JuulKopie

E-Zigaretten und Dampfgeräte senken die Raucherquoten bei Tabakprodukten nicht © cc

«Juul» und die Lüge der Stiftung «For a smoke free World»

Rainer M. Kaelin /  Im Tabakproduktegesetz räumt das Parlament «alternativen Produkten» eine Sonderstellung ein. Das untergräbt den Jugendschutz.

Red.: Der Arzt Rainer M. Kaelin war Vizepräsident der Lungenliga Schweiz und ist Vizepräsident von Oxyromandie, ein Verein, der sich für den Schutz der Nichtraucher und für Werbeverbote für Tabakprodukte einsetzt.

Seit 2017 investiert die Firma «Philip Morris» in die «Foundation for a smoke free World», um die «Gesundheitsfolgen des Rauchens zu verringern». Jährlich gibt sie dafür 80 Millionen US-Dollar aus. Laut der Selbstdeklaration der Stiftung soll die globale Gesundheit verbessert werden, indem das Rauchen in dieser Generation endet. Der Weg dazu sei die «Finanzierung von Forschung, Promotion von Innovation und Unterstützung von Zusammenarbeit, um die Minderung des Schadens durch Rauchen zu beschleunigen» (1,2).

Ihr Präsident Dr. Derek Yach war während 30 Jahren Direktor der Abteilung für nicht übertragbare Krankheiten bei der WHO und arbeitete auch an der Tabakkontroll-Rahmenkonvention FCTC. Er leitete unter anderem die Abteilung «Global Health» bei Pepsi Cola.

Lobgesang auf die Tabakindustrie

Yach löste Skepsis aus, als er im New Yorker Rockefeller Center versprach, mit dem Geld von «Philip Morris» «Zigaretten eliminieren» zu wollen und «das Ende des Rauchens zu beschleunigen – und zwar überall». Er pries die Tabakindustrie: «Sie sind dabei, das, was tötet, zu trennen von dem, was süchtig macht (…) das ist ein fundamentaler Wandel.»

Aber der Wandel von Yach lässt zweifeln. Denn er selbst appellierte in der Vergangenheit an Forscher, sich nicht kaufen zu lassen. Dabei sagte er, er wolle die gesetzlichen Massnahmen vor ihrer Unterwanderung durch die Industrie schützen. Und: Die akademische Naivität über die wahren Absichten der Tabakindustrie sei nicht länger entschuldbar.

Jetzt beteuert Yach: «Ich habe mich nicht geändert (…), die Tabak-Industrie hat sich geändert». Für ihn steht ausser Frage, dass die neueren Produkte «eine Reduktion des Risikos um 90-95 Prozent bedeuten».

Gekaufte «wissenschaftliche» Arbeiten

Das «British Medical Journal» erweiterte 2013 seine Richtlinien auch auf E-Zigaretten: Seit Jahren veröffentlicht der Verlag keine mit Unterstützung der Tabakfirmen entstandenen Arbeiten (3). Seit 1995 befolgt dies auch die «American Thoracic Society». Denn oft schuf und verbreitete die Industrie «wissenschaftliche Evidenz» um zu täuschen.

Beweise für diese Taktik gibt es genug: das Tobacco Institut 1958 (4), die Propaganda über Filter- und milde Zigaretten, das Center of Indoor Air Research 1988 (5), die wissenschaftliche Kommission der Zigarettenfabrikanten der Schweiz 1962-1995 (6), die Besoldung «unabhängiger» Wissenschaftler (7,8) sowie die Studien zur neutralen Zigarettenpackung an der Uni Zürich (9) sind nur einige davon.

Die Konflikte, die bei dieser Vorgehensweise entstehen:

  • die Wissenschaftsethik, da Geldgeber Daten und Interpretation verzerren
  • der Auftrag von Public Health, der WHO-Rahmenkonvention und der FDA, die alle von der Tabakindustrie bekämpft werden
  • die konkrete Aktivität der Tabakindustrie, der ihrem angeblich sozialen Engagement krass zuwiderhandelt und welche die dauerhafte Entwicklung untergräbt

«Schadensminderung», durch «Juul» ?

