MartulloBlocherBrand

Bündner SVP-Nationalrätin Martullo-Blocher aus Zürich, SVP-Nationalrat Brand aus Graubünden © Parlament

Bündner SVP «offenbar in Zürich organisiert und abgeschickt»

Kurt Marti /  Wenn SchülerInnen fürs Klima demonstrieren, stört sich SVP-Nationalrat Brand am Züritüütsch, nicht aber bei Martullo-Blocher.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Das müsste sich der Bündner SVP-Nationalrat Heinz Brand merken, der nach der Klima-Demo von Mitte Februar in Chur auf Facebook schrieb: «Klima-Demo in Graubünden tatsächlich angekommen – gemäss Transparent aber offenbar in Zürich organisiert und abgeschickt!»


Kommentar von SVP-Nationalrat Heinz Brand auf Facebook

Damit spielte Brand auf ein Bild im «Bündner Tagblatt» an, das ein Demo-Plakat mit dem Spruch «Eusi Zuekunft» im Zürcher Dialekt zeigte.


«Bündner Tagblatt» vom 18. Februar 2019

Keine Subversionsängste und Abwehrreflexe

Sonst jedoch hat Brand offenbar keine Probleme mit dem Zürcher Dialekt und der Fernsteuerung aus Zürich, wie der SVP-Sessionsrückblick vom 8. Januar 2019 im Hotel City West in Chur zeigt. Dort trat Brand nämlich mit seiner SVP-Nationalrats-Kollegin Magdalena Martullo-Blocher auf, die bekanntlich ihren Wohnort in Meilen im Kanton Zürich hat und die bisher nicht mit einem Bündner Dialekt aufgefallen ist, sondern mit ihrem Züritüütsch.

Auch an der Nominations-Versammlung der SVP Graubünden vom letzten Dienstag waren keine Subversionsängste und Abwehrreflexe gegen die Einmischung von aussen zu vernehmen. Im Gegenteil! Die Bündner SVP stellte Martullo-Blocher als Spitzen-Kandidatin für die nächsten Nationalratswahlen auf. Trotz ihres Zürcher Dialekts und trotz ihrer Zürcher Herkunft.

Kommando-Zentrale eindeutig an der Goldküste lokalisierbar

Was heisst das nun für die Bündner SVP? Wenn die Klima-Demo schon wegen zwei Wörtern im Zürcher Dialekt auf einem Schüler-Plakat «offenbar in Zürich organisiert und abgeschickt» wurde, dann lässt sich das logischerweise auch für die SVP Graubünden mit einer Nationalrätin aus Zürich mit Zürcher Dialekt sagen.

Und im Unterschied zu Brands vagen Vermutungen zur Urheberschaft der Klima-Demo lässt sich im Fall der SVP Graubünden die «organisierende» und «abschickende» Person sowie die Kommando-Zentrale an der Zürcher Goldküste eindeutig identifizieren beziehungsweise lokalisieren.


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6 Meinungen

  • am 2.03.2019 um 03:14 Uhr
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    Hat Infosperber mitten im Winter Sauregurkenzeit? Diese Mitteilung hat nun wirklich keinen Informationswert. Wie SVPler denken, wissen wir zur genüge.

  • am 2.03.2019 um 09:27 Uhr
    Permalink

    Ein unwürdiges Geplänkel sind diese Spitzfindigkeiten mit dem Dialekt. Wenn die politischen Rechte es zulassen, dass Martullo in GR gewählt werden konnte, ist es müssig, jetzt über ihren Dialekt zu philosophieren. An der Goldküste wird offenbar Arbeit geleistet, geleistet für ein NR Mandat, für GR, geleistet von Martullo. Nur Sozialdemokraten ärgern sich über Leistung und Erfolg bürgerlicher Unternehmer, Politiker und Macher. Brand wäre besser verstanden worden wenn er das Kind bem Nahmen genannt hätte. Dieses Kind trägt wohl den Namen: „Instrumentalisierung von Gymnasiasten für eine verdorbene, verlogene, Klimapolitik als Eröffnung des Wahlkampfes“. Dass einige dieser instrumentalisierenden Jusos Zürcher Dialekt sprechen und ihre Agitationen über die Kantonsgrenzen hinweg verbreiten, ist nicht zu beanstanden. Das ist auch harte Arbeit. Eine mir aber nicht sympathische Arbeit. Zu meiner Zeit als Jungliberaler war die Messlate deutlich höher gestellt. Das dümmste an der Sache ist, dass die Klimafanatiker einen trüben Blick, einem toten Fisch gleich, haben. Probleme wie Endlichheit vieler Ressourcen, Einwanderung, Überbevölkerung des Planeten, Infrastrukturnotstand, Überregulierung auf allen Ebenen, sichere Energieversorgung, Wertschätzung der heranwachsenden Generation,…… gehen in diesem überzogenen Klimageheule unter. (siehe Infosperber, Zement, CO2) Aber eben, es dient dem Wahlkampf. Einige Politberater und Hobby Politiker haben den Fokus zu eng gestellt.

  • am 2.03.2019 um 14:59 Uhr
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    Wieder ein etwas unglücklicher Versuch, die SVP in schlechtes Licht zu rücken. Man kann jede Kleinigkeit in irgend einer Form missbrauchen, um Jemanden anzuschwärzen – wenn man will! Je nachdem Unter-, oder Überbewerten.

  • am 2.03.2019 um 15:22 Uhr
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    Herr Schoch, das Wir ist immer nur ein Teil. Was ist mit all den Jungen, die laufend erwachsen werden und das zum ersten Mal lesen? Und all den anderen, die nicht Wir sind? Nein, solche Artikel erinnern immer wieder an die Bigotterie und die Widersprüche derer, die ja auch nicht schweigen in der «sauren Gurkenzeit», um damit die Öffentlichkeit zu manipulieren oder von den eigenen Fehlern abzulenken oder anderen die Glaubwürdigkeit abzusprechen. Sehen Sie es doch einfach als Bericht.

  • am 4.03.2019 um 16:42 Uhr
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    Nationalrat Brand und Kommentarschreibern passt es einfach nicht, dass die Jungen auf die Strasse gehen und nicht mehr kopfnickend gutheissen was Ewiggestrige in Bern abstimmen. Die Glosse ist berechtigt.

  • am 13.03.2019 um 16:47 Uhr
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    Ich finde den Artikel jetzt nicht so verkehrt. Zeigt er doch deutlich auf, dass das einzige was die SVP noch geschickt kann, Ablenkung ist. Anders kann ich mir die Fixierung auf den Zürcher Dialekt nicht vorstellen, als als Ablenkungsmanöver, da die SVP zum Thema «Klimawandel» ja jetzt nicht gerade lösungsorientiert mitdenkt. Zumindest äussert sich die Partei meines Wissens nicht in dieser Hinsicht.
    Anders gesagt: Wenn ich nichts zu einem Thema beitragen kann, in den Köpfen aber den Eindruck erwecken will, ich sei trotzdem dabei, öffne ich einfach einen Nebenkriegsschauplatz. Später fragt eh niemand mehr, in welchem Kontext jetzt was wie gesagt oder gemeint wurde.

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