Sperberauge

Unstatistik: «Senioren in Überzahl»

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Red. /  Als ein «Bashing der Alten» empfindet Kolumnist Stephan Klapproth eine unbedachte Titelzeile in Tamedia-Zeitungen.

«Tages-Anzeiger», «Bund», «Bieler Tagblatt» und «Berner Oberländer» setzten alle über den gleichen Artikel am 28. August den Titel «Bald sind die Senioren in der Überzahl». Wer wie manche Leserinnen und Leser vorerst nur die Titel liest, konnte meinen, dass die Alten bald die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ausmachen – mit Folgen bei Abstimmungen und mit Folgen für die Finanzierung der AHV.

Erst im Untertitel folgt die Entwarnung: Verglichen werden lediglich sämtliche über 65-Jährigen mit der Altersgruppe der 0-19-Jährigen.
In seiner Kolumne in der «Sonntagszeitung» reiht Stephan Klapproth, den irreführenden Titel ins allgemeine «Bashing der Alten» ein.
In rund zwei Jahrzehnten wird der Trend ohnehin wieder umkehren. Denn dann geht die Lebenszeit der starken Babyboomer-Jahrgänge zu Ende.
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Infosperber-DOSSIER: «Irreführende Statistiken aus Medien»
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Weiterführende Informationen


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Fragwürdige Statistiken aus Medien

Mit Statistiken und Grafiken sollten Medien besonders sorgfältig umgehen. Beispiele von Unstatistiken.

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2 Meinungen

  • am 2.09.2019 um 12:24 Uhr
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    Seit der mal geschlechtergerechten, mal geschlechterneutralen Sprache und vor allem dem Credo der Einfachheit ist zumindest die deutsche Sprache zu semantischer Beliebigkeit verkommen. Die einen verstehen Metapher überhaupt nicht, die anderen verstehen oder bilden die falsch. Jeder sagt dem anderen, dass er der sprachliche Stümperer ist.

    Wenn ich hochstapelnde, ohne jeden Nutzen angewandte Anglizismen wie ‹Bashing› lese, dann mache ich besser die Augen zu, um nicht Retina- Krebs zu bekommen. Das schlechteste Deutsch spricht meist der Kritiker des Deutsch der Anderen.

    Demografisch ist die Situation sehr einfach. Erstmalig in der Menschheitsgeschichte übersteigt global die Zahl der >65 – Jährigen die der 0- 5- Jährigen. Das ist ein Alarmsignal und so alarmierend muss man es dem demografisch ungebildeten Publikum, zu dem vor allem auch Politiker gehören, mitteilen. Priorität hat nicht die Quantität, sondern die Struktur der Bevölkerungen. Wenn die Menschen älter werden, muss auch mehr geboren werden. Wenn man weniger Geborene will, muss auch die Lebenserwartung sinken. Sonst entgleist die Struktur von der Pyramide zur Blumenvase und eine solche zu nähren ist keine menschenmögliche Ökonomie in der Lage.

  • am 2.09.2019 um 14:28 Uhr
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    Dass Unter 20-Jährige in der Minderheit sind, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht 2023 eintreffen: die Geburtenzahlen steigen immer noch etwas an, von 2015
    (84 904) 2016 (86 296) 2017 (85 61) bis 2018 (86 168). Und die Lebenserwartung stagniert, respektive sinkt in der Schweiz bis dahin für alle sichtbar.
    Das tragische – nur für die älteren Generationen – ist, dass man nun gegenüber tendenziell wesentlich früher stirbt, vor allem an allen Arten von Krebs. Bei den Jungen ist kaum ein derart dezimierender Effekt vorhanden, – sie fahren eher weniger Auto als bisher.
    Das freut alle Pensions-Kassenverwalter natürlich sehr, die Kranken-Kassenverwalter schon deutlich weniger.
    Mit 5G werden zu allen bisherigen Strahlenquellen- und Formen aktuell flächendeckend neue Frequenzen eingeführt. Bei der Versuchsstrecke der SBB in Weesen empfinden die Leute die Strahlung wie einen Sonnenbrand – ein Hinweis auf den Ort der Schädigung. Melanome nehmen in jenen Ländern zu, die eine anständige Krebsstatistik haben. Die Schweiz hat das offensichtlich (noch) nicht oder muss mehr an den Resultaten schräubeln, bis sie passen.
    So wie im Frühling vom ESTA geschräubelt wurde, als angesichts der Stagnation / Rückgangs der Lebenserwartung darüber spekuliert wurde, dass junge Frauen von heute hohe Chancen hätten, deutlich über 100 Jahre alt zu werden… eine Prognose über ganze 70 Jahre! Äusserst wirr, respektive unseriös. Aber man kennt das – eine schlechte Nachricht schön verstecken.

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