Die Botschaft von Yach verkündet André Calantzopoulos, CEO von «Philip Morris International», vor allem in der Schweiz. Selbst von der Tabakzigarette auf «IQOS» (I quit ordinary smoking) umgestiegen (10), erklärt er der «NZZ» (11): «Unser Ziel ist, Zigaretten durch bessere Alternativen für Raucher zu ersetzen (…). Das ist für Raucher sinnvoll, aber auch für die Gesundheit der Allgemeinheit und für unsere Firma. Alternative Produkte wie das rauchfreie elektronische Gerät ‹IQOS› ermöglichen uns ein nachhaltiges Geschäftsmodell.»

Weiter wünscht er sich «regulatorische Rahmenbedingungen», denn leider würden in den meisten Ländern die alternativen Tabakprodukte gleich reguliert wie die herkömmlichen Zigaretten. Im Werbejargon beschreibt Calantzopoulos die angebliche Schadensminderung: «Bezüglich der gesundheitlichen Risiken sollte man die alternativen Angebote mit Zigaretten vergleichen, (sie) enthalten 90 – 95 Prozent weniger Schadstoffe.

Ginge es nach Calantzopoulos, würden Regierungen und Vetreter der öffentlichen Gesundheit nicht darüber diskutieren, ob man diese Produkte zulassen soll, sondern nur darüber, unter welchen Bedingungen dies der Fall sein soll.

Industrie profitiert von Rechtsunsicherheit

Im Dezember wurde die E- Zigarette «Juul» in den Schweizer Markt eingeführt (12). Die Industrie profitierte dabei von der Rechtsunsicherheit im noch nicht verabschiedeten Tabakproduktegesetz TabPG, in dem Werbeverbote gestrichen worden sind und das «alternative» Produkte weniger streng reguliert. Und davon, dass das Nikotinverbot des alten Lebensmittelgesetzes nicht mehr anwendbar ist. Tatsächlich wurde im Frühjahr 2018 die Einfuhr von nikotinhaltigen E-Zigaretten durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes gutgeheissen, da es einen Entscheid des Bundesamtes für Lebenmittel aufheben musste.

«Schadensminderung» als Vorwand

Dass sich «Philip Morris» inzwischen am Geschäft «Juul» beteiligt (13), weist auf die wirklichen Absichten der Firma hin. Denn das Argument, dass Produkte mit weniger Gesundheitsrisiken die Tabakzigaretten ersetzen würden, unterschlägt das Kernproblem.

Das Geschäft mit Tabak- und «alternativen» Produkten beruht darauf, die Nikotinsucht zu verbreiten, um abhängige Kunden zu rekrutieren. Das erste Zielpublikum der Industrie ist daher die Jugend, das empfänglichste Bevölkerungssegment. Denn wenn nur abhängige Raucher auf alternative Produkte umsteigen, wird dieser Markt austrocknen.

Für ein solches Szenario ist die bisher so erfolgreiche Tabakindustrie kein glaubwürdiger Autor: «For a smokefree world» äfft den Surgeon General (den höchsten Beauftragten für die öffentliche Gesundheit in de USA) Dr. Everett Koop nach, einen Pädiater, der 1984 die Ärzte zu einer rauchfreien Gesellschaft aufrief. Auch J.Green, der Verantwortliche der Firma «Juul Labs», ist wenig glaubwürdig. Er versichert, «nicht auf die Jugend zu zielen», kann aber kaum verheimlichen, dass seine Firma in den USA nichts tat, um eine Epidemie von Nikotinsüchtigen unter Jugendlichen zu verhindern (14,15).

