlegt und das ganze Ausmass des saudischen Komplotts ans Licht bringt, ist unsicher. Denn die saudische Regierung könnte ohne Anerkennung einer juristischen Schuld rechtzeitig einem Vergleich zustimmen, indem sie die Opfer-Angehörigen und die Verletzten von 9/11 «freiwillig» finanziell entschädigt.
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3 Meinungen

  • am 11.07.2018 um 15:17 Uhr
    Permalink

    Das FAZIT von Urs P. Gasche lautet: «Der Terroranschlag von 9/11 wurde durch ein saudisches Komplott ermöglicht, an der Mitglieder der saudischen Regierung und der königlichen Familie beteiligt waren. Die US-Geheimdienste und die drei US-Regierungen unter Bush, Obama und Trump machten sich nach 9/11 zu Komplizinnen dieses Terror-Netzwerks, indem sie saudische Beteiligte schützten und immer noch schützen und eine Verfolgung der Drahtzieher möglichst behinderten und weiter behindern.»

    Meiner Meinung nach haben die Saudis bei den sehr aufwändigen 9/11 Attacken eher die Rolle von nützlichen Idioten spielen müssen.

    Dazu Dokumentarfilme zu 9/11

    Interessant sind auch die Filme über die Terroranschläge in den USA die am 11. September 2001 stattgefunden haben, von Massimo Mazzuco:
    http://www.youtube.com/watch?v=O1GCeuSr3Mk#t=16

    Italienischer Film, in dem auch der Nobelpreisträger Dario Fo Stellung nimmt. Film in englischer Sprache «ZERO An Investigation Into 9/11 (FULL documentary) » produziert mit dem italienischen Nobelpreisträger Dario Fo.
    https://www.youtube.com/watch?v=8XRMrMdn0NQ

    9/11 Pentagon Attack – Behind the Smoke Curtain – Barbara Honegger
    https://www.youtube.com/watch?v=4fvJ8nFa5Qk

    Vorwurf «Verschwörungstheoretiker»: Mathias Bröckers zu 9/11
    https://www.youtube.com/watch?v=4ejvN9HNneg

  • am 5.08.2018 um 14:28 Uhr
    Permalink

    Interessant der Bericht über 9/11 von Paul Schreyer.

    https://www.heise.de/tp/features/Der-saudische-Sonderweg-ein-Motiv-fuer-9-11-3400227.html?seite=all

    "Ein bislang kaum bekannter Konflikt zwischen den USA und Saudi-Arabien vom Sommer 2001 lässt 9/11 in neuem Licht erscheinen. Welche Rolle spielten die Streitigkeiten damals? Und warum fanden die Anschläge eigentlich am 11. September statt?

    Bis heute ist nur wenig bekannt, dass das saudische Herrscherhaus im Sommer 2001 einen radikalen Kurswechsel plante. Auf offiziellen diplomatischen Kanälen wurde der US-Regierung damals übermittelt, dass die Saudis künftig ihre Politik generell nicht mehr mit den USA abstimmen würden. Die Anschläge vom 11. September machten diese Loslösungspläne nur wenige Wochen später zunichte.

    Die vertraute Beziehung zwischen Prinz Bandar bin Sultan, dem saudischen Botschafter in den USA von 1983 bis 2005, und US-Präsident George W. Bush ist legendär. Doch es war mehr als nur persönliche Sympathie, was die beiden ehemaligen Kampfjetpiloten miteinander verband. Die Freundschaft zwischen Bandar und Bush repräsentierte immer auch die besondere Geschäftsbeziehung zwischen Saudi-Arabien und den USA, die bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Deren Kern ist simpel: Die Saudis liefern Öl und lassen die eingenommenen Gelder umgehend wieder zurück in die USA fließen – für Waffen und große Infrastrukturprojekte. Amerikanisches Geld landet so am Ende wieder größtenteils bei US-Konzernen. «

  • am 9.08.2018 um 20:25 Uhr
    Permalink

    Die Frage, warum US-Regierungen & -Geheimdienste einen saudischen Terroranschlag, den größten in der Geschichte der Menschheit, decken sollten, bleibt völlig ungeklärt. Diese Frage wird nicht einmal angesprochen, obwohl sie sich geradezu aufdrängt. Womöglich deswegen, weil kein schlüssige Motiv dafür existiert und damit die ganze Story zusammenbricht wie ein Kartenhaus?

    Es mag sein, dass AUCH hohe Saudis (als „nützlichen Idioten“, wie Heinrich Frei treffend kommentiert) involviert waren. Aber ohne aktive Beteiligung von US-Geheimdiensten sind die „controlled demolitions“, mit denen die beiden Tower & das WTC7 zum Einsturz gebracht wurden, nicht schlüssig zu erklären.

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