Dass «Altria», die amerikanische Tochter von «Philip Morris», sich inzwischen mit Milliardenbeiträgen an «Juul Labs» beteiligt, beweist zudem, dass die von «Helvetic Vape» propagierte Konkurrenz der E-Zigarette zur krebserzeugenden Tabakzigarette (16) Augenwischerei ist und in Wirklichkeit ebenfalls auf die Nikotinabhängigkeit (17) ihrer jungen Kunden zielt.

Unvollständige Argumente bei Kritik an WHO

«Schadensminderung» wird auch von «Knowledge Action Change» propagiert, die sich selber als «Gesundheitsexpertin» deklariert. Ihr Bericht «No Fire, no Smoke» kritisiert die WHO (18), da «weniger schädliche Alternativen wie E-Zigaretten, Tabakerhitzungssysteme, und schwedischer Snus «äusserst erfolgreich» zur Reduzierung des Rauchens beigetragen hätten.

In Norwegen sei mit «Snus» die Raucherquote der Frauen gar von 30 Prozent auf nur noch ein Prozent gesunken. In den USA sei der steigende Verkauf von E-Zigaretten mit dem Rückgang des Tabakzigarettenkonsums von Schülern verbunden.

Dass Norwegen die Rahmenkonvention der WHO konsequent durchsetzt und dass die Tabakfirmen «Snus», ein vor kurzem noch sterbendes Geschäft, mit grossem Werbe- und PR-Aufwand wiederbelebten, bleibt unerwähnt. Ebenso, dass die E-Zigarette wegen Promotion bei Jugendlichen in den USA erfolgreich und direkt mit dem Konsum von Tabakprodukten verbunden ist.

Jugendliche werden in die Nikotinsucht getrieben

Seit 2013 verkündet Professor Etter des «Institut de santé globale» in Genf, er glaube, dass die elektronische Zigarette eine Revolution in Bezug auf die öffentliche Gesundheit darstelle (19). Damit schlägt er in dieselbe Kerbe wie sein Kollege Yach, der ebenfalls als Professor von «Global Health» arbeitet. Demnach würden E-Zigaretten die Tabakzigarette verdrängen. Diese individuelle «Schadensminderung» bedeute für die öffentliche Gesundheit Gewinn – deshalb solle die Werbung für E-Zigaretten nicht eingeschränkt werden.

Die Tabakindustrie und ihre Professoren wiederholen gebetsmühlenartig das Argument, dass die E-Zigarette 90 bis 95 Prozent weniger schädlich sei als die Tabakzigarette. Eine Behauptung, die als «wissenschaftlich erwiesen» dargestellt wird, obwohl sie als irreführend entlarvt wurde (20, 21, 22). Das Etter’sche Credo, dass die E-Zigarette die Tabakzigarette verdrängt, hat sich nicht bewahrheitet – und der wachsende Absatz von E-Zigaretten in den USA beweist, dass sie vor allem Jugendliche in die Nikotinsucht und den Tabakkonsum treibt.

Nikotin wird banalisiert

Ausgerechnet als der Bundesrat den zweiten Entwurf zum TabPG vorstellte, veröffentlichte der «Fachverband Sucht» im November 2017 die Stelllungnahme (23) «Verdampfen statt Verbrennen – Föderation der Suchtfachleute fordert Kurswechsel in der Schweizer Tabakpolitik». Der Fachverband kritisiert die Politik der Abstinenz, obwohl dieser Begriff in der «Strategie Sucht 2017-2024» (24) nicht zu finden ist.

Unkritisch stellte auch der «Fachverband Sucht» die «95-prozentige geringere Schädlichkeit» als wissenschaftliche Tatsache hin. In Wirklichkeit beruht sie auf keinerlei Messung, sondern einzig auf dem Gefühl von Rauchstoppexperten, die 2013 in London an einer Umfrage teilnahmen – und die bevorzugt E-Zigaretten empfehlen.

Es ist unredlich, die Schädlichkeit des «Dampfens» mit der Schädlichkeit von Tabakzigaretten zu messen. Immerhin brauchte es wissenschaftliche Arbeiten von knapp 50 Jahren, um die Auswirkungen des Tabakkonsums auf die Gesundheit zu erfassen. Diese Studien wiesen auch nach, dass das Krankheits-und Mortalitätsrisiko nicht mit den Schadstoffgehalten proportional ist.

Der Begriff der «Schadenminderung» wird vom Fachverband, wie von Werbung und Promotion, zudem missverständlich verwendet: Ein Raucher, der aufhören will, schadet sich möglicherweise mit ausschliesslichem «Dampfen» etwas weniger als mit dem Rauchen von Tabakzigaretten. Dass dies aber eine kollektive Schadensminderung, also geringere Raucherquoten, verursachen soll, ist nachweislich nicht der Fall (25). Denn die meisten «Dampfer» werden zu Doppelkonsumenten, die sich zusätzlich zur E-Zigarette noch «Genusszigaretten» gönnen, was aber ihr Risiko nur unwesentlich vermindert.

Fachverband mit paradoxen Aussagen

Die Aussagen des «Fachverbandes Sucht» wurden von den Medien unbesehen als eine Unterstützung der E-Zigarette aufgenommen (26, 27, 28). Damit verbreiteten auch die Medien die Strategie der geringeren Schädlichkeit. Der Fachverband nimmt eine paradoxe Haltung ein, indem er Nikotin banalisiert, das bei Jugendlichen weit effizienter als Alkohol oder das Geldspiel zu lebenslanger Abhängigkeit führen kann.

Denn vom Standpunkt des Jugendschutzes, der öffentlichen Gesundheit und der Bekämpfung von Suchtverhalten ist es intelligenter, kostengünstiger und dauerhafter, durch Werbe-, Promotions- und Sponsoring-Verbote der Banalisierung von Nikotin und Tabak entgegenzuwirken (29), als mit der E-Zigarette erwachsenen Rauchern zu helfen, sich von der Tabakzigarette zu befreien. Dazu brauchen die alternativen Produkte keine Publikumswerbung, eine Rauchstopp-Beratung genügt.

Die Lügen der Industrie

Mit dem Argument der «Schadenminderung» stellte die Tabakindustrie die Filter- und «milden» Zigaretten als harmlos hin. Verbunden mit Begriffen wie Emanzipation, Schlankheit und Freiheit, wurden sie jungen Konsumentinnen und Konsumenten schmackhaft gemacht. Damit schuf die Industrie Nikotinabhängige und kassierte den Gewinn.

Dass die Tabakindustrie sich nun selbst eine Welt ohne Tabak wünscht, ist gelogen. Denn ihre Geschäftsgrundlage bleibt: Sie braucht nikotinabhängige Kunden. Ob sie diese mit «alternativen» oder konventionellen Produkten verführt, ist gleichgültig. Das junge Zielpublikum ist entscheidend.

Da die manipulierte Tabakzigarette der ideale Nikotin-dispenser ist, werden in einem geeigneten Werbeumfeld Dampfer- oder Raucher früher oder später zu ihren Ursprüngen (zurück-)finden. Der durch E-Zigaretten und Dampfer in Aussicht gestellte «Gewinn» für die öffentliche Gesundheit gaukelt eine Win-Win-Situation vor, die aber nur der Industrie dient. Mit dem PM-Kauf von «Juul», die in den USA zur Zunahme des Tabakkonsums bei Jugendlichen geführt hat, wird der Stiftungszweck von «For a smokefree World» noch fadenscheiniger.

Volksvertreter wären glaubwürdig, wenn sie sich aus dem Einflussnetzwerk der Tabaklobby befreien, ideologische Promotions-Argumente fallen liessen und vor den Tatsachen die Augen öffnen würden.

Es braucht eine ganzheitliche Regulierung

Die persönliche Freiheit, den Rauch getrockneten Tabaks mit dem Calumet einzuatmen, war vor dem zwanzigsten Jahrhundert für die Öffentlichkeit kein Problem. Diese individuelle Gewohnheit weitete sich aber zu einer globalen Epidemie aus, die von multinationalen Industrien verursacht wird: Einerseits optimierten diese die Nikotinabsorption aus der Zigarette und aus den E-Zigaretten derart, dass junge Konsumenten sehr rasch abhängig werden. Andererseits verheimlichen sie gegenüber Kunden, Öffentlichkeit, Gesundheitspolitikern und Behörden die Toxizität und den Drogencharakter ihrer konventionellen und neueren Produkte. Dies geschieht durch Werbung, Public Relations und der Beeinflussung von Wisssenschaftlern, der öffentlichen Meinung und Parlamentariern, so dass sie weiterhin als banale Elemente der Konsumgesellschaft erscheinen.

Die Massnahmen gegenüber dieser Manipulation sind in der WHO-Rahmenkonvention vorgezeichnet, die ohne Produkteverbot den Markt reguliert. Wenn das Tabakproduktegesetz der Gesundheit dienen soll, muss es Werbung, Promotion und Sponsoring für alle Nikotin- und Tabakprodukte verbieten. Ausnahmen erlauben es der Industrie, die alternativen Produkte als Promotionsinstrumente einzusetzen, die vor allem Jugendliche verführen. Und der Industrie auf Kosten des Staates und der Gesundheitssysteme weiterhin Gewinne sichern.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Der Arzt Rainer M. Kaelin war Vizepräsident der Lungenliga Schweiz und ist Vizepräsident von Oxyromandie, ein Verein, der sich für den Schutz der Nichtraucher und für Werbeverbote für Tabakprodukte einsetzt.

FUSSNOTEN

  • 1. Marco Evers : Tabaklobby. Bitte rauchen Sie weiter. Der Spiegel 5. Dezember 2017.
  • 2. N.Hirschhorn : Another Perspective on the Foundation for a Smoke-free Worrld. Lancet 2018 Vol. 391 January 6, 25.
  • 3. Godlee, F.Malone R., Timmis A., Otto C, et al.: Journal policy on research funded by the tobacco industry. Thorax.2013:68:1090
  • 4. www.tobaccotactics.org/index.php/Tobacco_institute. besucht 12.11.2018.
  • 5. www.tobaccotactics.org/.../Center_for _Indoor Air _Research_(CIAR).besucht 12.11.2018
  • 6. Olivier J., Cornuz J., Clair C.: La commission scientifique de l' Association suisse des fabricants des cigarettes: un aperçu historique. Rév.méd.Suisse 2017;13:1198-205.
  • 7. Malka S., Gregori M.: Vernebelung. Wie die Tabakindusrie die Wissenschaft kauft. (Uebersetzung aus dem Französischen, von Stephanie Sing). Orell Füssli Verlag. Zürich. 2008.
  • 8. Auer Andreas : Le droit face à la politically correctness: La constitutionalité de l' initiative populaire Genevoise "Fumée passive et Santé" Geneve, Octobre 2005. Der Autor liess sich von Japan Tobacco International irreführen, die ihm „wissenschaftliche“ Studien zur Verfügung stellte, die seinerzeit von der Tabakindustrie ferngesteuert waren.
  • 9. Angeli T, Hostettler O: Zürcher Professor forscht für Big Tobacco. Beobachter 22/2014. 31.10.2014.
  • 10. Valérie Gogniat : Philip Morrs veut convaincre que son avenir se fera sans Cigarettes. Le Temps. 2.10.2018.
  • 11. Christoph G. Schmutz: « Die Zigarette soll kein Comeback feiern ». Interview. NZZ 18-10.2018.
  • 12. Städeli M : Umstrittene E-zigi kommen an den Kiosk. NZZ am Sonntag 25.11.2018
  • 13. Henkel CH: Altria greift für Juul tief in die Tasche. NZZ, 21.12.2018.
  • 14. Barrinton-Trimis JL, Leventhal AM, :Adolescent Use of "Pod-Mod" W-cigarettes. Urgent concerns. NEJM 2018;3779:1099-1102.
  • 15. Miech R,Johnston L, O'Malley PM,Bachman JG: Adolescent Vaping and Nicotine Use in 2017-2018- US.National Estimates. Correspondence. NEJM Dec.17.2018.
  • 16. Helvetic Vape. Schweizer Konsumentenvereinigung der E-Dampfer. Stellungnahmen.
  • 17. Jean-Claude Gerber: Suchtgefahr ist bei Juul grösser als bei Zigaretten. Zwanzig Minuten 08.11.2018.
  • 18. Schweizerische Depeschenagentur : Ein Bericht von Gesundheitsexperten bedauert "verpasste Möglichkeiten" während die WHO die globale Tabakpolitik diskutiert. 2.10.2018.
  • 19. Etter J.F. : La vérité sur la cigarette électronique. Fayard. Paris. 2013.
  • 20. Polosa R: Public Health England's evidenced based confusion. Lancet 2015;386:829.
  • 21. McKee M., Capewell S: Evidence about electronic Cigarettes: a foundation built on rock or sand ?. BMJ 2015;351:h4863.
  • 22. Gornall J: Public Health England's troubled trail. BMJ. 2015;35:h5826.
  • 23. Medienmitteilung Fachverband Sucht 21.11.2017. www.fachverbandsucht.ch
  • 24. Nationale Strategie Sucht 2017-2024. www.bag.admin.ch/...Sucht/
  • 25. Beard E, Brown J, Michie S. West R.: Is prevalence of e.-cigarettes an nioctine replacement therapy among smokers associated with average cigarette consumption in England? - A time-series analysis. BMJ Open 2018;8:e016046, doi1136/bmjopen -2017-016046.
  • 26. Daniel Gerny: Suchtverbände sind für die E-zigarette. NZZ 22.11.2017.
  • 27. Caroline Zürcher: Les Experts en addictions défendent les vapoteuses. Le vapotage plébiscité par les addictologues. 24 heures. 22.11.2017.
  • 28. Silvana Schreier : "Bund muss zum Wechsel auf E-zigis bewegen". 20 Minuten 22.11.2017.
  • 29. Kaelin RM : Jugendschutz ohne Werbeverbot ? SAeZ 2017;98(41):1347-1349.

Zum Infosperber-Dossier:

EZigarette

E-Zigaretten: Vor- und Nachteile

Sie sind nützlich als Ausstiegshilfe für Raucher, aber schädlich als Einstiegsdroge für junge Nichtraucher.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

5 Meinungen

  • am 3.01.2019 um 12:28 Uhr
    Permalink

    Das sagt eigentlich schon alles – die Sucht soll bleiben und wenn sie nicht mehr tötet, dann konsumieren die Süchtigen länger:
    "
    Er pries die Tabakindustrie: «Sie sind dabei, das, was tötet, zu trennen von dem, was süchtig macht (…) das ist ein fundamentaler Wandel.»

    "

  • am 4.01.2019 um 15:59 Uhr
    Permalink

    Es ist natürlich einfach sich auf die Fussnoten 20,21 und 22 zu basieren. Jedoch in wie fern haben Sie den Wahrheitsgehalt dieser Argumentionen überprüft? ( https://www.clivebates.com/smears-or-science-the-bmj-attack-on-public-health-england-and-its-e-cigarettes-evidence-review/ )

    Als umgestiegener Dampfer, find ich es auch recht mühsam dass diese Artikel den Anschein erwecken, dass die Tabakindustrie hinter der E-Zigarette (ein höchst ungünstiger Name) stecke. Dies ist schlicht nicht wahr.

    Was stimmt, ist dass die Tabakindustrie nun fieberhaft versucht diesem Trend zu folgen – siehe den Anteilskauf bei Juul und die Versuche der Industrie konkurierende Produkte zu erzeugen.

    Aus meiner Sicht, ist dies ein unvollständig recherchierter Sensationsartikel, welcher – wenn man eine böse Zunge hat – auch von der Pharmaindustrie gesponsert sein könnte.

    Den wer hat am meisten zu verlieren wenn die Popularität dieser Produkte bei Rauchern steigt? Genau: die Pharma- und Tabakindustrie. ( https://www.dailymail.co.uk/news/article-6539229/Vaping-wipes-100billion-tobacco-industry.html )

  • am 5.01.2019 um 09:08 Uhr
    Permalink

    Herr Kaelin verwendet hier eine altbekannte Methode der Irreführung: man nehme gute Argumente, lege sie einem bösen Gegner in den Mund und diskreditiere diesen Gegner dann. Dies soll dann die Argumente entkräftigen.

    Tatsache ist und bleibt, dass über ein Jahrzent der intensiven (und unabhängigen!) Forschung keinerlei Indikation einer Schädlichkeit der E-Zigarette finden konnte, die über derjenigen von mässigem Kaffeekonsum liegt.

    Tatsache bleibt auch, dass die E-Zigarette die bisher mit Abstand höchste Erfolgsrate beim Rauchstopp aufweist und alle anderen Methoden (welche sich im tiefen einstelligen Bereich bewegen) um Magnituden schlägt. Und zwar ganz ohne teure Rauchstoppberatung.

    Wenn wir schon beim Diskreditieren sind: Es wäre schön, wenn man bei der themenbezogene Interessen (-bindung) des Autors kurz aufführen würde, an wem denn ein Lungenarzt, der auch Rauchstoppberatung anbietet, sein Geld verdient.

  • Portrait_Rainer_M_Kaelin
    am 5.01.2019 um 11:10 Uhr
    Permalink

    Richtigstellung: 1. Ref. 20,21,22 weisen darauf hin, dass die als wissenschaftlich «95 % geringere Schädlichkeit» hingestellte Tatsache auf Nutt beruht, der eine Umfrage unter Rauchstoppexperten beschreibt, die ihr Gefühl des Schadens der E-zigarette in % , verglichen mit der Schädlichkeit der Tabakzigarette angaben. Diese Nutt-Studie (auf die sich ihre Referenz http://www.clivebates.com …) bezieht, wurde im Public Health England- Bericht als Basis für die Schädlichkeit der E-zig.diskutiert… und wegen der klaren Quantifizierung von E-zig.-Promotoren sehr intensiv weiterverbreitet.
    2. Dies ist intellektuell unredlich und widerspricht der Wissenschaftsethik: Jedwelche Quantifizierung, in diesem Fall in % , bedingt eine klare Angabe der Messeinheit, die hier nicht gegeben ist, da sie ja eben auf der gefühlsmässigen Einschätzung beruht. Ausserdem wird (wissentlich/absichtlich/aus Nachlässigkeit) mit dieser Aussage eine Verwirrung gestiftet zwischen der Messung von gewissen (nicht von allen, da eventuell eine Rolle spielenden Substanzen erst am Anfang ihrer Erforschung stehen) Schadstoffen im Aerosol der Nikotinprodukte, und der overall Schädlichkeit des Tabakrauchens, die epidemiologisch mit einer 8-10 Jahre verminderten Lebenserwartung gemessen wird. 3. Die Argumentation bleibt stichhaltig : Rauchstopp und Ersatz der Droge Nikotin bei abhängigen Rauchern bedürfen keiner Werbung; der Jugendschutz benötigt jedoch Werbe-u.Promotions verbote, um der Banalisierung entgegenzuwirken.

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...